DE4102983A1 - Oberflaechenstruktur einer walze sowie verfahren und vorrichtung zur erzeugung der oberflaechenstruktur - Google Patents
Oberflaechenstruktur einer walze sowie verfahren und vorrichtung zur erzeugung der oberflaechenstrukturInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Oberflächenstruktur einer zur Beaufschlagung eines
Materials vorgesehenen Walze, die aus durch einen Elektronenstrahl erzeug
ten Ausnehmungen in Form von Kratern und die Krater umgebenden Krater
wällen besteht.
Die Erfindung betrifft darüber hinaus ein Verfahren zur Erzeugung der Ober
flächenstruktur auf der Walze, bei dem die Ausnehmungen durch einen Elek
tronenstrahl im Oberflächenbereich der Walze erzeugt werden.
Die Erfindung betrifft schließlich eine Vorrichtung zur Erzeugung der Oberflä
chenstruktur auf der Walze, die einen einen Elektronenstrahl erzeugenden
Strahlgenerator, eine Brennweiteneinstellung, eine Fokussierung sowie eine
den Elektronenstrahl relativ zur Walze positionierende Ablenkeinheit auf
weist.
Zur Erzeugung derartiger Oberflächenstrukturen auf Walzen, insbesondere
auf Textur- oder Dressurwalzen zur Aufrauhung von Stahlblechen, sind in der
Vergangenheit unterschiedliche Verfahren angewendet worden. Zum einen
erfolgte eine Partikelbeaufschlagung mit Stahlkies entsprechend einem
Schrotschuß, zum anderen wurden Vertiefungen auf der Walze mit Hilfe einer
Elektroerosion oder mit Hilfe von Lasern durchgeführt. Die Elektroerosion und
die Partikelbeaufschlagung mit Stahlkies führen jedoch zu scharfkantig
begrenzten Vertiefungen, deren Kantenbereiche zum Abbrechen und somit
zur Staubentwicklung neigen. Bei der Elektroerosion und der Laserbeaufschla
gung tritt darüber hinaus eine Oxidation des Walzenmetalles und damit eine
Aschenbildung auf. Die Anzahl der auf der Walzenoberfläche zu erzeugenden
Vertiefungen ist bei einer Bearbeitung mit Lasern durch die Trägheit der
verwendeten Spiegel begrenzt.
Aus der DE-OS 28 40 702 sind ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Quali
tätsverbesserung von Stahlfeinblechen bekannt. In dieser Druckschrift ist
angegeben, daß auf der Walzenoberfläche eine Oberflächenstruktur mit Hilfe
einer intermittierenden Energiestrahlung entlang einer spiralförmigen Bahn
erfolgt. Insbesondere wird angegeben, daß als Energiestrahlung ein Laser
strahl verwendet werden kann. Es wird jedoch auch auf die Möglichkeit
hingewiesen, grundsätzlich einen Elektronenstrahl zu verwenden. Konkrete
Hinweise zum Ablauf eines Verfahrens unter Verwendung eines Elektronen
strahles oder zum Aufbau einer dieses Verfahren anwendenden Vorrichtung
werden jedoch nicht gegeben.
Aus der EP-A-01 19 182 ist es bekannt, eine Walzenoberfläche mit Hilfe einer
Laserstrahlung oder einer Elektronenstrahlung zu beaufschlagen. Mit Hilfe
dieser Strahlung wird eine spiralförmige Bahn auf der Walze erzeugt.
Insbesondere ist hier daran gedacht, in den Bereich der Strahlenbeaufschla
gung ein Gas, beispielsweise Sauerstoff, zu blasen. Durch den Sauerstoffzutritt
erfolgt im Bereich der Strahlenbeaufschlagung eine Oxidierung des Walzen
metalles. Es wird dadurch die Ausbildung eines Kraterwalles, der eine von der
Strahlung erzeugte Ausnehmung umschließt, weitgehend vermieden, da das
verdampfende oder in flüssigem Zustand aus der Ausnehmung herausge
schleuderte Material sehr schnell mit dem Sauerstoff reagiert.
In der FR-PS 9 02 850 wird die technische Lehre erteilt, die Oberflächenstruk
turierung einer Texturwalze mit Hilfe von Laserstrahlung durchzuführen und
die Verwendung von Spiegeln dadurch zu vermeiden, daß die zu beaufschla
gende Walze rotatorisch und translatorisch an einem ortsfesten Laser
vorbeibewegt wird.
Aus der EP-B-01 08 376 ist es bekannt, eine Gravur von Druckwalzen mit Hilfe
einer Elektronenstrahlbeaufschlagung durchzuführen und eine Nachgravur
relativ zu einer bereits erfolgten Gravur durch einen speziellen Einphasvor
gang zu gewährleisten. Die örtliche Anordnung der mit Hilfe der in dieser
Druckschrift beschriebenen Vorrichtung erzeugten Ausnehmungen auf der
Gravurwalze ist jedoch durch das zu erzeugende Druckbild vorgegeben. Die
Größe und die Plazierung der einzelnen Ausnehmungen ist somit bereits vor
dem Beginn des Gravurvorganges exakt bestimmt.
In der DE-PS 5 19 414 wird ein Verfahren beschrieben, gemäß dem eine Walze
mit einer Oberflächenstruktur versehen wird, mit der eine Oberfläche eines
metallischen Gegenstandes konturiert werden kann. Die Walze weist dazu ein
gleichmäßiges Strukturmuster auf, das im wesentlichen aus in Umfangsrich
tung länglich ausgebildeten Ausnehmungen besteht, die an Erhebungen im
Bereich einer Gegenwalze angepaßt sind.
Aus der GB-PS 2 79 413 ist es bekannt, Platten zur Erzeugung einer gleichmäßigen
Oberflächenstruktur zu walzen. Die Oberflächenstruktur kann beispiels
weise aus länglichen, kreuzförmigen oder zylindrischen Erhebungen bestehen,
die gleichmäßig und abstandsbehaftet über die Platte verteilt sind.
Die aus dem Stand der Technik bekannten Oberflächenstrukturierungen für
Textur- oder Dressierwalzen können nicht alle Anforderungen erfüllen, die
insbesondere bei Verwendung von mit den Walzen beaufschlagten Blechen in
weiterverarbeitenden Betrieben auftreten. Diese Anforderungen bestehen in
der Regel darin, daß Vorzugsrichtungen auf der Materialoberfläche uner
wünscht sind, eine hervorragende Anhaftung von ggf. erforderlichen Ober
flächenbeschichtungen gewährleistet werden muß und daß eine Staubent
wicklung durch Materialabrieb zu vermeiden ist. Die Kombination dieser
Anforderungen konnte mit Hilfe der bislang bekannten Oberflächenstruktu
ren nicht in zufriedenstellender Weise erfüllt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Oberflächenstruktur
der einleitend genannten Art so zu verbessern, daß sowohl Anforderungen
bezüglich der Vermeidung einer Vorzugsrichtung als auch Anforderungen
bezüglich einer Materialbeständigkeit gleichzeitig erfüllt werden können.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Ausnehmungen
in einem zweidimensionalen Raster mit einer konstanten Rasterstruktur ange
ordnet sind, das aus sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden
Ausnehmungsreihen ausgebildet ist, und daß die Ausnehmungen in benach
bart zueinander angeordneten Ausnehmungsreihen jeweils versetzt ange
ordnet sind und sich mindestens in Richtung der Ausnehmungsreihen oder in
einer quer zu den Ausnehmungsreihen verlaufenden Richtung mindestens
einige der Ausnehmungen mindestens bereichsweise ein quasistochastisches
Raster ausbildend überlappen.
Diese Ausbildung der Oberflächenstruktur ermöglicht es, die durch eine
Elektronenstrahlbeaufschlagung generierbare Oberflächenkontur aus Kratern
und Kraterwällen, die fest mit dem Walzenmaterial verbunden sind, mit einer
Verteilung und Dimensionierung der Ausnehmungen zu kombinieren, die
weitgehend eine Oberflächenkonturierung hervorrufen, die einer bei einer
Stahlkiesbeaufschlagung entstehenden Konturierung entspricht. Dies hat den
wesentlichen Vorteil, daß im Bereich von weiterverarbeitenden Betrieben an
eine derartige Oberflächenstrukturierung angepaßte Verfahren und
Bearbeitungsabläufe beibehalten werden können und keine zeit- und
kostenaufwendigen Umstellungen erforderlich sind. Wesentliche Nachteile
der Stahlkiesbeaufschlagung, nämlich die mögliche Staubentwicklung am
fertigen Produkt durch abbrechende Materialpartikel, die Energieaufwen
dungen zur Handhabung des Stahlkieses sowie die nicht unerhebliche
Geräuschentwicklung können hierdurch vermieden werden. Mit einer der
artigen Oberflächenkontur versehenen Bleche weisen ein gutes Lackier- und
Tiefziehverhalten trotz einer relativ geringen Rauhigkeit auf.
Werden die Abstände der Ausnehmungen innerhalb der Ausnehmungsreihen
und die Abstände der Ausnehmungsreihen derart festgelegt, daß eine ausge
prägte Linienkontur im Bereich der Walzenoberfläche entsteht, so können mit
einer derartigen Oberflächenkonturierung versehene Walzen beispielsweise
auch als Farbtransportwalzen verwendet werden.
Weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren der einlei
tend genannten Art so zu verbessern, daß es zur Generierung der erfindungs
gemäßen Oberflächenstruktur geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß durch einen Elek
tronenstrahl auf der Walze ein Raster mit einer konstanten Rasterstruktur
erzeugt wird und durch eine sich mindestens teilweise überlappende Anord
nung der Ausnehmungen eine pseudostochastische dreidimensionale
Oberflächenkontur generiert wird.
Die konstante Rasterstruktur ermöglicht eine einfache Steuerung der Positio
nierung des Elektronenstrahles relativ zur Oberfläche der Walze und gewähr
leistet dennoch eine aus den sich überlappenden Ausnehmungen resultie
rende ungleichmäßige Oberflächenkontur. Bei einer mit Hilfe dieses Verfah
rens erzeugten Oberflächengestaltung kann bei einer Betrachtung keine
deterministische Struktur erkannt werden. Hieraus resultierend kann mit Hilfe
des Verfahrens eine Oberflächenstrukturierung erzeugt werden, die
abgesehen von einer qualitativ besseren Ausführung, weitgehend identisch zu
einer mit Hilfe einer Stahlkiesbeaufschlagung erzeugten Oberflächenstruk
turierung ist.
Eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, eine Vor
richtung der einleitend genannten Art so zu konstruieren, daß sie zur Durch
führung des erfindungsgemäßen Verfahrens geeignet ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine die Ober
flächenstruktur ausbildende, Ausnehmungen reihenartig anordnende und
Ausnehmungen sowohl innerhalb einer Ausnehmungsreihe als auch Aus
nehmungen benachbarter Ausnehmungsreihen mit Überlappungen anord
nende Steuerung, eine Ausrichtung des Elektronenstrahles festlegend, mit der
Ablenkeinheit verbunden ist.
Aufgrund der deterministischen Anordnung der Ausnehmungen in den
Ausnehmungsreihen kann die Steuerung vergleichsweise einfach aufgebaut
werden und es kann ein konstanter Ablauf der Oberflächenbearbeitung der
Walze gewährleistet werden. Durch die von der Steuerung veranlaßte Über
lappung von Ausnehmungen entsteht trotz der zunächst deterministischen
Positionierung der einzelnen Ausnehmungen durch die Überlagerung von
einzelnen Ausnehmungsbereichen eine pseudostochastische Oberflächenkon
turierung. Die Ablenkeinheit kann beispielsweise aus Spulen ausgebildet sein,
die einander kreuzende bzw. sich zumindest mit unterschiedlichen Feldlinien
verläufen überlagernde Magnetfelder generieren.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß eine zusätzliche zufallsbedingte Konturierung der Walzenoberfläche
durch eine aus einer raschen Abkühlung der Kraterwälle resultierenden
ungleichmäßigen Abkühlungskontraktion von die Kraterwälle ausbildendem
Walzenmaterial hervorgerufen wird. Das Material aus den Kratern, das die
jeweiligen Kraterwälle ausbildet, weist unmittelbar nach der Generierung des
Kraters entlang des Kraterumfanges keine gleichmäßige Materialverteilung
auf, sondern ist in Folge von ablaufenden Herausschleuderungs- und Ver
dampfungsvorgängen ungleichmäßig verteilt. Bei einer schnellen Abkühlung
des Kraterwalles verbleibt dem Material keine ausreichende Zeit, um sich
gleichmäßig innerhalb des Kraterwalles zu verteilen. Durch eine evtl. durchge
führte Vortemperierung des den Kraterwall aufnehmenden Walzenbereiches
kann somit zwar eine feste Anhaftung des Kraterwalles auf der Walzenober
fläche gewährleistet werden, eine gleichmäßige Strukturierung der Krater
wälle erfolgt aufgrund der kurzen Abkühlungszeit jedoch nicht.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Elektronenstrahl während der Generierung der
Ausnehmungen der Rotation der Walze in Umfangsrichtung nachgeführt
wird. Diese Nachführung vermeidet eine Verformung der Ausnehmung in
Umfangsrichtung der Walze und somit die Entstehung einer erkennbaren
Vorzugsrichtung.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich aus der nach
folgenden ausführlichen Beschreibung und den beigefügten Zeichnungen, in
denen bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beispielhaft veranschau
licht sind.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 einen Ausschnitt der Oberflächenstruktur auf einer Walze mit einer
pseudostochastischen Verteilung von Ausnehmungen,
Fig. 2 eine Darstellung von einander überlappenden Ausnehmungen,
Fig. 3 einen Querschnitt durch eine Ausnehmung,
Fig. 4 ein Diagramm,
Fig. 5 eine deterministische Anordnung von Ausnehmungen,
Fig. 6 eine Prinzipdarstellung einer Vorrichtung zur Herstellung einer Ober
flächenstruktur,
Fig. 7 eine Prinzipdarstellung der Strahlerzeugung,
Fig. 8 ein Blockschaltbild der Steuerung der Vorrichtung,
Fig. 9 ein Blockschaltbild der Linsenansteuerung,
Fig. 10 eine Prinzipdarstellung eines fokussierten Elektronenstrahles und
Fig. 11 eine Prinzipdarstellung eines defokussierten Elektronenstrahles.
In Fig. 1 ist ausschnittsweise die Oberflächenstruktur auf der Oberfläche (1)
einer Walze (2) in Form einer Vielzahl von Ausnehmungen (22) dargestellt. Die
Ausnehmungen (22) oder Krater sind von Kraterwällen (62) oder Wülsten
umgeben. Die Ausnehmungen (22) sind einander bereichsweise überlappend
deterministisch auf der Oberfläche (1) verteilt und bilden eine Linienstruktur
in Form von Ausnehmungsreihen (65). Die Ausnehmungsreihen (65) können
sich entweder in Umfangsrichtung oder in Längsrichtung der Walze (2)
erstrecken.
In Fig. 2 sind zwei Ausnehmungen (22) oder Krater dargestellt, deren Krater
wälle (62) sowohl einander als auch Bereiche der Ausnehmungen (22) über
lappen. Durch die Überlappung wird eine mit wesentlichen Höhenunterschie
den versehene Oberflächenstruktur erzeugt, die in vorteilhafter Weise einer
mit Hilfe einer Stahlkiesbeaufschlagung gewonnenen Oberflächenstrukturie
rung entspricht.
Fig. 3 zeigt den Ausschnitt durch eine Ausnehmung (22) bzw. durch einen
Krater, aus der ersichtlich ist, daß der Krater von einem sich über die Ober
fläche (1) erhebenden Kraterwall (62) umschlossen ist. Der Durchmesser des
nahezu kreisförmigen Kraterwalles (62) ist mit "D", die Höhe des Kraterwalles
(62) mit "H", die Breite des Kraterwalles (62) mit "B" und die Tiefe des Kraters
(22) mit "T" bezeichnet.
Die genannten Parameter können je nach gewünschter Oberflächenstruktur in
weiten Grenzen variiert werden. Ein bevorzugter Wertebereich für die Breite B
liegt beispielsweise zwischen 7 und 15 Mikrometern und für die Höhe H
zwischen 3 und 17 Mikrometern.
Fig. 4 zeigt in einem Diagramm den bevorzugten Wertebereich (schraffierte
Fläche) für die Tiefe T und den Durchmesser D in Mikrometern.
Fig. 5 zeigt eine deterministische Anordnung von Ausnehmungen (22) sowie
eine mögliche Rastergeometrie. Typische Bemaßungen betragen für den Rei
henabstand (66) fünfzig bis vierhundert Mikrometer und für den Ausneh
mungsabstand (67) gleichfalls etwa fünfzig bis vierhundert Mikrometer. Der
Diagonalabstand (68) beträgt etwa fünfzig bis zweihundert Mikrometer. Für
den Ausnehmungsdurchmesser (69) ist ein Wert im Bereich von etwa fünfzig
bis vierhundert Mikrometern vorgesehen. Ausgehend von dieser determini
stischen Anordnung kann durch geeignete Wahl der Parameter jede ge
wünschte Überlappung der Ausnehmungen (22) und damit jede gewünschte
pseudostochastische Oberflächenstruktur erzeugt werden.
Fig. 6 zeigt ein Ausführungsbeispiel für eine Vorrichtung zur Erzeugung
einer Oberflächenstruktur auf einer Walze (2). Diese Vorrichtung besteht im
wesentlichen aus einem einen Elektronenstrahl (3) erzeugenden Strahlgene
rator (4), einem Linsensystem (5) sowie aus einer die Walze (2) aufnehmenden
Vakuumkammer (6). Der Strahlgenerator (4) und das Linsensystem (5) sind in
einer Strahleinrichtung (7) angeordnet, die in eine Hauptkammer (8) sowie
eine Zwischenkammer (9) unterteilt ist. In der Hauptkammer (8) sind der
Strahlgenerator (4) sowie eine Brennweiteneinstellung (10) angeordnet, die
als Teil des Linsensystems (5) ausgebildet ist. In der Zwischenkammer (9) sind
im wesentlichen eine Wechselblende (11) sowie eine Fokussierung (12)
angeordnet, die gemeinsam mit der Brennweiteneinstellung (10) die wesent
lichen Elemente des Linsensystems (5) bilden. Die Hauptkammer (8) ist von der
Zwischenkammer (9) durch eine Vakuumdrossel (13) getrennt, die eine im
wesentlichen zentrisch angeordnete und den Durchtritt des Elektronen
strahles (3) zulassende Ausnehmung (14) aufweist. Durch die Vakuumdrossel
(13) ist es möglich, in der Hauptkammer (8) und der Zwischenkammer (9)
unterschiedliche Druckverhältnisse zu erzielen. So ist es beispielsweise
möglich, in der Hauptkammer (8) einen Druck von etwa 8×0,00001 bar und in
der Zwischenkammer (9) einen Druck von etwa 8×0,001 bar zu erreichen.
Der Strahlgenerator (4) besteht im wesentlichen aus einer Kathode (15), einem
Wehneltzylinder (16) sowie einer Anode (17). Im Bereich der Anode (17) ist ein
den Elektronenstrahl (3) zweidimensional ablenkender Anodenzentrierer (18)
angeordnet. In der Ausbreitungsrichtung (19) des Elektronenstrahles (3) ist
hinter der Anode (17) ein Folgezentrierer (20) angeordnet, der gleichfalls eine
zweidimensionale Ablenkung des Elektronenstrahles (3) vornimmt und Streu
verluste vermeidet. Die Kathode (15) ist über Leitungen (15′) mit einer in Fig.
7 dargestellten Hochspannungseinheit (21) verbunden, die eine Spannung bis
zu etwa -50 Kilovolt generiert. Ein typischer Wert liegt bei etwa -35 Kilovolt.
Mit einer derartigen Spannung können bei einer Einwirkungsdauer von etwa
einer Mikrosekunde auf der Oberfläche (1) Ausnehmungen (22) mit einer
typischen Tiefe von etwa 7 Mikrometern erzeugt werden. Bei Reduktion der
Hochspannung auf etwa -25 Kilovolt beträgt die typische Tiefe der Ausneh
mung (22) etwa 3 bis 4 Mikrometer. Die Kathode (15) ist darüber hinaus mit
einer in Fig. 6 dargestellten Heizstromversorgung (23) verbunden. Der Weh
neltzylinder (16) wird über eine Leitung (16′) von einem Spannungsgenerator
(24) gespeist, der gegenüber der an der Kathode (15) anliegenden Spannung
ein Potential von etwa -1000 Volt erzeugt. Im Bereich der Anode (17) ist
neben den den Anodenzentrierer (18) ausbildenden Zentrierspulen eine
Ionensperre (25) vorgesehen, die im Bereich der Anode (17) auftretende Ionen
aus dem Bereich des Elektronenstrahles (3) ableitet. Die Anode (17) ist über
einen Widerstand (26) mit einem Masseanschluß (27) verbunden. Darüber
hinaus ist auch die Hochspannungseinheit (21) über einen Widerstand (28)
gegen Masse geschaltet. Als Material für die Kathode (15) sind insbesondere
Wolframdrähte geeignet.
Die Brennweiteneinstellung (10) ist aus einer ersten Zoom-Linse (29) sowie
einer zweiten Zoom-Linse (30) aufgebaut, die in Ausbreitungsrichtung (19)
hintereinander angeordnet sind. Die erste Zoom-Linse (29) besteht aus einer
dynamischen Linse (31) sowie einer statischen Linse (32). Die zweite Zoom-
Linse (30) ist ohne eine dynamische Linse (31) ausgebildet. Das Vakuum in der
Hauptkammer (8) wird von einer Vakuumpumpe (33) und das Vakuum in der
Zwischenkammer (9) von einer Vakuumpumpe (34) aufrechterhalten.
Insbesondere ist daran gedacht, die Pumpen (33, 64) als Turbomolekularpum
pen auszubilden. In der Zwischenkammer (9) ist zwischen der Wechselblende
(11) und der Fokussierung (12) ein Zentrierer (35) vorgesehen, der Streuver
luste des Elektronenstrahles (3) vermeidet. Die Fokussierung (12) besteht im
wesentlichen aus einer statischen Linse (36) und einer dynamischen Linse (37).
Die dynamischen Linsen (32, 36) sind jeweils im Bereich der von dem Elektro
nenstrahl (3) zugewandten Innenflächen der statischen Linsen (32, 36)
angeordnet. An der der Vakuumkammer (6) zugewandten Seite weist die
Einrichtung (7) eine Austrittsöffnung (38) auf, in der eine Düse (39) ange
ordnet ist.
Zur Steuerung der reproduzierbaren Plazierung der Ausnehmungen (22) auf
der Oberfläche (1) ist eine mit der Drehbewegung der Walze (7) synchroni
sierte und in Fig. 7 dargestellte Rasterscheibe (40) vorhanden, die über
Abnehmer (41) mit einer Auswertung (42) verbunden ist. Die Auswertung (42)
stellt für nachfolgende Steuerelemente einen Takt zur Verfügung, der die
exakte Erfassung der aktuellen Position der Walze (2) ermöglicht. Mit Hilfe
einer Nullpunkterfassung (43) erfolgt eine definierte Festlegung eines Bezugs
punktes. Die Auswertung (42) ist mit einer Steuerung (44) verbunden, die
beispielsweise als ein Phase-Locked-Loop-Schaltkreis ausgebildet sein kann.
Die Steuerung (44) speist einen Sägezahngenerator (45) sowie eine Vorschub
takterzeugung (46). Der Sägezahngenerator (45) weist einen Gravursägezahn-
Anschluß (47) sowie einen Vorschubsägezahn-Anschluß (48) auf. Die Vorschub
takterzeugung (46) ist mit einem Vorschubschrittmotor-Anschluß (49) verse
hen. Der Steuerausgang (73) der Steuerung (44) ist mit dem Sägezahngene
rator (45) und über einen Steueranschluß (50′) mit einer Linsenansteuerung
(50) verbunden. Die Linsenansteuerung (50) weist einen Zoomlinsen-Anschluß
(51), einen Schärfelinsen-Anschluß (52) und einen Steuer-Anschluß (53) auf.
Die Steuerung (44) ist darüber hinaus mit einem Anschluß (71) für die Einstel
lung der Raster-Parameter versehen. Die Vorgabe der für die Positionierung
der Ausnehmungen (22) auf der Oberfläche (1) erforderlichen Steuersignale
erfolgt von der Steuerung (44) durch Vorgabe von Taktfolgen für die Abstän
de der Ausnehmungen (22) in Umfangsrichtung bzw. in Längsrichtung der
Walze (2). Die Taktfolge für die Vorgabe der Abstände der Ausnehmungen
(22) in Umfangsrichtung der Walze (2) wird dem Sägezahngenerator (45)
sowie der Linsenansteuerung (50) zugeführt. Die Taktfolge für die Abstände
der Ausnehmungen (22) in Umfangsrichtung der Walze (2) wird im Säge
zahngenerator (45) zur Bildung einer Gravur-Sägezahnspannung am Ausgang
(47) verwendet. Die von der Steuerung (44) generierte Taktfolge steuert
darüber hinaus in der Linsenansteuerung (50) die Bildung von einzelnen
Zeitintervallen. Die Taktfolge zur Festlegung der Abstände der Ausnehmun
gen (22) in Längsrichtung der Walze (2) wird zur Bildung einer Vorschub-
Sägezahnspannung am Ausgang (48) des Sägezahngenerators (45) verwendet.
Die am Steueranschluß (72) anliegende Taktfolge wird durch Frequenzteilung
in eine Vorschubtaktfolge zur Ansteuerung eines Vorschub-Schrittmotores
umgesetzt. Die Geometrie der Ausnehmungen (22), d. h. die Tiefe bzw. die
Größe wird durch die Steuergröße am Steuereingang (53) der Linsenansteu
erung (50) bestimmt.
Zur Ansteuerung des Linsensystems (5) sind in der Linsenansteuerung (50)
entsprechend Fig. 9 mehrere Kennlinienglieder zur Signalformung vor
gesehen. Über eine mit einem Steueranschluß (53) versehene Linearisierung
(54) erfolgt die Ansteuerung eines Schärfegliedes (55), von Zeitgeberstufen
(56a, 56b, 56c) sowie eines Zoom-Gliedes (58).
Das am Steuereingang (53) anliegende Steuersignal beeinflußt die Geometrie
der zu erzeugenden Ausnehmungen (22). Die angegebene Steuergröße wird
in dem Schärfeglied (55) mittels Kennlinien in Einstellwerte für die Fokussie
rung (12) umgesetzt, welche der dynamischen Linse (37) zur Fokussierung
zugeführt werden. Die Kennlinie des Zoom-Gliedes (58) setzt die Steuergröße
in entsprechende Einstellwerte für die Brennweiteneinstellung (10) um, die an
die dynamische Linse (31) gelangen.
Über eine Nachführung des Elektronenstrahls (3) kann eine Kompensation der
Relativbewegung der Walze (2) bezüglich der Düse (39) vorgenommen wer
den. Der Elektronenstrahl (3) bleibt hierdurch exakt auf das beaufschlagte
Gebiet ausgerichtet und führt zur Ausbildung sehr symmetrischer Ausnehmun
gen (22).
Aufgrund der sehr kurzen Zeitverzögerungen bei der Ansteuerung des Linsen
systems (5) können etwa 150 000 Ausnehmungen (22) je Sekunde hergestellt
werden. Bei Verwendung geeignet schneller Steuervorrichtungen ist es auch
möglich, Taktfrequenzen für die Generierung von 300 000 bis 600 000 Aus
nehmungen pro Sekunde zu realisieren. Um diese Taktfrequenzen zu errei
chen, wird die Walze (2) mit etwa 10 Umdrehungen pro Sekunde gedreht und
mit einer entsprechenden Geschwindigkeit axial bewegt. Bei einer Zeitspanne
von etwa 16 Mikrosekunden zur Erzeugung einer Ausnehmung (22) kann eine
komplette Walze (2) innerhalb von etwa 45 Minuten bearbeitet werden. Die
Energieaufnahme durch die Walze (2) beträgt in dieser Zeit lediglich etwa 500
Watt. Unerwünschte Veränderungen auf der Oberfläche (1) durch thermische
Verspannungen oder ähnliche Vorgänge sind somit mit hoher Wahrschein
lichkeit ausgeschlossen.
In Fig. 10 ist ein zur Erzeugung einer Ausnehmung (22) fokussierter Elektro
nenstrahl (3) dargestellt. In diesem Fokussierungszustand weist der Elektro
nenstrahl (3) im Bereich der Oberfläche (1) eine hohe Energiedichte auf.
In Fig. 11 ist der Elektronenstrahl (3) fokussiert dargestellt und aufgrund der
gegenüber der Fokussierung nach Fig. 9 geringeren Energiedichte nicht im
Stande, strukturelle Veränderungen auf der Oberfläche (1) durchzuführen.
Dieser defokussierte Zustand des Elektronenstrahles ermöglicht es, während
einer Weiterbewegung der Walze (2) eine Positionsveränderung des Elektro
nenstrahles (3) relativ zur Oberfläche (1) vorzunehmen, ohne den jeweils
zwischen zwei zu erzeugenden Ausnehmungen (22) vorhandenen Oberflä
chenbereich zu beschädigen.
Claims (16)
1. Oberflächenstruktur einer zur Beaufschlagung eines Materials vorge
sehenen Walze, die aus durch einen Elektronenstrahl erzeugten Aus
nehmungen in Form von Kratern und die Krater umgebenden Krater
wällen besteht,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmungen (22) in einem zwei
dimensionalen Raster mit einer konstanten Rasterstruktur angeordnet
sind, das aus sich im wesentlichen parallel zueinander erstreckenden
Ausnehmungsreihen (65) ausgebildet ist, und daß die Ausnehmungen
(22) in benachbart zueinander angeordneten Ausnehmungsreihen (65)
jeweils versetzt angeordnet sind und sich mindestens in Richtung der
Ausnehmungsreihen (65) oder in einer quer zu den Ausnehmungsreihen
(65) verlaufenden Richtung mindestens einige der Ausnehmungen min
destens bereichsweise ein quasistochastisches Raster ausbildend überlap
pen.
2. Oberflächenstruktur nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Ausnehmungsreihen (65) in Umfangsrichtung der Walze (2) erstrec
ken und eine Ausnehmung (22) in einer Ausnehmungsreihe (65) zu ihr
benachbart angeordneten Ausnehmungen (22) in einer benachbarten
Ausnehmungsreihe (65) einen etwa gleichen Abstand aufweist.
3. Oberflächenstruktur nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Abstand von einander benachbarten
Ausnehmungen (22) in einer Ausnehmungsreihe (65) geringer als der
Abstand von Ausnehmungen (22) einer Ausnehmungsreihe (65) zu
Ausnehmungen (22) einer benachbarten Ausnehmungsreihe (65) ist.
4. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Ausbildung einer Höhenstrukturierung
mindestens ein Kraterwall (62) mit einem Überlappungsbereich zu einem
benachbarten Kraterwall (62) angeordnet ist.
5. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Kraterwall (62) über
lappend zu einem Krater einer benachbarten Ausnehmung (22) angeord
net ist.
6. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Krater einer Ausnehmung
(22) überlappend zu einem Krater einer benachbarten Ausnehmung (22)
angeordnet ist.
7. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der pseudostochastischen Oberflächen
kontur eine aus einer schnellen Abkühlung von Kraterwällen (62)
resultierende stochastische Oberflächenstruktur überlagert ist.
8. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige Ausnehmungsreihen
(65) eine sich in Umfangsrichtung der Walze (2) erstreckende
Streifenstrukturierung ausbildet.
9. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens einige der Ausnehmungsrei
hen (65) eine sich in Längsrichtung der Walze (2) erstreckende Streifen
strukturierung ausbildet.
10. Oberflächenstruktur nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine der Ausnehmungsreihen
(65) eine sich spiralförmig entlang der Oberfläche (1) erstreckende
Kontur ausbildet.
11. Verfahren zur Erzeugung einer Oberflächenstruktur auf einer zur
Beaufschlagung eines Materials vorgesehenen Walze, bei dem durch
einen Elektronenstrahl Ausnehmungen auf der Oberfläche der Walze
erzeugt werden, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Elektronen
strahl (3) auf der Walze (2) ein Raster mit einer konstanten Rasterstruktur
erzeugt wird und durch eine sich mindestens teilweise überlappende
Anordnung der Ausnehmungen (22) eine pseudostochastische
dreidimensionale Oberflächenkontur generiert wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß von dem
eine Ausnehmung (22) erzeugenden Elektronenstrahl (3) eine in einem
bereits abgeschlossenen Arbeitstakt erzeugte Ausnehmung (22)
verändert wird.
13. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 und 12, dadurch
gekennzeichnet, daß ein Kraterwall (62) einer Folgeausnehmung mit
einer sich mindestens im Bereich eines Kraterwalles (62) oder eines
Kraters einer Vorausnehmung erstreckenden Verlauf versehen wird.
14. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Texturwalze zur Beaufschlagung von Blechen
mit einer pseudostochastischen Oberflächenkontur versehen wird.
15. Vorrichtung zur Erzeugung einer Oberflächenstruktur auf einer zur
Beaufschlagung eines Materials vorgesehenen Walze, die einen einen
Elektronenstrahl erzeugenden Strahlgenerator, eine Brennweitenein
stellung, eine Fokussierung sowie eine den Elektronenstrahl relativ zur
Walze positionierende Ablenkeinheit aufweist, dadurch gekennzeichnet,
daß eine die Oberflächenstruktur ausbildende Ausnehmungen (22),
reihenartig anordnende und Ausnehmungen (22) sowohl innerhalb einer
Ausnehmungsreihe (65) als auch Ausnehmungen (22) benachbarter
Ausnehmungsreihen (65) mit Überlappungen anordnende Steuerung
(44), eine Ausrichtung des Elektronenstrahles (3) festlegend, mit der
Ablenkeinheit verbunden ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die
Ablenkeinheit mindestens bereichsweise aus einander überkreuzend
angeordnete Magnetfelder generierenden elektrischen Spulen ausge
bildet ist.
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Date | Code | Title | Description |
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8127 | New person/name/address of the applicant |
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