DE4102271C2 - Vorrichtung zum Starten und Landen von Flugzeugen ohne Fahrgestell - Google Patents
Vorrichtung zum Starten und Landen von Flugzeugen ohne FahrgestellInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum
Starten und Landen von Flugzeugen ohne Fahrgestell von
bzw. auf einem angetriebenen Wagen, der Aufnahmeelemente
umfaßt, und der Wagen das Flugzeug zum Starten
und beim Landen führt.
Bei Flugzeugen mit einem relativ großen Start- und
Landegewicht besteht das Problem, daß eine entsprechend
lange Start- und Landebahn erforderlich ist, die in den
Ballungsräumen nicht mehr bereitgestellt werden kann.
Auch wird durch eine weltweite Zuwachsrate der Bedarf
an neuen Flughäfen mit weieren Start- und Landebahnen
noch steigen müssen.
Aus der DE-OS 30 34 014 ist eine Vorrichtung zum
Starten und Landen von Flugzeugen ohne Fahrgestell auf
einem lenkbaren Wagen bekannt, der über gummibereifte
Räder auf einer Fahrbahn geführt ist. Dieser Wagen
weist einen regelbaren Antrieb auf und umfaßt Ein
richtungen zur Aufnahme des Flugzeugs. Desweiteren sind
im Wagen Steuereinrichtung und Leitereinrichtungen
angeordnet, die einen Lande- und Startvorgang des
Flugzeugs auf bzw. vom Wagen ermöglichen. Der Mangel
bei derartigen Vorrichtungen besteht darin, daß ein
freifahrendes Fahrzeug relativ große Sicherheits
probleme beinhaltet und weiterhin eine Abhängigkeit von
einer witterungsbedingten Fahrbahngüte erhalten bleibt.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine gattungsgemäße
Vorrichtung zum Starten und Landen von Flugzeugen auf
einem Wagen zu verbessern, die eine relativ geringe
Fläche für Start- und Landebahnen benötigt und eine
größtmögliche Sicherheit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen sind durch die Merkmale
der Unteransprüche gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile
bestehen darin, daß das Flugzeug mittels eines
schienengeführten Wagens, wie einem Magnet-Bahn-System
Starten und Landen kann und somit wird
kein Fahrwerk am Flugzeug mehr benötigt. Hierdurch
erfolgt eine Gewichtseinsparung am Flugzeug, da nicht
nur das Fahrwerk entfällt, sondern ebenfalls die not
wendigen und aufwendigen Hydraulikeinrichtungen sowie
Haltereinrichtungen und deren Beschläge. Das Start
gewicht des Flugzeugs wird gegenüber Flugzeugen mit
Fahrwerk hierdurch wesentlich vermindert.
Der Wagen ist mit Aufnahmevorrichtungen versehen, in
denen hydraulische Puffer integriert sind. Mittels Ver
riegelungselementen wird das Flugzeug entsprechend beim
Starten und Landen von diesen Elementen gelöst bzw.
durch diese Elemente verbunden. Eine gemeinsame Regel
einrichtung steuert diese Elemente sowie die Puffer, so
daß ein abgestimmter Ablauf des Start- und Landevor
gangs durchführbar ist. Die Regeleinrichtung ist re
dundant im Wagen bzw. im Magnet-Bahn-System sowie im
Flugzeug installiert.
Das Fahrzeug ist durch einen Drehtisch anpassungsfähig,
um flugbedingte Landungen im sogenannten Slip-Anflug
ausführen zu können.
Da die benötigte Energie für den schienengeführten Wa
gen während der Startphase bis zum Abheben des Flugzeugs
relativ hoch ist, erhält er seine Energie aus
einem autonomen Elektrizitätswerk. Durch unterirdischen
Einbau dieses Werkes können die Lärmbelästigungen
während der Startphase herabgesetzt werden.
Die flugzeugseitige Aufstiegsphase (Vollschub) und die
damit verbundene Lärmentwicklung ist nur triebwerk- und
strukturmäßig zu dämpfen.
Die Bahnstrecke besteht aus einem Oval mit an den Längs
seiten anschließenden geraden Schienenstücken, wobei
sich die Bahnstrecke zum Starten und Landen aus der
Startstrecke der Großflugzeuge, deren Gesamtgewicht und
dem aerodynamischen Verhalten mit ca. 2-3 km und einer
Sicherheitsstrecke von ca. 1 km zusammensetzt. Sie
braucht keine riesige Betonfläche, sondern nur die ent
sprechende aufgeständerte Bahnfläche. Das Umfeld wird
so weitgehend geschont.
Um auch eine Notbremsung zu gestatten, wird zwischen
den Schienen ein wassergefüllter Trog eingehängt, in
dem im Notfall eine hinter dem Wagen installierte
Klape mit relativ großer Fläche eintauchen kann und
damit die Bremsung unterstützt wird.
Die bei einer normalen Abbremsung entstehende Energie
wird ins Netz bzw. in einen Speicher geleitet. Nach
erfolgter Landung gleitet die gesamte Einheit zum Ab
fertigungsgebäude. Hier können über einer zugeordneten
Drehscheibe verschiedene Abfertigungshallen erreicht
werden.
Für einen angenommenen Ernstfall, wie einem Totalaus
fall aller Magnet-Bahnen it eine Notlande-Bahnstrecke
zwischen dem Oval eingerichtet, die dem Landschaftsbild
und der Ökologie entgegenkommt. Diese Strecke sollte
eine geringe Tiefe und eine weiche Grundfläche aufwei
sen.
Die Gewichtseinsparung am Flugzeug und das Magnet)-
Bahn-System bewirken eine hohe Auslastung und damit
eine zunehmende Wirtschaftlichkeit. Großflugzeuge hel
fen damit den Beförderungsboom in Grenzen zu halten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung schematisch dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 eine Darstellung einer Start- und Landebahn
für ein Flugzeug ohne Fahrwerk,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines auf einem schienenge
führten Wagen gehaltenen Flugzeugs,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Wagens mit Flugzeug,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen schienengeführten
Wagen mit einem Drehtisch zur Aufnahme eines
Flugzeugs,
Fig. 5
bis 7 schematische Darstellungen der Abflugphase
eines Flugzeugs vom schienengeführten Wagen
und
Fig. 8
bis 10 schematische Darstellungen der Landephase
eines Flugzeugs auf den schienengeführten Wa
gen.
Eine Vorrichtung zum Starten und Landen eines Flugzeugs
1 umfaßt im wesentlichen einen schienengeführten Wagen
2, der über einen induktiv elektrisch Linearantrieb
nach dem Magnet-Bahn-Prinzip angetrieben wird. Auf dem
Wagen 2 sind Aufnahmevorrichtungen 3 mit integrierten
hydraulischen Puffern und Verriegelungselementen ange
ordnet.
Im Flugzeug 1 sowie im schienengeführten Wagen 2 ist
eine während der Start- und Landephase steuernde Regel
einrichtung vorgesehen, die einen Ge
schwindigkeitsangleich, die Steuerung der Verriegelungs
elemente und die Steuerung der Hydraulikpuffer in den
Aufnahmevorrichtungen 3 übernimmt.
Der Wagen 2 ist auf einer Doppeltrasse 4, 4a geführt
(Fig. 3), die in Ovalform, wie Fig. 1 näher zeigt, aus
gebildet ist. Die Pfeilrichtungen zeigen die An- und
Abflugrichtungen des Flugzeugs 1 an. Über die Längs
seiten L des Ovals hinaus sind die Schienen 4, 4a durch gerad
linige Schienenstränge S weitergeführt.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist neben dem Schienen
oval ein Tower 5 und ein Elektrizitätswerk 6, sowie
eine Drehscheibe 7 und eine Halle 8 für den Wagen 2
vorgesehen. Das Flugzeug 1 kann über die Drehscheibe 7
in mehrere Positionen gedreht werden, um verschiedene
Abfertigungshallen 8 zu erreichen.
Mit dem Wagen 2 ist ein Drehtisch 9 verbunden
(Fig. 4), der die Aufnahme des Flugzeugs 1 ermöglicht,
das beim Landen im sogenannten Slip-Anflug ankommt,
d. h. unter einem spitzen Winkel α zur Schiene 4, 4a.
Die integrierten Ständer der Aufnahmevorrichtung 3 sind
hydraulisch hochstellbar ausgeführt, so daß, wie ins
besondere Fig. 6 zeigt, das Flugzeug 1 einen
Abflugwinkel in einer schrägen Ebene zur Schiene 4, 4a
einnehmen kann.
Zur Notbremsung des Wagens 2 mit dem Flugzeug 1 ist
vorgesehen, daß zwischen den Schienen 4, 4a Wasser 20
gespeichert ist und in dieses Wasser 20 eine am Wagen 2
angelenkte Klappe 21 mit relativ großer Fläche zum Ein
tauchen angeordnet ist. Desweiteren ist zwischen den
Doppeltrassen im Inneren des Schienenovals eine Notlande
fläche 10 mit weichem Untergrund vorgesehen.
In den Fig. 5 bis 7 ist das Starten eines Flugzeugs 1 vom
schienengeführten Wagen 2 näher dargestellt. Während
der Beschleunigungsphase gemäß Fig. 5 sind die Trieb
werke im Leerlauf und der Wagen 2 beschleunigt. In der
Abhebephase gemäß Fig. 6 wird das Flugzeug 1 über die
Aufnahmevorrichtungen 3 in eine schräge Abhebeposition
gebracht, wobei über die Regeleinrichtung die Verriege
lungselemente das Flugzeug 1 freigeben. Etwa 10 sec.
vor dem Abheben des Flugzeugs 1 werden die Triebwerke auf
vollem Schub gefahren. Nachdem das Flugzeug 1 vom Wagen
2 abgehoben hat, wird der Wagen 2 sofort abgebremst
(Fig. 7).
Beim Anflug des Flugzeugs 1 wird der Wagen 2 über die
Regeleinrichtung auf gleiche Geschwindigkeit mit dem
Flugzeug 1 gebracht (Fig. 8). Während der Aufsetzphase
(Fig. 9) auf den Wagen 2 wird das Flugzeug 1 mit diesem
über die Verriegelungselemente gekoppelt und die Trieb
werke werden abgeschaltet (Fig. 9). Danach wird das
Flugzeug 1 über den Wagen 2 verzögert und der Wagen 2
schwebt mit dem Flugzeug 1 zur Abfertigungshalle 8.
Der Wagen 2 kann über ein in diesem vorhandenes Cockpit
gesteuert werden, wobei die Start- und Landephase je
doch automatisch abläuft und nur im Notfall
unterbrochen werden kann. Diese Start- und Landephase
wird im Cockpit über Monitore überwacht werden können.
Die Fahrten zum und vom Startpunkt bzw. Aufsetzpunkt
bzw. bis zur Abfertigungshalle 8 sind handsteuerbar.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum Starten und Landen von Flugzeugen
ohne Fahrgestell von bzw. auf einem angetriebenen
Wagen, der Aufnahmeelemente mit integrierten Ver
riegelungselementen und Hydraulikpuffer umfaßt, und
dessen Geschwindigkeit mittels einer Regelein
richtung beim Landevorgang auf die Geschwindigkeit
des Flugzeugs einregelbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wagen (2) aus einem magnet
schienengebundenen Fahrzeug besteht und die
Schienen (4, 4a) als Doppeltrassen ausgeführte
Start- und Landebahnen ausgebildet sind und daß der
Wagen (2) mit einem Drehtisch (9) verbunden ist,
welcher die Aufnahmevorrichtung (3) trägt und daß
der Wagen (2) von einem induktiv elektrischen
Linearantrieb angetrieben wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Flugzeug (1) sowie im Wagen (2) jeweils
eine Regeleinrichtung angeordnet ist, über die die
Geschwindigkeitsanpassung und eine Steuerung der
Hydraulikpuffer in den Aufnahmevorrichtungen (3)
und der Verriegelungselemente in jeder Phase des
Landens und Startens vom Flugzeug (1) aus bzw. vom
Wagen (2) aus vornehmbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Drehtisch (9) auf dem Wagen (2) zur
Aufnahme des Flugzeugs (1) über die Aufnahmevor
richtung (3) beim Landen im sogenannten Slip-Anflug
zu den Schienen (4, 4a) unter einem spitzen Winkel
(α) einstellbar ist.
4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtungen
(3) hydraulisch aus- und einfahrbare Ständer umfassen,
die in Abhängigkeit von der Start- und Lande
phase gemeinsam oder einzeln derart ausfahrbar
sind, daß das Flugzeug (1) in der Abhebephase eine
Schrägstellung einnimmt (Fig. 6).
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schienen (4, 4a) in einer Ovalform ange
ordnete sind und die Längsseiten (L) jeweils über
die Ovalform hinaus verlaufende gerade Schienen
stränge (s) aufweisen, wobei wenigstens eine der
Schienenstränge (S) an eine Drehscheibe (7) an
schließbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß zwischen den Schienen
(4, 4a) Wasser (20) gespeichert ist und daß als Not
bremse eine am Wagen (2) angelenkte großflächige
Klappe (21) zum Eintauchen in das Wasser (20) ange
ordnet ist.
7. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1, 5 und 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Innenbereich des Schienen
ovals als Notlandefläche (10) ausgebildet ist.
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- 1991-01-26 DE DE4102271A patent/DE4102271C2/de not_active Expired - Fee Related
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