DE4102271A1 - Vorrichtung in form einer bodengebundenen fahrwerksanordnung zum starten und landen von flugzeugen - Google Patents
Vorrichtung in form einer bodengebundenen fahrwerksanordnung zum starten und landen von flugzeugenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung in Form
einer bodengebundenen Fahrwerksanordnung zum Starten
und Landen von Flugzeugen, insbesondere von Großflug
zeugen.
Bei Flugzeugen mit einem relativ großen Start- und
Landegewicht besteht das Problem, daß eine entsprechend
lange Start- und Landebahn erforderlich ist, die in den
Ballungsräumen nicht mehr bereitgestellt werden kann.
Auch wird durch eine weltweite Zuwachsrate der Bedarf
an neuen Flughäfen mit weiteren Start- und Landebahnen
noch steigen müssen.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum
Starten und Landen von Flugzeugen zu schaffen, die eine
relativ geringe Fläche für Start- und Landebahnen bei
größtmöglicher Sicherheit gewährleistet.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeich
nenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteil
hafte Ausgestaltungen sind durch die Merkmale
der Unteransprüche gekennzeichnet.
Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile
bestehen darin, daß das Flugzeug mittels eines schienen
geführten Wagens, wie einem Magnet-Bahn-System, starten
und landen kann und somit wird gegebenenfalls kein Fahr
werk am Flugzeug mehr benötigt. Hierdurch erfolgt eine
Gewichtseinsparung am Flugzeug, da nicht nur das Fahr
werk entfällt, sondern ebenfalls die notwendigen und
aufwendigen Hydraulikeinrichtungen sowie Haltereinrich
tungen und deren Beschläge. Das Startgewicht des Flug
zeugs wird gegenüber Flugzeugen mit Fahrwerk hierdurch
wesentlich vermindert.
Der Wagen ist mit Aufnahmevorrichtungen versehen, in
denen hydraulische Puffer integriert sind. Mittels Ver
riegelungselementen wird das Flugzeug entsprechend beim
Starten und Landen von diesen Elementen gelöst bzw.
durch diese Elemente verbunden. Eine gemeinsame Regel
einrichtung steuert diese Elemente sowie die Puffer, so
daß ein abgestimmter Ablauf des Start- und Landevor
gangs durchführbar ist. Die Regeleinrichtung ist re
dundant im Wagen bzw. im Magnet-Bahn-System sowie im
Flugzeug installiert.
Der Wagen ist auch mit einem Drehtisch versehen, um
flugbedingte Landungen im sogenannten Slip-Anflug aus
führen zu können.
Da die benötigte Energie für den schienengeführten Wa
gen während der Startphase bis zum Abheben des Flug
zeuges relativ hoch ist, erhält er seine Energie aus
einem autonomen Elektrizitätswerk. Durch unterirdischen
Einbau dieses Werkes können die Lärmbelästigungen
während der Startphase herabgesetzt werden.
Die flugzeugseitige Aufstiegsphase (Vollschub) und die
damit verbundene Lärmentwicklung ist nur triebwerk- und
strukturmäßig zu dämpfen.
Die Bahnstrecke besteht aus einem Oval mit an den Längs
seiten anschließenden geraden Schienenstücken, wobei
sich die Bahnstrecke zum Starten und Landen aus der
Startstrecke der Großflugzeuge, deren Gesamtgewicht und
dem aerodynamischen Verhalten mit ca. 2-3 km und einer
Sicherheitsstrecke von ca. 1 km zusammensetzt. Sie
braucht keine riesige Betonfläche, sondern nur die ent
sprechende aufgeständerte Bahnfläche. Das Umfeld wird
so weitgehend geschont.
Um auch eine Notbremsung zu gestatten, wird zwischen
den Schienen ein wassergefüllter Trog eingehängt, in
dem im Notfall eine hinter dem Wagen installierte
Klappe mit relativ großer Fläche eintauchen kann und
damit die Bremsung unterstützt wird.
Die bei einer normalen Abbremsung entstehende Energie
wird ins Netz bzw. in einen Speicher geleitet. Nach
erfolgter Landung gleitet die gesamte Einheit zum Ab
fertigungsgebäude. Hier können über einen zugeordneten
Drehtisch verschiedene Abfertigungshallen erreicht
werden.
Für einen angenommenen Ernstfall, wie einem Totalaus
fall aller Magnet-Bahnen ist eine Notlande-Bahnstrecke
zwischen dem Oval eingerichtet, die dem Landschaftsbild
und der Ökologie entgegenkommt. Dieses Becken sollte
eine geringe Tiefe und eine weiche Grundfläche aufwei
sen.
Die Gewichtseinsparung am Flugzeug und das Magnet-
Bahn-System bewirken eine hohe Auslastung und damit
eine zunehmende Wirtschaftlichkeit. Großflugzeuge hel
fen damit den Beförderungsboom in Grenzen zu halten.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeich
nung schematisch dargestellt. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung einer Start- und Landebahn
für ein Flugzeug ohne Fahrwerk,
Fig. 2 eine Seitenansicht eines auf einem schienenge
führten Wagen gehaltenen Flugzeugs,
Fig. 3 eine Vorderansicht des Wagens mit Flugzeug,
Fig. 4 eine Draufsicht auf einen schienengeführten
Wagen mit einem Drehtisch zur Aufnahme eines
Flugzeugs,
Fig. 5 bis 7 schematische Darstellungen der Abflugphase
eines Flugzeugs vom schienengeführten Wagen
und
Fig. 8 bis 11 schematische Darstellungen der Landephase
eines Flugzeugs auf den schienengeführten Wa
gen.
Eine Vorrichtung zum Starten und Landen eines Flugzeugs
1 umfaßt im wesentlichen einen schienengeführten Wagen
2, der über einen induktiv elektrisch Linearantrieb
nach dem Magnet-Bahn-Prinzip angetrieben wird. Auf dem
Wagen 2 sind Aufnahmevorrichtungen 3 mit integrierten
hydraulischen Puffern und Verriegelungselementen ange
ordnet.
Im Flugzeug 1 sowie im schienengeführten Wagen 2 ist
eine während der Start- und Landephase steuernde Regel
einrichtung vorgesehen, die beispielsweise einen Ge
schwindigkeitsangleich, die Steuerung der Verriegelungs
elemente und die Steuerung der Hydraulikpuffer in den
Aufnahmevorrichtungen 3 übernimmt.
Der Wagen ist auf einer Doppeltrasse 4, 4a geführt
(Fig. 3), die in Ovalform, wie Fig. 1 näher zeigt, aus
gebildet ist. Die Pfeilrichtungen zeigen die An- und
Abflugrichtungen des Flugzeugs 1 an. Über die Längs
seiten L des Ovals hinaus sind die Schienen S gerad
linig weitergeführt.
In der Darstellung gemäß Fig. 1 ist neben dem Schienen
oval ein Tower 5 und ein Elektrizitätswerk 6, sowie
eine Drehscheibe 7 und eine Halle 8 für den Wagen 2
vorgesehen. Das Flugzeug 1 kann über die Drehscheibe 7
in mehrere Positionen gedreht werden, um verschiedene
Abfertigungshallen 8 zu erreichen.
Mit dem Wagen 2 kann ein Drehtisch 9 verbunden sein
(Fig. 4), der die Aufnahme des Flugzeugs 1 ermöglicht,
das beim Landen im sogenannten Slip-Anflug ankommt,
d. h. unter einem spitzen Winkel α zur Schiene 4, 4a.
Die integrierten Ständer der Aufnahmevorrichtung 3 sind
hydraulisch hochstellbar ausgeführt, so daß, wie ins
besondere Fig. 6 zeigt, das Flugzeug 1 einen
Abflugwinkel in einer schrägen Ebene zur Schiene 4, 4a
einnehmen kann.
Zur Notbremsung des Wagens 2 mit dem Flugzeug 1 ist
vorgesehen, daß zwischen den Schienen 4, 4a Wasser 20
gespeichert ist und in dieses Wasser 20 eine am Wagen 2
angelenkte Klappe 21 mit relativ großer Fläche zum Ein
tauchen angeordnet ist. Des weiteren ist zwischen den
Schienen im Inneren des Schienenovals eine Notlande
fläche 10 mit weichem Untergrund vorgesehen.
In den Fig. 5 bis 7 ist das Starten eines Flugzeugs vom
schienengeführten Wagen 2 näher dargestellt. Während
der Beschleunigungsphase gemäß Fig. 5 sind die Trieb
werke im Leerlauf und der Wagen 2 beschleunigt. In der
Abhebephase gemäß Fig. 6 wird das Flugzeug 1 über die
Aufnahmevorrichtungen 3 in eine schräge Abhebeposition
gebracht, wobei über die Regeleinrichtung die Verriege
lungselemente das Flugzeug 1 freigeben. Etwa 10 sec.
vor dem Abheben des Flugzeugs werden die Triebwerke auf
vollem Schub gefahren. Nachdem das Flugzeug 1 vom Wagen
2 abgehoben hat, wird der Wagen 2 sofort abgebremst
(Fig. 7).
Beim Anflug des Flugzeugs 1 wird der Wagen 2 über die
Regeleinrichtung auf gleiche Geschwindigkeit mit dem
Flugzeug 1 gebracht (Fig. 8). Während der Aufsetzphase
(Fig. 9) auf den Wagen 2 wird das Flugzeug 1 mit diesem
über die Verriegelungselemente gekoppelt und die Trieb
werke werden abgeschaltet (Fig. 9). Danach wird das
Flugzeug 1 über den Wagen 2 verzögert und der Wagen
schwebt mit dem Flugzeug zur Abfertigungshalle.
Der Wagen 2 kann über ein in diesem vorhandenes Cockpit
gesteuert werden, wobei die Start- und Landephase je
doch automatisch abläuft und nur im Notfall
unterbrochen werden kann. Diese Start- und Landephase
wird im Cockpit über Monitore überwacht werden können.
Die Fahrten zum und vom Startpunkt bzw. Aufsetzpunkt
bzw. bis zur Abfertigungshalle sind handsteuerbar.
Claims (8)
1. Vorrichtung in Form einer bodengebundenen Fahrwerks
anordnung zum Starten und Landen von Flugzeugen,
insbesondere von Großflugzeugen, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Wagen (2) das Flugzeug (1) beim
Start- und Landevorgang aufnimmt, wobei dessen Ge
schwindigkeit über einem induktiv elektrischen
Linearantrieb (Magnet-Bahn-System) auf die Ge
schwindigkeit des Flugzeuges (1) abstimmbar und der
Wagen (2) hierbei auf einer eine Start- und Lande
bahn bildenden Schiene (4, 4a) geführt wird und daß
mit dem Wagen (2) hydraulische Aufnahmevorrichtun
gen (3) mit Verriegelungselementen verbunden sind,
die mit dem Flugzeug (1) in der Lande- und Start
phase koppelbar bzw. lösbar ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß im Flugzeug (1) sowie im schienengeführten
Wagen (2) Regeleinrichtungen angeordnet sind, die
eine Geschwindigkeitsanpassung, eine Steuerung von
Pufferelementen in den Aufnahmevorrichtungen (3)
und der Verriegelungselemente in jeder Phase des
Landens und Startens des Flugzeugs (1) auf dem Wa
gen (2) bzw. vom Wagen (2) vornehmen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Regeleinrichtungen redundant wirkend
im Wagen (2) sowie im Flugzeug (1) angeordnet sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, da
durch gekennzeichnet, daß der schienengeführte Wa
gen (2) einen Drehtisch (9) mit Aufnahmevorrichtun
gen (3) und integrierten Verriegelungselementen
sowie Hydraulikpuffern umfaßt und zur Aufnahme des
Flugzeugs (1) beim Landen im sogenannten Slip-An
flug zur Schiene (4, 4a) unter einem spitzen Winkel
(α) einstellbar ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Aufnahmevorrichtungen
(3) hydraulisch aus- und einfahrbare Ständer umfas
sen, die in Abhängigkeit von der Start- und Lande
phase gemeinsam und/oder einzeln derart ausfahrbar
sind, daß das Flugzeug (1) in der Abhebephase eine
Schrägstellung einnimmt (Fig. 6).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Schiene (4, 4a) in
einer Ovalform angeordnet ist und die Längsseiten
(L) jeweils über die Ovalform hinaus verlaufende
gerade Schienenstränge (S) aufweisen, wobei
wenigstens eine der Schienen an eine Drehscheibe
(7) anschließbar ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, da
durch gekennzeichnet, daß die Schienen (4, 4a) als
Doppeltrassen ausgeführt sind, zwischen denen Was
ser (20) gespeichert ist und daß als Notbremse eine
am Wagen (2) angelenkte großflächige Klappe (21)
zum Eintauchen in das Wasser angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß der Innenbereich des
Schienenovals als Notlandefläche (10) ausgebildet
ist.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: DEUTSCHE AEROSPACE AIRBUS GMBH, 2000 HAMBURG, DE |
|
D2 | Grant after examination | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DAIMLER-BENZ AEROSPACE AIRBUS GMBH, 21129 HAMBURG, |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |