DE4100834A1 - Vorrichtung zur ermittlung der beim gehen auftretenden belastung - Google Patents

Description

Nach Knochenbrüchen oder beispielsweise einer Hüftgelenk­ operation dürfen Patienten die Belastung ihrer Beine erst langsam steigern. Deshalb sollen die Beine zunächst beim Gehen nicht mit dem vollen Körpergewicht bean­ sprucht werden. Das kann man durch besondere Gehhilfen, beispielsweise den Patienten stützende Gestelle, aber auch durch vom Patienten benutzte Krücken erreichen.

Da die tatsächliche Belastung von den Bewegungen des Patienten abhängt, ist es zweckmäßig, diese Belastungen zu messen und dem Patienten zu signalisieren, damit er sich möglichst belastungsarm bewegt. Hierzu könnte man in in die Schuhen einzulegende Sohlen Drucksensoren vor­ sehen, die den jeweiligen Belastungszustand feststellen, in elektrische Signale umwandeln und über elektrische Leitungen einem Anzeigegerät zuführen. Nachteilig dabei wäre es jedoch, daß solche Sohlen relativ teuer herzu­ stellen wären, zumal sie für die unterschiedlichsten Schuhgrößen gefertigt werden müßten.

Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Vorrich­ tung zur Ermittlung der beim Gehen auftretenden Bela­ stung zu entwickeln, welche besonders kostengünstig von unterschiedlichen Personen benutzt werden kann.

Dieses Problem wird erfindungsgemäß gelöst durch eine elastische, unter einem Fuß anzuordnende, mit einem Druckmittel gefüllte und abgeschlossene Druckmittel­ kammer und einem über eine flexible Leitung lösbar mit dieser Druckmittelkammer verbundenen Drucksensor.

Eine solche Vorrichtung benötigt keinen Drucksensor in einer Sohle. Deshalb kann der Drucksensor in einer Meß­ elektronik angeordnet sein, die von unterschiedlichen Patienten unabhängig von ihrer Schuhgröße benutzt werden kann. Es ist bei der neuerungsgemäßen Vorrichtung ledig­ lich erforderlich, die Druckmittelkammer über eine fle­ xible Leitung mit dem Drucksensor zu verbinden, der bei­ spielsweise vom Patienten mittels eines Gürtels auf der Hüfte getragen wird.

Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, daß die Druckmittelkammer innerhalb einer in einem Schuh einzulegenden Sohle vorgesehen ist. Eine solche Sohle ist sehr kostengünstig zu fertigen, da sie keine elektronischen Bauteile benötigt, und kann deshalb nach Benutzung durch einen Patienten vernichtet werden.

Ganz besonders kostengünstig ist die Druckmittelkammer zu verwirklichen, wenn sie durch einen mäanderförmig ver­ laufenden, elastischen Schlauch gebildet ist.

Auch ein solcher Schlauch kann in einer Sohle integriert sein.

Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Druckmittelkammer mit Luft atmosphärischen Druckes gefüllt ist. Hierdurch wird das Hantieren mit einem Druckmittel überflüssig und dadurch die Gefahr eines Auslaufens des Druckmittels ver­ mieden. Weiterhin sind Drucksensoren für Luft sehr kostengünstig erhältlich.

Die Erfindung läßt verschiedene Ausführungsformen zu. Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips sind zwei davon in der Zeichnung dargestellt und werden nach­ folgend beschrieben. In ihr zeigen die Fig. 1 eine Seitenansicht einer neuerungsgemäß ge­ stalteten Vorrichtung mit einer geschnitten dargestellten Sohle,

Fig. 2 eine Draufsicht auf die Anordnung nach der Fig. 1,

Fig. 3 eine Draufsicht auf eine zweite Ausführungs­ form einer Sohle nach der Erfindung.

Die Fig. 1 zeigt im Längsschnitt eine elastische Sohle 1, welche eine abgeschlossene, beispielsweise mit Öl gefüllte Druckmittelkammer 2 aufweist. An diese Druck­ mittelkammer ist auf nicht näher gezeigte, übliche Weise eine flexible Leitung 3 angeschlossen, die zu einer Meß­ elektronik 4 führt, in welcher ein Drucksensor 5 angeord­ net ist, der bei diesem Ausführungsbeispiel als analoges Anzeigeinstrument ausgebildet ist. Unterhalb des Druck­ sensors 5 können in der Meßelektronik 4 Signallampen 6, 7 angeordnet sein, die dem Benutzer eine richtige oder unzulässig hohe Belastung anzeigen.

Die Draufsicht gemäß Fig. 2 zeigt, daß an einer Seite der Sohle 1 ein Anschluß 8 für die Leitung 3 vorgesehen ist. Der Platzbedarf für den Anschluß 8 und die Leitung 3 können so gering sein, daß die Sohle 1 in einem übli­ chen Schuh getragen und die Leitung aus ihm heraus nach oben zur Meßelektronik 4 geführt werden kann.

Bei der Ausführungsform nach Fig. 3 ist als Druckmittel­ kammer in der Sohle 1 ein mäanderförmig verlaufender, elastischer Schlauch 9 integriert. Dieser ist genau wie die Druckmittelkammer 2 bei dem vorigen Ausführungsbei­ spiel mit einem Druckmittel gefüllt. Beim Gehen wird auf diesen Schlauch Druck ausgeübt, wodurch der Druck des Druckmittels ansteigt, was vom Drucksensor 5 siqnali­ siert wird.

Claims (5)

1. Vorrichtung zur Ermittlung der beim Gehen auftreten­ den Druckbelastung, gekennzeichnet durch eine elasti­ sche, unter einem Fuß anzuordnende, mit einem Druckmit­ tel gefüllte und abgeschlossene Druckmittelkammer (2, 9) und einem über eine flexible Leitung (3) lösbar mit die­ ser Druckmittelkammer (2, 9) verbundenen Drucksensor (5).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelkammer (2) innerhalb einer in einem Schuh einzulegenden Sohle (1) vorgesehen ist.

3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckmittelkammer durch einen mäanderförmig verlaufenden, elastischen Schlauch (9) gebildet ist.

4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der mäanderförmig verlaufende Schlauch (9) in einer Sohle (1) integriert ist.

5. Vorrichtung nach einem oder mehreren der vorangehen­ den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Druck­ mittelkammer (2, 9) mit Luft atmosphärischen Druckes ge­ füllt ist.