DE4100779A1 - Verfahren zum giessen von nockenwellenrohlingen aus unterschiedlichen eisenwerkstoffen - Google Patents
Verfahren zum giessen von nockenwellenrohlingen aus unterschiedlichen eisenwerkstoffenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Gießen von Nockenwel
lenrohlingen aus unterschiedlichen Eisenbasiswerkstoffen nach
dem Oberbegriff von Anspruch 1, wie er beispielsweise aus der
DE-PS 6 65 129 oder aus der US-PS 21 07 747 als bekannt hervor
geht.
Nockenwellen sollen im Bereich der Nockenoberfläche und mög
lichst auch im Bereich der Lagerzapfen möglichst hart sein,
weshalb man für diese Bereiche eine Gußlegierung verwendet,
die unter Bildung von Eisenkarbiden erstarrt und zumindest
bei einer Abschreckerstarrung eine sehr harte Gußoberfläche
bildet. Dieses karbidische Abschreckgefüge läßt sich nur noch
durch Schleifen bearbeiten, allerdings zeigt es im Gebrauch
eine hohe Verschleißfestigkeit. Im Bereich von zerspanend zu
bearbeitenden Teilen der Nockenwelle, wie z. B. Zahnräder oder
Flanschen wäre ein solches karbidisch erstarrendes Abschreck
gefüge unzweckmäßig, weil es sich nicht durch Fräsen, Drehen
oder Bohren bearbeiten läßt. In diesen Bereichen müßte ein
besser zerspanbarer Werkstoff vorgesehen werden.
Bei dem bekannten Verfahren nach der DE-PS 6 65 129 wird ein
Verfahren beschrieben, bei dem die Nocken einer Nockenwelle
als einzelne ovale Scheiben mit einer gleichachsig zur Wel
lenachse liegenden Bohrung ausgebildet und in die Gießform
eingelegt werden; die Nockenscheiben sind aus einem sehr har
ten und verschleißfesten Stahlwerkstoff gebildet. Der Wellen
körper der Nockenwelle und andere zerspanend zu bearbeitenden
Partien werden aus normalem Gußeisen hergestellt, der bei aus
reichender Vorerwärmung der eingelegten Nockenscheiben beim
Eingießen des Gußeisens von diesem oberflächennah angeschmol
zen wird und aufgrund dessen mit dem Graugußwerkstoff des Wel
lenkörpers verschweißt.
Bei dem in der US-PS 21 07 747 geschilderten Verfahren wird
der Grundkörper einer Nockenwelle einschließlich Nocken und
Lager aus einem legierten Gußeisen gegossen, wobei jedoch im
Bereich einer später anzubringenden Verzahnung ein mindestens
der Zahnradbreite entsprechender Einstich in dem Wellenkörper
mit angegossen wird, der nach Art einer Keilwellenverzahnung
mit axial verlaufenden Wülsten bzw. Nuten versehen ist. Nach
Fertigstellung des solcher art gegossenen Vorproduktes für ei
nen Nockenwellenrohling wird dieser in einer zweiten Gießstufe
in eine neue Gießform eingelegt und dabei das Zahnrad im Be
reich des erwähnten Einstiches angegossen, wobei es zum Teil
zu einem Anschmelzen der wulstartigen Vorsprünge und dement
sprechend zu einem Verschweißen zwischen Zahnradwerkstoff und
Wellengrundwerkstoff kommt. Soweit der Wellengrundwerkstoff
nicht angeschmolzen wird, kommt zumindest eine formschlüssige
Verzahnung zwischen Wellengrundwerkstoff und Zahnradwerkstoff
zustande. Der Zahnradwerkstoff ist im Hinblick auf die Zerspan
barkeit und Gleiteigenschaften beim Zahneingriff optimal aus
gewählt.
Das DE-GM 72 24 272 zeigt am Beispiel einer Förderschnecke für
Mörtelpumpen ein Verbundgußverfahren, bei dem der zerspanend
zu bearbeitende Kopfteil als vorgefertigtes Stück aus einem gut
zerspanbaren Eisenwerkstoff in die Gießform eingelegt wird, wo
bei er sich in die Gießformhöhlung für den eigentlichen Körper
der Förderschnecke mit einem schlanken rechteckigen Zapfen er
streckt. Der eigentliche Körper der Förderschnecke wird aus ei
ner karbidisch erstarrenden Schalenhartgußlegierung gegossen,
die den erwähnten Zapfen des Kopfstückes anschmilzt und mit
diesem Verschweißt. Es ist ohne weiteres denkbar, dieses Ver
fahren entsprechend auch auf die Herstellung von Nockenwellen
rohlingen zu übertragen, indem die zerspanend zu bearbeiten
den Antriebsteile bzw. Abtriebsteile der Nockenwelle aus einem
vorgefertigten, gut zerspanbaren Stahl in eine Gießform einge
legt werden, die dann bezüglich des Hauptteiles der Nockenwelle
mit einer karbidisch erstarrenden Schalenhartgußlegierung aus
gegossen wird, wobei die eingelegten Teile ansschmelzen und mit
dem Werkstoff des Hauptteiles des Nockenwellenrohlinges innig
verschweißen. Ein solches Anschmelzen und Verschweißen kann
insbesondere dadurch begünstigt werden, daß in dem Bereich des
gegenseitigen Kontaktes schmale vorstehende Rippen mit einer -
für sich genommen - relativ geringen Wärmespeicherkapazität
vorgesehen werden, die auch ohne Vorwärmung der eingelegten
Eisenteile aufgrund des Eingießens des Werkstoffes des Nocken
wellenhauptteiles örtlich aufschmelzen und auf diese Weise zu
mindest ein streifenweises Verschweißen zwischen eingelegten
Eisenteilen und Nockenwellenhauptteil sicherstellen. Die ein
gelegten Eisenteile können aus einer Eisengußlegierung oder
auch aus üblicherweise nicht gießbarem, vorzugsweise legierten
Stahl für Zahnräder bestehen.
Der Nachteil all dieser geschilderten Fertigungsverfahren für
eine gießtechnische Herstellung von Nockenwellenrohlingen aus
unterschiedlichen Eisenbasiswerkstoffen ist in der kompli
zierten, zweistufigen Fertigung zu sehen. Ein weiterer Nach
teil liegt darin, daß die Verbindungsstelle zwischen den bei
den unterschiedlichen Werkstoffen nicht optimal ist; die ge
genseitige Verschweißung enthält unter Umständen Spalte, Luft
einschlüsse oder Sandeinschlüsse, was Ausgangspunkt für Kor
rosion und Ermüdungsrisse sein kann.
Aufgabe der Erfindung ist es, das zugrunde gelegte Verfahren
zum Gießen von Nockenwellenrohlingen aus unterschiedlichen Ei
senbasiswerkstoffen dahingehend weiterzubilden, daß das Ferti
gungsverfahren vereinfacht und die gegenseitige Verbindung
zwischen den beiden unterschiedlichen Eisenbasiswerkstoffen
verbessert wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die kennzeichnen
den Merkmale von Anspruch 1 gelöst. Dank des gleichzeitigen
Abgußes beider Eisenbasiswerkstoffe und deren gegenseiti
ger Trennung nur durch eine relativ dünne Trennscheibe kommt
es zu einer innigen Verschmelzung und Verschweißung zwischen
beiden Werkstoffen. Außerdem wird in einem einzigen Gießvor
gang mit zwei unterschiedlichen Eisenbasiswerkstoffen der Noc
kenwellenrohling gegossen. Es braucht lediglich eine einzige
Gießform hergestellt zu werden. Die Menge des sogenannten
Kreislaufmateriales für Angußkanäle, Gießtrichter und Speiser
ist auch bei dem hier vorgeschlagenen Verfahren nicht größer
als bei einem zweistufigen konventionellen Herstellungsverfah
ren.
Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung können den Unteran
sprüchen entnommen werden. Im übrigen ist die Erfindung anhand
eines in der Zeichnung veranschaulichten Ausführungsbeispieles
nachfolgend noch erläutert; dabei zeigt die einzige Figur ei
nen Querschnitt durch eine Gießform zum Abgießen eines Nocken
wellenrohlinges aus unterschiedlichen Eisenbasiswerkstoffen.
Bei der in der Figur dargestellten Gießform ist ein fertiger
Nockenwellenrohling 1 in der Höhlung der Gießform dargestellt.
Und zwar besteht der Nockenwellenrohling 1 zum einen aus einem
Hauptteil 4 und aus einem Antriebsteil 7 sowie aus einem Ab
triebsteil 8. Der Hauptteil 4 umfaßt die später schleifend zu
bearbeitenden Nocken 2 und die Lager 3 sowie den dazwischen
befindlichen Wellenschaft. Dieser Hauptteil des Nockenwellen
rohlings besteht aus einer bei rascher Erstarrung Eisenkarbide
bildenden Gußlegierung, vorzugsweise aus einer Schalenhartguß
legierung. Der Antriebsteil 7 besteht im wesentlichen aus einem
Flansch 5, der spanabhebend mittels Drehen und Bohren fertig
bearbeitet werden muß. Der Abtriebsteil 8 enthält einen Zapfen
für ein Zahnrad 6, der zunächst überdreht werden muß und in den
anschließend durch Fräsen eine Verzahnung eingeschnitten wird.
Die An- und Abtriebsteile 7 und 8 bestehen aus einer gießbaren,
aber karbidfrei erstarrenden Gußlegierung, beispielsweise aus
Kugelgraphitguß. Im Bereich dieser Teile können dadurch bei
guter Zerspanbarkeit wesentliche höhere mechanische Eigen
schaften eingestellt werden, als im Hauptteil 4. Zentrisch im
Innern des Nockenwellenrohlings ist eine ihn auf der ganzen
Länge axial durchsetzende Bohrung vorgesehen, die später als
Schmierölkanal zur Zufuhr von Schmieröl zu den Lagerstellen und
den Nocken dient. Auch diese Bohrung soll mit abgegossen wer
den.
Zum Abguß eines solchen Nockenwellenrohlings muß zunächst ei
ne im Bereich der Nockenwellenachse quergeteilte Gießform aus
Formsand 10 hergestellt werden, in die im Bereich des Umfanges
einer jeden Nocke 2 ein ovales ringförmiges Schreckeisen 9 ein
gelegt wird, das für eine harte Erstarrung der karbidisch er
starrenden Gußlegierung zumindest im Bereich des Nockenumfan
ges sorgt. Wie in der rechten Bildhälfte der Figur dargestellt,
kann der unmittelbar formgebende Bereich der Gießform auch
durch eine Croningform 11 gebildet sein, die ihrerseits in
Formsand eingebettet ist. Im Bereich der axialen Stirnseiten
der Gießformhöhlung sind zentrisch in die Gießform Kernmarken
eingeformt, um darin einen Kern 12 zum Abformen der zentrischen
Bohrung einlegen zu können. Es handelt sich hierbei um einen
schlanken stabförmigen Kern 12, der zum einen ausreichend sta
bil sein muß, daß er sich durch Eigengewicht, Temperaturverzü
ge und Auftrieb durch die Schmelze nicht verbiegt, der aber
andererseits nach Fertigstellung des Nockenwellenrohlings sich
auch leicht aus der abgegossenen Bohrung wieder entfernen läßt.
Zweckmäßigerweise kann als Werkstoff für den stabförmigen Kern
12 Glas mit eingefrorenen Eigenspannungszuständen verwendet
werden. Hierdurch hat der Glasstab, solange er unverletzt ist,
eine sehr hohe Festigkeit und Steifigkeit. Werden jedoch die
Eigenspannungszustände beispielsweise durch Ritzen des Glas
stabes freigelegt, so zerfällt der Glasstab selbständig in ein
feinkörniges Granulat, welches Rückstandsfrei aus der abgegos
senen Bohrung herausrieselt.
In die Gießform werden noch zwei unterschiedliche Kanalsysteme
für die beiden unterschiedlichen Gußwerkstoffe eingeformt. Und
zwar wird ein System von Angußkanälen 14 im Bereich des Haupt
teiles mit Eingießöffnung 15 und Speisern 16 für die Schmelze
A, nämlich eine karbidisch erstarrende Gußlegierung eingeformt.
Desgleichen wird ein zweites System von Angußkanälen 17 mit
Eingießöffnung 18 und Speisern 19 für die Antriebs- und Ab
triebsteile 7 bzw. 8, d. h. für eine karbidfrei erstarrende
Gußlegierung B angeformt. Damit sich die unterschiedlichen
Gußlegierungen A bzw. B nicht unkontrolliert in der Gießform
höhlung ausbreiten und in Bereiche gelangen, wo sie nicht hin
kommen sollen, ist an jeder Stelle des Kontaktes zwischen dem
Hauptteil 4 und einem An- bzw. Abtriebsteil 7, 8 des Nockenwel
lenrohlings jeweils ein Trennblech 13 bzw. 13′ eingeformt, das
die entsprechenden Anteile der Gießformhöhlung voneinander ab
teilt. Beim Abguß des Nockenwellenrohlings werden die Schmelze
A für den Hauptteil 4 und die Schmelze B für die An- und Ab
triebsteile 7 bzw. 8 gleichzeitig und gleichmäßig in die zuge
ordneten Anteile der Gießformhöhlung in der Weise eingegossen,
daß die Füllhöhen der beiden unterschiedlichen Schmelzen A bzw.
B beiderseits der Trennfläche 13 und 13′ während des Abgußes
annähernd gleich schnell ansteigen. Dabei werden die Trennble
che durch die Schmelzen zumindest teilweise aufgeschmolzen,
weil sie nur eine sehr geringe Wärmekapazität beinhalten und
sehr schnell die Wärme der Schmelzen annehmen. Aufgrund des
Anschmelzens oder Zerschmelzens der Trennbleche kommt es zu
einer vollflächigen und innigen, zumindest mittelbaren Ver
schweißung der beiden unterschiedlichen Schmelzen. Aufgrund der
Tatsache, daß die beiden Füllhöhen der Schmelzen während des
Abgußes dies und jenseits der Trennbleche annähernd gleich hoch
sind, kann es trotz eines sehr weitgehenden Anschmelzens nicht
zu einer unkontrollierten Verlagerung der Schmelzen in einen
fremden Bereich hineinkommen, weil beim An- bzw. Aufschmelzen
der Trennbleche sich die Schmelzen im Gleichgewicht halten.
Erst nachdem die Form vollständig gefüllt ist, kann es zu einem
vollständigen Aufschmelzen der Trennbleche kommen; in diesem
Stadium sind die Fließvorgänge der Schmelzen im Formhohlraum
jedoch beendet und es beginnt bereits die Erstarrung, sodaß
dann die Gefahr eines unkontrollierten Ausweichens der Schmelze
in fremde Bereiche hinein nicht mehr gegeben ist.
Bei der in der linken Bildhälfte dargestellten Verfahrensvari
ante, bei der die Gießform bis in den unmittelbaren Bereich der
Gießformhöhlung hinein aus Formsand 10 besteht, ist das Trenn
blech 13 relativ weit in den Formsand hinein eingebettet. Es
handelt sich dabei - für den Fall eines kernlos gegossenen
Nockenwellenrohlings - um eine geschlossene runde Scheibe, die
in entsprechende Schlitze des Formsandes eingesteckt wird. In
dem zeichnerisch dargestellten Fall, daß der Nockenwellenroh
ling unter Zuhilfenahme eines Kernes 12 mit axialer Bohrung
abgegossen werden soll, weist das Trennblech 13 eine Mitten
bohrung auf, mittels der es stramm auf den stabförmigen Kern
12 an der ihm zugeordneten Axialposition spielfrei aufgesteckt
ist und gemeinsam mit dem Kern 12 in die Gießform eingelegt
wird. Hierbei kann das Trennblech zusätzlich die Funktion einer
Kernstütze übernehmen und den Kern 12 radial abstützen und zen
trieren. Bei der in der rechten Bildhälfte dargestellten Aus
führungsvariante, bei dem die Gießform im unmittelbaren Umge
bungsbereich der Gießformhöhlung durch eine Croningform 11 ge
bildet ist, ist das Trennblech 13′ als eine etwas kleinere
Scheibe ausgebildet, die sich mit ihrem Außenumfang lediglich
bis in den Bereich der Croningform 11 hinein erstreckt.
Zweckmäßig ist es, wenn das Trennblech während des Abgusses
noch nicht vollständig aufgeschmolzen wird, sondern während
dieser Zeit noch eine gewisse Eigensteifigkeit besitzt; opti
malerweise sollte das Trennblech sich erst nach vollständiger
Füllung der Gießformhöhlung und kurz vor Beginn der Erstarrung
vollständig auflösen und mit den angrenzenden Schmelzen legie
ren. Selbstverständlich wird der radiale Überstand des Trenn
bieches, der in den Formsand 10 bzw. in die Croningform 11
hineinreicht, nicht mit aufgeschmolzen oder, soweit er vor
übergehend schmilzt, erstarrt er anschließend wieder. Dieser
radiale Überstand des Trennbleches muß beim anschließenden
Gußputzen oder auch in der späteren spanabhebenden Bearbeitung
entfernt werden. Das oben erwähnte vollständige Durchschmelzen
der Trennbleche erst gegen Ende des Abgusses kann durch eine
geeignete Bemessung der Wärmespeicherkapazität der Trennbleche
und diese wiederum durch eine geeignete Wahl der Wandstärke der
Trennbleche sowie ihres Werkstoffes beeinflußt werden. Und zwar
wird erwartet, daß die Wandstärke mit etwa 0,5 bis 2,5 mm,
vorzugsweise mit 1 bis 2 mm gute Ergebnisse erzielen läßt. Als
Werkstoff für die Trennbleche kommen außer üblichem unlegierten
Baustahl auch Kupfer und Grauguß in Frage. Kupfer löst sich
besonders gut in den einzugießenden Schmelzen auf und legiert
mit diesen in einer die Werkstoffanforderungen nicht beein
trächtigenden Weise. Zwar gehen auch die anderen genannten
Werkstoffe bei geeigneten Wanddickenbemessung in den schmelz
flüssigen Zustand über, jedoch legieren sie nicht so innig und
weiträumig wie Kupfer, sodaß an der Stelle des Trennbleches 13
bzw. 13′, jeweils ein schmaler Bereich von Graugußgefüge bzw.
Baustahlgefüge in den Nockenwellenrohling zurückbleibt, was
jedoch nicht weiter schädlich ist.
Claims (9)
1. Verfahren zum Gießen von Nockenwellenrohlingen aus unter
schiedlichen Eisenbasiswerkstoffen annähernd gleicher Schmelz
temperatur,
- - der Nockenwellenrohling besteht zum einen im Bereich der spä ter schleifend zu bearbeitenden Nocken und Lager und im Bereich des zwischen ihnen befindlichen Wellenschaftes - im folgenden zusammenfassend kurz Hauptteil genannt - aus einer bei Erstar rung Eisenkarbide bildenden Gußlegierung, vorzugsweise aus ei ner Schalenhartgußlegierung,
- - der Nockenwellenrohling besteht zum anderen im Bereich von später durch Fräsen, Drehen oder Bohren zu bearbeitenden Zahn rädern, Verbindungsflanschen oder dergleichen - im folgenden zusammenfassend kurz An- oder Abtriebsteil genannt - aus einer gießbaren und karbidfrei erstarrenden Gußlegierung,
- - wobei in eine Gießform mit einer dem Nockenwellenrohling ent sprechenden Höhlung in den dem Hauptteil des Nockenwellenroh lings entsprechenden Anteil der Höhlung eine Schmelze aus der karbidbildenden Gußlegierung eingegossen und am Umfang der Noc ken aus der Schmelze heraus abgeschreckt wird, wobei die Schmelze der karbidbildenden Gußlegierung mit dem Werkstoff der An- oder Abtriebsteile, der in die entsprechenden Anteile der Höhlung der Gießform eingebracht wurde, im Bereich der ge genseitigen Kontaktstellen zusammenschmilzt, dadurch gekennzeichnet,
- - daß bei der Herstellung der Gießform an der Stelle eines je den zwischen einem Hauptteil (4) und einem An- oder Abtriebs teil (7, 8) des Nockenwellenrohlings (1) gelegenen Kontaktes dieser Teile jeweils ein die entsprechenden Anteile der Gieß formhöhlung voneinander abteilendes Trennblech (13, 13′) in die Gießform eingeformt wird,
- - daß der oder alle dem Hauptteil (4) des Nockenwellenrohlings (1) entsprechende Anteil(e) der Gießformhöhlung zum einen und alle An- oder Abtriebsteile (7, 8) des Nockenwellenrohlings (1) entsprechende Anteile der Gießformhöhlung zum anderen mit je weils gesonderten Angußkanälen (14 bzw. 17), Eingußtrichtern (15 bzw. 13) und Speisern (16 bzw. 19) versehen sind und
- - daß der Werkstoff (B) für die An- oder Abtriebsteile (7, 8) ebenfalls als Schmelze und gleichzeitig mit der Schmelze (A) für den Hauptteil (4) des Nockenwellenrohlings (1) in die zu geordneten Anteile der Gießformhöhlung in der Weise eingebracht wird, daß die Füllhöhen der beiden unterschiedlichen Schmelzen (A und B) beiderseits der Trennbleche (13, 13′) während des Abgußes annähernd gleich schnell ansteigen,
- - wobei die beiden unterschiedlichen Schmelzen (A und B) an den erwähnten Kontaktstellen unter An- oder Aufschmelzen des jeweiligen Trennbleches (13, 13′) zumindest mittelbar mit einander verschmelzen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das Trennblech (13, 13′) als Werkstoff Kupfer aus
gewählt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das Trennblech (13, 13′) Grauguß als Werkstoff ausge
wählt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß für das Trennblech (13, 13′) unlegierter Baustahl als Werk
stoff ausgewählt wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Trennblech (13, 13′) aufgrund einer geringen Bemessung
seiner Wärmespeicherkapazität erst nach dem vollständigen Ein
füllen der beiden Schmelzen (A und B) selber vollständig auf
geschmolzen wird.
6. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Wandstärke der Trennfläche (13, 13′) etwa 0,5 bis
2,5 mm,
vorzugsweise etwa 1,0 bis 2,0 mm beträgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß zentrisch den Nockenwellenrohling (1) auf der ganzen Länge
axial durchsetzende Bohrung durch Einlegen eines entsprechen
den, stabförmigen Kernes (12) in die Gießformhöhlung an den
Nockenwellenrohling (1) angegossen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der stabförmige Kern (12) - zusätzlich zu den endseitigen
Kernmarken - durch die vom Kern (12) spielfrei aufgenommenen
Trennbleche (13, 13′) radial abgestützt und zentriert wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Werkstoff für den Kern (12) Glas mit eingefrorenen Ei
genspannungszuständen verwendet wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19914100779 DE4100779A1 (de) | 1991-01-12 | 1991-01-12 | Verfahren zum giessen von nockenwellenrohlingen aus unterschiedlichen eisenwerkstoffen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE19914100779 DE4100779A1 (de) | 1991-01-12 | 1991-01-12 | Verfahren zum giessen von nockenwellenrohlingen aus unterschiedlichen eisenwerkstoffen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4100779A1 true DE4100779A1 (de) | 1991-07-18 |
DE4100779C2 DE4100779C2 (de) | 1992-10-15 |
Family
ID=6422915
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19914100779 Granted DE4100779A1 (de) | 1991-01-12 | 1991-01-12 | Verfahren zum giessen von nockenwellenrohlingen aus unterschiedlichen eisenwerkstoffen |
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