DE4100033C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines Polsters mit einer veränderlichen Luftfüllung, bestehend aus einem gasdicht eingeschlossenen Schaum­ körper aus einem offenporigen Schaumstoff und einem Ventil zum Ein- und Auslassen von Gas.

Aus der CH-PS 5 16 296 ergibt sich ein Polster mit einer veränderlichen Luftfüllung, bei welchem in eine gasdichte Hülle aus einem gasdichten Material ein Schaumkörper aus einem offenporigen Schaumstoff eingesetzt ist; bei dem Schaumkörper einerseits und der Hülle andererseits handelt es sich also um getrennte Bauteile, die keine Verbindung miteinander eingehen.

Soll ein derart hergestelltes Polster beispielsweise mit Überdruck aufgeblasen werden, so ergibt sich der Nachteil, daß alle Körper gleich welcher Grundform dazu neigen, eine runde beziehungsweise kugelige Form anzunehmen. Als Folge davon ist festzustellen, daß in nachteiliger Weise Polster mit einer ausgeprägten Kontur, wie diese zum Beispiel als Teile von Sitzen in Kraftfahrzeugen Verwendung finden, aus einem Schaum­ körper und einer diesen umgebenden Hülle nicht herstell­ bar sind. Werden die bekannten Polster mit Überdruck oder auch mit einem Unterdruck beaufschlagt, so ergibt sich weiterhin das Problem einer Faltenbildung, weil sich der Schaumkörper und die Hülle unabhängig voneinander verformen; derartige Falten bilden jedoch Schwachstellen aus, die einer langdauernden Gasdichtheit der Hülle abträglich sind.

Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines Polsters mit veränderlicher Luftfüllung anzugeben, mittels dessen Polster in allen gewünschten Konturen herstellbar sind.

Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich einschließlich vorteilhafter Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung aus dem Inhalt der Patentansprüche, welche dieser Beschreibung nachgestellt sind.

Die Erfindung beinhaltet den Grundgedanken, daß der Schaumkörper in die gewünschte Kontur für das Polster gebracht und anschließend die freie Oberfläche des Schaumkörpers mit einer gasdichten Versiegelung aus einem hochelastischen Material versehen wird, wobei das Ventil durch die vernetzte Außenhaut des Schaum­ körpers bis in dessen offenporigen Bereich geführt ist. Damit ist der Vorteil verbunden, daß Schaumkörper und gasdichte Umhüllung eine Einheit bilden, die sich auch nur als Einheit verformt. Durch die auf die Außen­ flächen aufgebrachte Versiegelung werden die äußeren Poren des offenporigen Schaumkörpers luftdicht ver­ schlossen, und die sich so ergebende Umhüllung beziehungs­ weise Haut ist an unendlich vielen Stellen mit dem Schaumkörper verbunden. Somit kann sich der Schaumkörper auch bei einem Aufblasen seiner Poren mit Überdruck gegenüber der Umhüllung nicht verdrehen, so daß Falten­ bildungen vermieden sind. Vielmehr hält die Struktur­ festigkeit des offenporigen Schaumes auch das mit Überdruck aufgeblasene Polster in der gewünschten Form, ohne daß es etwa zur Faltenbildung im Bereich der den Schaumkörper einschließenden Umhüllung käme.

Mit der Erfindung ist es somit möglich, dem Schaumkörper jede beliebige Kontur zu geben, wobei diese Kontur unabhängig von der Beaufschlagung des Polsters mit Überdruck oder Unterdruck erhalten bleibt.

Nach einem Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schaumkörper zunächst in der gewünschten Kontur aus einem Schaumstoffvorrat an offenporigem Schaumstoff herausgeschnitten, wobei anschließend die Oberflächen des geschnittenen Schaumkörpers mit dem hochelastischen, gasdichten Versiegelungsmaterial verhautet werden. Hinsichtlich der Auswahl des Versiegelungsmaterials ist dabei insbesondere dafür Sorge zu tragen, daß dieses Material ein entsprechendes Ausdehnungsver­ halten bei der Beaufschlagung des Polsters mit Uberdruck in einer gewünschten Höhe aufweist.

Alternativ kann auch nach der Erfindung vorgesehen sein, den offenporigen Schaumstoff in einer Schaumstoff­ form entsprechend der gewünschten Kontur des Polsters auszuformen, wobei nach Entfernen der Form die freie Oberfläche des Schaumkörpers zur Bildung des Polsters verhautet und dabei noch das erforderliche Ventil′ zum Ein- und Auslassen des Gases eingesetzt wird.

Eine weitere Möglichkeit im Rahmen des erfindungsgemäßen Herstellungsverfahrens besteht darin, schon bei der Verfahrensführung des Einbringens des offenporigen Schaumstoffes in die Form dafür zu sorgen, daß sich im Bereich der äußeren Schicht des Schaumkörpers bei dem Formvorgang eine Haut mit geschlossenen Poren bildet, wofür eine geeignete Materialwahl Voraussetzung ist.

Bevorzugt kommen bei Ausführung der Erfindung offenporige Schäume aus Polyurethan oder Polyester zur Anwendung; als Verhautungsmittel hat sich beispielsweise das Produkt Tivoflex 3560/1 der Firma Tivoli Werke AG, Hamburg, als vorteilhaft erwiesen, auf dessen chemische Spezifikation Bezug genommen ist.

Die in der vorstehenden Beschreibung, den Patentan­ sprüchen, der Zusammenfassung und der Zeichnung offen­ barten Merkmale des Gegenstandes dieser Unterlagen können einzeln als auch in beliebigen Kombinationen untereinander für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungsformen wesentlich sein.

Claims (4)

1. Verfahren zur Herstellung eines Polsters mit einer veränderlichen Luftfüllung, bestehend aus einem gasdicht eingeschlossenen Schaumkörper aus einem offenporigen Schaumstoff und einem Ventil zum Ein- und Auslassen von Gas, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumkörper in die gewünschte Kontur für das Polster gebracht und anschließend die freie Oberfläche des Schaumkörpers mit einer gas­ dichten Versiegelung aus einem hochelastischen Material versehen wird, wobei das Ventil durch die vernetzte Außenhaut des Schaumkörpers bis in dessen offenporigen Bereich geführt ist.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schaumkörper in der gewünschten Kontur aus einem Schaumstoffvorrat geschnitten und die Oberflächen des geschnittenen Schaumkörpers mit dem hochelastischen, gasdichten Material verhautet werden.

3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der offenporige Schaumstoff in eine Schaumstoff­ form mit der gewünschten Kontur für das Polster eingebracht und nach Entfernen der Form die freie Oberfläche des Schaumkörpers mit der hochelastischen gasdichten Versiegelung beaufschlagt wird.

4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der offenporige Schaumstoff in eine Form mit der gewünschten Kontur für das Polster eingebracht wird und Materialauswahl und Verfahrensführung derart eingerichtet sind, daß sich bei der Ausbildung des Schaumkörpers in der Form ein gasdichte Außenhaut ergibt.