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Umschalteinrichtung für starke Ströme. Für starke Ströme, bei denen
die Verwendung biegsamer Leitungen unvorteilhaft wird, sind j"mschalteinrichtungen
mit sich kreuzenden Stromschienen bekannt, die auf Schalttafeln angebracht sind,
und bei denen die Verbindung der Schienen dadurch hergestellt wird, daß an den Kreuzungsstellen
Löcher durch die Schienen gebohrt sind, in die Stöpsel eingesteckt oder eingeschraubt
«-erden. Diese Umschalteinrichtungen nehmen sehr viel Platz weg, da die Schienen
flachliegen müssen und da für jede mögliche Verbindung ein besonderes Loch vorhanden
sein muß. Sie sind auch teuer, da die Schienen, wenn sie auf der vorderen Seite
von Schalttafeln liegen, ganz besonders sauber bearbeitet sein müssen und da die
Löcher erst nach dem Anbringen der Schienen auf der Schalttafel fertig gebohrt werden
können, da es sonst so -ut wie unmöglich ist, daß die Löcher auf den senkrechten
und wagerechten Schienen an den Kreuzungspunkten so genau aufeinanderpassen, wie
es zur Erzielung eines guten Kontaktes erforderlich ist.
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Es sind auch Umschalteinrichtungen bekannt, bei deaen die Anschlußkletnmen
der einen Leitergruppe, z. B. die der Stromerzeuger, mit den Anschlußklennnen der
anderen Leitergruppe, z. B. der der Stromverbraucher, durch Laschen oder Brücken
verbunden werden, die auf die Klemmen durch Schrauben aufgepreßt werden. Diese Einrichtung
hat den Nachteil, claß die Herstellung einer Verbindung ziemlich lange datiert und
daß der Strom den Laschen oder Brücken im wesentlichen über ihre Auflageflächen
zugeführt wird, so daß bei großen Stromstärken viel Platz beanspruchende breite
Laschen und breite Klemmen erforderlich werden.
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Nach der Erfindung sollen die Vorteile beider Einrichtungen dadurch
vereinigt werden, daß die Schienen oder Zuleitungen mit Hülsen erbunden sind, die
durch paarig oder in größerer Zahl mit leitenden Laschen gekuppelte Stöpsel paarig
oder in größerer Zahl miteinander verbunden werden können. Die Schienen können z.
B. hinter einer Schalttafel liegen, während die Stöpselhülsen in der Tafel selbst,
von vorn zugänglich, angeordnet sind.
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Die Zeichnung gibt Beispiele der Erfindung. In der Abb. i sind i bis
.a. die senkrechten, I bis IV die wagerechten Stromschienen. Die auf den Schienen
gezeichneten Hülsen 5 können z. B. in der in der Abb. 2 dargestellten Schalttafel
6 stecken; sie können durch ein Stöpselpaar 7, 8, das durch die Lasche 9 gekoppelt
ist, miteinander verbunden werden. In der Abb. i ist gezeigt, wie beispielsweise
die Verbindung der Schienen i mit I, 2 mit IV, 3 mit III und q. mit II herzustellen
ist. Die Stöpsel können massiv, hohl, geschlitzt oder in irgendeiner bekannten Gestalt
hergestellt und auch mit Gewinden versehen sein.
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Die Anbringung der Hülsen in einer Schalttafel hat den großen Vorteil,
daß die Schienen nicht sichtbar zutage liegen, infolgedessen auch nicht mit Rücksicht
auf das Aussehen bearbeitet zu sein brauchen. Es kann auch dadurch eine Platzersparnis
eintreten, daß die Schienen nicht flach gelegt sondern hochkantig gestellt werden.
Ein weiterer Vorteil der Anordnung ist der, daß die Schienen der Berührung entzogen
sind. Um das Bedienungspersonal auch vor einer Berührung mit den unter Spannung
stehenden Hülsen zu schützen, kann man die Hülsen entweder so weit versenkt anordnen,
daß sie hinter der Oberfläche der Schalttafel zurückbleiben, oder man kann die unter
Spannung stehenden, nicht durch Stöpsel verbundenen Hülsen durch isolierende Blindstöpsel,
z. B. durch solche mit Kappen aus Isolierstoff, verschließen. Auch die Stöpsel und
Laschen kann man auf dem außerhalb der Löcher befindlichen Teil durch einen isolierenden
Überzug schützen oder isolierende Deckel darübersetzen.
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Zur Ersparung von Hülsen und damit auch von Platz können die Hülsen
so angeordnet werden, daß jede Hülse auf jeder Schiene der einen Richtung den Mittelpunkt
eines Kreises
bildet, auf dem die mit den Schienen der anderen Richtung
verbundenen Hülsen liegen. Dadurch kann jede Schiene der einen Richtung mit jeder
Schiene der anderen Richtung durch gekuppelte Stöpsel von gleicher Laschenlänge
verbunden werden. In der Abb. 3 sind I' bis IV' die Hülsen der einen Richtung, von
denen jede mit je einer Hülse der anderen Richtung (i' bis .4') durch gekuppelte
Stöpsel von gleicher Laschenlänge verbunden werden können. In die Abb. 3 ist dieselbe
Verbindung eingetragen, die in der Abb. i dargestellt ist.
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Sind z. B. sechs Schienen vorhanden, so können die Hülsen der zweiten
Richtung auch so in Gestalt eines regelrechten Sechsecks oder von Teilen davon auf
dein Kreis angeordnet sein, daß man mit einem Stöpselpaar von gleicher Laschenlänge
wie für die Verbindung des Mittelpunktes mit einer auf dem Kreis liegenden Hülse
auch die auf dem Kreis selbst liegeirden benachbarten Hülsen verbinden kann.
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Die Hülsen werden so ausgebildet, daß sie mit möglichst großen Übergangsflächen
auf den Stromschienen befestigt werden können, wie (lies aus der Abb.2 zu ersehen
ist. Sie können, wenn sie z. B. in einer Schalttafel liegen, nach der Erfindung
auch zum Tragen (ler Schienen ausgebildet sein.
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Die Laschen können auch in der Mitte noch durchbohrt sein, so daß
eine Ouerlasche angebracht «-erden kann, die an ihrem freien I#'.iide entweder einen
Stöpsel trägt oder an die Laschen eines anderen Stöpselpaares angeschlossen werden
kann. Dadurch können Mehrfachverbindungen hergestellt werden.
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Die beschriebene Einrichtung hat vor den bekannten Einrichtungen mit
Laschen den Vorteil, daß der Strom nicht über die Flächen (ler Laschen übergeht,
sondern vom Umfang der Stöpsel in die zylindrische Bohrung. Dadurch kann die Übergangsfläche
ohne Verbreiterung der Laschen, also ohne Platzverschwendung, vergrößert werden,
indem die Lasche dicker gemacht oder nur um die Durchbohrung, z. B. durch einen
aufgearbeiteten Ring, verstärkt wird. Das Stecken und "Liehen der Stöpsel erfordert
weniger Zeit als (las Aufschrauben von Laschen. Gegenüber den bekannten Stöpseleinrichtungen
bietet die beschriebene Vorrichtung neben der Verineidung der schon geschilderten
Nachteile dieser Einrichtungen den großen Vorteil, daß Cie einzelnen Teile, wie
Stöpselhülsen, Laschen und Stöpsel, genormt hergestellt und nach Schablonen zusammengebaut
werden können. Dadurch entsteht eine ganz erhebliche Kostenersparnis, die durch
die obenerwähnte Möglichkeit der Ersparung von Stöpsellöchern noch wesentlich erhöht
wird.