DE407659C - Herstellung von Zement aus Gips und Silikaten - Google Patents

Herstellung von Zement aus Gips und Silikaten

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DE407659C
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/14Cements containing slag
    • YGENERAL TAGGING OF NEW TECHNOLOGICAL DEVELOPMENTS; GENERAL TAGGING OF CROSS-SECTIONAL TECHNOLOGIES SPANNING OVER SEVERAL SECTIONS OF THE IPC; TECHNICAL SUBJECTS COVERED BY FORMER USPC CROSS-REFERENCE ART COLLECTIONS [XRACs] AND DIGESTS
    • Y02TECHNOLOGIES OR APPLICATIONS FOR MITIGATION OR ADAPTATION AGAINST CLIMATE CHANGE
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Description

  • Herstellung von Zement aus Gips und Silikaten. Es ist bekannt, aus Ton und Gips Portlandzement herzustellen. Auch in Verbindung mit Hochofenschlacke benutzt man bereits Gips als alleiniges Zusatzmittel. Dabei werden die Reaktionsbedingungen derart gehalten, daß eine völlige; Entsäuerung des schwefelsauren Kalkes erfolgt. Diese Verfahren erfordern sehr hohe Temperaturen oder die Zugabe von Flußmitteln, wodurch einerseits die frei werdenden Schwefeloxydgase, anderseits die erzeugten Bindemittel weniger wertvoll werden. Außerdem benötigen die nach solchem Verfahren hergestellten Schlackenzemente in den meisten Fällen noch alkalische Erreger.
  • Die Nachteile zu beseitigen, ist durch die vorliegende Erfindung gelungen. Denn es wurde ein Verfahren gefunden, einen den aus Hochofenschlacke hergestellten Bindemitteln entsprechendem Zement herzustellen, indem man von Hochofenschlacke oder noch günstiger von den Bestandteilen des minderwertvollen Tones oder analoger Stoffe ausgeht und dem Erzeugnis bei der abschließenden Vermahlung keine Zusätze zuzugeben braucht.
  • Grundgedanke der Neuerung isst die Einverleibung von basisch-sch tvefelsaurem Kalk bzw. Kalziumoxyd und Kalziumsulfat in einen schlackenartigen Grundstoff. Durch den Gehallt an basisch,-schwefelsaurem Kalk unterscheidet sich der neue Zement grundsätzlich von den bisher bekanntem Zementen. Als schlackenartige Grundstoffe können die verschiedensten kalkarmen Mörtelbildner, wie z. B. Lava, Hochofenschlacke, Kesseltonschlacke, Kupolofenschlacke usw., verwendet werden. Zweckmäßig erzeugt man den Zement in einem einzigen Prozeß.
  • Zur Ausführung des Verfahrens stellt man, insofern man nicht von Hochofenschlacke ausgeht, eine Mischung her aus Ton (oder analogen Stoffen) und einer solchen Menge schwefelsauren Kalkes, daß nach der durch Erhitzung auf etwa izoo° erfolgten Austreibung eines Teiles der schwefligen Säure, die aufgefangen und verarbeitet wird, ein nicht nur der Hochofenschlacke entspre,hender Rückstand bleibt, sondern daß letzterer gleichzeitig eine jeweils gewünschte Menge basisch-schwefelsauren Kalkes enthält. Das Erhitzen des Gemisches sowie die Verwertung der frei werdenden Schwefeloxyde geschieht nach einem der bekannten Verfahren. Bei vielfachen Versuchen !hat sich erwiesen, daß beim Erhitzen. der verschiedensten Mischungen aus schwefelsaurem Kalk mit Bestandteilen des Tones (bei Ausschluß, einer Zugabe von auf die Zersetzung des schwefelsauren Kalkes gerichteten besonderen Stoffen) auf und über izoo° bis zur Sinterungstemperatur von Portlandzement die Bestandteile des Tones so viel und im wesentlichen nur so viel schwefelsauren Kalk zu zersetzen vermögen, als derjenigen Menge Ca0 entspricht, die sie aufnehmen, um die Zusammensetzung der Hochofenschlacke zu erreichen. Die darüber in der Mischung vorhandene Menge schwefelsaurer Kalk wird nicht völlig zersetzt, ondern mehr oder weniger ungefähr zur Hälfte, wobei also basisches Sulfat entsteht. Dieses basische Sulfat übernimmt der gleichzeitig gebildeten Hochofenschlacke gegenüber die Rolle des Basizitätsträgers und Erregers der hydraulischen Eigenschaften, also die 1' unktion, die im Hochofenzemente von dem darin enthaltenen Portlandklinker getragen wird. Da das basische Sulfat gegen äußere Einflüsse ähnlich beständig ist wie Portland, so vertritt es letzteren auch in dieser Beziehung praktisch mit gleichem Erfolge in. dem erzeugten Zemente, so daß eine Wertminderung desselben bei längerer Lagerung nicht eintritt. Die erregende Wirkung des basischen Sulfates auf die hydraulischen. Eigenschaften der Schlacke erfolgt ähnlich wie seitens des Alits des Portlands im Hochofenzemente; nämlich wie beim Anmachen der Alit Ca0 abspaltet, so geschieht dies auch seitens des basischen Sulfates. Das dabei entstehende neutrale Sulfat und etwa frei vorhandenes neutrales Sulfat unterstützen durch Hydratisieren und Kristallisieren den Abbinde- und Erhärtungsprozeß. Das Produkt erweist sich als vollkommen raumbeständig.
  • Man hat es nach vorstehendem in der Hand, durch entsprechende Abmessung der Menge schwefelsauren Kalkes zur Menge des benutzten Tones (oder analogen Stoffes) eine solchermaßen überschüssige Menge der ersteren in der Rohmischung zu verwenden, daß das Erhitzungsprodukt ein gewolltes Verhält-nis gebildeter Hochofenschlacke zu gebildetem basisch-schwefelsaurem Kalke besitzt. Je i nach der gewählten Zusammensetzung und Erhitzungstemperatur kann das Produkt fest oder geschmolzen erzielt werden und wird schnellstens gekühlt, am besten granuliert. In beiden Fällen ergibt das Erzeugnis für sich vermahlen einen vorzüglichen Zement.
  • Der Vorteil des neuen Verfahrens gegenüber den bekannten ist der, daß anstatt der wertvolleren Hochofenschlacke und des Zusatzes kostspieligen Portlandklinkers als Ausgangsstoffe die billigen Bestandteile des Tones (oder analoger Stoffe) und schwefelsaurer '' Kalk benötigt werden, daß als Nebenprodukt schweflige Säure erhalten wird, daß die Zusammensetzung des erzeugten Zementes bezüglich des Gehaltes an basisch-schwefelsaurem Kalk durch Gestaltung der Rohmischung in beliebig veränderlichen Grenzen j gehalten werden kann, da.ß die Notwendigkeit des nachträglichen Zusatzes von Stoffen bei der Vermahlun:g entfällt, was bei den bisher aus Hochofenschlacke hergestellten Zementen trotz vieler Versuche praktisch und dauernd nicht gelang, und daß der in dem vorliegenden neuen Zemente enthaltene basisch-schwefelsaure Kalk sich in fester Lösung, also in viel innigerer und wirksamerer Berührung mit den übrigen Bestandteilen befindet, als es durch Vermahlen von Schlacke mit Zuschlägen zu erreichen möglich ist.
  • Vorstehendes Verfahren läßt sich, wenn man von fertiger Hochofenschlacke ausgeht, ausführen, indem man letztere entweder in noch flüssigem Zustande mit berechneten Zuschlagmengen von schwefelsaurem Kalk versetzt und hierbei gegen Abkühlung schützt bzw. durch Erhitzen Abkühlung verhindert, oder aber in erstarrtem Zustande mit schwefelsaurem Kalk mischt und dann erhitzt. Man erhält in diesen beiden Fällen eine über die Bildung von basischem Sulfat hinausgehende Umsetzung des schwefelsauren Kalkes infolge Wirkung des in der Schlacke enthaltenen Schwefelkalkes, indem z. B. durch eine Schlacke, die 4,5 Prozent CaS enthalten möge, ungefähr 25 Teile CaS04 völlig entsäuert werden und hierbei das Ca0 in statu nascendi von der Schlacke leicht einverleibt wird, so daß ihr hydraulischer Modul und damit ihr Wert steigt. Der über die durch das CaS der Schlacke zerlegte Menge hinaus zugesetzte schwefelsaure Kalk setzt sich in basisches Sulfat um und ergibt dadurch den die hydraulischen Eigenschaften der Schlacke erregenden Komponenten. Basisches Sulfat und Schlacke in fester Lösung miteinander stellen den Zement dar, wie im vorstehenden beschrieben. Immerhin können in allen Fällen auch Reduktionsmittel zugefügt werden.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren, zur Herstellung von Zement aus Gips und Silikaten, dadurch gekennzeichnet, daß in einem Sinterungs-oder Schmelzprozeß in eine schlackenartige Masse. so viel schwefelsaurer Kalk einverleibt wird, daß das mehr oder weniger schnell gekühlte Brenngut nach: dem Vermahlen ohne weiteren Zusatz einen selbst abbindenden lagerbeständigen Mörtelbildner ergibt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß ; Ton oder andere silikatische Stoffe reit schwefelsaurem Kalk nach einem der Üblichen Verfahren so zu Zement umgesetzt werden, daß ein der Hochofenschlacke entsprechender, basisch-schwefelsauren Kalk in fester Lösung enthaltender Mörtelbildner erhalten wird.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i und 2, gekennzeichnet durch Verwendung von Hochofenschlacke, die mit entsprechend bemessenen Zuschlägen von schwefelsaurem Kalk entweder in noch flüssigem Zustande versetzt und gegebenenfalls noch erhitzt oder in kaltem Zustande vermischt und erhitzt wird.
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