DE4041960A1 - Verfahren und vorrichtung zur automatisierten in-situ-bestimmung der infiltrationskennlinie - Google Patents

Verfahren und vorrichtung zur automatisierten in-situ-bestimmung der infiltrationskennlinie

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DE4041960A1
DE4041960A1 DE19904041960 DE4041960A DE4041960A1 DE 4041960 A1 DE4041960 A1 DE 4041960A1 DE 19904041960 DE19904041960 DE 19904041960 DE 4041960 A DE4041960 A DE 4041960A DE 4041960 A1 DE4041960 A1 DE 4041960A1
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Juergen Haupt
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Description

Anwendungsgebiet der Erfindung
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung, mit denen die Zeitabhängigkeit der potentiellen Infiltra­ tionsrate - im folgenden kurz Infiltrationskennlinie genannt - von porösen Materialien, insbesondere von Böden der verschiedensten Standorte in situ automatisiert bestimmt werden kann. Als solche ist sie besonders dann relevant, wenn der physikalische Bodenzustand zum Zwecke einer ökologischen Beurteilung beschrieben werden soll. Ein Beispiel dafür ist die Lokalisierung und anschließende Beseitung von Schad­ verdichtungen auf landwirtschaftlich genutzten Flächen, die in den letzten Jahren sowohl an Umfang als auch in ihrer Intensität erheblich zugenommen haben. Unter diesem Aspekt ist das Hauptanwendungsgebiet der Erfindung die Bodenphysik und somit letztlich die Land-, Forst- und Wasserwirtschaft als diejenigen Wirtschaftszweige, die sich ihrer bedienen.
Charakteristik des bekannten Standes der Technik
Die Infiltrationskennlinie wird quantitativ vor allem durch Parameter - wie Struktur, Oberflächenbeschaffenheit, aktueller Wassergehalt und Wasserableitungsvermögen - die den Boden an der Meßstelle am natürlichen Standort charakterisieren, bestimmt. Die Untersuchung des Infiltrationsprozesses erfolgt mit Infiltrometern. Standardisiert ist die Untersuchung mit Einfachring-Infiltrometern. Das Ergebnis der Messung ist eine durch visuelles Ablesen ermittelte Infiltrationskennlinie. Die in der AT-PS 3 27 809 vorgestellte Vorrichtung zur Be­ stimmung der Wasserdurchlässigkeit einer Bodenschicht ist in Anlehnung an das Prinzip des Einfachring-Infiltrometers ent­ standen.
Die auf diesem Prinzip basierenden Verfahren haben den Vorteil, daß sie für die In-situ-Applikation entwickelt worden sind. Der entscheidende Nachteil besteht aber darin, daß dabei das für die Infiltration erfaßte Volumen, bedingt durch die üblicherweise zur Anwendung kommenden großen Eindringflächen und die infolge nur unvollkommener seitlicher Begrenzung nicht nur in vertikaler Richtung verlaufende Infiltration für die Untersuchung bestimmter Fragestellungen viel zu groß ist. Das große Volumen, das bei der Messung erfaßt wird, bewirkt nämlich, daß mit dem Verfahren keine lokale Auflösung in der Bestimmung der Infiltrationseigenschaften möglich ist. Somit kann z. B. auch nicht deren oft relevante Verteilung am zu untersuchenden Standort bestimmt werden. Als eine Verall­ gemeinerung des beim Infiltrometer angewandten Prinzips kann das in der SU-UHS 12 60 765 beschriebene Verfahren aufge­ faßt werden, bei dem der Wassereintritt in den Boden an eine beliebige Stelle zur Untersuchung der dortigen Infiltrations­ eigenschaften gebracht werden kann. Dabei wird im Gegensatz zum sonst beim Infiltrometer üblichen flächenhaften sowohl die punkt- als auch die zylinderförmige Wassereinspeisung vorgeschlagen. Abgesehen von einer fehlenden gerätetechnischen Realisierung, geht durch die veränderte, nicht mehr den natürlichen Verhältnissen entsprechende Wassereinspeisung die praktische Relevanz verloren.
Der Wert des Infiltrationsvermögens ist theoretisch mit dem Durchlässigkeitsbeiwert (Filtrationswert, kf-Wert) des Bodens identisch. Somit kann die Bestimmung dieser speziellen Infiltrationsrate auch mit den Methoden der kf-Wert-Bestimmung erfolgen. Aus diesem Grunde werden diese Methoden, zumindest soweit sie für den In-situ-Einsatz vorgesehen sind, bezüglich ihrer Vor- und Nachteile mit in die Diskussion der bekannten technischen Lösungen einbezogen. Diese Gruppe wird durch die auf der ebenfalls standardisierten, eigens für den In-situ-Einsatz entwickelten Bohrlochmethode basierenden Verfahren repräsentiert. Hierzu gehört auch das bekannt gewordene Guelph-Permeameter (Reynolds und Elrich, 1986). Bei diesem wird trotz Ausfluß des Wassers aus dem Bohrloch infolge Infiltration in den das Bohrloch begrenzenden Boden der Wasserspiegel konstant gehalten. Das erfolgt mittels einer in das Bohrloch eingebrachten Apparatur, die nach dem Prinzip der MARIOTTEschen Flasche arbeitet und an der die ausgeflossene Wassermenge ablesbar ist. Bei der Bohrlochmethode mit all ihren Modifikationen sind es vor allem die von den praktischen Verhältnissen abweichenden Eindringbedingungen des Wassers in den Boden, die der Methode als Nachteil anhaften. So kann z. B. auch mit dem kommerziellen Guelph-Permeameter grundsätzlich - allerdings nur über visuelle Meßwerterfassung - eine Infiltrationskennlinie ermittelt werden. Die Bedingungen, unter denen das Eindringen des Wassers in den Boden erfolgt, weichen aber grundsätzlich von denjenigen ab, die beim Einfachring-Infiltrometer vorliegen und für die die Infiltrationskennlinie definiert ist.
In der DD-PS 2 64 987 wird eine Vorrichtung vorgestellt, die für eine Bestimmung der Infiltrationsrate insitu mit hoher lokaler Auflösung bei Eindringbedingungen des Wassers in den Boden, die den Verhältnissen bei natürlichem Niederschlag entsprechen, entwickelt wurde.
Allerdings steht bei dieser Vorrichtung für die Bestimmung der Infiltrationsrate ein nur verhältnismäßig kleines Volumen an Meßflüssigkeit zur Verfügung, so daß mit ihr der Infiltrationsprozeß in der Regel nur während eines kurzen Zeitabschnittes im Vergleich zu seiner Gesamtdauer verfolgt werden kann. Eine Infiltrationskennlinie, als erste Ableitung des pro Flächeneinheit kontinuierlich eindringenden Flüssigkeitsvolumens V (t) nach der Zeit
kann mit ihr nicht ermittelt werden. Bei der genannten Vorrichtung ist das geringe Volumen an Meßflüssigkeit, das insgesamt für den Infiltrationsprozeß zur Verfügung steht, identisch mit dem für die Bestimmung der Infiltrationsrate erforderlichen Meß­ volumen ΔV. Dadurch ist bereits nach dem Eindringen des ersten Meßvolumens der Infiltrationsprozeß zwangsläufig beendet. Die auf diese Weise bestimmte Infiltrationsrate ist ein Einzelwert, der nur für die Bodenbeschaffenheit Gültigkeit besitzt, die zum Zeitpunkt der Messung an der Meßstelle gerade vorherrscht. Bei mehrfacher Wiederholung der Messung erhält man eine Folge von Einzelwerten, die auf Grund des nach jeder Messung unterbrochenen Infiltrationsprozesses von den entsprechenden, sich bei kontinuierlichem Infiltrationsprozeß ergebenden und die Infiltrationskennlinie bildenden Werten abweichen.
Bei der genannten Vorrichtung ist neben der visuellen bereits die automatische Meßwerterfassung solcher Einzelwerte realisiert.
Ziel der Erfindung
Das Ziel der Erfindung ist ein Verfahren und eine Vorrichtung, die es ermöglichen, eine automatisierte Bestimmung der Infiltrationskenntnisse von Böden der verschiedensten Standorte in situ bei einem den praktischen Verhältnissen entsprechenden Eindringverhalten des Wassers in den Boden mit einer möglichst hohen lokalen Auflösung hinreichend genau zu bestimmen.
Die Vorrichtung soll eine rationelle Bestimmung gewährleisten und unter den oft rauhen Einsatzbedingungen praktikabel zu handhaben sein.
Darlegung des Wesens der Erfindung
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu schaffen, auf dessen Grundlage eine Vorrichtung beruht, die eine automatisierte In-situ-Bestimmung der Infiltrationskennlinie insbesondere von Boden gestattet.
Erfindungsgemäß wird zu diesem Zweck eine Quantisierung des für den Infiltrationsprozeß zur Verfügung stehenden Gesamtvolumens an infiltrierender Flüssigkeit in gleiche Teilvolumina vorgenommen und die für das Eindringen eines jeden dieser Teilvolumina in das poröse Material benötigte Zeit nacheinander erfaßt und deren reziproker Wert als Maß für die momentan vorherrschenden Infiltrationsrate bzw. die Folge dieser Reziprokwerte der ermittelten Zeiten als Abbildung der Infiltrationskennlinie benutzt wird. Die Genauigkeit der Bestimmung dieser Kennlinie kann dabei durch die Feinstufigkeit der Quantisierung, d. h. durch die Wahl der Größe des Teilvolumens festgelegt werden. Eine auf dieser Grundlage entwickelte erfindungsgemäße Vorrichtung besteht aus einem Sensorsystem, das in den die Infiltrationsflüssigkeit enthaltenden Meßzylinder herkömmlicher Infiltrometer eingebaut wird, die Quantisierung in gleiche Teilvolumina vornimmt und schließlich nach Infiltration eines jeden Teilvolumens ein Steuersignal zur Verfügung stellt und so z. B. neben dem Start- und Stoppsignal auch Signale für Zwischenzeiten für eine spezielle Zeitmeßeinrichtung, die als solche die Zeitspanne zwischen jeweils zwei solchen Steuersignalen bestimmt, liefert. Bei einer vorzugsweisen Zugrundelegung des konduktometrischen Wirkprinzips, das auf der - wenn auch gewöhnlich nur geringen - elektrischen Leitfähigkeit der Infiltrationsflüssigkeit basiert, besteht das erfindungsgemäße Sensorsystem aus einer Vielzahl inhomogener Elektrodenanordnungen. Jede dieser Anordnungen wird dabei durch jeweils eine Einzelelektrode und durch eine allen Einzelelektroden gemeinsame Gegenelektrode gebildet. All diese Elektrodenanordnungen sind vertikal, also in Auslaufrichtung der Infiltrationsflüssigkeit nacheinander im Meßzylinder des Infiltrometers angeordnet. Dabei ist mit n Einzelelektrodenanordnungen eine Quantisierung in (n-1) Teilvolumina möglich. Nach Infiltration eines jeden Teilvolumens erhöht sich der elektrische Widerstand zwischen der jeweiligen Einzelelektrode und der Gegenelektrode sprunghaft. Diese Widerstandsänderung wird durch einen jeder Einzelelek­ trodenanordnung nachgeschalteten Schwellwertschalter im Hinblick auf Bereitstellung eines Steuersignales ausgewertet.
Das System der Elektrodenanordnungen ist in einer Vielzahl von Ausführungsformen realisierbar. Insbesondere bei Infiltrometern mit realisiertem MARIOTTEschen-Siphon-Prinzip kann das bei diesem Prinzip erforderliche, die Verbindung zur Umgebungsatmosphäre herstellende Belüftungsrohr entweder als gemeinsame Gegenelektrode oder als Träger der Einzelelektroden benutzt werden. Im letzteren Fall können zweckmäßigerweise auch die Anschlußdrähte der Einzelelektroden über dieses Rohr nach außen geführt werden.
Die bei Wirksamkeit des genannten Prinzips aus dem Belüftungsrohr austretenden und in der Infiltrationsflüssigkeit nach oben steigenden Luftblasen wirken sich in der Regel störend an den Einzelelektroden aus. Die Widerstandsänderung der betreffenden Elektrodenanordnung erfolgt undefiniert. Sowohl Streuung im Zeitpunkt der Bereitstellung des Steuersignals als auch deren ungewollte Wiederholung sind die Folge. Durch eine entsprechende Führung im Meßzylinder wird erreicht, daß die Blasen, ohne mit den Einzelelektroden in Berührung zu kommen, an diesen vorbei in das oberhalb der Infiltrationsflüssigkeit befindliche mit Luft gefüllte Volumen geleitet werden.
Für Infiltrometer mit der Möglichkeit einer Anpassung an den jeweiligen Meßbereich der Infiltrationsrate durch Verwendung unterschiedlich großer auswechselbarer Meßzylinder wird erfindungsgemäß eine in der Anzahl und im Abstand der Einzelelektroden variierbare Halterung verwendet. Bei ihr besteht die Möglichkeit, durch abwechselnde Aufreihung z. B. von zylindrischen oder prismatischen Elektroden- und Isolierkörpern die die Quantisierung vornehmenden Elektrodenanordnungen optimal an den jeweiligen Meßbereich der Infiltrationsrate anzupassen. In diesem Falle werden die Anschlußdrähte der Einzelelektroden durch übereinanderliegende, in den Isolier- bzw. Elektrodenkörpern befindliche Bohrungen nach oben geführt.
Neben der Einzelelektrode als Ringelektrode ist eine solche in Form einer isolierten stabförmigen Tauchelektrode mit unisolierter Spitze zweckmäßig.
Bei einem aus solchen Einzelelektroden aufgebauten System von Elektrodenanordnungen wird der Einfluß einer Benetzung der Isolierstrecke zwischen den Einzelelektroden verringert. Das erfolgt sowohl durch eine Vergrößerung des wirksamen Abstandes zwischen den Einzelelektroden als auch durch die Tatsache, daß bereits schon vor Unterbrechung der Flüssigkeitsbrücke zwischen Spitze der Tauchelektrode und Gegenelektrode ein Rückgang der Benetzung eingesetzt hat. Somit wird die mit Wegfall der Infiltrationsflüssigkeit zwischen der Spitze der Tauchelektrode und der Gegenelektrode eintretende Widerstandsänderung bei einem mit Tauchelektroden aufgebauten System von Elektrodenanordnungen erhöht.
Ausführungsbeispiel
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1: Ringelektrode
Fig. 2: Stabförmige Tauchelektrode
Fig. 3: Einschraubbare Halterung für stabförmige Tauchelektroden einschließlich Flanschsteckdose
Fig. 4: Infiltrometer mit eingebautem, auf konduktometrischem Wirkprinzip basierenden Sensorsystem
Fig. 5: Kalibrier- (tA = f(VA)) bzw. Infiltrationsbeziehung (tI = f(VA)) und Infiltrationskennlinie I = f(tI)
Fig. 6: Fortlaufende Registratur von Infiltrationszeiten tI für Teilvolumina ΔV
In ein Infiltrometer mit einem Meßzylinder 1 von 500 cm³ Volumen wurde ein nach dem konduktometrischen Wirkprinzip arbeitendes Sensorsystem 2 eingebaut. Das Sensorsystem 2 besteht aus 12 Einzelelektroden 3 und aus einer all diesen Einzelelektroden 3 gemeinsamen Gegenelektrode 4. Die Einzelelektroden 3 sind durch Segmentierung entstanden und zentrisch, in Auslaufrichtung der Infiltrationsflüssigkeit nacheinander im Meßzylinder 1 angeordnet. Als Gegenelektrode 4 wurde das für die Realisierung des MARIOTTEschen-Siphon-Prinzips erforderliche, die Verbindung zur Umgebungsatmosphäre herstellende Belüftungsrohr 5 einschließlich eines metallischen Blasenführungsrohres 6 benutzt. Dieses Führungsrohr 6 ist exzentrisch um das Belüftungsrohr 5 angeordnet, besitzt mit diesem metallischen Kontakt und schließt einen störenden Einfluß aufsteigender Luftblasen an den Einzelelektroden 3 aus.
Einzelelektrode 3 und Gegenelektrode 4 bestehen aus rost- und säurebeständigem Stahl. Die Realisierung der Einzelelektroden 3 erfolgte in Form von Ringelektroden 7, die mit entsprechendem Abstand auf ein dünnes Trägerrohr 8 aufgefädelt wurden (Fig. 1). Dieses Rohr 8 ist zentrisch in die Unterseite des den Meßzylinder 1 vakuumdicht verschließenden Deckels 9 eingeschraubt und taucht somit in den Meßzylinder 1 ein. Beim Entfernen des Deckels 9 wird demzufolge gleichzeitig mit diesem auch das die Einzelelektroden 3 tragende Rohr 8 aus dem Meßzylinder 1 entfernt. Der Anschlußdraht 10 wird vom Rohrinnern an die jeweilige Ringelektrode 7 geführt und mit dieser verbunden (Fig. 2), während sein anderes Ende mit einem der 12 Kontakte einer 12poligen Flanschsteckdose 11 verbunden ist. Die Flanschsteckdose 11 ist auf der Oberseite des Deckels 9 angebracht. Die Schirmung der Flanschsteckdose 11 ist über den Deckel 9 metallisch mit der Gegenelektrode 4 verbunden. Für den zwischen der jeweils für die Bereitstellung eines Steuersignales maßgebenden Einzelelektrode 3 und der Gegenelektrode 4 bestehenden Widerstand ist der gesamte zwischen diesen Elektroden wirksame räumliche Widerstand bestimmend. Im Ersatzschaltbild wird dieser durch die Parallelschaltung eines Widerstandes zwischen dieser Einzelelektrode 3 und der Gegenelektrode 4 und dem Eingangswiderstand eines aus Längs- und Querwiderständen bestehenden Kettenleiters verkörpert. Dabei liegen die Längswiderstände zwischen den Einzelelektroden 3 und die Querwiderstände zwischen den Einzelelektroden 3 und der gemeinsamem Gegenelektrode 4. Bei sinkendem Spiegel der Infiltrationsflüssigkeit im Meßzylinder 1 erhöht sich nacheinander von oben nach unten der Widerstand zwischen der Einzelelektrode 3 und der Gegenelektrode 4 stets dann, wenn die Flüssigkeitsbrücke zwischen diesen Elektroden unterbrochen ist. Wirksam ist dann lediglich noch der Eingangswiderstand des genannten Kettenleiters. Dieser ist aber bei ebenfalls unterbrochener Flüssigkeitsbrücke zwischen der betrachteten und der folgenden Einzelelektrode 3 auch sehr groß. Voraussetzung dafür ist allerdings, daß die Oberflächenbenetzbarkeit des Trägerrohres 8, im Ausführungsbeispiel des PVC-Rohres, sehr gering ist und sich demzufolge auch keine Leitfähigkeitsbrücke zwischen den genannten Einzelelektroden 3 ausbilden kann.
Beim Sensorsystem 2 der erfindungsgemäßen Vorrichtung (Fig. 4) wurden die Einzelelektroden 3 durch Anwendung isolierter stabförmiger Tauchelektroden 12 mit unisolierter Spitze realisiert (Fig. 2, 3). Diesem Sensorsystem 2 wurde gegenüber dem System mit Ringelektroden 7 als Einzelelektroden 3 der Vorzug gegeben, da auf Grund des hierbei wirksamen größeren Längswiderstandes im Ersatzschaltbild bei Unterbrechung der Flüssigkeitsbrücke zwischen der unisolierten Spitze der Tauchelektrode 12 und der Gegenelektrode 4 eine größere Widerstandsänderung erzielt wird.
Jede der 12 Elektrodenanordnungen wird mit einem Widerstand zu einem ohmschen Spannungsteiler ergänzt. Bei Speisung dieser Spannungsteiler mit einer Gleichspannung werden die Widerstandsänderungen an den Elektrodenordnungen in Spannungsänderungen umgewandelt. Ein jeweils nachgeschalteter Schwellwertschalter liefert die Steuersignale für die spezielle Zeitmeßeinrichtung. Im Ausführungsbeispiel wurden die Schwellwertschalter vorteilhaft mit dem CMOS-Schaltkreis V 4093 realisiert. Dieser Schaltkreis enthält vier NAND- Gatter mit je zwei Eingängen, die im vorliegenden Falle verbunden sind. Jeder Eingang besitzt Schmitt-Trigger-Verhalten. Für die 12 Elektrodenanordnungen werden demzufolge drei dieser Schaltkreise benötigt.
Die spezielle Zeitmeßeinrichtung muß die Eigenschaft besitzen, neben dem Start- und Stoppsignal auch Signale für Zwischenzeiten anzunehmen und jeweils die Zeitspanne zwischen zwei Steuersignalen auszudrucken. Der Schwellwertschalter der ersten Elektrodenanordnung liefert das Startsignal, der Schwellwertschalter der letzten Anordnung das Stoppsignal, die nachgeschalteten Schwellwertschalter der dazwischenliegenden Elektrodenanordnungen schließlich die Steuersignale für die Zwischenzeiten. Die häufig für Zeitmessungen bei Sportwettkämpfen eingesetzten Zeitmeßeinrichtungen müssen ebenfalls die genannten Eigenschaften besitzen und sind demzufolge gut geeignet für die Meßwerterfassung und -registrierung bei der automatisierten Bestimmung der Infiltrationskennlinie.
In einer ersten Applikation der zugeführten erfindungsgemäßen Vorrichtung erfolgte die automatisierte Bestimmung der Infiltrationsbeziehung tI = f(VA) bzw. der Infiltrations­ kennlinie I = f(tI) in der oberen Schicht eines Bodens der Bodenform Salm-Vega (lehmiger Sand) (Fig. 5, Fig. 6).
Aufstellung der verwendeten Bezugszeichen
 1 Meßzylinder
 2 Sensorsystem
 3 Einzelelektrode
 4 Gegenelektrode
 5 Belüftungsrohr
 6 Blasenführungsrohr
 7 Ringelektrode
 8 Trägerrohr
 9 Deckel
10 Anschlußdraht
11 Flanschsteckdose
12 Tauchelektrode

Claims (5)

1. Verfahren zur In-situ-Bestimmung der Infiltrationskennlinie als Zeitabhängigkeit der potentiellen Infiltrationsrate, dadurch gekennzeichnet, daß das für den Infiltrationsprozeß zur Verfügung stehende Gesamtvolumen an infiltrierender Flüssigkeit beliebig feinstufig in gleiche Teilvolumina quantisiert, die benötigte Zeit für das Eindringen eines jeden dieser Teilvolumina in das poröse Material nacheinander erfaßt und die Folge der Reziprokwerte dieser Zeiten als Abbildung der Infiltrationskennlinie benutzt wird.
2. Vorrichtung zur In-situ-Bestimmung der Infiltrationskennlinie, dadurch gekennzeichnet, daß im Meßzylinder (1) des Infiltrometers ein Sensorsystem (2) installiert ist, das bei vorzugsweiser Zugrundelegung des konduktometrischen Wirkprinzips, indem die Leitfähigkeit der Infiltrationsflüssigkeit ausgenutzt wird, aus n inhomogenen Elektrodenanordnungen besteht, die ihrerseits jeweils durch eine Einzelelektrode (3), z. B. in Form einer Ring­ elektrode (7), vorzugsweise aber als isolierte stabförmige Tauchelektrode (12) mit unisolierter Spitze und einer gemeinsamen Gegenelektrode (4) gebildet werden, die innerhalb des Meßzylinders (1) vertikal, also in Anlaufrichtung der Infiltrationsflüssigkeit nacheinander angeordnet sind und die somit eine Quantisierung in (n-1) gleiche Teilvolumina ermöglichen und denen Schwellwertschalter nachgeschaltet sind, die eine sprunghafte Widerstandsänderung an den Elektrodenanordnungen auswerten und dadurch Steuersignale für spezielle Zeitmeßeinrichtungen, die in der Lage sind, die Zeitspanne zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Steuersignalen zu erfassen, zur Verfügung stellen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß insbesondere bei Infiltrometern mit realisiertem MARIOTTEschen- Siphon-Prinzip das bei diesem Prinzip erforderliche, die Verbindung zur Umgebungsatmosphäre herstellende Belüftungsrohr (5) entweder als gemeinsame Gegenelektrode (4) oder als Träger der Einzelelektroden (3) benutzt wird und daß in letzterem Fall die Anschlußdrähte (10) der Einzelelektroden (3) über dieses Rohr nach außen geführt werden.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß im Meßzylinder (1) ein Blasenführungsrohr (6) angeordnet ist, das aus dem Belüftungsrohr (5) austretende und in der Infiltrationsflüssigkeit nach oben steigende Luftblasen von den Einzelelektroden (3) fernhält und das zweckmäßigerweise mit dem Belüftungsrohr (5) zur Gegenelektrode (4) kombiniert wird.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine Anpassung an den jeweiligen Meßbereich der Infiltrationsrate durch Verwendung einer sowohl in Anzahl als auch im Abstand der Einzelelektroden (3) variierbaren Halterung erfolgt, indem eine abwechselnde Aufreihung von zylindrischen oder prismatischen Elektroden- und Isolierkörpern - für den jeweiligen Meßbereich zugeschnitten - vorgenommen wird und die Anschlußdrähte (10) der Elektrodenkörper durch die übereinanderliegenden Bohrungen in den genannten Körper nach oben geführt werden.
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WO2009109931A1 (en) * 2008-03-05 2009-09-11 Michael Stephen Dann Control and analysis of a solvent exchange process
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