DE4041829A1

DE4041829A1 - Hydraulischer, regelbarer schwingungsdaempfer

Info

Publication number: DE4041829A1
Application number: DE19904041829
Authority: DE
Inventors: Hubert Beck; Christoph Pesch
Original assignee: Boge GmbH
Current assignee: ZF Friedrichshafen AG
Priority date: 1990-12-24
Filing date: 1990-12-24
Publication date: 1992-07-02
Anticipated expiration: 2010-12-25
Also published as: DE4041829C2

Description

Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen, regelbaren Schwingungsdämpfer mit einem an einer Kolbenstange befestigten Kolben, der den mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllten Arbeitszylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt, einem mit einem der Arbeitsräume zusammenarbeitenden und mit Gas gefüllten Ausgleichsraum und einem seitlich am Arbeitszylinder angeordnetes über mindestens einen Kanal anströmbares, steuerbares Dämpfungsventil.

Es sind bereits derartige Schwingungsdämpfer bekannt (DE-PS 34 34 877, Fig. 8 und Fig. 10), bei denen der Arbeitszylinder einen Ausgleichsraum aufweist und bei dem seitlich am Arbeitszylinder ein steuerbares Dämpfungsventil vorgesehen ist. Die Anströmung des Dämpfungsventiles erfolgt dabei über ineinander gesteckte Stahlrohre, durch die die Dämpfungsflüssigkeit mehrfach umgelenkt werden muß und wobei ein Gehäuse des Dämpfungsventiles auf das Außenrohr geschweißt und nachträglich bearbeitet werden muß.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schwingungsdämpfer so weiterzubilden, daß die Anbringung eines Dämpfungsventiles durch konstruktive Maßnahmen nicht nur verbilligt, sondern durch entsprechende Gestaltung der Einzelteile montagefreundlich gestaltet werden kann, so daß z. B. keinerlei Schweiß- oder Lötvorgänge notwendig sind.

Zur Lösung dieser Aufgabe ist erfindungsgemäß vorgesehen, daß mindestens der dem Schwingungsdämpfer zugewandte Teil des Gehäuses des Dämpfungsventiles über ein das Gehäuse durchsetzendes Hohlelement mit dem Schwingungsdämpfer abgedichtet verbunden ist, wobei das Hohlelement die Strömungsverbindung vom Kanal zum Dämpfungsventil herstellt.

Vorteil ist bei dieser Konstruktion, daß auf einfachste Weise ein Zu- bzw. Abströmkanal entsteht und wobei der hohe Dämpfungsdruck nicht die Anbindung des Dämpfungsventiles, sondern ausschließlich das Gehäuse belastet. Für die Abreißkraft des Dämpfungsventiles sind dabei lediglich die Bohrungen des Hohlelementes als druckbeaufschlagte Flächen maßgebend.

In Ausgestaltung der Erfindung ist als Hohlelement eine Hohlschraube vorgesehen. Hierbei ist von Vorteil, daß das Gehäuse des Dämpfungsventiles direkt über diese Hohlschraube im Außenbereich des Schwingungsdämpfers an entsprechender Stelle angeschraubt werden kann.

Nach einem weiteren günstigen Ausführungsbeispiel werden bei Verwendung von dünnwandigen Schwingungsdämpferrohren zwei Hohlschrauben mit je einem kragenförmigen Ansatz teleskopartig ineinander verschraubt.

Nach einem weiteren besonders günstigen Merkmal ist vorgesehen, daß auf das Hohlelement axial hintereinander Ventilscheiben, Ventilkörper, Ventilscheiben und mindestens ein Distanzring aufgefädelt sind und diese Einheit über eine Ausnehmung im Boden des Gehäuses mit dem Schwingungsdämpfer verbunden ist. Hierbei ist von Vorteil, daß die gesamte druckgesteuerte Ventileinheit zusammen mit dem Hohlelement über eine Durchgangsbohrung nicht nur das Gehäuse, sondern gleichzeitig diese Einheit fixiert.

In vorteilhafter Ausgestaltung ist ein kragenförmiger Ansatz des Hohlelementes als Ventilsitz für den Ventilkörper des Dämpfungsventiles ausgebildet.

Ein weiteres wesentliches Merkmal sieht vor, daß als Kanal ein über mindestens einen Teil der Länge des Schwingungsdämpfers verlaufendes rohrförmiges Bauteil vorgesehen ist, an dem das Gehäuse befestigt ist. Dabei läßt sich mit Vorteil der Arbeitszylinder und das rohrförmige Bauteil einteilig ausbilden. Die Herstellung einer solchen Einheit könnte beispielsweise im Strangpreßverfahren als Stahl- oder Aluminiumrohr erfolgen.

In Ausgestaltung der Erfindung wird das rohrförmige Bauteil durch Einlegen eines Klemmstückes in einen Zu- und Ablauf unterteilt. Bei dieser Ausbildung kann darüber hinaus der Kanal an seinen Stirnseiten abgedichtet und verschlossen werden.

Nach einem weiteren wesentlichen Merkmal ist vorgesehen, daß das Gehäuse in mindestens einer Richtung formschlüssig mit dem Schwingungsdämpfer verbunden ist.

In Ausgestaltung der Erfindung ist der Kanal durch Tieflochbohren hergestellt.

Bevorzugte Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen schematisch dargestellt.

Es zeigt:

Fig. 1 einen Einrohr-Schwingungsdämpfer mit einem seitlich angebrachten Dämpfungsventil im Schnitt

Fig. 2 eine weitere Ausführungsform eines in Fig. 1 dargestellten Schwingungsdämpfers

Fig. 3 einen Schwingungsdämpfer mit einem Dämpfungsventil für die separate Regelung der Zug- oder Druckstufe

Fig. 4 eine weitere Ausführungsform eines Dämpfungsventiles mit einer entsprechenden Verschraubung

Fig. 5 die Endbereiche des Arbeitszylinders eines Schwingungsdämpfers gemäß der Fig. 1

Fig. 6 einen Schnitt durch einen Arbeitszylinder und einen Kanal eines Schwingungsdämpfers nach Fig. 1

Fig. 7 einen Arbeitszylinder, bei dem der Kanal in Tieflochbohrart hergestellt ist.

Der in Fig. 1 dargestellte Schwingungsdämpfer besteht im wesentlichen aus dem Arbeitszylinder 1, dem Kolben 2 und der Kolbenstange 3. Der Kolben 2 unterteilt den Arbeitszylinder in einen oberen Arbeitsraum 4 und einen unteren Arbeitsraum 5, wobei über eine Verbindungsleitung ein Ausgleichsraum 6 angebracht ist. Über einen Kanal 10 wird das Dämpfungsventil 7 beaufschlagt, wobei das von der Kolbenstange 3 verdrängte Dämpfungsmittel am Dämpfungsventil vorbei in den Ausgleichsraum 6 gelangt. Das Gehäuse 8 des Dämpfungsventiles 7 ist über die Hohlschraube 9a mit der Außenwandung des Schwingungsdämpfers verbunden. Der kragenförmige Ansatz 11 und die Dichtung 19 dienen dabei der sicheren Anbindung des Dämpfungsventiles 7 an den Schwingungsdämpfer. Während des Betriebes des Schwingungsdämpfers gelangt das Dämpfungsmittel vom unteren Arbeitsraum 5 über die Ausnehmung 20 am Dämpfungsventil 7 vorbei in den Ausgleichsraum 6. Der Kanal 10 ist durch ein Klemmstück 18 in einen Zu- und Ablauf unterteilt.

In der Fig. 2 ist eine weitere Ausführungsform eines Schwingungsdämpfers gezeigt, bei dem der Arbeitszylinder 1 wiederum in den oberen Arbeitsraum 4 und den unteren Arbeitsraum 5 unterteilt ist. Bei dieser Ausführungsform befindet sich die Ausnehmung 20 im Bereich des oberen Arbeitsraumes 4, so daß die Dämpfungsflüssigkeit nur vom oberen Arbeitsraum 4 der Ausnehmung 20 über den Kanal 10 vorbei am Dämpfungsventil 7 in den Ausgleichsraum 6 gelangen kann. Der Anschluß für den Ausgleichsraum 6 kann somit unterhalb des Dämpfungsventiles 7 gelegt werden. Ansonsten entspricht diese Ausführungsform dem in Fig. 1 bereits dargestellten Schwingungsdämpfer.

In der Fig. 3 ist ein Schwingungsdämpfer dargestellt, bei dem der obere Arbeitsraum 4 und der untere Arbeitsraum 5 jeweils eine Ausnehmung 20 aufweisen, so daß aufgrund des geschlossenen Kolbens 2 stets das Kolbenringvolumen wechselseitig über den oberen und unteren Kanal 10 zum Dämpfungsventil 7 gelangt. Das von der Kolbenstange 3 verdrängte Dämpfungsmittel gelangt somit ungedämpft über die Ausnehmung 20 im oberen Arbeitsraum 4 zum Ausgleichsraum 6.

In der Fig. 4 wird ein Arbeitszylinder 1 vorgeschlagen, wobei der Kanal 10 durch ein zusätzliches Rohr 21 gebildet wird und wobei die Hohlschrauben 9a mit den Ventilscheiben 12, dem Ventilkörper 13 und einem Distanzring 14 bestückt werden. Diese komplette Baueinheit wird über die Ausnehmung 15 im Gehäuse 8 direkt mit dem Arbeitszylinder 1 verschraubt. Gleichzeitig dient der kragenförmige Ansatz 11 der Hohlschraube 9a als Ventilsitz des Ventilkörpers 16.

In der Fig. 5 ist ein Arbeitszylinder 1 dargestellt, wie er beispielsweise in den Schwingungsdämpfern der Fig. 1 bis 3 Anwendung findet, wobei der Kanal 10 in einem rohrförmigen Bauteil 17 angeordnet ist. Das rohrförmige Bauteil 17 ist dabei zusammen mit dem Arbeitszylinder 1 einteilig ausgebildet und läßt sich beispielsweise als Strangpreßteil herstellen.

In der Fig. 6 ist ein Arbeitszylinder 1 sowie ein rohrförmiges Bauteil 17 als Einheit dargestellt, wobei über die Nut 22 nicht nur Bremsschlauchhalter 23, sondern auch das Dämpfungsventil 7 formschlüssig aufgebracht werden kann.

In der Fig. 7 ist wiederum ein Arbeitszylinder 1 zusammen mit einem rohrförmigen Bauteil 17 dargestellt, wobei der Arbeitszylinder 1 zusammen mit dem rohrförmigen Bauteil 17 als Strangpreßteil und als eine einzige Einheit ausgebildet ist, während der Kanal 10 durch Tieflochbohren hergestellt werden kann.

Bezugszeichenliste

1 Arbeitszylinder
2 Kolben
3 Kolbenstange
4 oberer Arbeitsraum
5 unterer Arbeitsraum
6 Ausgleichsraum
7 Dämpfungsventil
8 Gehäuse
9 Hohlelement
9a Hohlschraube
10 Kanal
11 kragenförmiger Ansatz
12 Ventilscheiben
13 Ventilkörper
14 Distanzring
15 Ausnehmung
16 Ventilkörper
17 rohrförmiges Bauteil
18 Klemmstück
19 Dichtung
20 Ausnehmung
21 Rohr
22 Nut
23 Bremsschlauchhalter

Claims

1. Hydraulischer, regelbarer Schwingungsdämpfer mit einem an einer Kolbenstange befestigten Kolben, der den mit Dämpfungsflüssigkeit gefüllten Arbeitszylinder in zwei Arbeitsräume unterteilt, einem mit einem der Arbeitsräume zusammenarbeitenden und mit Gas gefüllten Ausgleichsraum und einem seitlich am Arbeitszylinder angeordnetes über mindestens einen Kanal anströmbares, steuerbares Dämpfungsventil, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens der dem Schwingungsdämpfer zugewandte Teil des Gehäuses (8) des Dämpfungsventiles (7) über ein das Gehäuse (8) durchsetzendes Hohlelement (9) mit dem Schwingungsdämpfer abgedichtet verbunden ist, wobei das Hohlelement (9) die Strömungsverbindung vom Kanal (10) zum Dämpfungsventil (7) herstellt.

2. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Hohlelement (9) eine Hohlschraube (9a) vorgesehen ist.

3. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von dünnwandigen Schwingungsdämpferrohren (1) zwei Hohlschrauben (9a) mit je einem kragenförmigen Ansatz (11) teleskopartig ineinander verschraubt werden.

4. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß auf das Hohlelement (9) axial hintereinander Ventilscheiben (12), Ventilkörper (13), Ventilscheiben (12) und mindestens ein Distanzring (14) aufgefädelt sind und diese Einheit über eine Ausnehmung (15) im Boden des Gehäuses (8) mit dem Schwingungsdämpfer verbunden ist.

5. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein kragenförmiger Ansatz (11) des Hohlelementes (9) als Ventilsitz für den Ventilkörper (16) des Dämpfungsventiles (7) ausgebildet ist.

6. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Kanal (10) ein über mindestens einen Teil der Länge des Schwingungsdämpfers verlaufendes rohrförmiges Bauteil (17) vorgesehen ist, an dem das Gehäuse (8) befestigt ist.

7. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Arbeitszylinder (1) und das rohrförmige Bauteil (17) einteilig ausgebildet sind.

8. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das rohrförmige Bauteil (17) durch Einlegen eines Klemmstückes (18) in einen Zu- und Ablauf unterteilt wird.

9. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (10) an seinen Stirnseiten abgedichtet und verschlossen ist.

10. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gehäuse (8) in mindestens einer Richtung formschlüssig mit dem Schwingungsdämpfer verbunden ist.

11. Schwingungsdämpfer nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Kanal (10) durch Tieflochbohren hergestellt ist.