DE4041661C2 - Katalysator zur Oxidation von Wasserstoff in Wasserstoff, Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender Atmosphäre - Google Patents
Katalysator zur Oxidation von Wasserstoff in Wasserstoff, Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender AtmosphäreInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Katalysator zur
Oxidation von Wasserstoff in Wasserstoff, Wasserdampf und
Sauerstoff enthaltender Atmosphäre, wie er im
Oberbegriff des Patentanspruches 1 angegeben ist.
Wasserstoff aus einem Wasserstoff und Sauerstoff
enthaltenden und deshalb explosiven Gasgemisch zu
beseitigen, ist insbesondere bei Kernkraftwerksunfällen
von Bedeutung. Solche Gasgemische können vor allem bei
Kernschmelzunfällen von Leichtwasserreaktoren sowie auch
bei Schwerwasser moderierten Reaktoren auftreten.
Zusätzlich setzen abgebrannte Brennstäbe während ihrer
Ablagerung bzw. Endlagerung Wasserstoff und seine
Isotopen in die sauerstoffhaltige geschlossene Atmosphäre
ihres Lagers frei und tragen dabei gewisses
Gefährdungspotential mit sich.
In DE-OS 37 25 290 werden Katalysatorschichten aus Pd-Ni-
Cu-Legierungen beschrieben. Es hat sich gezeigt, daß
solche auf Trägermaterialien aufgebrachte Katalysatoren
aus Pd, Ni, Cu sowie Pd-Ag oder Pd-Cu
ein großes Potential für eine Anwendung zur Beseitigung
des Wasserstoffs bei Unfallsituationen mit Kernschmelzen
aufweisen. Diese Legierungen besitzen gute katalytische
Aktivität auch bei Vorhandensein von Katalysatorgiften
wie z. B. CO, J und S. Die Legierungen weisen sehr geringe
Verzögerungszeiten bis zur katalytischen Reaktion auf.
Nach theoretischen Darstellungen über den Ablauf eines
Kernschmelzunfalles ist zu erwarten, daß die Freisetzung
des Wasserstoffs mit der Freisetzung von geringen Mengen
von CO2 und CO einhergehen wird. Auch wird eine erheb
liche Menge von Dampf während des Unfalls freigesetzt.
Der Dampf liegt teilweise in unterkühltem und zeitweise
in überhitztem Zustand vor. Die zeitabhängige Freisetzung
des Dampfes hängt hauptsächlich von der Unfallsequenz ab.
Jedoch auch bei gleicher Unfallsequenz wird der Dampf
gehalt für die unterschiedliche Raumaufteilung des
Sicherheitsbehälters unterschiedlich anfallen. Es läßt
sich zeigen, daß die Freisetzung des Dampfes praktisch
von Beginn des Kernschmelzunfalls an berücksichtigt
werden muß. Je nach Raumaufteilung wird der Dampfgehalt
zeitlich aufgrund von Kondensation und unterschiedlicher
Dampffreisetzung verschiedene Maxima durchlaufen. Der
Dampfgehalt kann in einem Raum des Sicherheitsbehälters
kurzfristig Werte von weniger als 20% bis zu 95%
erreichen.
Während mit der Freisetzung des Dampfes vom Unfallbeginn
an gerechnet wird, setzt die erste Freisetzung des
Wasserstoffs mit gewisser Verzögerung nach etwa einer
Stunde ein. Die höchsten Wasserstoff
konzentrationen sind insbesondere nach Versagen des
Reaktordruckbehälters in den ersten Stunden der Frei
setzung in den mittleren und unteren Anlagenräumen zu
erwarten. Langfristig können sich in der Atmosphäre des
Sicherheitsbehälters höhere Anreichungen zündfähiger
Gasgemische ausbilden und bei einer Verbrennung des
Wasserstoffs den Sicherheitsbehälter gefährden.
Eine Analyse der verschiedenen Unfallsequenzen führt zu
dem Schluß, daß bei solcher Unfallsituation mit lang
fristiger Freisetzung von Dampf gerechnet werden muß.
Dies bedeutet, daß die Katalysatoren zur Beseitigung von
Wasserstoff auch langfristig einer Dampfströmung aus
gesetzt sein werden. Dabei ist zu berücksichtigen, daß
Leichtwasserreaktoren mit einem deionisierten Wasser
betrieben werden, das besonders für seine Angriffs
fähigkeit bekannt ist.
In der DE-OS 39 09 540 A1 wird eine Vorrichtung zur
Rekombination von Wasserstoff mit Platin- oder
Palladiumkatalysatoren beschrieben, die auf einem
Katalysatorträger aus thermisch und mechanisch stabilem
sowie gegenüber Wasserdampf korrosionsbeständigem
Material mit großer Oberfläche aus beispielsweise
Edelstahl, Aluminium oder Quarz aufgebracht sind. Eine
hohe Haftung zwischen Katalysatorträger und Katalysator
schicht ist bei diesen Rekombinatoren in allen Fällen
noch nicht erreichbar.
Aufgabe der Erfindung ist es, Katalysatoren zur Oxidation
von Wasserstoff aus Wasserstoff, Wasserdampf und Sauer
stoff enthaltenden Atmosphären zu schaffen, bei denen ein
Ablösen der Katalysatorschicht vom Trägermaterial ver
mieden ist.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die in
Patentanspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Danach wird
eine thermisch kompatible Verbindung zwischen Kataly
satorschicht und Trägermaterial durch Angleichen der
Wärmeleitfähigkeiten und
der thermischen linearen Ausdehnungskoeffizienten von
Katalysatorschicht und Trägermaterial erreicht. Wegen der
Temperaturkompatibilität von Trägermaterial und
Katalysatorschicht bleiben beide aneinander besser
haften. Ein Abblättern wird verhindert.
Für eine Pd-Ni-Cu-Beschichtung kommen Trägermaterialien
mit Ausdehnungskoeffizienten um 11,7 × 10-6 cm/°C in
Frage. Zur Auswahl stehen ferritische Stähle, bevor
zugterweise niedrig legierte, hoch warmfeste Stähle im
ferritischen Zustand mit Cr und Ni, so insbesondere
niedrig legierte ferritische Stähle mit anteilmäßig
geringem Nickel- und Chromgehalt mit DIN-Bezeichnung
legierte Edelstähle, wie DIN 1.5732, 1.5775 und sonstige
Edelstähle aus dieser Serie, sowie austenitische Stähle,
die sich durch geringere Korrosionsbeständigkeit gegen
über den kohlenstoffhaltigen Stählen auszeichnen.
Da das Platin einen linearen Ausdehnungskoeffizienten um
8,9 × 10-6 cm/°C besitzt, werden für eine Pt-Beschichtung
Trägermaterialien aus reinem Ti, Ti-8,5% Mn, Ti-5% Al
sowie die nickelreichen Legierungen mit Cu mit Aus
dehnungskoeffizienten um 8,7 × 10-6 cm/°C bevorzugt.
Von Bedeutung für die thermische Kompatibilität ist auch
die Vermeidung der Ausbildung intermetallischer Phasen
oder von Oxiden zwischen Trägermaterial und Katalysator
schicht (Patentanspruch 2). Keine intermetallischen Phasen
werden beispielsweise im Zweistoffsystem von Eisen und
Palladium ausgebildet, Pd als Katalysator und Eisen als
Trägermaterial führen zu Phasen mit geringer Versprödung.
Oxidschichten zwischen Trägermaterial und Katalysator
schicht behindern eine tragfähige Verbindung zwischen
Träger und Beschichtung und begünstigen ein Abplatzen der
Katalysatorschicht. Oxidschichten auf dem Trägermaterial
sind daher vor Aufbringen der Katalysatorschicht zu ent
fernen. Die Katalysatorschicht ist daher bevorzugt auf
sandgestrahltem Trägermaterial aufgebracht. Diese Ober
flächenbehandlung vergrößert auch die Katalysatorfläche,
denn während der Beschichtung setzen sich die aufge
dampften oder durch Bestäuben aufgebrachten Katalysator
schichten auch auf den Niederungen der sandgestrahlten
Oberfläche des Trägermaterials ab und verankern sich
unter Beibehaltung der rauhen Oberfläche innerhalb der
mikroskopischen Höhen- und Tiefenlagen.
Damit das Trägermaterial während des Betriebes selbst
keine Strukturumwandlung zeigt und als Folge davon
Verspannungen zwischen Trägermaterial und Katalysator
beschichtung auftreten, die ein Abplatzen der Kataly
satorschicht verursachen, ist es wesentlich, daß das
Trägermaterial im Temperaturbereich während der
Temperaturerhöhung und bei Betriebstemperatur keine
Mischkristalle sowie Phasen mit Wasserstoff und
Sauerstoff bildet, die zu störenden Änderungen der
Gitterparameter führen. Es sind Trägermaterialien
einzusetzen, die bei Betrieb der Katalysatoren nur
geringfügige Änderungen der Gitterparameter aufweisen. Es
bleiben auf diese Weise Trägermaterial und Katalysator
schicht im gesamten Bereich der Temperaturerhöhung auch
bei Bildung von Mischkristallen und Phasen stets
kompatibel.
Wesentlich ist für die Auswahl der Trägermaterialien auch
dessen Wasserstofflöslichkeit. Das Trägermaterial sollte
zweckmäßig eine geringe Löslichkeit für Wasserstoff auf
weisen, so daß bei Abkühlung des Trägermaterials nur
wenig Wasserstoff freigesetzt wird.
Insgesamt wird somit mit der Erfindung erreicht, daß sich
der Katalysator durch Wärmeentwicklung während der
Katalyse nicht vom Trägermaterial ablöst. Ein Abplatzen
von Teilchen oder Schichtbereichen der Katalysatorschicht
wird vermieden. Damit ist auch verhindert, daß solche
Teilchen oder abgeplatzten Schichtbereiche bei weiterer
Katalyse wegen fehlender Wärmeableitung zum Glühen kommen
und die wasserstoffhaltige Atmosphäre zünden können.
Die nachstehenden Figuren zeigen im einzelnen:
Fig. 1 Druckverlauf in einer Reaktionskammer
bei katalytischer Oxidation von Wasserstoff
an einer PdNiCu-Legierung mit 95 Gew.-% Pd,
4 Gew.-% Ni, 1 Gew.-% Cu, die als Schicht beid
seitig auf einem Trägerblech aus ferritischem
Stahl nach DIN 1.5755 aufgebracht ist, sowie
der dabei auftretende Temperaturverlauf im
Trägerblech nach Aussetzen in eine freien
Wasserstoff und Sauerstoff enthaltende Satt
dampfatmosphäre bei 100°C;
Fig. 2 Druck- und Temperaturverlauf wie in Fig. 1
bei katalytischer Oxidation an der gleichen
PdNiCu-Legierung, jedoch aufgebracht auf
einem Trägerblech aus Stahl nach DIN 1.5732;
Fig. 3 Druck- und Temperaturverlauf wie in Fig. 2
bei katalytischer Oxidation eines in Fig. 2
angegebenen Katalysators auf gleichem Träger
material in einer Atmosphäre mit 57,6 Vol.-%
Wasserdampf, 32,9 Vol.-% Luft und 9,5 Vol.-% H2;
Fig. 4 Druck- und Temperaturverlauf wie in Fig. 2
bei katalytischer Oxidation an einem
Katalysator mit gleichem Trägermaterial in
einer Atmosphäre mit 79,2 Vol.-% Wasserdampf,
15,9 Vol.-% Luft und 4,9 Vol.-% H2;
Fig. 5 Druck- und Temperaturverlauf bei kataly
tischer Oxidation eines in Fig. 2 ange
gebenen Katalysators auf gleichem Träger
material in einer Atmosphäre mit 42,5 Vol.-%
Wasserdampf, 43,5 Vol.-% Luft und 14 Vol.-% H2.
Es wird die katalytische Wirkung einer PdNiCu-Legierung,
die 95 Gew.-% Pd, 4 Gew.-% Ni, 1 Gew.-% Cu enthält und die auf
einem Trägerblech aus ferritischem Stahl nach DIN 1.5755
beidseitig aufgetragen ist (der lineare Ausdehnungs
koeffizient des Stahls von 11,7 × 10-6 cm/°C gleicht dem
Ausdehnungskoeffizienten der PdNiCu-Legierung von
11,76 · 10-6 cm/°C), in einer Reaktionskammer mit einem
Volumen von 6,5 l untersucht. In der Reaktionskammer
lassen sich realistische Verhältnisse für Kernschmelz
unfälle mit angepaßten Gas
gemischen einstellen. In der Reaktionskammer befindet
sich ein Katalysatorblech von 48 cm2 Oberfläche.
Vor Beginn der katalytischen Reaktion wird das
Katalysatorblech einer Sattdampfatmosphäre bei 100°C und
1 bar ausgesetzt. Die Einwirkungszeit betrug 3,25 h. Dies
dient der Feststellung, ob der Sattdampf das Träger
material bei Bildung von Oberflächenrissen in der
Katalysatorschicht angreift und den sofortigen Beginn der
katalytischen Reaktion stört. Anschließend wurde in der
Reaktionskammer 1,29 bar Luft und 0,11 bar H2 einge
leitet. Die Atmosphäre weist nun 44 Vol.-% Dampf und 51,6
Vol.-% Luft und 4,4 Vol.-% H2 auf. Infolge einsetzender
katalytischer Oxidation des Wasserstoffs fiel nach dieser
Einleitung der Druck in der Reaktionskammer innerhalb von
2 Min von 2,51 bar auf 2,45 bar. Der Druck nahm dann
langsam und konstant ab. Hieraus ist ersichtlich, daß die
Oxidationsreaktion rasch begann und nach 2 Min bereits
abgeschlossen war, der Wasserstoff also gebunden vorlag.
Im gleichen Zeitraum nahm die Temperatur im Katalysator
blech ausgehend von 100°C innerhalb von 1 Min bis zu
einer maximalen Temperatur von 220°C zu. Die Temperatur
klang rasch wieder ab. Nach 7 Min erreichte das Blech
wieder die Ausgangstemperatur von 100°C.
Nach Ablauf der katalytischen Reaktion wies der
Katalysator eine glänzende Oberfläche auf. Eine
Rißbildung an der Katalysatorschicht konnte nicht
festgestellt werden.
In Fig. 2 ist der Reaktionsverlauf einer katalytischen
Oxidation von Wasserstoff für eine PdNiCu-Legierung
wiedergegeben, die die gleiche Zusammensetzung wie im
Beispiel 1 aufweist. Die PdNiCu-Legierung ist
beidseitig auf einem Trägerblech aus ferritischem Stahl
nach DIN 1.5732 aufgedampft. Der lineare Ausdehnungs
koeffizient des Stahls von 11,7 × 10-6 cm/°C stimmt mit
dem der PdNiCu-Legierung gut überein. Das Trägerblech ist
0,5 mm dick. Insgesamt stehen für die Katalyse 48 cm²
Katalysatoroberfläche zur Verfügung.
In Fig. 2 ist der Druckverlauf in der Reaktionskammer
sowie der Temperaturverlauf des Katalysatorblechs in
gleicher Weise wie in Fig. 1 dargestellt. Abweichend von
dem ersten Beispiel wurde das Katalysatorblech
mit dem Trägermaterial aus Stahl vor katalytischer
Reaktion einer Sattdampfatmosphäre bei 100°C 72 h lang
ausgesetzt.
Bei diesem Beispiel enthält die Reaktions
kammer eine Gasatmosphäre mit folgenden Anteilen:
Wasserdampf 42,2 Vol.-%, Luft 53,6 Vol.-%. In dieses
Gasgemisch wurde Wasserstoff mit 4,2 Vol.-% eingeleitet.
Wie im Beispiel nach Fig. 1 setzt auch hier
die katalytische Reaktion unmittelbar nach Einleiten des
Wasserstoffs in die Gasatmosphäre ein.
Mit steigendem Druck in der Reaktionskammer bei Zugabe
des Wasserstoffs nimmt auch die Temperatur im Katalysa
torblech zu. Die katalytische Oxidation des Wasserstoffs
führt zu einem Druckabfall. Der Druck in der Kammer fällt
von etwa 2,37 bar auf 2,3 bar in wenigen Minuten ab. Die
Temperatur im Katalysatorblech nimmt ausgehend von 100°C
innerhalb von 2 min bis auf maximal etwa 205°C zu. Sie
fällt anschließend innerhalb von 4 Min wieder bis zum
Ausgangswert von 100°C ab. Der Wasserstoff ist voll
ständig in Wasserdampf überführt.
Sowohl visuelle als auch lichtmikroskopische Unter
suchungen nach Durchführung des Versuchs zeigten
eindeutig, daß die Katalysatoroberfläche metallisch und
frei von Rißbildungen und Ablagerungen war.
Mit diesem Beispiel wird die Fähigkeit einer
katalytischen Oxidation für eine Atmosphäre mit hohem
Wasserstoffanteil demonstriert. Es wurde wie im
Beispiel 2 ein Blech mit beidseitiger
Beschichtung der gleichen PdNiCu-Legierung auf dem
Trägerblech aus ferritischem Stahl nach DIN 1.5732
verwendet. Die Größe der Katalysatoroberfläche betrug
wiederum 48 cm2. In diesem Fall enthielt die Gas
atmosphäre die folgenden Gasanteile: 57,6 Vol.-%
Wasserdampf, 32,9 Vol.-% Luft und 9,5 Vol.-% Wasserstoff.
Wie in den vorhergehenden Beispielen setzt
auch die katalytische Reaktion unmittelbar nach Einleiten
des Wasserstoffs in die
Gasatmosphäre ein. Nach Zuführung von 0,165 bar Wasser
stoff führt die katalytische Oxidation von Wasserstoff zu
einem Druckabfall, der Druck in der Reaktionskammer nahm
von 1,85 bar auf 1,60 bar in wenigen Minuten ab. Die
Temperatur im Katalysatorblech stieg ausgehend von 100°C
innerhalb von 1 Min bis auf maximal 250°C. Innerhalb von
wenigen Minuten ging der Wasserstoff in Wasserdampf über.
Dieses Beispiel zeigt den Reaktionsverlauf bei
katalytischer Oxidation mit gleicher PdNiCu-Legierung in
einer wasserdampfreichen Gasatmosphäre. Für das Kataly
satorblech wurden die gleichen Abmessungen entsprechend
den vorhergehenden Beispielen gewählt. Als
Trägermaterial dient ferritischer Stahl nach DIN 1.5732.
Beim Beispiel nach Fig. 4 enthält die
Reaktionskammer eine Gaszusammensetzung mit folgenden
Gasanteilen: 79,2 Vol.-% Wasserdampf, 15,9 Vol.-% Luft und
4,9 Vol.-% H2. Vor der Durchführung des Versuchs wurde das
Katalysatorblech 3,75 h in einer Sattdampfatmosphäre bei
100°C ausgesetzt. Unmittelbar nach Einleiten des Wasser
stoffs in die dampf- und lufthaltige Atmosphäre setzte
die katalytische Oxidation ein. Mit steigendem Druck in
der Reaktionskammer, bei Zugabe des Wasserstoffs, nahm
auch die Temperatur des Katalysatorblechs zu. Die
katalytische Oxidation des Wasserstoffs führte zu einem
Druckabfall, der Druck in der Reaktionskammer fiel von
etwa 1,27 bar innerhalb von etwa 4 Min auf 1,2 bar ab.
Die Temperatur im Katalysatorblech nahm ausgehend von
100°C rasch zu und stieg innerhalb von 2 Min bis auf
maximal 180°C an. Sie fiel anschließend wieder und
erreichte schon nach 6 Min wieder ihren Anfangswert von
100°C. Der Wasserstoff wurde vollständig durch die
katalytische Oxidation in Wasserdampf überführt.
Es wird der Reaktionsverlauf an der gleichen PdNiCu-
Legierung auf Trägermaterial aus Stahl nach DIN 1.5732
bei wasserstoffreicher Gasatmosphäre untersucht. Die
Blechabmessungen entsprechen den Beispielen 2,
3 und 4. In der Reaktionskammer wird eine Atmosphäre mit
folgenden Gasanteilen eingestellt: 42,5 Vol.-% Wasserdampf,
43,5 Vol.-% Luft und 14 Vol.-% H2. Vor Beginn der katalyti
schen Reaktion wurde das Katalysatorblech 2,5 h lang
einer Sattdampfatmosphäre bei 100°C ausgesetzt.
Infolge der einsetzenden katalytischen Oxidation des Wasser
stoffs fiel nach dessen Einleitung der Druck in der
Reaktionskammer innerhalb von 3 Min von 2,77 bar auf 2,40
bar ab. Die Temperatur stieg aufgrund der hohen H2-
Konzentration innerhalb von 1 Min von 100°C bis auf eine
maximale Temperatur von 415°C an. Nach 3 Min erreichte
das Blech wieder ungefähr die Ausgangstemperatur, die
Temperatur des Bleches betrug 115°C.
Nach Ablauf der katalytischen Reaktion wies das
Katalysatorblech eine glänzende Oberfläche auf. Eine
Rißbildung an der Katalysatorschicht konnte durch die
mikroskopische Beobachtung nicht festgestellt werden.
Claims (2)
1. Katalysator zur Oxidation von Wasserstoff in
Wasserstoff, Wasserdampf und Sauerstoff enthaltender
Atmosphäre, bestehend aus einem die Oxidation des
Wasserstoffs beeinflussenden Metall oder einer
entsprechenden Metallegierung, die als Katalysator
schicht auf einem in Form eines Bleches, Gewebes,
Netzes oder als Granulat vorliegenden und gegenüber
Wasserdampf korrosionsbeständigen Trägermaterial
aufgebracht sind,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur thermisch kompatiblen Verbindung zwischen
Trägermaterial und Katalysatorschicht deren Wärme
leitfähigkeiten und thermische lineare Ausdehnungs
koeffizienten gleich groß sind, wobei die Ausdeh
nungskoeffizienten in gleicher Weise mit der Erhöhung
der Temperatur linear ohne Schwankungen zunehmen.
2. Katalysator nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen Trägermaterial und Katalysatorschicht
keine intermetallischen Phasen und Oxide ausgebildet
sind.
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