DE4038874A1 - Vorrichtung zur aufbringung einer behandlungsfluessigkeit auf eine laufende, insbesondere textile warenbahn - Google Patents

Vorrichtung zur aufbringung einer behandlungsfluessigkeit auf eine laufende, insbesondere textile warenbahn

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Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung der dem Oberbegriff des Anspruchs 1 entsprechenden Art.
Eine solche Vorrichtung ist aus der DE-AS 10 78 527 bekannt. Das mitlaufende Begrenzungselement besteht bei der bekannten Ausführungsform aus einer zweiten Trommel, die in der gleichen Höhe wie die erste Trommel ange­ ordnet und mit dieser einen Walzspalt bildet, durch den die Warenbahn von oben nach unten hindurchgeleitet wird. Die beiden Trommeln bilden einen Zwickel, der bis zu einer bestimmten Höhe mit Behandlungsflüssigkeit gefüllt ist, die von oben aus einem Vorrat nachgeliefert wird. Die Abschlußelemente bestehen aus feststehenden Scheiben, die gegen die Stirnseiten der beiden Trommeln dichtend anliegen.
Die bekannte Ausführungsform ist nicht für alle Fälle geeignet. Damit der Walzspalt dicht ist, muß längs desselben ein gewisser Liniendruck ausgeübt werden, der die aufgetragene Flüssigkeitsmenge begrenzt und außerdem einen Angriff an der Warenbahn bedeutet, den nicht alle Warenqualitäten vertragen. Die fest­ stehenden Abschlußelemente an den Enden des Zwickels, an denen die Trommeln vorbeigleiten, sind verschleiß­ anfällig und müssen häufig ersetzt werden, wenn die Anordnung dicht bleiben soll.
Aus der US-PS 27 29 192 ist eine Auftragsvorrich­ tung bekannt, bei der die Warenbahn horizontal auf eine Trommel auf- und dann an deren Seite hinunter­ läuft. In dem abwärts gerichteten Bereich liegt an der Warenbahn bzw. der Trommel eine Art Rakel an, die wiederum einen Zwickel begrenzt, in welchem Be­ handlungsflüssigkeit steht, die auf die Warenbahn übergeht. Der Nachteil hierbei ist die nur einseitige Berührung der Warenbahn mit der Behandlungsflüssigkeit und insbesondere die Notwendigkeit, die Warenbahn an der Kante der Rakel unter Reibung entlangzuführen. Die Anlagekraft der Kante der Rakel darf einen ge­ wissen Wert nicht unterschreiten, damit der Zwickel dicht bleibt. Nicht alle Waren vertragen eine der­ artige Reibung, was z. B. für Gewebe und Gewirke zu­ trifft.
Aus der DE-PS 29 35 413 ist eine Auftragsvor­ richtung für Schaum bekannt, bei welchem die Waren­ bahn horizontal unten auf eine Trommel aufläuft und diese um mindestens 180° umrundet, um oben wieder von der Trommel weggeführt zu werden. Im unteren Bereich ist durch eine schräg gegen die Trommel gerichtete Begrenzungsfläche ein Zwickel gebildet, der am unteren Ende durch einen schmalen Spalt begrenzt ist, der durch ein Rohr oder dergleichen gebildet sein kann, welches Abstand vom Umfang der Trommel beläßt. Durch diesen Spalt wird in den Zwickel eingebrachter Schaum mitgenommen, der eine dünne Schicht auf der Trommel­ oberfläche bildet und mitgenommen wird, bis sich die Warenbahn im unteren Bereich der Trommel von außen auf die Schaumschicht auf der Trommelober­ fläche legt.
Auch bei dieser Ausführungsform ergibt sich nur ein einseitiger Auftrag. Für Behandlungsflüssig­ keiten ist die Vorrichtung naturgemäß ungeeignet, weil eine Behandlungsflüssigkeit keine Gestaltfestigkeit hat und durch den Spalt am unteren Ende des Zwickels einfach herauslaufen würde.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der gattungsgemäßen Art dahin auszuge­ stalten, daß eine Behandlungsflüssigkeit betriebs­ sicher auch auf eine empfindliche Warenbahn aufge­ tragen werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die in Anspruch 1 wieder­ gegebene Erfindung gelöst.
Während die beiden zusammenwirkenden Trommeln des Standes der Technik eine Formstabilität aufweisen und daher einen gewissen Liniendruck erfordern, um den Zwickel nach unten abzudichten, schmiegt sich das Band bei der Erfindung von selbst gegen die Trommel an und dichtet auf einem gewissen, wenn auch geringen Umschlingungsbereich ab, wobei es durch seine Flexibilität Ungleichmäßigkeiten der Bahn selbsttätig ausgleicht. Auch bei dem Band erfährt die Bahn keine Reibung sondern wird zwischen sich gleichmäßig bewegenden Begrenzungsflächen, nämlich der Trommel einerseits und dem Band andererseits mitgenommen, ohne daß wesentliche Relativbewegungen auf­ treten. Wechselnde Bahnbreiten können wegen der Flexibilität des Bandes und der sich deswegen von selbst einstellenden dichten Anlage an der Trommel außerhalb der Bahnbreite ohne weiteres bewältigt werden.
Damit die Bandspannung nicht zu hoch gewählt werden muß und dennoch eine gleichmäßige Anlage über die Bahnbreite gewährleistet ist, empfiehlt sich die Andrückung des Bandes durch ein Andrückelement nach Anspruch 2, welches gemäß Anspruch 3 einen über die Bahnbreite gleichmäßigen Druck gegen die Trommel ausüben kann, beispielsweise durch Zuhilfenahme von Druck­ schläuchen, wie sie in der DE-PS 29 35 413 wieder­ gegeben sind.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn gemäß An­ spruch 4 das Andrückelement mit dem Band mitläuft, z. B. indem es als umlaufende Rolle ausgebildet ist, die im Innern Mittel zum Durchbiegungsausgleich auf­ weist.
Als besonders zweckmäßig erweist sich auch die Kombi­ nation der bisher genannten Merkmale der Erfindung mit denen des Anspruchs 5. Der gegen die Trommel vorstehende Steg an den Rändern des Bandes bildet nämlich ein mitlaufendes Abschlußelement, bei welchem die Reibungsprobleme des Standes der Technik praktisch behoben sind, weil kaum noch Relativbewegungen zwischen dem Abschlußelement und der Trommel auftreten. Außer der Abdichtfunktion in Achsrichtung besitzt der Steg auch noch die Funktion, das Band in Achsrichtung ständig zu zentrieren, so daß es nicht verlaufen kann und gesonderte Mittel zur Verhinderung des Ver­ laufens sich erübrigen.
Im Prinzip könnte die zur Achse senkrechte An­ lagefläche an der Trommel durch die Stirnseite der­ selben oder einen in der Nähe des Umfangs gelegenen Absatz derselben gildet sein.
Die Führung des Bandes ist jedoch besser, wenn die Anlagefläche durch eine Flanke einer an den Rändern der Trommel vorgesehenen umlaufenden Nut gebildet ist.
Insbesondere sollten der Steg und die Nut gleichen Querschnitt aufweisen (Anspruch 7), der insbesondere in der in Anspruch 8 wiedergegebenen Weise gestaltet sein kann.
Der Steg tritt beim Umlauf der Trommel und des Bandes in die Nut ein und füllt die Nut an der engsten Stelle des Zwickels vollständig aus, so daß eine gute Abdichtung gerade im Bereich der kritischsten Stelle gewährleistet ist. Die Ausbildung kann auch so getroffen sein, daß der Steg mit einer gewissen Vorspannung in der Nut sitzt, wenn diese ganz ausgefüllt ist. Durch die Keilform kann der Steg leicht wieder aus der Nut herausgelangen.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt.
Fig. 1 ist eine Seitenansicht der Auftragsvorrich­ tung;
Fig. 2 ist eine Teilansicht des Zwickelbereichs in vergrößertem Maßstab;
Fig. 3 ist eine Ansicht nach der Linie III-III in Fig. 2 in erneut vergrößertem Maßstab.
Die in Fig. 1 als Ganzes mit 100 bezeichnete Vorrichtung dient zum Auftrag einer Behandlungsflüssig­ keit, beispielsweise einer Färbeflüssigkeit, auf eine Warenbahn 1, die mittels einer Umlenkrolle 2 vertikal oder im wesentlichen vertikal nach unten umgelenkt wird und etwa im Bereich 3 seitlich tangential an eine Trommel 10 mit geschlossener Oberfläche anläuft. Die Trommel 10 läuft um eine horizontale Achse 4 um und ist angetrieben. Die Warenbahn umrundet die Trommel um etwa 180° und wird dann über eine weitere Umlenk­ rolle 5 nach oben und dann seitlich fortgeführt.
An der Seite der Trommel 10 ist ein endlos um­ laufendes geschlossenes Band 20 aus Gummi oder Kunst­ stoff angeordnet, welches zwischen zwei Umlenkrollen 6 und 7 aufgespannt ist, von denen die Umlenkrolle 7 angetrieben ist. Die Antriebsgeschwindigkeit des Bandes 20 entspricht der Umfangsgeschwindigkeit der Trommel 10. Das Band liegt etwas unterhalb der Anlauf­ stelle 3 der Warenbahn 1 an der Trommel 10, nämlich bei 8, tangential an der Trommel 10 an. Die Warenbahn 1 durchläuft, von oben kommend, einen Zwickel 9, in welchem Behandlungsflüssigkeit bis zu einer Füllstands­ höhe 11 steht. Im oberen Teil des Zwickels 9 hat die Warenbahn 1 die Trommel 10 noch nicht erreicht. Hier steht die Behandlungsflüssigkeit also von beiden Seiten gegen die Warenbahn an.
Die Behandlungsflüssigkeit für den Zwickel 9 wird durch zwei sich quer über die Bahnbreite erstreckende Zuführrohre 12 geliefert, von denen in kurzen Abständen in einer geraden Reihe angeordnete spazierstockförmig gebogene Röhrchen 13 nach oben ausgehen, die oben nach unten abgebogen sind und die Flüssigkeit auf schrägstehende Ablaufplatten 15 abgeben, von deren unteren Rand sie in den Zwickel 9 abläuft. Auf diese Weise wird die Behandlungsflüssigkeit auch bei größerer Warenbahn­ breite gleichmäßig in den Zwickel 9 abgegeben.
Dieser Punkt ist wichtig, weil der Zwickel 9 nur eine Minimalmenge an Behandlungsflüssigkeit enthält, die nach Maßgabe des Verbrauchs ständig nachgeliefert wird. Ein Ausgleich unterschiedlicher Füllstandshöhen 11 längs des Zwickels 9 ist nicht rasch genug möglich. Eine unterschiedliche Füllstandshöhe würde sich sogleich in einer unterschiedlichen Belegung der Bahn mit Behandlungsflüssigkeit in Breitenrichtung bemerkbar machen.
Im Bereich der Anlagestelle 8 ist das Band 20 von einem Abstützelement 16 in Gestalt eines Rohres hinterlagert, welches in einem Rohr 17 größeren Durch­ messers angeordnet ist, welches wiederum an einer Stelle der Länge nach aufgeschnitten ist. Das Rohr 16 steht aus dem Schlitz radial nach außen vor und ist an den Rändern des Schlitzes bei 18 abgedichtet. Es kann auch drehbar gelagert sein.
Es ist eine Luftkammer 19 gebildet, und dort einge­ führte Druckluft übt einen gleichmäßigen Druck D auf das Rohr 16 und damit auf das Band 20 aus.
In den Fig. 2 und 3 ist eine Weiterbildung erläutert, die in Fig. 1 nur angedeutet ist. Das Band 20 hat nämlich an beiden Längsrändern geschlossen umlaufende, von der Bandfläche nach außen hochstehende Stege 25, so daß sich ein Querschnitt des Bandes 20 in Gestalt eines niedrigen, nach außen offenen "u" ergibt. Die einander zugewandten Begrenzungsflächen 21 der Stege 25 sind in einer zur Achse der Trommel 10 senkrechten Ebene ge­ legen, während die äußeren Flanken 22 des Quer­ schnitts schrägstehen, so daß sich die aus Fig. 3 ersichtliche keilförmige Gestalt ergibt.
Die seitlichen Stege 25 stehen gegen die Trommel 10 vor und greifen in am Rand der Trommel 10 angebrachte Umfangsnuten 23 derselben ein. Die zur Achse senkrechte Flanke oder Seitenfläche 21 des Steges 25 liegt an einer zur Achse der Trommel senkrechten Anlagefläche 27 an, die in dem Ausführungsbeispiel durch die entsprechende Flanke der Nut 23 gegeben ist. Der schrägen Seitenfläche 22 des Steges 25 entspricht eine entsprechend schräge Flanke 24 der Nut 23.
Der Schnitt der Fig. 3 ist an einer Stelle ge­ nommen, die vor der Stelle 3 gelegen ist, d. h. es hat die Warenbahn, wie auch aus Fig. 2 erkennbar ist, die Oberfläche der Trommel 10 noch nicht ganz erreicht. Die Warenbahn ist also, wie aus den Fig. 2 und 3 erkennbar ist, an dieser Stelle noch auf beiden Seiten von Behandlungsflüssigkeit umgeben. Bei der Fortsetzung ihres Weges jedoch läuft die Warenbahn an der Stelle 3 an die Trommel 10 an und behält diese Anlage bei. An der Stelle 8 liegt auch das Band 20 von außen an der Warenbahn 1 bzw. der Trommel 10 an. Der Spalt zu beiden Seiten der Warenbahn 1 ist dichtend verschlossen. Der Steg 25 ist an beiden Rändern des Bandes 20 ganz in die Nut 23 eingetreten, und es liegen auch die Flanken 22 und 24 dicht aneinander an. Auf diese Weise bilden die beidseitigen Stege 25 die axialen Abschlußelemente für den Zwickel 9. Die Höhe der Stege 25 bestimmt eine maximale Füllstandshöhe 11, wie aus Fig. 2 sinnfällig wird.
Zwar tritt an den Flanken 21, 22 ebenfalls eine gewisse Verlagerung ein, die mit Reibung einhergeht. Der Betrag dieser Reibung ist jedoch wesentlich ge­ ringer als die Reibung des Randes der umlaufenden Trommel 10 an einem feststehenden Abschlußelement ausmachen würde.
Im Bereich der Stelle 8, an der ein Andrück­ element wie das Rohr 16 mit einem Druck D von innen gegen das Band 20 wirkt, liegt das Band 20 in einem gewissen geringen Umschlingungsbereich 26 am Umfang der Trommel 10 an, der in dem Ausführungsbeispiel etwa 10 ausmacht. Dadurch wird die Abdichtung des Zwickels 9 nach unten verbessert.

Claims (8)

1. Vorrichtung zur Aufbringung einer Behandlungs­ flüssigkeit auf eine laufende, insbesondere textile Warenbahn,
mit einer um eine horizontale Achse umlaufenden Trommel (10),
mit mindestens einer Umlenkrolle (2) für die Waren­ bahn (1), mittels deren die Warenbahn (1) von oben tangential seitlich an die Trommel (10) und unten um die Trommel (10) herumführbar ist,
mit einem mitlaufenden Begrenzungselement, welches von außen in dem Bereich, in welchem die Warenbahn (1) an der Trommel (10) zur Anlage kommt, an der Warenbahn (1) anliegt und den zwischen der Trommel (10) und dem mitlaufenden Begrenzungselement ge­ bildeten Zwickel (9) nach unten abdichtet,
mit seitlichen Abschlußelementen, die den Zwickel (9) axial abdichten,
und mit einer Zuführeinrichtung (12, 13, 15) für die Behandlungsflüssigkeit, mittels deren in dem Zwickel (9) eine bestimmte Füllstandshöhe (11) an Behandlungsflüssigkeit aufrechterhaltbar ist, dadurch gekennzeichnet,
daß das mitlaufende Begrenzungselement durch ein in einer zur Achse der Trommel (10) senkrechten Ebene endlos umlaufendes flüssigkeitsdicht geschlossenes Band (20) gebildet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß ein parallel zur Achse der Trommel (10) sich erstreckendes Andrückelement (16) vorge­ sehen ist, welches vom Innern des Bandes (20) her dieses gegen die Trommel (10) andrückt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß das Andrückelement (16) einen über die Breite der Warenbahn gleichmäßigen Druck (D) gegen die Trommel (10) ausübt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Andrückelement (16) an der Berührungsstelle (8) mit dem Band (20) mitläuft.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Abschlußelement als an den Rändern des Bandes (20) von diesen nach außen hochstehender zusammenhängender Steg (25) ausgebildet ist, der seitlich gegen eine am Rand der Trommel (10) vorhandene, zu deren Achse senkrechte Anlagefläche (27) anliegt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Anlagefläche (27) durch die eine Flanke einer an den Rändern der Trommel (10) um­ laufenden Nut (23) gebildet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (25) und die Nut (23) gleichen Querschnitt aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Steg (25) und die Nut (23) im Bereich der Anlagefläche (27) in einer senkrecht zur Achse der Trommel (10) verlaufenden Ebene und auf der anderen Seite derart schräg be­ grenzt sind, daß der Steg (25) und die Nut (23) sich gegen den Nutgrund hin keilförmig verjüngen.
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