DE4036936A1

DE4036936A1 - Verfahren zur belueftung von grossvolumigen hallen mit dachsonderkonstruktionen

Info

Publication number: DE4036936A1
Application number: DE19904036936
Authority: DE
Inventors: Guenther Dipl Ing Eder
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1990-11-20
Filing date: 1990-11-20
Publication date: 1992-05-21

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Belüftung von großvolumigen Hallen, deren Dächer in Sonderkonstruktionen gestaltet sind und bei denen die gewünschten klimatischen Innenraumverhältnisse nur mit einem erheblichen energetischen Aufwand hergestellt bzw. eingehalten werden können.

Aus der Literatur und der Praxis sind Lüftungssysteme bekannt bei denen die Zu- und die Abluft durch in die Wände oder in das Dach integrierte Kanäle geleitet werden und die dann einer Energierückgewinnungsanlage zugeführt werden können.

Dieses Verfahren versagt bei freigestalteten Dachkonstruktionen da die erforderlichen Luftkanäle den durch die Dachkonstruktion gewünschten positiven Eindruck auf den Betrachter stark beeinflussen. Verschiedentlich sind solche Kanäle auch konstruktiv gar nicht unterzubringen.

Als einziger Ausweg verbleibt ein Belüftungskonzept über die Hochpunkte solcher Dächer. Ein solches Be-/Entlüftungskonzept ist zudem physikalisch unwirksam, da durch ein Absaugen der Luft an der höchsten Stelle nur geringe Voluminas im Dachbereich erfaßt werden. Die unteren Luftschichten beteiligen sich nicht am Luftwechsel.

Eine Auftriebswirkung der feuchtwarmen schweren Luft im Gebäude ist auch bei sehr tiefen Außenlufttemperaturen nicht festzustellen. Bei den meist großen Gebäudenutzflächen und den relativ geringen Gebäudehöhen stellt sich vielmehr eine stabile Luftschichtung ein. Diese Luftschichtung kann nur durch große Umwälzluftmengen durchbrochen werden.

Große bewegte Luftmengen führen jedoch dann zu erheblichen Zugbelastungen der Benutzer des Großraumes und zu großen Wärmeverlusten, falls diese dann zur Erreichung der gewünschten Klimadaten, z. B. der Luftfeuchte, durch Ventilationswirkung über das Dach abgeleitet werden müssen.

Es ist daher Aufgabe dieser Erfindung ein Verfahren anzugeben, das diese Nachteile in Fortfall kommen läßt.

Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß im Bereich der Stützpfeiler der Dachsonderkonstruktion die Abluft durch orgelpfeifen ähnliche Luftkanäle mit variablem Querschnitt und in verschiedenen Höhen, die zudem in Farbe und Form architektonisch gestaltet sind, nach unten abgesaugt wird. Das Gewicht der schweren, wasserdampfgesättigten Luft kommt dieser Bewegungsrichtung entgegen.

Bei einem ringförmigen Gebäudegrundriß, bei dem das mehrschichtige und isolierte Kunststoff-Foliendach durch 4 Stützen getragen wird (stationäres Zirkus-Zeltdach), lassen sich die Abluftkanäle orgelpfeifenähnlich um diese Stützen anordnen.

Durch die nun mögliche gezielte Luftentnahme aus dem Großraum, in verschiedenen Höhen, und in den gewünschten bzw. erforderlichen Mengen können die Klimadaten zugfrei eingestellt werden.

In den Nebenräumen, meist im Keller, können dann an verschiedenen Stellen Umluftgeräte angeordnet werden und die nun nur noch erforderliche relativ geringe Abluftmenge kann ihre Wärme über Wärmetauscher an die Frischluft abgeben.

Die Energiekosten von großvolumigen Hallen lassen sich durch die vorgelegte Erfindung drastisch senken.

Claims

1. Verfahren zur Belüftung von hallenähnlichen Gebäuden, die nach oben weiträumig offen sind und Dächer aus Sonderkonstruktionen haben. Bei diesen Gebäudekonstruktionen können die gewünschten Temperatur- und Feuchtigkeitswerte sowie eine geringe Zugfreiheit mit den bisherigen Lüftungstechniken nicht mit dem gebotenen sparsamen Aufwand an Energie erreicht werden, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft über architektonisch gestaltete Luftkanäle nach unten abgesaugt wird, die wie Orgelpfeifen gestaffelt sind, und die die Luft in verschiedenen Höhen und den diesen Höhen angepaßten Mengen aus dem Großraum entnehmen.

2. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft nicht am höchsten Punkt mit ihrem ganzen Wärmeinhalt ins Freie abgeführt wird und diese Wärme verloren geht.

3. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluft über Kanäle mit unterschiedlichem Querschnitt in verschiedenen Höhen und an verschiedenen Punkten des Gebäudes nach unten abgesaugt wird.

4. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abluftkanäle, je nach Nutzung des Gebäudes, eine Farb- und Formgestaltung erhalten die einen positiven Einfluß auf das Lebensgefühl der Benutzer des Gebäudes und die Betrachter der Kanäle ausübt.

5. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die zurückgeführte Abluft im Nichtnutzungsbereich des Gebäudes über Wärmetauscher geführt wird und die Abluftwärme an die Frischluft übertragen wird.

6. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch den Aufbau einer gezielten Umluftströmung in der Halle die Abluftmengen erheblich verringert werden können, was zu beträchtlichen Energieeinsparungen bei der Beheizung führt.

7. Das Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß durch die Umlauftströmung und die gezielte Frischluftzufuhr die Feuchtigkeitsregelung auf den gewünschten Sollwerten gefahren werden kann.