DE4036832A1 - Verfahren zur herstellung von ni-ti-intermetallischen verbindungen - Google Patents
Verfahren zur herstellung von ni-ti-intermetallischen verbindungenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur direkten Erzeugung
von Ni-Ti-intermetallischer Verbindungen aus einer Laminierung
von Ni-Folien und Ti-Folien unter Einsatz einer reaktiven
Diffusion.
Da Legierungen aus der Ni-Ti-Familie unterschiedliche Eigen
schaften entsprechend ihrer chemischen Zusammensetzung auf
weisen, wird in zunehmendem Maße vorgeschlagen, sie als Mate
rial für breitgestreute Anwendungen praktisch einzusetzen.
Bislang wurden Bleche oder Drähte aus Legierungen der Ni-Ti-
Familie durch folgende Schritte hergestellt: Schmelzen, Heiß
walzen, Kaltwalzen, Anlassen in einem Zwischenschritt, Kalt
walzen, ..., bis zum Enderzeugnis, wie bei üblichen metalli
schen Materialien.
Allerdings ist die Herstellung mit dem voranstehend beschrie
benen Verfahren aufgrund der Eigenschaften der Verbindungen
der Ni-Ti-Familie sehr schwierig, wie voranstehend erwähnt.
Infolgedessen wurde ein Pulversinterverfahren anstelle des
voranstehend genannten Verfahrens entwickelt. Nach diesem
letzteren Verfahren werden Ni-Pulver und Ti-Pulver in einem
Verhältnis gemischt, welches dem endgültigen Verhältnis der
Mischung entspricht, und dann wird das gemischte Pulver in
eine gewünschte endgültige Form oder eine dieser ähnliche
Form ausgeformt durch ein Ausformungsverfahren, wie beispiels
weise HIP, CIP, Kaltpulverwalzen oder dergleichen, und dann
wird die Form einem Hochtemperatur-Sinterungsvorgang unter
worfen, um eine einphasige Ni-Ti-Legierung durch reaktive
Diffusion von Ni und Ti zu erhalten. Bei diesem Verfahren
wird die Ausbeute bei der Einstellung der Verbindung und bei
dem Zwischenschritt wesentlich verbessert, verglichen mit
dem voranstehenden Verfahren ausgehend von dem Schmelzen bis
zur Kaltbearbeitung.
Die voranstehenden beiden Verfahren stellen das allgemeine
Verfahren dar, welches momentan für die Herstellung von Le
gierungen der Ni-Ti-Familie verwendet wird. Als ein weite
res Verfahren zur Lösung der Schwierigkeiten bei den voran
stehenden Verfahren schlägt beispielsweise die japanische
offengelegte Patentveröffentlichung Nr. 59-1 16 340 ein Ver
fahren vor, bei welchem Ni und Ti eng aneinander angenähert
werden durch ein Filmausbildungsverfahren wie beispielsweise
Pressen, Plattieren, Dampfbeschichtung oder dergleichen, und
dann erhitzt und einer reaktiven Diffusion unterworfen wer
den, um die Ni-Ti-Phase zu erhalten.
In der japanischen Patentveröffentlichung Nr. 62-1 20 467 wurde
eine Verbesserung des in der voranstehend angegebenen japani
schen Patentveröffentlichung N. 59-1 16 340 angegebenen Verfah
rens vorgeschlagen für Drähte einer Verbindung der Ni-Ti-Fami
lie, bei welchem mehrere Kompositdrähte, die erhalten wurden
durch Beschichtung einer Oberfläche eines Ti-Kerns mit Ni, zu
sammengebündelt werden, einer Bearbeitung zur Verringerung der
Größe unterworfen werden, und dann einer Diffusionsbehandlung
zur Herstellung der Ni-Ti-Phase. Dieses Verfahren ist ausrei
chend als Verfahren zur Herstellung des Drahtes. Darüber hin
aus ist es möglich, einen Streifen von einigen wenigen Milli
metern bis zu einigen Zentimetern durch Ziehen des sich er
gebenden Drahtes zu erzeugen.
Wie voranstehend angegeben wurde, hat es verschiedene Vor
schläge für Herstellungsverfahren für Ni-Ti-Verbindungen ge
geben, die zahlreiche Schwierigkeiten aufweisen, wie dies
voranstehend erläutert wurde. Ein hauptsächlicher Grund liegt
darin, daß das Atomverhältnis von Ni zu Ti in den Verbindun
gen der Ni-Ti-Familie, die nützliche Eigenschaften ausbilden,
beschränkt ist auf etwa 1 : 1, und daß die Bearbeitungsfähig
keit im kalten Zustand sehr schlecht ist, verglichen mit
üblichen metallischen Materialien.
Beispielsweise sollte in den Herstellungsschritten, die aus
Schmelzen, Heißwalzen, Kaltwalzen, Anlassen im Zwischen
schritt, Kaltwalzen, und dem Erhalten des Endprodukts be
stehen, wie sie üblicherweise zur Herstellung plattenartiger
Legierungen der Ni-Ti-Familie verwendet werden, die Kombina
tion des Kaltwalzens und der zwischendurch erfolgenden Anlaß
schritte wiederholt werden, in beträchtlichem Maße, um eine
Bearbeitung bis zu einer vorgegebenen Dicke zu erreichen. Ei
ne derartige Wiederholung ständiger Walz- und Anlaßvorgänge
führt zum Auftreten von Rissen in den Kanten beim Walzen, zu
einer Verringerung der Ausbeute infolge von Oxidation und
Beizverlusten oder dergleichen bei dem Anlaßbeizen, einer Ver
schlechterung der Eigenschaften infolge der Oxidation beim An
lassen und dergleichen, so daß der Produktionswirkungsgrad für
Ni-Ti gering ist und die Kosten zu hoch sind. Insbesondere ist
die Herstellung von Blechprodukten mittels Kaltwalzen im in
dustriellen Maßstab unmöglich für eine Zusammensetzung von
Legierungen der Ni-Ti-Reihe, die nicht weniger als 50 Atom
prozent an Nickel enthält, die zur Entwicklung einer hervor
ragenden Elastizität bei geringer Temperatur erforderlich
sind. Da derartige Ni-Ti-Legierungen schwierig bei der Be
arbeitung sind, wurden hauptsächlich solche Drähte erzeugt,
die bei der Bearbeitung verhältismäßig einfach sind, und die
Produktionsmenge für Blechmaterialprodukte ist sehr gering.
Ein wesentlicher Faktor, der die Produktivität behindert und
die Kosten erhöht, ist die Schwierigkeit, das Material in ge
eigneter Zusammensetzung zum Schmelzen zu bringen. Beispiels
weise ist es bei dem die Form behaltenden Material äußerst
wichtig, die Betätigungstemperatur auf einem vorgegebenen Wert
zu halten, jedoch ändert sich im Falle einer Ni-Ti-Legierung
die Betätigungstemperatur um 10°C, selbst wenn sich die
Nickelkonzentration um 0,1% ändert. Daher ist eine genaue
Einstellung der Zusammensetzung erforderlich, es ist jedoch
sehr schwierig, die Zusammensetzung auf den vorgegebenen Wert
einzustellen, da Ti eine sehr hohe Aktivität bei hoher Tempe
ratur aufweist und durch Oxidationsverluste, Reaktion mit der
Schmelze oder dergleichen in dem Schmelzgefäß verlorengeht.
Dies führt dazu, daß für das Schmelzen eine spezielle Aus
rüstung erforderlich ist, was hinderlich ist in bezug darauf,
daß Legierungen mit konstanter Qualität kostengünstig mit
guter Ausbeute hergestellt werden.
Als Verfahren zur Vermeidung unterschiedlicher Probleme bei
dem voranstehend genannten Schmelzen und der Kaltbearbeitung
wurde ein Pulversinterverfahren entwickelt. Allerdings muß
bei diesem Verfahren Ti-Pulver verwendet werden, welches kaum
hergestellt wird und teuer ist, so daß die Produktkosten zu
hoch sind. Daher bringt das Pulversinterverfahren zwar gewisse
Vorteile, wenn es bei der Herstellung von Teilen eingesetzt
wird, die eine komplizierte Form aufweisen, oder bei der Her
stellung unterschiedlicher Arten von Teilen in kleinen Men
gen, ist jedoch nicht geeignet für die Herstellung von Pro
dukten wie Platten und Streifen, die stabil und billig in
bestimmten großen Mengen hergestellt werden sollen. Darüber
hinaus verbleibt eine nennenswerte Menge von Oxid im Inneren
des Endproduktes, da die Oberfläche des Pulvers, welches als
Ausgangsmaterial für einen pulvergesinterten Körper verwendet
wird, in gewissem Maße oxidiert wird, und dies führt zu einem
Problem bezüglich der Qualität des Produktes.
Weiterhin schlägt die japanische Patentveröffentlichung Nr.
59-1 16 340 ein Verfahren vor, bei welchem Platten und Strei
fen billig hergestellt werden, verglichen mit dem Pulver
sinterverfahren, durch Verwendung desselben reaktiven Dif
fusionsprinzips wie bei dem Pulversinterverfahren. Wenn die
ses Verfahren bei der tatsächlichen Herstellung von Platten
und Streifen eingesetzt wird, wenn es gewünscht ist, Ni-Ti-
Legierungsplatten einer einzigen Phase mit einer Dicke von
etwa 0,1 mm zu erhalten, ist es in diesem Falle erforderlich,
eine Diffusionshitzebehandlung über einen langen Zeitraum
durchzuführen, beispielsweise einige Hundert Stunden. In dem
Fall, in welchem die Dicke jeder der Ni- und Ti-Schichten
groß ist, werden häufig Fehler wie beispielsweise Leerstel
len oder dergleichen im Inneren der Platte während der Dif
fusionshitzebehandlung erzeugt, die die Gleichförmigkeit
des Aufbaues beeinträchtigen, so daß die erzeugbare Dicke
für ein praktisches Material bei diesem Verfahren nur höch
stens einige zehn Mikrometer beträgt. Daher kann das letzt
genannte Verfahren nicht als bei industriellen Herstellungs
verfahren praktisch einsetzbar angesehen werden.
Weiterhin beschreibt die japanische Patentveröffentlichung
Nr. 64-31 938 ein Verfahren, welches als Ausdehnung des voran
stehenden Herstellungsverfahrens angesehen werden kann. Bei
diesem Verfahren ist das Material nicht besonders auf Ni-Ti
beschränkt, sondern es werden mehrere Schichten folienarti
gen Metallmaterials laminiert und dann einer Hitzebehandlung
unterworfen, um eine Diffusion durchzuführen.
Bei diesem Verfahren ist allerdings die reaktive Diffusion
eine Diffusion in der Festphase, so daß im Falle der reakti
ven Diffusion zwischen Ni und Ti insbesondere eine reaktive
Festphasen-Diffusion einer flachlaminierten Ni-Ti-Platte auf
tritt, verglichen mit dem Fall, in welchem Pulver als Aus
gangsmaterial verwendet wird, und hierdurch besonders Prob
leme auftreten, wie sie nachstehend angegeben sind, und daher
ist es schwierig, Teile zu erhalten, die eine in der Praxis
einsetzbare Qualität aufweisen, und darüber hinaus wird die
Behandlungszeit lang. Darüber hinaus haben sich aufgrund von
Versuchsergebnissen der Erfinder folgende Probleme bestätigt:
- 1) Ein erster Punkt ist die für die reaktive Diffusion er forderliche Zeit. Wenn man dasselbe Gewicht betrachtet, so ist der Zwischenschichtbereich, welcher der Diffusion vorgeht (spe zifischer Oberflächenbereich: mm2/g) kleiner als bei dem Pul ver, so daß eine lange Zeit für das Fortschreiten der Diffu sion erforderlich ist.
- 2) Ein zweiter Punkt besteht darin, daß infolge des Kirken dall-Effektes, also eines der interaktiven Diffusion eigenen Problems, häufig Leerräume erzeugt werden, da die absolute Anzahl von Atomen, welche durch den Einheitszwischenschicht bereich gelangen, hierdurch vergrößert wird, wie voranstehend beschrieben wurde. Insbesondere ist in dem Falle der inter aktiven Diffusion zwischen Ni und Ti die Diffusionsrate von Ni-Atomen in Ti um das Tausendfache oder mehr größer als die Diffusionsrate von Ti-Atome in Ni, so daß Ni-Atome in der Nähe der Zwischenschicht wesentlich in ihrer Anzahl verrin gert werden, und daher wird das Auftreten von Kirkendall- Leerstellen deutlich. Das Auftreten von Leerstellen beein trächtigt nicht nur die Struktur, sondern hindert auch die darauffolgende reaktive Diffusion an der Zwischenschicht und behindert so die Homogenität der Verbindung, so daß es erforderlich ist, das Auftreten der Leerstellen so weit wie möglich zu verringern. Darüber hinaus ist das Auftreten von Leerstellen eng mit der Wärmebehandlungstemperatur der reak tiven Diffusion verbunden. Im Falle von Ni-Ti kann das Auf treten von Leerstellen in gewissem Maße bei einer verhält nismäßig niedrigen Temperatur von 700°C gesteuert werden, jedoch wird die Diffusionsrate geringer, und die Homogeni sierung der Verbindung erfordert viel Zeit und ist unprak tisch. Andererseits wird die Wärmebehandlung nahe einer oberen Grenztemperatur für die Festkörperreaktion von etwa 900°C ausgeführt, um die Reaktionzeit zu verkürzen, jedoch wird in diesem Fall eine große Menge von Leerstellen erzeugt.
- 3) Ein dritter Punkt ist ein Phänomen, welches von einem Unterschied in der interaktiven Diffusionsrate zwischen Ni und Ti herrührt, wobei eine Volumenvergrößerung und Volumen abnahme mit dem Fortschreiten der Diffusion zwischen Ni- und Ti-Schichten hervorgerufen wird, und daher werden Spannungen in der Zwischenschicht erzeugt, welche zu dem Phänomen einer mechanischen Abschälung führen. Wenn dieser Punkt weiter im einzelnen erläutert wird, so neigt das Volumen natürlicher weise zu einer relativen Verringerung, indem sich vorzugs weise in der Ni-Schicht entladenden Atom, und in diesem Fall tritt eine derartige Tendenz der Volumenverringerung makro skopisch auf als eine Verringerung der Schichtdicke in der Dickenrichtung. Andererseits vergrößert sich in der Ti-Schicht, welche das Ni-Atom absorbiert, die Schichtdicke makroskopisch, und weiterhin dehnt sich die Schicht in der ebenen Richtung aus. Daher wirkt eine Scherkraft in der ebe nen Richtung in der Nähe der Zwischenschicht zwischen Ni- und Ti-Schichten, und aus diesem Grunde wird an der Zwischen schicht eine mechanische Abschälung hervorgerufen.
Aus den voranstehenden Gründen wird das in der japanischen
Patentveröffentlichung Nr. 64-31 938 beschriebene Herstel
lungsverfahren als nicht praktisch anwendbar in industriel
lem Maßstab angesehen.
Zwar kann man das in der japanischen Patentveröffentlichung
Nr. 62-1 20 467 beschriebene Herstellungsverfahren ansehen als
ausreichend einsetzbar bei der industriellen Herstellung von
Drähten und Streifen, jedoch ist die Größe der sich ergeben
den Artikel selbstverständlich kritisch, da die Größe des
Originaldrahtes und -streifens beschränkt ist, so daß mit
diesem Verfahren Artikel nicht hergestellt werden können,
die verschiedene Größe aufweisen, beispielsweise dickere
und breitere Produkte.
Die vorliegende Erfindung dient zur vorteilhaften Lösung der
voranstehenden Probleme und zur Bereitstellung eines Verfah
rens zur vorteilhaften Herstellung von Ni-Ti-Intermetallver
bindungen, wodurch kostengünstig in industriellem Maßstab
dickere oder breitere Artikel hergestellt werden können.
Die Erfinder haben verschiedene Versuche unternommen, um die
voranstehenden Probleme zu lösen, und haben herausgefunden,
daß das angestrebte Ziel sehr wirksam erhalten werden kann,
wenn die Art der reaktiven Diffusion keine Feststoffdiffusion
ist, sondern eine Diffusion, welche eine flüssige Phase ver
wendet.
Dies bedeutet, daß dann, wenn eine Wärmebehandlung ausgeführt
wird durch Auswahl eines Temperaturbereiches, der eine flüs
sige Phase in einem bestimmten Verbindungsbereich in dem Ni-
Ti-Binärphasendiagramm erzeugt, die flüssige Phase teilweise
an der Zwischenschicht zwischen Ni und Ti erzeugt wird, und
daher wird nicht nur die Reaktion in kurzer Zeit vervollstän
digt, sondern es können auch Materialien erhalten werden, die
weniger Defektstellen aufweisen.
Darüber hinaus ist ein Flüssigkeitsphasen-Sinterverfahren
in der Pulvermetallurgie bekannt als ein Verfahren zum Ein
schließen der flüssigen Phase bei der Reaktion zwischen fe
sten Phasen. Dieses Verfahren benutzt nur eine Komponente,
die ein Bindemittel mit einem niedrigen Schmelzpunkt bildet,
mit einem verhältnismäßig kleinen Volumenprozentsatz als
flüssiger Phase. Im Gegensatz hierzu stellt das erfindungs
gemäße Verfahren kein Prinzip dar, welches das Bindemittel
bei dem flüssigen Sinterverfahren verwendet, und weist das
Merkmal auf, daß sich die Zwischenschicht, welche die flüs
sige Phase bildet, zusammen mit der fortschreitenden Diffu
sion bewegt, und schließlich werden beinahe 100% des Mate
rials zumindest einmal in eine flüssige Phase gebracht ent
sprechend den Wärmebehandlungsbedingungen, und dies stellt
einen entscheidenden Unterschied zu dem Sinterverfahren in
der flüssigen Phase dar.
Da es kein Beispiel dafür gibt, die Verwendung einer flüssi
gen Phase bei dem konventionellen Herstellungsverfahren ei
ner Ni-Ti-intermetallischen Verbindung (Compound-Werkstoff)
unter Verwendung der reaktiven Diffusion zu versuchen, wird
ein derartiger Einsatz der flüssigen Phase zu allererst ge
mäß der vorliegenden Erfindung erreicht.
Die Erfindung beruht auf der voranstehend beschriebenen Er
kenntnis.
Dies bedeutet, daß die Erfindung in einem Verfahren besteht,
bei welchem Ni-Ti-intermetallische Verbindungen (Verbund
werkstoffe) dadurch erzeugt werden, daß alternativ mehrere
Ni-Folien und Ti-Folien aufeinanderfolgend auflaminiert wer
den und das Laminat einer Diffusionswärmebehandlung ausge
setzt wird um eine Ni-Ti-intermetallische Verbindung auszu
bilden, die 48 bis 55 Atomprozent Ni enthält, und zwar da
durch ausgezeichnet, daß die Diffusionswärmebehandlung inner
halb eines Temperaturbereiches ausgeführt wird, der teilweise
eine flüssige Phase ausbildet (erste Erfindung).
Darüber hinaus wird die Zusammensetzung der intermetallischen
Verbindung (Atomprozent) bestimmt durch die Einstellung der
Dicke in der Ni-Folie und der Ti-Folie, die laminiert werden
sollen (zweite Erfindung), und die Dicke der Folie ist be
grenzt auf nicht mehr als 20 Mikrometer (dritte Erfindung).
Darüber hinaus wird bei dem Herstellungsverfahren gemäß der
vorliegenden Erfindung für eine Ni-Ti-intermetallische Ver
bindung die Diffusionswärmebehandlung unter Vakuum oder in
einer Inertgasatmosphäre ausgeführt bei einer Temperatur von
955 bis 1015°C während 1 Sekunde bis zu 10 Stunden (vierte
Erfindung), oder bei einer Temperatur von mehr als 1015°C,
jedoch nicht höher als 1110°C während 1 Sekunde bis zu 1
Stunde (fünfte Erfindung) oder bei einer Temperatur von mehr
als 1110°C, jedoch nicht mehr als 1240°C während 1 Sekunde
bis 10 Minuten (sechste Erfindung), oder bei einer Tempera
tur von 955 bis 1015°C und/oder mehr als 1015°C, jedoch
nicht mehr als 1110°C während 1 Sekunde bis zu 1 Minute, und
bei einer Temperatur von mehr als 1110°C, jedoch nicht mehr
als 1240°C während 1 Sekunden bis zu 10 Minuten (siebte Er
findung).
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines zeichnerisch dar
gestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert, aus welchem
weitere Vorteile und Merkmale hervorgehen. Es zeigt
Fig. 1 ein Ni-Ti-binäres Phasendiagramm.
Wie voranstehend bezüglich der ersten Erfindung angemerkt
wurde, ist die reaktive Diffusion in einem Zustand fundamen
tal, welcher die flüssige Phase erzeugt, deren konkreter
Temperaturbereich nachstehend unter Bezug auf die vierte
bis sechste Erfindung beschrieben wird.
Bei der vierten Erfindung wird die Diffusionswärmebehandlung
ausgeführt innerhalb eines Temperaturbereiches, in welchem
eine Koexistenz besteht zwischen einer β-Ti-Ni-Festkörper
lösung, Ti2Ni, und der flüssigen Phase (Bereich I) in dem
Ni-Ti-binären Phasendiagramm, wie es in Fig. 1 dargestellt
ist. In diesem Temperaturbereich wird die flüssige Phase in
einer Phase erzeugt, die reich bezüglich der Ti-Seite ist,
und bei einem idealen Fortschreiten der Reaktion werden
schließlich 83 Volumenprozent der Gesamtmenge des Materials
in die flüssige Phase überführt, und die Flüssigphasenreak
tion wird zu einem Zeitpunkt beendet, in welchem die gesam
te Ti-reiche Phase in Ti2-Ni umgewandelt wird.
Tatsächlich diffundiert Ti in gewisser Weise in die Ni-Seite
als Feststoffphase durch Feststoffdiffusion, so daß das Bil
dungsverhältnis der flüssigen Phase geringer ist als 83 Volu
menprozent. Nach Beendigung der Flüssigkeitsphasenreaktion
geht die Reaktion über in eine Feststoffdiffusionsreaktion in
diesem Temperaturbereich, und die reaktive Diffusion geht wei
ter, bis das gesamte Material in homogene Zusammensetzung ge
bracht ist. In diesem Fall ist die Feststoffdiffusion zwischen
Ti2Ni und Ni ratenbestimmend, so daß die Reaktionszeit zur
Ausbildung der Ni-Ti-Einzelphase in gewisser Weise groß wird
(nicht geringer als 1 Sekunde, insbesondere etwa 10 Stunden im
Falle des Laminierens von Ni und Ti von etwa 20 Mikrometer),
verglichen mit den Fällen der fünften bis siebten Erfindung,
bei welchen eine reaktive Diffusion in einem Temperaturbereich
durchgeführt wird, welcher das die flüssige Phase bildende
Volumen vergrößert, und der höher ist als der voranstehend
angegebene Temperaturbereich, wie später erläutert wird, wo
gegen die Feststoffphase der Ni-reichen Seite, welche den
Flüssigkeitsphasenabschnitt in Form eines Sandwiches unter
stützt, verhältnismäßig dick ist, so daß die zweite Erfindung
in der Hinsicht Vorteile bietet, daß Spannungen und Deformie
rungen des Materials unterdrückt werden, welches üblicherwei
se mit reaktiver Diffusion erzeugt wird, und zwar auf einen
geringen Pegel.
Gemäß der fünften Erfindung wird die Hitzebehandlung ausge
führt innerhalb eines Temperaturbereiches, in welchem eine
Koexistenz besteht zwischen β-Ti-Ni-Feststofflösung, TiNi,
und flüssiger Phase, wobei jedoch keine Erzeugung der flüs
sigen Phase auf der Ni-reichen Seite auftritt anstelle von
TiNi in dem Phasendiagramm der Fig. 1 (Bereich II). In die
sem Temperaturbereich wird eine flüssige Phase in der Phase
der Ti-reichen Phase ausgebildet, so daß dann, wenn die Reak
tion in idealer Weise fortschreitet, etwa 99 Volumenprozent
der Gesamtmenge des Materials schließlich zur flüssigen Pha
se werden, und die Flüssigphasenreaktion zu einer Zeit been
det ist, in welcher die gesamte Phase auf der Ti-reichen Sei
te in eine Verbindung gebracht ist, die aus 48 Atomprozent
Ni-52 Atomprozent Ti besteht (dies ist eine Zusammensetzung
auf der Grenzlinie des Koexistenzbereiches von TiNi und der
TiNi + Flüssigphase in dem Phasendiagramm). Das tatsächliche
Bildungsverhältnis für die flüssige Phase ändert sich ent
sprechend dem Verhältnis von Ni zu Ti in dem laminierten Zu
stand und bezüglich der Temperatur, während die Grenze zwi
schen dem NiTi-Bereich und den Bereich der NiTi + Flüssig
keitsphase nicht vollständig bestimmt ist, so daß sie zu
dieser Zeit nicht klar festgelegt werden kann.
In dem voranstehend beschriebenen Temperaturbereich geht an
nähernd das gesamte Material sofort in den Flüssigkeitspha
senzustand über, so daß die Reaktion, welche die Einzelphase
von NiTi bildet, innerhalb einer kurzen Zeit beendet ist (etwa
1 Sekunde bis zu 1 Stunde). Die die Rate bestimmende Größe der
Reaktion wird in einer Diffusion von Ni in eine Festkörper
lösung gesehen, zur Erzeugung des Schmelzens der β-Ti-Ni-
Feststoffdiffusion, oder in einer Schmelzreaktion zwischen
der β-Ti-Ni-Feststofflösung und der Flüssigkeitsphasengrenz
schicht. In jedem Fall ist die Reaktion nicht langsam, was
nicht in Betracht kommt. Darüber hinaus stellt das Halten
des Flüssigkeitsphasenabschnitts beim Fortschreiten der Reak
tion hauptsächlich die Ni-Phase des Feststoffphasenzustands
dar, und darüber hinaus TiNi3, welches außerhalb der Ni-
Phase durch Diffusionsreaktion hergestellt wird, ebenso wie
als TiNi-Phase.
Bei der sechsten Erfindung wird die Wärmebehandlung ausgeführt
innerhalb eines Temperaturbereiches der Koexistenz der β-Ti-
Ni-Feststofflösung, von TiNi, und der flüssigen Phase auf der
Ti-reichen Seite, anstelle von NiTi, und der Koexistenz von
TiNi3, TiNi, und der flüssigen Phase auf der Ni-reichen
Seite, anstelle von NiTi, in dem Phasendiagramm gemäß Fig. 1
(Bereich III) für eine kurze Zeit. In diesem Temperaturbereich
gelangt die Gesamtmenge des Materials schließlich durch den
Flüssigkeitsphasenzustand auf einmal mit fortschreitender
Reaktion. Daher ist die Reaktionszeit, bis das gesamte Mate
rial in die TiNi-Einzelphase überführt wird, sehr kurz (etwa
1 Sekunde bis zu 10 Minuten). Das Material wird tatsächlich
in die TiNi-Einzelphase innerhalb weniger Sekunden bis weni
ger Minuten entsprechend der Dicke jeder Schicht des Laminats
überführt.
Bei der reaktiven Diffusion in diesem Temperaturbereich soll
te darauf geachtet werden, daß ein Zustand existiert, in wel
chen jeder Anteil des Materials durch die flüssige Phase oder
durch die Feststoff-Flüssigkeits-koexistierende Phase mit
fortschreitender Reaktion gelangt.
Bei der vierten und fünften Erfindung sind ein Teil der Ni-
Phase und TiNi3 sowie TiNi, die durch die Reaktion erzeugt
werden, immer in einem Feststoffphasenzustand bei fortschrei
tender Reaktion vorhanden, so daß sie dazu dienen, die flüs
sige Phase oder die Koexistenz der Feststoffphase mit der
flüssigen Phase aufrecht zu erhalten. Dagegen ist bei der
sechsten Erfindung kein Anteil vorhanden, der immer den Fest
stoffphasenzustand vor und nach der Reaktion aufrecht erhält,
so daß das Material selbst keine wesentliche Fähigkeit auf
weist, während der Reaktion die Form des Materials fest auf
recht zu erhalten. Um daher die reaktive Diffusion bei dem
voranstehend beschriebenen Temperaturbereich aufrecht zu er
halten, ist es erforderlich, eine Stützeinrichtung zu verwen
den, um die Form des Materials von außen her aufrecht zu er
halten, beispielsweise eine Form aus Keramik, einer hitze
beständigen Legierung oder dergleichen. Selbst in diesem Fall
wird jedoch das gesamte Material nicht gleichzeitig in den
flüssigen Phasenzustand gebracht, sondern in einen Zustand
der Koexistenz von TiNi3, β-Ti-Ni-Feststofflösung und Flüs
sigkeitsphase, so daß eine Fähigkeit existiert, die Form
durch Zwischenschichtspannung zwischen der flüssigen Phase und
der Feststoffphase, das Kapillarröhrenphänomen oder derglei
chen, zu halten. Daher besteht keine Befürchtung, daß auf ewig
die Form zerstört wird, wie in der vollständigen Flüssigkeit.
Die siebte Erfindung ist ein Wärmebehandlungsverfahren, wel
ches die Wärmehalteeigenschaften des Materials aufrechterhal
ten kann, während die Gesamtmenge des Materials auf einmal
durch den Flüssigkeitsphasenzustand gebracht wird, und welches
immer einen Teil des Materials in einem Feststoffphasenzustand
während der reaktiven Diffusion hält. Bei diesem Verfahren
geht die Reaktion zunächst so vor, wie bei der vierten und
fünften Erfindung (die Wärmebehandlung wird bei 955-1050°C
oder 1015-1110°C während 1 Sekunde bis zu 1 Minute durchge
führt), und daraufhin wird die Flüssigkeitsphasenreaktion
beendet in einem Zustand, in welchem eine kleine Menge an
Ni-Phase und/oder Ni3Ti-Phase, die durch Feststoffphasen
diffusion erzeugt werden, übrig bleiben. Dann wird die Wärme
behandlung in demselben Temperatur- und Zeitbereich durchge
führt (1110-1240°C, 1 Sekunde bis zu 10 Minuten), wie bei der
vierten Erfindung, wodurch die verbleibende Ni-Phase, die in
dem Feststoffphasenzustand gehalten wird, und ein Teil des
TiNi3 und des TiNi, die durch die Reaktion erzeugt werden,
in den Flüssigphasenzustand überführt werden, und die Reak
tion wird beendet zu einer Zeit, bei welcher die Gesamtmenge
in die TiNi-Einzelphase überführt wird.
Bei dieser zweistufigen Wärmebehandlung gelangt die Gesamt
menge des Materials durch die flüssige Phase auf einmal, wo
bei ein Teil der Ni-Phase immer als ein Feststoffphasenzu
stand in der ersten Hälfte dieser Stufe existent ist, während
ein Teil der TiNi-Phase, die durch die Reaktion erzeugt wird,
immer als ein Feststoffphasenzustand in der letzen Halbstufe
existent ist, so daß keine Befürchtung auftritt, daß das Mate
rial geschmolzen wird, um die Formhaltigkeit zu gefährden.
Gemäß der Erfindung liegt der Grund, warum die Zusammensetzung
von Ni in der Ni-Ti-intermetallischen Verbindung, die erzeugt
wird, auf 48-55 Atomprozent begrenzt ist, an der folgenden
Tatsache:
Wenn nämlich die Untergrenze für den Ni-Gehalt geringer als 48 Atomprozent ist, können keine Verbindungen erhalten werden, die Eigenschaften aufweisen, die nützlich für eine formhaltige Legierung oder eine superelastische Legierung sind. Wenn da gegen ein Anstieg über 55 Atomprozent hinauf auftritt, wird das Material spröde, und es kann nicht praktisch eingesetzt werden in bezug auf Materialermüdungs-Widerstandsfähigkeit und dergleichen.
Wenn nämlich die Untergrenze für den Ni-Gehalt geringer als 48 Atomprozent ist, können keine Verbindungen erhalten werden, die Eigenschaften aufweisen, die nützlich für eine formhaltige Legierung oder eine superelastische Legierung sind. Wenn da gegen ein Anstieg über 55 Atomprozent hinauf auftritt, wird das Material spröde, und es kann nicht praktisch eingesetzt werden in bezug auf Materialermüdungs-Widerstandsfähigkeit und dergleichen.
Gemäß der Erfindung sind jegliche konventionelle Verfahren
einsetzbar als Verfahren zur Ausbildung alternierend laminier
ter Schichten aus Ni-Ti, beispielsweise alternierendes Auf
stapeln von Folien aufeinander, Sputterverfahren, ein CVD-
Verfahren, ein Dampfbeschichtungsverfahren und dergleichen.
In diesem Fall ist es vorzuziehen, daß die Dicke jeder Phase
dünner wird unter Berücksichtigung der Behandlungszeit, je
doch gibt es praktisch kein Problem, wenn die Dicke nicht mehr
als 20 Mikrometer beträgt. Kurz gesagt sollte die Gesamtdicke
sowohl der Ni- als auch der Ti-Schichten streng in bezug auf
die Zusammensetzung des gewünschten Endproduktes kontrolliert
werden. Darüber hinaus hängt die Zusammensetzung der inter
metallischen Verbindung von der Laminatzahl ab.
Nach dem Laminieren ist es vorteilhaft, einen leichten Druck
auszuüben oder eine einleitende Wärmebehandlung durchzuführen,
falls dies erforderlich ist. Wenn nämlich Luftblasen in der
Laminatzwischenschicht vorliegen, können diese durch Anwendung
eines leichten Druckes entfernt werden, um eine Qualitäts
verschlechterung des Produktes zu vermeiden.
Da die Reaktion, die aus Ni und Ti NiTi erzeugt, exotherm ist,
geht dann wenn das Laminat schnell erhitzt wird, die Reak
tion sehr schnell dazu über, das Laminat infolge einer Selbst
erhitzungserzeugung, die den Schmelzpunkt überschreitet, zu
verschmelzen, so daß eine derartige Verschmelzung vorher durch
die vorläufige Wärmebehandlung verhindert wird. Durch die vor
läufige Wärmebehandlung werden TiNi3, TiNi, Ti2Ni und der
gleichen zwischen der Ni-Schicht und der Ti-Schicht erzeugt,
die als Barriere dienen, um die direkte Reaktion zwischen Ni
und Ti zu verhindern, um so auf vorteilhafte Weise die Ver
schmelzung infolge der selbsterzeugten Hitzeerzeugungsreaktion
zu verhindern.
Gemäß der Erfindung erfolgt die Behandlungszeit bei der Diffu
sionswärmebehandlung in einem weiten Bereich, da sie sich ent
sprechend der Dicke jeder Schicht in dem Laminat ändert. Ins
besondere wenn die Flüssigkeitsphasenreaktion fertig ist, wird
es bei der vierten Erfindung beobachtet, daß die Ti3Ni4-
Phase, die Ti2Ni3-Phase, die TiNi3-Phase oder derglei
chen, vorher in der Matrix abgeschieden wird infolge eines
Alterungsvorganges bei Ni < als 50 Atomprozent zusätzlich
zur TiNi-Einzelphase. Da die Verbindung entsprechend dem
Verbindungsbereich von TiNi in dem Phasendiagramm ungleich
förmig wird, selbst unter den anderen Bedingungen, ist es
von daher, um das gesamte Material in eine gleichförmige
Verbindung umzuwandeln, wünschenswert, ein normiertes An
lassen über mehrere Stunden bis zu einigen zehn Stunden
durchzuführen, oder eine Behandlung, um die Streuung der
Temperatur in der resultierenden NiTi-Phase abzutrennen
von der Diffusionswärmebehandlung zur Ausbildung der NiTi-
Einzelphase nach Beendigung der Flüssigkeitsphasenreaktion.
Darüber hinaus wird der Temperaturbereich gemäß der Erfindung
von dem momentan bekannten Phasendiagramm für die Ni-Ti-
Binärphase eingeführt (Fig. 1). Es wird zwar berücksichtigt,
daß der Absolutwert der Temperatur sich ändert gegenüber wei
teren detaillierten eingehenden Untersuchungen des Phasendia
gramms in Zukunft, jedoch liegt das wesentliche Merkmal der
Erfindung in dem Bereich der Phasenänderung in dem binären
Phasendiagramm für Ni und Ti, so daß dann, wenn der Absolut
wert der Temperatur korrigiert wird, der akzeptierbare Tem
peraturbereich gemäß der Erfindung dadurch geändert wird, daß
der korrigierte Wert als Standard eingesetzt wird. Eine ähn
liche Änderung des absoluten Temperaturwertes wird selbst ge
mäß den dritten Element (Cu < 20% oder dergleichen) berück
sichtigt, welches unvermeidlich vorhanden ist oder zum Zweck
der Verbesserung der Eigenschaften in dem erfindungsgemäßen
Legierungssystem vorgesehen wird.
Die nachfolgenden Beispiele werden zur Erläuterung der Er
findung gegeben und sind nicht als Beschränkungen der Erfin
dung gedacht.
Bei der Herstellung einer Ni-Ti-intermetallischen Verbindung
gemäß der Erfindung wurde das Ausgangsmaterial so zubereitet,
wie es nachstehend angegeben ist.
Um ein Atomverhältnis von Ni zu Ti von 50,5 : 49,5 zu erhal
ten, wurden reine Ni-Folien und Ti-Folien, die auf ein Dicken
verhältnis von 38,8 : 61,2 eingestellt waren, alternierend
aufeinander auflaminiert mit einer Folienanzahl von 25, und
dann erfolgte ein Walzen auf eine Gesamtdicke von 0,2 mm, und
daraufhin eine einleitende Wärmebehandlung bei 750°C über
4 Stunden und bei 900°C über 1 Stunde um ein Ausgangsmate
rial vorzubereiten.
Das voranstehend beschriebene Ausgangsmaterial wurde von Zim
mertemperatur auf 100°C mit einer Temperatursteigerungsrate
von 60°C/min unter Vakuum erhitzt und auf dieser Temperatur
1 Stunde lang gehalten, und daraufhin in einem Ofen abgekühlt.
Darüber hinaus wurde die Wärmebehandlung in einem solchen Zu
stand ausgeführt, in welchem das Ausgangsmaterial auf eine
flache Platte aus Zirkonerdekeramik aufgelegt wurde.
Wenn das auf diese Weise erhaltene Versuchsexemplar bei Zim
mertemperatur deformiert und dann in warmes Wasser von 90°C
eingetaucht wurde, ging es sofort in die ursprüngliche Form
über. Darüber hinaus verschwand der Laminataufbau, der vor der
Diffusionswärmebehandlung existierte, zur Ausbildung eines
vollständigen NiTi-Einzelphasenzustandes, wenn der Schnitt
der Probe mit einem Mikroskop beobachtet wurde.
Das Ausgangsmaterial wurde von Zimmertemperatur aus auf
1050°C mit einer Temperatursteigerungsrate von 60°C/min
unter Vakuum erhitzt, auf dieser Temperatur 30 Minuten lang
gehalten, und dann in einem Ofen abgekühlt. Darüber hinaus
war der Plazierungszustand des Ausgangsmaterials bei der
Wärmebehandlung derselbe wie bei dem Beispiel 1.
Wenn das auf diese Weise erhaltene Versuchsexemplar bei Zim
mertemperatur deformiert und in warmes Wasser von 90°C ein
getaucht wurde, verwandelte es sich sofort in die ursprüng
liche Form. Darüber hinaus stellte der Schnitt der Probe ei
nen vollständigen NiTi-Einzelphasenzustand dar.
Das Ausgangsmaterial wurde von Zimmertemperatur aus auf
1150°C mit einer Temperaturanstiegsrate von 60°C/min unter
Vakuum erhitzt, 5 Minuten lang auf dieser Temperatur gehal
ten, und dann in einem Ofen abgekühlt. Darüber hinaus war
der Plazierungszustand des Materials bei der Wärmebehandlung
ebenso wie im Beispiel 1.
Wenn das auf diese Weise erhaltene Versuchsexemplar bei Zim
mertemperatur deformiert und dann in warmes Wasser von 90°C
eingetaucht wurde, kehrte es sofort in die ursprüngliche Form
zurück. Der Aufbau stellte einen vollständigen NiTi-Einzel
phasenzustand dar.
Das Ausgangsmaterial wurde von Zimmertemperatur aus auf
1150°C erhitzt mit einer Temperaturanstiegsrate von 60°C/min
unter Vakuum, auf dieser Temperatur 10 Minuten lang gehalten,
dann auf 1150°C mit einer Rate von 60°/min erhitzt, 5 Minu
ten lang auf dieser Temperatur gehalten und dann in einem Ofen
abgekühlt. Darüber hinaus stellt der Plazierungszustand des
Materials bei der Wärmebehandlung denselben Zustand dar wie im
Beispiel 1.
Wenn das auf diese Weise erhaltene Versuchsexemplar bei Zim
mertemperatur verformt und dann in warmes Wasser von 90°C
eingetaucht wurde, so kehrte es sofort zu der ursprünglichen
Form zurück. Darüber hinaus stellte die Struktur einen voll
ständigen NiTi-Einzelphasenzustand dar.
Es wurde dieselbe Wärmebehandlung wie im Beispiel durchgeführt
durch Bringen des Ausgangsmaterials in eine zylindrische Form
und Einbringen in einen Ofen in einem stehenden Zustand.
Nach der Wärmebehandlung wurde das Versuchsexemplar etwas de
formiert, jedoch im wesentlichen in der ursprünglichen Form
gehalten.
Für den Vergleich wurde, wenn das voranstehend beschriebene
zylindrische Ausgangsmaterial der Wärmebehandlung unter den
selben Bedingungen wie beim Beispiel 3 unterworfen wurde, die
Verformung des Versuchsexemplars auffällig, so daß die Probe
nicht zu einer flachen plattenartigen Form geöffnet werden
konnte.
Ni-Folien und Ti-Folien, die jeweils eine Dicke von 20 Mikro
meter aufwiesen, wurden alternierend aufeinander laminiert bis
zu einer Gesamtdicke von 0,5 mm, gewalzt bei einer Verringe
rung von 10%, und dann einem Diffusionsglühen bei 950°C über
5 Stunden ausgesetzt.
Wenn der Schnitt der auf diese Weise erhaltenen Probe mit
Hilfe eines Mikroskops untersucht wurde, so wurden zahlrei
che schichtartige Leerstellen erzeugt, so daß es sich als
schwierig herausstellte, in industriellem Maßstab breite und
dicke Produkte herzustellen.
Wie voranstehend erwähnt wurde, können gemäß der Erfindung
dicke und breite Ni-Ti-intermetallische Verbindungen (Ver
bundwerkstoffe), die niemals in industriellem Maßstab durch
das konventionelle Verfahren hergestellt wurden kostengün
stig in hoher Qualität und in kurzer Zeit produziert werden.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung Ni-Ti-intermetallischer Verbin
dungen durch alternierendes Laminieren mehrerer Ni-Folien
und Ti-Folien aufeinander und Unterwerfen des Laminats ei
ner Diffusionswärmebehandlung, um eine Ni-Ti-Intermetall
verbindung auszubilden, welche 48-55 Atomprozent Ni auf
weist, dadurch gekennzeichnet, daß die Diffusionswärme
behandlung innerhalb eines Temperaturwärmebereiches ausge
führt wird, welcher teilweise eine flüssige Phase ausbil
det.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zusammensetzung der intermetallischen Verbindung da
durch festgelegt wird, daß die Dicke jeder der Ni-Folien
und Ti-Folien eingestellt wird, die laminiert werden sol
len.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dicke der Ni-Folie und der Ti-Folie nicht mehr als
20 Mikrometer beträgt.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Diffusionswärmebehandlung unter Vakuum oder in einer
Inertgasatmosphäre bei einer Temperatur von 955-1015°C
wahrend 1 Sekunde bis zu 10 Stunden durchgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Diffusionswärmebehandlung bei einer Temperatur von
mehr als 1015°C, aber nicht mehr als 1110°C, während
1 Sekunde bis zu 1 Stunde ausgeführt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß
die Diffusionswärmebehandlung bei einer Temperatur von
mehr als 1110°C, jedoch nicht mehr als 1240°C, während
1 Sekunde bis zu 10 Minuten ausgeführt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß
die Diffusionswärmebehandlung bei einer Temperatur von
955-1015°C und/oder höher als 1015°C ausgeführt wird,
jedoch bei nicht mehr als 1110°C, während 1 Sekunde bis
zu 1 Minute, und bei einer Temperatur von mehr als 1110°C,
jedoch nicht mehr als 1240°C, während 1 Sekunde bis zu
10 Minuten nach der Beendigung der Flüssigkeitsphasenaus
bildungsreaktion.
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