DE4036721A1 - Verfahren zum einfuehren von stangen oder rohren in boeden oder waende von hoehlen u. dgl. sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrens - Google Patents
Verfahren zum einfuehren von stangen oder rohren in boeden oder waende von hoehlen u. dgl. sowie vorrichtung zur durchfuehrung dieses verfahrensInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Ver
fahren zum Einführen von Stangen oder Rohren in Böden oder
Wände von Höhlen u. dgl. sowie Vorrichtung zur Durchführung
dieses Verfahrens.
Es ist bekannt, daß Vorrichtungen zur
Verfestigung von Felsen oder Böden verschiedenster Art vier
Arbeitsvorgänge einschließen. Dabei handelt es sich um folgende
Arbeitsvorgänge:
Das Bohrgestänge wird in Drehbewegungen
und/oder Rüttelbewegungen versetzt. Ggf. wird eine Auskleidung
oder Ausschalung vorgenommen.
Die am meisten verwendete Methode sieht eine Dreh- und Rüttel
bewegung vor, bei welcher also das den Bohrvorgang durchführen
de Gerät einer gleichzeitigen Drehbewegung und Rüttelbewegung
unterworfen wird.
Diese impulsartigen Rüttelbewegungen werden in das
entsprechende Gerät über folgende Vorrichtungen eingeleitet:
- a) Mit Hilfe eines druckluft oder hydraulisch betätigten Hammers, der auf die Bohrvorrichtung zur Einwirkung gelangt.
- b) Diese Bohrvorrichtung besteht aus einer Reihe von Hohlgestängen, welche ein Ausspülen des ab gebauten Gesteins oder Bodens erlauben. Als Spül mittel wird in erster Linie Wasser, ggf. unter Zusatz von schaumbildenden Materialien, Bentoniten, Polymeren u. dgl. verwendet.
- c) Es wird ein in die Bohrung einzuführender Hammer
eingesetzt, welcher mit Druckluft oder Druckwasser
arbeitet und dem Bohrkopf die erforderliche Energie
für den Rüttelvorgang liefert. Hingegen wird die
Drehbewegung von einer batterieangetriebenen, außen
liegenden Bohrstange erzeugt.
Im Falle von sehr lockeren Böden, bei welchen die vorgetriebene Bohrung instabil ist, besteht die Notwendigkeit, gleichzeitig neben den Bohr stangen eine Reihe von Armierungsrohren zu ver wenden mit dem Ziel, den Boden oder das Gestein abzustützen, um das Einstürzen und den damit ver bundenen Verschluß der Bohrung zu verhindern.
Die zur Auskleidung erforderliche Vorrichtung wird nach dem gesamten Arbeitsvorgang gewöhn lich wieder ausgebaut und steht dann zur Wie derverwendung bereit.
Wiederverwendung des Bohrgestänges und des Bohrwerk
zeuges, nachdem die Bohrung beendet oder aber nachdem
die erforderliche Bohrtiefe erreicht worden ist.
Einsetzen eines "Nietes", welches entweder aus Rund
stahl oder einem Metallrohr bestehen kann. Man kann
für diesen Zweck aber auch einen geeigneten Kunststoff
oder Glasfasern einsetzen. Falls ein Rohrsystem zum
Auskleiden verwendet wird, dann wird es nach dem Arbeits
vorgang wieder verwendet.
In den Ringraum zwischen dem gebohrten Loch und der
Bohrstange wird ein geeignetes Gemisch eines Zementierungs
mittels eingeleitet, welches eine Befestigung zwischen
dem zu verfestigenden Boden u. dgl. und der Bohrvorrich
tung sicherstellt.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren
sowie eine Vorrichtung zur Durchführung desselben der fraglichen
Art aufzuzeigen, mittels welcher es möglich ist, Stangen oder
Rohre einer Armierung in den Boden u. dgl. oder in die Wände von
Höhlen jeder beliebigen Natur und Zusammensetzung in einem einzi
gen Arbeitsgang der Perforierung und der Wiederverwendung des
Mitnehmerrohres einzusetzen.
Diese Aufgabe wird bei dem erfindungsgemäßen Ver
fahren dadurch gelöst, daß in einem ersten Arbeitsvorgang
eine Bohrstange oder ein Bohrrohr mit einem Bohrkopf und ein
Mitnehmerrohr in den Boden u. dgl. eingeführt werden, wobei
diese Dreh- und/oder Rüttelbewegungen vollführen und in den
Ringraum zwischen der Bohrstange oder dem Bohrrohr gleichzeitig
ein Spülmittel eingeleitet wird, welches zusammen mit dem abge
bauten Material des Bodens u. dgl. in den Ringraum eintritt, daß
dieser Betriebsvorgang mit dem Erreichen der vorgewählten Tiefe
abgeschlossen wird, daß in einem zweiten Arbeitsvorgang am Ein
gang einer drehbaren Dichtung das Spülmittel ersetzt wird durch
Verfestigungs- und Zementiermittel, daß anschließend daran die
Entnahme des Mitnehmerrohres eingeleitet wird, während die Bohr
stange oder das Bohrrohr sowie der Bohrkopf an Ort und Stelle
verbleiben und daß in dieser Stellung die Bohrstange oder das
Bohrrohr mit außen liegenden Mitteln, z. B. Platten oder Trägern
aus Metall und/oder armiertem Zement bzw. Beton verbunden wird.
Die zur Durchführung dieses Verfahrens vorgeschlagene
Vorrichtung kennzeichnet sich dadurch, daß sie ein Rohr zylin
derförmigen Querschnittes aufweist, welches die Bohrstange oder
das Bohrrohr aufnimmt, die mit einem in den Boden u. dgl. ein
zuführenden Bohrkopf ausgerüstet ist und daß am vorderen Teil
des Mitnehmerrohres eine Bohrung zur Einführung einer zemen
tierten Druckflüssigkeit oder eines Gemisches in den Ringraum
vorgesehen ist, welches am Ende der Entnahme des Mitnehmerrohres
derart verfestigt, daß auf diese Weise eine stabile Befestigung
der Bohrstange in dem Boden oder Felsgestein sichergestellt ist,
in welches sie eingeführt ist.
Die Erfindung besteht somit in der Verwendung
einer Stange oder eines Rohres, mit welchem eine Bohrspitze
bzw. ein Bohrkopf verbunden ist.
Diese Stange bzw. Rohr wird in das Innere eines
Elementes zur Übertragung der Dreh- und Rüttelbewegung ein
gesetzt, wobei dieses Rohr als Mitnehmerrohr zu bezeichnen
ist und die Aufgabe hat, auf den Bohrkopf bzw. die Bohr
spitze und damit auf die Bohrstange selbst eine Drehbewegung
und ggf. Rüttelbewegung zu übertragen.
Die Stange oder das Rohr zusammen mit der damit
verbundenen Bohrspitze liegen vor dem Einleiten des Bohr
vorganges in dem Mitnehmerrohr.
Der Bohrvorgang wird somit eingeleitet und so lange
durchgeführt, bis die gewünschte Tiefe erreicht ist, wobei
in den Ringraum zwischen der Innenleibung des Mitnehmerrohres
einerseits und der Stange bzw. dem Rohr andererseits ggf. ge
eignete Fluide, z. B. Wasser oder Luft, ggf. unter Zusatz von
Zusatzmitteln in Form von geeigneten Substanzen eingeführt wer
den mit dem Ziel der Verbesserung der Eigenschaften dieser
Stoffe.
Als Zusatzmittel kann man zweckmäßig schaumbilden
de Mittel, Bentonite, Kolloide u. dgl. verwenden.
Diese Fluide haben die Aufgabe, die Entfernung des
vom Bohrkopf erzeugten Materials zu erleichtern, so daß dieses
Material in den Ringraum zwischen dem Mitnehmerrohr und dem
Bohrloch nach oben steigen kann.
Wenn die gewünschte Tiefe einmal erreicht wurde,
wird beim Eintritt der drehbaren Dichtung das Spülmittel er
setzt durch verfestigende Fluidmischungen, wobei der Entnahme
vorgang des Mitnehmerrohres eingeleitet wird, während das Rohr
oder die Stange an Ort und Stelle verbleibt.
Die Erfindung ist nachstehend anhand der Zeichnung
noch etwas näher veranschaulicht. In dieser zeigen in rein
schematischer Weise:
Fig. 1 eine Ansicht der Vorrichtung gemäß der
Erfindung in der ersten Betriebsstellung,
Fig. 2 eine Ansicht der Vorrichtung gemäß der
Erfindung in der zweiten Betriebsstellung,
bei welcher das Mitnehmerrohr herausgezogen
wird und die Zementierung beginnt,
Fig. 3 eine Ansicht der erfindungsgemäßen Vorrich
tung in der dritten Betriebsstellung.
Wie aus Fig. 1 der Zeichnung ersichtlich, wird die
Boden- oder Felsbohrung mit Hilfe eines Mitnehmerrohres 1 be
wirkt, in welchem das Bohrgestänge 2 mit dem Bohrkopf 3 ange
ordnet ist. Mit Hilfe dieses Bohrkopfes 3 wird der Vortrieb bis
zu der gewünschten Tiefe durchgeführt.
Gleichzeitig wird zu Beginn des Bohrvorganges in
den Ringraum zwischen der Innenleibung des Mitnehmerrohres 1
und der Bohrstange 2 zur Verbesserung des Betriebes ein ge
eignetes Mittel eingeführt, z. B. Wasser oder Luft, ggf. auch
Zusätze oder Mischungen von geeigneten Substanzen, z. B. schaum
erzeugende Mittel, Bentonite, Kolloide u. dgl.
Diese Bohrungsfluide haben die Aufgabe, das vom Bohr
kopf 3 erzeugte Material leicht zu evakuieren, so daß es in dem
Ringraum zwischen dem Mitnehmerrohr 1 und dem Bohrloch nach oben
bewegt werden kann.
Wenn die gewünschte Tiefe erreicht ist, werden beim
Eintritt des drehbaren Ventiles die eingeführten Spülmittel er
setzt durch Mischungen aus verfestigenden Mitteln. Gleichzeitig
wird mit dem Herausbewegen des Mitnehmerrohres 1 aus dem Boden
u. dgl. begonnen, wobei die Bohrstange 2 im Betrieb bleibt.
Diese Situation ist in Fig. 2 der Zeichnung fest
gehalten, wobei der Bohrkopf 3 der Bohrstange 2 sich gegen den
Boden des Bohrloches anlegt, während das Mitnehmerrohr 1 aus
der Bohrvorrichtung herausgezogen wird.
Nachdem das Mitnehmerrohr 1 unter gleichzeitiger
Einführung von Bindemittel-Mischungen herausgezogen wurde, kann
man an dem Ende der Bohrstange 2 ggf. Verteilerplatten 6 (Fig. 3)
anbringen, welche z. B. aus armiertem Zement u. dgl. besteht.
Die Vorteile des erfindungsgemäßen Verfahrens bzw.
der Vorrichtung zur Durchführung desselben sind offensichtlich.
Dadurch ist es möglich, die Bohrstangen 2 in Böden verschiedenster
Art und Zusammensetzung einzuführen, wobei in den Böden u. dgl.
Bindemittel und Mittel zum Schutz dieses Teiles der Vorrichtung
eingeleitet werden, wodurch arbeits- und zeitaufwendige Betriebs
vorgänge zwangsläufig vermieden werden.
In der Praxis kann in einem einzigen Arbeitsgang der
Bohrvorgang bis zu der gewünschten Tiefe durchgeführt werden,
indem die Bohrstange 2 in Betrieb gesetzt wird, während in der
Phase der Entnahme des Mitnehmerrohres 1 die entsprechenden Bin
demittel eingeleitet werden.
Am Ende der Einleitung der Bindemittel und nach dem
Herausziehen des Mitnehmerrohres 1 aus dem Bohrloch kann der
Arbeitszyklus als abgeschlossen angesehen werden. Hierdurch kann
mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung in einem jeden, nach Art
und Zusammensetzung beliebigen Boden gearbeitet werden.
Es ist klar, daß die Erfindung auf die beschriebene
und dargestellte Ausführungsform keineswegs beschränkt ist.
Vielmehr sind noch weitere Verwirklichungsformen möglich und
denkbar, ohne daß hierdurch der Rahmen der Grundkonzeption ge
sprengt wird.
Claims (2)
1. Verfahren zum Einführen von Stangen oder Rohren in Böden
oder Wände von Höhlen u. dgl., dadurch gekenn
zeichnet, daß in einem ersten Arbeitsvorgang eine
Bohrstange (2) oder ein Bohrrohr mit einem Bohrkopf (3) und
ein Mitnehmerrohr (1) in den Boden u. dgl. eingeführt wer
den, wobei diese Dreh- und/oder Rüttelbewegungen vollführen
und in den Ringraum (4) zwischen der Bohrstange (2) oder dem
Bohrrohr gleichzeitig ein Spülmittel eingeleitet wird, wel
ches zusammen mit dem abgebauten Material des Bodens u. dgl.
in den Ringraum (4) eintritt, daß dieser Betriebsvorgang
mit dem Erreichen der vorgewählten Tiefe abgeschlossen wird,
daß in einem zweiten Arbeitsvorgang am Eingang einer dreh
baren Dichtung (5) das Spülmittel ersetzt wird durch Ver
festigungs- und Zementiermittel, daß anschließend daran die
Entnahme des Mitnehmerrohres (1) eingeleitet wird, während
die Bohrstange (2) oder das Bohrrohr sowie der Bohrkopf (3)
an Ort und Stelle verbleiben und daß in dieser Stellung die
Bohrstange (2) oder das Bohrrohr mit außen liegenden Mitteln,
z. B. Platten oder Trägern aus Metall und/oder armiertem
Zement bzw. Beton verbunden wird.
2. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß sie ein Rohr
(1) zylinderförmigen Querschnittes aufweist, welches die Bohr
stange (2) oder das Bohrrohr aufnimmt, die mit einem in den
Boden u. dgl. einzuführenden Bohrkopf (3) ausgerüstet ist
und daß am vorderen Teil des Mitnehmerrohres (1) eine Bohrung
(5) zur Einführung einer zementierenden Druckflüssigkeit
oder eines Gemisches in den Ringraum (4) vorgesehen ist,
welcher am Ende der Entnahme des Mitnehmerrohres (1) der
art verfestigt, daß auf diese Weise eine stabile Befestigung
der Bohrstange (2) in dem Boden oder Felsgestein sicherge
stellt ist, in welches sie eingeführt ist.
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1989
- 1989-12-15 IT IT08569389A patent/IT1236744B/it active IP Right Grant
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