DE4036575A1 - Schliesszylinder mit signaluebertragung zwischen schluessel und zylinder - Google Patents
Schliesszylinder mit signaluebertragung zwischen schluessel und zylinderInfo
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Description
Die Erfindung liegt auf dem Gebiete der Schließeinrichtungen und be
trifft ein Schließzylinder mit Schlüssel gemäß dem Oberbegriff des Pa
tentanspruches 1, in dem ein elektrisches Signal zwischen Schlüssel und
Schließzylinder übertragen werden kann.
In einem Zeitalter mit immer steigendem Bedürfnis an Sicherheit und
Kontrolle ist ein Schlüssel eine nicht mehr zureichende Identifikation für
die Zulassung zu einem gesicherten Bereich. Im speziellen kann auch der
Zutritt nicht zeitlich limitiert werden, wenn der Schlüssel das einzige
Zutritt-gewährende Mittel ist. Um diesem Zustand abzuhelfen, wurde
schon auf verschiedene Weise versucht, mit dem physischen Schließzylin
der und Schlüssel, eine elektronische Verriegelung mit entsprechender
elektronischer Identifikation des Zutritt-begehrenden zu verknüpfen.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es nun, eine solche Verknüp
fung herzustellen, die auf der Seite des Zutritt-Begehrenden trotz der
zusätzlichen elektronischen Identifikation nur einen Schlüssel als physi
sches Zutrittmittel bedingt und nur ein Drehen des Schlüssels im
Schließzylinder als entsprechende Zutritt-verschaffende Handlung. Das
heißt mit anderen Worten, daß vom Schlüssel elektronische Signale auf
den Schließzylinder übertragen werden. Die Übertragung soll in zwei
definierten Positionen des Schließzylinderzylinders (Schloß offen und
Schloß verriegelt) möglich sein. Bereits während dem Einstecken des
Schlüssels in den Schließzylinder soll die Übertragung stattfinden, damit
die elektronische Antwort auf die Signale, beispielsweise eine Freigabe
der mechanischen Verriegelung, bereits vorliegt, wenn der Schlüssel ganz
eingesteckt ist. Die Übertragung soll fähig sein, Signale von niedrigen
Strom- rsp. Spannungswerten zu übertragen und soll auch einwandfrei
funktionieren, wenn auf den Schlüssel beim Einstecken eine zur Einsteck
richtung senkrecht stehende Kraftkomponente wirkt.
Diese Aufgabe wird gelöst durch Schlüssel und Schließzylinder, die ge
mäß dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 mit Mitteln
ausgerüstet sind, die eine induktive Übertragung eines elektrischen Signa
les zwischen Schlüssel und Schließzylinder erlauben. Die erfindungsge
mäße Verriegelungsvorrichtung wird anhand der folgenden Figuren erläu
tert:
Fig. 1 zeigt Schlüssel und Schließzylinder mit erfindungsgemäßer
induktiver Übertragung.
Fig. 2 zeigt ein Schema der erfindungsgemäßen Übertragung.
Fig. 3 zeigt eine Ausführungsvariante der erfindungsgemäßen Schließ
einrichtung mit bogenförmigen Kern der Schließzylinderspule.
Aus Fig. 1 ist ersichtlich, wie die Mittel für die induktive Übertragung
in Schließzylinder 1 und Schlüssel 2 integriert sind.
Der Schließzylinder 1 besteht aus einem stationären Teil 11 und einem
in einer entsprechenden runden Öffnung des stationären Teils 11 sich
drehenden Schließzylinder 12. Derjenige Teil des Schließzylinder 12, der
der Einstecköffnung für den Schlüssel zugewandt ist, wird durch einen
durchgehenden radialen Schlitz 13 in zwei Teile geteilt. Durch diesen
Schlitz 13 wird der Schlüssel 2 in den Schließzylinder 1 eingesteckt. Im
Schließzylinder 1 ist ein Übertragungsjoch 14 so positioniert, daß es den
mit dem Schlitz 13 versehenen Teil des Schließzylinder 12 so umfaßt,
daß zwei zur Einsteckrichtung des Schlüssels parallel liegende, an den
Schenkeln 14.1 und 14.2 des Übertragungsjochs 14 angebrachte Lese
schenkel 15.1 und 15.2 einander gegenüberliegend auf dem inneren Um
fang der im stationären Teil 11 des Schließzylinders 1 für den
Schließzylinder 12 ausgesparten Öffnung liegen und bis in die Gegend der
Einstecköffnung des Schlüssels reichen. Auf dem mittleren Teil 14.3 des
Übertragungsjoches 14 ist eine Schließzylinderspule 16 (Primarspule)
aufgewickelt. Der mittlere Teil 14.3 des Übertragungsjochs 14 bildet also
den Kern der Schließzylinderspule 16. Die Schließzylinderspule 16 ist
für die Auswertung des induzierten Signales zusammengeschaltet mit
einer entsprechenden Leseelektronik, die nicht dargestellt ist.
Der Schlüssel 2 enthält eine Schlüsselspule 21 (Sekundärspule) mit Kern
22, die senkrecht zur Einsteckrichtung A des Schlüssels 2 im Schließzy
linder 1 angeordnet ist. Die Spule 21 ist so im Schlüssel 2 positioniert,
daß sie, wenn der Schlüssel 2 so weit wie möglich in den Schließzylinder
1 gesteckt ist, im Bereiche der der Einstecköffnung abgewandten Enden
der Leseschenkel 15.1 und 15.2 liegt. Der Schlüssel 1 enthält ferner Mit
tel (Signalgeber), mit denen ein elektrisches Signal auf die Schlüsselspule
21 gegeben werden kann, die aber in der Figur nicht explizit dargestellt
sind.
Der Schließzylinder 12 hat zwei definierte Positionen (Schloß offen und
Schloß verriegelt), die sich um eine halbe Umdrehung unterscheiden. Das
Schloß ist so konzipiert, daß der Schlüssel 2 in beiden definierten Posi
tionen des Schließzylinders 12 so im stationären Schließzylinderteil 11
steckt, daß die Schlüsselspule 21 zwischen den Leseschenkeln 15.1 und
15.2 liegt. In diesen beiden Stellungen wird der Abstand zwischen den
Enden des Kerns 22 der Schlüsselspule 21 und den Leseschenkeln 15.1 und
15.2 derart klein, daß der Kern 22 der Schlüsselspule 21 zusammen mit
den Leseschenkeln 15.1 und 15.2 und dem Übertragungsjoch 14 zum ge
schlossenen, gemeinsamen Kern für die beiden Spulen 16 und 21 wird. Ein
an die Schlüsselspule 21 angelegtes, elektrisches Signal erzeugt dann ein
Magnetfeld im gemeinsamen Kern und induziert somit ein entsprechendes
Signal in der Schließzylinderspule 16.
Wenn der Schlüssel 2 in den Schließzylinder 1 eingesteckt wird, gleitet
die Schlüsselspule 16 entlang den Leseschenkeln 15.1 und 15.2. Sowohl
während dieser Einsteckzeit als auch immer, wenn der Schlüssel ganz
eingesteckt ist, ist eine Signalübertragung möglich.
Es ist auch vorstellbar, daß die Rollen zwischen primärer Schlüsselspule
(21) und sekundärer Schließzylinderspule (16) vertauscht werden können,
so daß das die Elektronik des Schließzylinders über die Schließzylinder
spule Einfluß nehmen kann auf den Signalgeber des Schlüssels.
Anhand der schematischen Fig. 2 soll erläutert werden, von welchen
Größen der erfindungsgemäßen Anordnung die Intensität des in der
Schließzylinderspule 16 induzierten Signales abhängt und wie als Folge
davon die Mittel für die induktive Übertragung optimal ausgelegt werden.
Die Übertragungsgüte hängt in erster Linie von Durchmesser und Win
dungszahl der beiden Spulen 16 und 21 ab, die aber beide dadurch beinahe
gegeben sind, daß die Spulen in einem Schließzylinder und Schlüssel, die
sich in der Größe nicht von herkömmlichen Ausführungen unterscheiden
sollen, untergebracht werden müssen. Ferner ist der Kopplungsgrad vom
Kernmaterial abhängig, dessen magnetische Permeabilität möglichst hoch
sein soll.
Im weiteren ist der Kopplungsgrad abhängig von der Länge des gemeinsa
men Kerns der beiden Spulen 16 und 21, der gebildet wird aus dem Über
tragungsjoch 14, den Leseschenkeln 15.1 und 15.2 und aus dem Kern 22
der Schlüsselspule 21. Diese Länge beträgt gemäß Fig. 2 die Summe der
Strecken a und b. Die Intensität des in der Schließzylinderspule 16 indu
zierten Signales ist näherungsweise umgekehrt proportional zur Länge des
gemeinsamen Kernes, also am höchsten, wenn der gemeinsame Kern am
kürzesten ist. Das heißt aber auch, daß die Intensität des induzierten
Signales von der aktuellen Einstecktiefe des Schlüssels 2 abhängig ist.
Die höchste Intensität des induzierten Signales wird dann erreicht, wenn
der Kern der Schlüsselspule an jener Stelle zwischen den Leseschenkeln
15.1 und 15.2 liegt, von der der Abstand zu den Schenkeln 14.1 und 14.2
des Übertragungsjochs 14 am kleinsten ist. Soll also der Vorteil der erfin
dungsgemäßen Anordnung, der ein Einlesen des Schlüsselsignales schon
während dem Einstecken des Schlüssels ermöglicht, voll ausgenützt wer
den können, muß die Leseelektronik im Schließzylinder so ausgelegt
sein, daß sie bereits das schwächere Signal, das der höheren Länge des
gemeinsamen Kernes in der Position, in der die Schlüsselspule 21 erst
mals zwischen die Leseschenkel 15.1 und 15.2 zu liegen kommt, als sol
ches erkennen kann.
Es läßt sich ferner nachweisen, daß die Intensität des induzierten Signa
les zwar empfindlich abhängig ist von der Summe l1 + l2 der beiden Ab
stände zwischen Kern 22 der Schlüsselspule 21 und den Leseschenkeln
15.1 und 15.2, nicht aber von deren relativen Größen l1 resp. l2. Bei ein
gestecktem Schlüssel verhalten sich die beiden Luftspalt l1 und l2 umge
kehrt proportional; wenn sich der einer vergrößert, verkleinert sich der
andere um denselben Betrag, so daß der Luftspalt stets gleich groß ist,
auch wenn man den Schlüssel zwischen den Leseschenkeln in Richtung der
Spulenachse des Schlüssels bewegt. Damit bleibt sich der magnetische
Widerstand der Anordnung in etwa gleich, das heißt, er ist konstant.
Die Summe l1 + l2 läßt sich durch entsprechend genaue Herstellung von
Schließzylinder und Schlüssel minimieren. Es zeigt sich denn auch, daß,
wenn Schlüssel und Schließzylinder nach den üblichen Regeln der Kunst
gefertigt sind, das Spiel des Schlüssels im Schließzylinder derart ist,
daß ein Schlüsselsignal von vertretbarer Energie ein Schließzylindersi
gnal produzieren kann, das von einer vertretbaren Empfangselektronik ohne
Schwierigkeiten gelesen werden kann.
Die relativen Größen l1 resp. l2 hängen ab von der Position des Schlüs
sels 2 zwischen den Leseschenkeln 15.1 und 15.2, die wiederum davon
abhängt, welche radial zur Schließzylinderachse gerichteten Kräfte wäh
rend dem Einstecken auf den Schlüssel wirken. Das heißt also mit ande
ren Worten, daß das übertragene Signal nicht davon abhängig ist, wie der
Schlüssel in den Schließzylinder gesteckt wird, was sehr vorteilhaft ist,
da es sehr schwierig wäre, darauf durch entsprechende Mittel am
Schließzylinder oder am Schlüssel Einfluß zu nehmen.
Fig. 3 zeigt noch eine andere Ausführungsvariante der erfindungsgemäs
sen Schließeinrichtung, bei der der Kern (14) der Schließzylinderspule
(15) bogenförmig ausgestaltet ist, im Gegensatz zur winkligen Ausgestal
tung in den anderen Figuren. Dadurch kann die Länge des Kernes auf ein
Minimum beschränkt werden.
Claims (10)
1. Schließeinrichtung bestehend aus Schließzylinder und dazugehö
rigem Schlüssel, dadurch gekennzeichnet, daß Schließzylinder
und Schlüssel Übertragungsmittel umfassen, mit deren Hilfe ein
elektrisches Signal durch induktive Übertragung zwischen Schlüs
sel und Schließzylinder übertragen werden kann, wobei die Sum
me der Luftspalte im magnetischen Kreis zwischen Schlüssel und
Schließzylinder bei eingestecktem Schlüssel auch bei der Mani
pulation des Schlüssels im wesentlichen konstant bleibt.
2. Schließeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß im Schlüssel eine Spule (21) mit Kern (22) angeordnet ist,
daß im Schließzylinder eine Spule (16) mit Kern (14.3) angeord
net ist und daß die Form und gegenseitige Lage der beiden Ker
ne derart ist, daß sie in zwei definierten Positionen des
drehbaren Schließzylinders (12) einen für die beiden Spulen ge
meinsamen, in sich geschlossenen Kern bilden.
3. Schließeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Schlüsselspule (21) als Sekundärspule ausgelegt und mit
einem Signalgeber zusammengeschaltet ist, während die Schließ
zylinderspule (16) als Primärspule ausgelegt ist und mit einer
entsprechenden Leseelektronik zusammengeschaltet ist.
4. Schließeinrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß sowohl die Schließzylinderspule (16) als auch die Schlüssel
spule (21) so beschaltet sind, daß sie sowohl als Primärspulen als
auch als Sekundärspulen figurieren können und entsprechend be
schaltet sind.
5. Schließvorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß an den beiden Enden des Kerns (14) der
Schließzylinderspule (16) zwei Leseschenkel (15.1 und 15.2) so
befestigt sind, daß der Kern (22) der Schlüsselspule (21) während
dem Einstecken des Schlüssels zwischen ihnen gleitet und, wenn
der Schlüssel ganz eingesteckt ist, zwischen ihnen positioniert
ist.
6. Schließeinrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß der Kern (14) der Schließzylinderspule (16)
den drehbaren Schließzylinder so umschließen, daß die Lese
schenkel (15.1 und 15.2) einander gegenüberliegend auf dem In
nendurchmesser der Bohrung im stationären Schließzylinderteil
(11), in der sich der Schließzylinder (12) dreht, liegen und einen
Teil der Oberfläche dieser Bohrung bilden.
7. Schließeinrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern (14) der Schließzylinderspule (16) bogenförmig ist
oder die Form von drei winklig aneinander gefügten Schenkeln
hat.
8. Schlüssel zur Schließeinrichtung eines der vorangegangenen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß einen Teil (21, 22) des
magnetischen Kreises aufweist, mit welchem Information und/
oder Energie zwischen Schließzylinder und Schlüssel übertragen
wird.
9. Schlüssel nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil
des magnetischen Kreises eine Spule (21) aufweist.
10. Schlüssel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Teil
des magnetischen Kreises eine Spule (21) mit einem ferromagne
tischen Material (22) im Spuleninneren aufweist, wobei das ferro
magnetische Material sich von einer Schmalseite des Schlüssel
schaftes zur anderen Schmalseite erstreckt.
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