DE4035958A1 - Zuend- und/oder einspritzanlage fuer brennkraftmaschinen - Google Patents
Zuend- und/oder einspritzanlage fuer brennkraftmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer Zünd- und/oder Einspritzanlage nach
der Gattung des Hauptanspruchs.
Es ist schon eine Zünd- und/oder Einspritzanlage für eine Brenn
kraftmaschine aus der DE-OS 25 07 138 bekannt, die eine maximale und
minimale Änderung der Drehwinkelgeschwindigkeit zwischen Zwei
Zündungen erfaßt und über diese dynamische Größe (Δ ω) Rückschlüsse
auf den Verbrennungsverlauf zieht, um so ein Stellsignal zur
Regelung des Kraftstoff-Luftgemisches zu gewinnen, welches eine
Annäherung an die Magerlaufgrenze ermöglicht. Weiterhin ist es aus
der US-PS 46 91 288 bekannt, die Drehwinkelgeschwindigkeit der
Kurbelwelle einmal entweder zu Beginn oder am Ende eines Zündinter
valls und in der Mitte eines Intervalls zu ermitteln und so Rück
schlüsse über die Arbeitsweise der Zündanlage zu ziehen. Diese Ver
fahren können durch das Überwachen der Drehgeschwindigkeit der
Kurbelwelle Aussagen über die Arbeitsweise der Zündanlage machen. Da
jedoch die Drehgeschwindigkeit z. B. nur zu Beginn oder am Ende und
in der Mitte eines Intervalls ermittelt wird, kann es vorkommen, daß
Verbrennungsaussetzer entweder überhaupt nicht oder nur mit Ver
zögerung erkannt werden.
Die erfindungsgemäße Zünd- und/oder Einspritzanlage mit den
kennzeichnenden Merkmalen des Hauptanspruchs hat gegenüber dem
Bekannten den Vorteil, daß die Momentandrehzahl mit einer sehr hohen
Auflösung (z. B. Marken auf dem Drehzahlgeberrad alle 6° Kurbel
winkel) erfaßt und so Verbrennungsaussetzer oder unregelmäßige
Verbrennungen sofort erkannt werden, um geeignete Schutzmaßnahmen
einzuleiten.
Die in den Unteransprüchen aufgeführten Maßnahmen stellen eine vor
teilhafte Weiterbildung und Verbesserung der im Hauptanspruch an
gegebenen Drehzahlüberwachung dar. Besonders vorteilhaft ist der
sich der Aussetzererkennung anschließende Vergleich mit der Zünd
folge, wodurch der betroffene Zylinder erkannt wird, was zur Folge
hat, daß an diesem Zylinder sofort die entsprechenden Maßnahmen zum
Schutz eines Katalysators eingeleitet werden können. Die Erfassung
von Verbrennungsaussetzern über die Messung der Momentandrehzahl
beziehungsweise Winkelgeschwindigkeit ist mit der Erfassung der Zeit
zwischen jeweils zwei Marken möglich, kann aber auch über eine
Amplitudenbewertung erfolgen.
Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in der Zeichnung dargestellt
und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 den Prinzipaufbau der Überwachung der Winkelgeschwindigkeit
und Fig. 2 ein Steuergerät der Zünd- und Einspritzanlage mit
PLL-Schaltkreis und Fig. 3 das Struktogramm für die Auswertung im
Mikrocomputer.
Fig. 1 zeigt ein Drehzahlgeberrad 1 auf dem mit sehr geringem
Winkelabstand Marken 2 aufgebracht sind, die in einem Sensor 3 einen
Impuls auslösen. Dem Sensor 3 ist über eine Verbindung 4 eine Dreh
zahlauswerteschaltung 5 nachgeschaltet. Die Drehzahlauswerte
schaltung 5 befindet sich mit einem Mikrocomputer 6 in einem Steuer
gerät 7, wobei der Mikrocomputer 6 Signale aus der Drehzahlauswerte
schaltung 5 erhält. Der Mikrocomputer 6 ist über eine Verbindungs
leitung 8 mit einer Zündendstufe 9 verbunden, die über einen Ver
teiler 10 vier Zündkerzen 11 bis 14 ansteuert. Der Mikrocomputer 6
ist außerdem mit einer Fehleranzeige 15 und vier Einspritzventilen
16 bis 19 verbunden.
Die eben beschriebene Zünd- und Einspritzanlage hat folgende
Wirkungsweise. Das vom Motor getriebene Drehzahlgeberrad 1 wird mit
einer bestimmten Winkelgeschwindigkeit entsprechend den Motorzu
standskriterien bewegt, wobei es bei jeder ordnungsgemäß ver
laufenden Zündung mit erfolgter Verbrennung eine Winkelbe
schleunigung erfährt. Jede Marke 2 löst in dem Sensor 3 einen Impuls
aus; bei beispielsweise 60 Marken wird alle 6 Grad Kurbelwinkel ein
Impuls ausgelöst und an die Drehzahlauswerteschaltung 5 weiterge
geben. Im Mikrocomputer 6 wird aus den Zeitabständen zwischen zwei
Impulsen die Momentandrehgeschwindigkeit berechnet. Am Mikrocomputer
6 liegen noch weitere Informationen, wie Drehzahl, Last, Betriebs
zustand der Klimaanlage usw. an. Unter Berücksichtigung dieser
Betriebsparameter wird die Momentandrehzahl mit einer gemittelten
Drehzahl z. B. von Zündung zu Zündung also über 180° Kurbelwellen
winkel bei einem 4-Zylindermotor verglichen und so bei einem
Absinken der Momentandrehzahl von der gemittelten Drehzahl um 8-10%
nach einer ordnungsgemäßen Zündung ein fehlender Beschleunigungs
schub detektiert. Wird also bei unveränderten Betriebsparametern des
Motors eine fehlende positive Beschleunigung ermittelt, wird damit
ein Verbrennungsaussetzer erkannt. Über die Verbindungsleitung 8
wird dann ein Vergleich mit der Zündfolge durchgeführt, um den
fehlerhaft arbeitenden Zylinder zu ermitteln und die entsprechende
Einspritzung an diesem Zylinder abzuschalten sowie eine Fehleranzeige 15
zu betätigen und den Fehler in einem Speicher abzulegen.
Durch den Vergleich mit der Zündfolge wird die übliche Lücke auf
Drehzahlgeberrädern nicht als Fehler erkannt, sondern als Referenz
signal für den Beginn einer Umdrehung gewertet, das heißt, es werden
damit keine Fehleranzeigemaßnahmen eingeleitet.
Der Aufbau der Anlage nach dem Ausführungsbeispiel von Fig. 2 ent
spricht außerhalb des Steuergerätes 7 dem der Fig. 1, d. h. es
existiert ein Drehzahlgeberrad 1 mit Marken 2 und Sensor 3. Bei
diesem Drehzahlgeberrad entsteht durch die Drehzahl bei stationären
Zuständen des Motors eine kontinuierliche, stabile Signalfrequenz am
Sensor 3. Verbrennungsaussetzer und ein damit verbundener fehlender
Beschleunigungsschub führen zu Frequenzeinbrüchen. Diese Frequenz
einbrüche werden im Steuergerät 6 über einen PLL-Schaltkreis 20
untersucht, d. h. zu jeder Frequenz ergibt sich eine zugehörige
Spannung. Frequenzeinbrüche erzeugen somit auswertbare Spannungs
schwankungen. Diese Spannungsschwankungen werden über einen
A/D-Wandler 21 an den Mikroprozessor 6 weitergegeben, der nun wie in
Fig. 1 beschrieben, eine Auswertung vornimmt.
Die Auswertung der Spannungsschwankungen kann auch mit Hilfe einer
Komparator-Schaltung erfolgen, indem bei konstanten Betriebsbe
dingungen zum gemittelten Drehzahlwert eine Schwellenunterschreitung
detektiert wird. Um die Auswertung mittels Komparatorschaltung auch
bei instationären Betriebszuständen zu verwenden, müssen dafür
geeignete Filter eingesetzt werden.
Nach dem Erkennen eines Verbrennungsaussetzers und der Zuordnung zu
dem entsprechenden Zylinder wird dieser durch Abschalten der Ein
spritzventile nicht mehr angesteuert, so daß kein unverbranntes
Kraftstoff-Luftgemisch ausgestoßen wird. Diese Maßnahme sichert bei
gleichzeitiger Fehleranzeige den Katalysator vor Überhitzung und
damit vor Zerstörung.
Es ist weiterhin möglich, eine fehlende positive Beschleunigung mit
Hilfe einer Amplitudendemodulationsschaltung über die Amplitudenbe
wertung der Geberimpulse durchzuführen, so hängt beispielsweise bei
induktiven Geberrädern die Amplitude von der Drehzahl und vom Ab
stand der Marken ab. Nach einer erfolgten Zündung wird die Dreh
zahlgeberamplitude jeweils zu einem konstanten Zeitpunkt nach der
Zündung kontrolliert - fehlte die Verbrennung, so liegt die Am
plitude z. B. 1,4 V niedriger als die zuvor gemessene und zwischen
gespeicherte Amplitude bei einer intakten Verbrennung unter gleichen
Betriebsbedingungen.
Dieser Amplitudenabfall wird über einen A/D-Wandler und den Mikro
computer durch Vergleich erfaßt und mittels vorgegebenem Schwellwert
ausgewertet. Ebenso können aber auch die Amplituden des Gebersignals
jeweils an zwei vorgegebenen aufeinanderfolgenden Zeitpunkten nach
einer Zündung gemessen und miteinander verglichen werden. Im Falle
einer höheren zweiten Amplitude wird eine Beschleunigung, im Falle
einer um einen vorgegebenen Schwellwert beziehungsweise Betrag
niedrigeren zweiten Amplitude wird ein Zündaussetzer detektiert.
Da auch unrunde Geberräder gebräuchlich sind, hätten diese auch bei
konstanter Geschwindigkeit eine Amplitudenmodulation. Diese Tatsache
kann man jedoch speziell für jede Brennkraftmaschine im Mikro
computer ermitteln und abspeichern und bei der Auswertung ent
sprechend berücksichtigen.
In Fig. 3 ist ein Struktogramm dargestellt. Es zeigt wie die Aus
wertung der erfaßten Größen im Mikrocomputer 6 erfolgt. Im Programm
schritt 22 werden alle für die Auswertung benötigten Betriebs
parameter, wie z. B. Drehzahl, Last, Betriebszustand der Klimaanlage
usw., erfaßt. Anschließend wird im Programmschritt 23 die Momentan
drehzahl nmom aus den Zeitabständen zwischen zwei Impulsen des
Sensors 3 berechnet. In einem Programmschritt 24 wird eine gemittel
te Drehzahl z. B. von Zündung zu Zündung ermittelt. Die Programm
schritte 23 und 24 führen zu dem Programmschritt 25. Hier wird die
Momentandrehzahl nmom mit der gemittelten Drehzahl verglichen.
Weicht bei gleichen Betriebsbedingungen die Momentandrehzahl nmom
von der gemittelten Drehzahl um mindestens 8 ... 10% ab, d. h.
nmom 0,92 n so wird im Programmschritt 26 ein Verbrennungsaus
setzer erkannt. Anschließend wird im Programmschritt 27 über einen
Vergleich mit der Zündfolge der fehlerhaft arbeitende Zylinder
detektiert. Nach der Zylinderzuordnung werden im Programmschritt 28
die entsprechenden Schutzmaßnahmen, eine Fehleranzeige sowie eine
Fehlerspeicherung durchgeführt. Letztendlich bewirkt der Programm
schritt 29 einen Rücksprung an den Anfang des Struktogramms, so daß
bei der nächsten Zündung eine erneute Auswertung erfolgen kann.
Wurde beim Vergleich 25 keine nennenswerte Abweichung der Momentan
drehzahl nmom von der gemittelten Drehzahl erkannt, so wird im
Programmschritt 30 eine ordnungsgemäße Verbrennung ermittelt und es
erfolgt der Rücksprung im Programmschritt 29.
Claims (10)
1. Zünd- und/oder Einspritzanlage für eine Brennkraftmaschine, bei
der die Drehzahl der Kurbelwelle in einer Steuerschaltung anhand von
Marken auf einem Drehzahlgeberrad mit einem Sensor überwacht wird
und die Winkelgeschwindigkeit den bei ordnungsgemäßer Zündung
und/oder Verbrennung in den einzelnen Zylindern jeweils einen
Beschleunigungsschub erfährt, dadurch gekennzeichnet, daß die
Momentandrehzahl durch die Vielzahl der Marken (2) am Umfang des
Drehzahlgeberrades (1) mit einer derart hohen Auflösung ermittelt
wird, daß die Steuerschaltung (7) durch Vergleich vom Drehzahlwerten
einen fehlenden Beschleunigungsschub nach jedem Zündzeitpunkt sofort
erkennt.
2. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Steuerschaltung (7) einen gemittelten Drehzahlwert
zwischenspeichert, diesen mit dem Wert der Momentandrehzahl ver
gleicht und bei einem Absinken der Momentandrehzahl von der ge
mittelten Drehzahl um einen bestimmten Wert, vorzugsweise 8 bis
10%, unter Beachtung von Motorzustandskriterien einen
Verbrennungsaussetzer erkennt.
3. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (7) aus den Zeitabständen
zwischen zwei aufeinanderfolgenden Gebersignalen die Momentandreh
zahl errechnet.
4. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach Anspruch 1 und 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Steuerschaltung (7) aus der Frequenz der
aufeinanderfolgenden Gebersignale die Momentandrehzahl errechnet.
5. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach einem der vorherigen
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein Pll-Regelkreis die durch
fehlende Verbrennung hervorgerufene Drehzahländerung detektiert.
6. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach einem der vorherigen An
sprüche 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zu einem vorgegebenen
Zeitpunkt nach einer Zündung eine Amplitudenmessung des Gebersignals
erfolgt, deren Meßwert mit dem Meßwert der zwischengespeicherten
vorherigen Gebersignalamplitude verglichen wird, so daß die Steuer
schaltung (7) beim Auftreten einer um einen vorgegebenen Schwellwert
niedrigeren Drehzahlgeberamplitude einen Verbrennungsaussetzer
detektiert.
7. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach einem der vorherigen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils an zwei vorgegebenen
aufeinanderfolgenden Zeitpunkten nach einer Zündung eine Amplituden
messung des Gebersignals erfolgt, deren Meßwerte miteinander ver
glichen werden, so daß die Steuerschaltung (7) im Falle einer um
einen vorgegebenen Schwellwert niedrigeren zweiten Drehzahlgeber
amplitude einen Verbrennungsaussetzer detektiert.
8. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach einem der vorherigen An
sprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein durch fehlenden Be
schleunigungsschub erkannte Verbrennungsaussetzer mit der vorge
gebener Zündfolge verglichen und so der fehlerhaft arbeitende
Zylinder ermittelt wird.
9. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach Anspruch 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Diagnostizieren des fehlerhaft arbeitenden
Zylinders eine Fehleranzeige (15) betätigt und der Fehler ge
speichert wird.
10. Zünd- und/oder Einspritzanlage nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß beim Erkennen eines Verbrennungsaussetzers die
Einspritzventile des betreffenden Zylinders nicht mehr angesteuert
werden.
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