DE4034427A1 - Foerderbandgurt, verfahren und vorrichtung zu seiner herstellung sowie seitenfuehrung fuer einen solchen gurt - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich vor allem auf einen Förderbandgurt. Standard- Förderbandgurte aus Elastomeren mit Gewebeeinlagen erweisen sich im Betrieb für den Einsatz als Präzisionsgurte mit genauer Führung bzw. präziser Abdichtung nicht geeignet, da durch Restspannungen, Ungenauigkeiten bei der Stoßherstellung und Veränderung des Längs- und Querdehnungsverhältnisses usw. geometrische Veränderungen eintreten.

Die Erfindung hat sich zur Aufgabe gestellt, hochgenaue, profilierte und genau geführte Förderbandgurten zu schaffen, mit denen bisher undenkbare Einsatzfälle in der Fördertechnik, Verfahrenstechnik, Anlagenbau und Umwelttechnik usw. ermöglicht werden. Diese Aufgabe wird bei einem Förderbandgurt erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Gurt, insbesondere an seinen Rändern eine in Längsrichtung des Gurtes verlaufende Profilierung aufweist, die als Nuten bzw. als Vertiefungen und/oder als Federn bzw. Erhöhungen ausgebildet ist und zur präzisen Führung des Gurtes und/oder zu seiner Abdichtung vorgesehen ist. Dabei kann es für manche Anwendungsfälle vorteilhaft sein, wenn der Förderbandgurt aus mindestens einem Obergurt und mindestens einem Untergurt besteht, wobei die Profilierung am Rand der Unterseite des Obergurtes als Vertiefung und die Profilierung am Rand der Oberseite des Untergurtes als entsprechend formgleich gestaltete Erhöhung bzw. umgekehrt ausgebildet ist, so daß beim Aufeinanderlegen von Ober- und Untergurt der zwischen diesen beiden Gurten liegende Raum für das Transportgut gegen die Umgebung abgedichtet ist. Gemäß einer Variante kann aber auch die Profilierung in den Längs- Stirnseiten des Gurtes vorgesehen sein, wobei eine Längs-Stirnseite mit mindestens einer Nut bzw. Vertiefung und die andere Längs-Stirnseite mit mindestens einer entsprechend formgleich gestalteten Feder bzw. Erhöhung versehen ist. Dabei kann zweckmäßigerweise die Nut-Feder-Verbindung in der Art eines Schnappverschlusses ausgebildet sein.

Mit dem erfindungsgemäßen Förderbandgurt wird ein insbesondere zum Fördern von Transportgut in abgedeckter Lage (Unter- und Obergurt) in umschlossener, abgedichteter Lage zwei- oder mehrteilig umfassendes, abdichtendes, das Fördergut dicht umschließendes Gurtmaterial geschaffen, das zum kontinuierlichen Beschicken und Durchlaufen von Behandlungszonen, beispielsweise Kühlzonen, Wärmezonen, Bestrahlungszonen, Druckkörper mit über- bzw. Unterdruck (Entwässerungsmaschinen, z. B. als Transportschleuse im Ein-/Austragssystem eines Druckscheibenfilters) usw. geeignet ist.

Die Erfindung bezieht sich weiters auch auf ein Verfahren zur Herstellung eines solchen Förderbandgurtes, das dadurch gekennzeichnet ist, daß ein spannungsfreies Grundband, vorzugsweise mit Trägergewebeeinlage, an den Rändern mittels Gegenform mit Kunststoff beschichtet oder durch Injektionsgießen in parallelliegenden, an einer Haltevorrichtung befestigten Formen mit Kunststoffrändern in einem oder mehreren Angüssen versehen wird. Dabei ist es zweckmäßig, wenn das Grundband durch einen Spannungsarm-Dauerlauf, insbesondere bei Hochtemperatur, in ein spannungsfreies Grundband übergeführt wird. Vorteilhafterweise werden dabei als Kunststoff Polyurethan-Elastomere verwendet.

Gemäß einer Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens können zur Erstellung der Profilierung profilierte Formen verwendet werden. Es kann aber auch so vorgegangen werden, daß nach Erstellung einer Richtungsnut im Band, die nach genauer Einstellung des Bandlaufes in sich endlos verläuft und zur formschlüssigen seitlichen Bandlaufregelung bzw. -führung mittels Profilwalze dient, mittels einer Schneideinrichtung die Profilierung in die Kunststoffbeschichtung bzw. die Kunststoffränder eingeschnitten wird. Um der Verbindungsstelle in einem endlosen Förderbandgurt bzw. der Verbindungsstelle zwischen einzelnen Angüssen bzw. Kunststoffränder- Abschnitten eine höhere Festigkeit zu verleihen, ist es zweckmäßig, wenn die Kunststoffbeschichtung bzw. die Kunststoffränder am Anfang und Ende des Förderbandgurtes bzw. am Anfang und Ende einzelner Angüsse mittels Gewebeeinlage verbunden werden. Dabei kann die Gewebeeinlage gelocht werden, um eine formschlüssige Verbindung mit der Kunststoffbeschichtung bzw. den Kunststoffrändern zu schaffen.

Gegenstand der Erfindung ist weiters eine Vorrichtung zur Durchführung des soeben genannten Verfahrens, die dadurch gekennzeichnet ist, daß zwei Umlenkwalzen, deren gegenseitiger Abstand mittels einer Spannvorrichtung einstellbar ist, zum Tragen des Förderbandgurtes vorgesehen sind, daß eine Oberform und eine Unterform zur Aufnahme des Förderbandgurtes, insbesondere seiner Ränder, vorgesehen ist, welche Formen gegebenenfalls heizbar sind, wobei die Oberform gegenüber der Unterform auf die Oberfläche des Förderbandgurtes zu kippbar gelagert ist, zwecks Abdichtung der Form gegen den Gurt, daß die Form mit einer Kunststoff-Zuführung versehen ist, daß mindestens eine Führungswalze für die Seitenführung des Förderbandgurtes vorgesehen ist und daß eine Mehrfachschneideinrichtung für die Profilierung vorgesehen ist. Dabei kann vorteilhafterweise die Mehrfachschneideinrichtung ein mittels elektrischer Widerstandsheizung erwärmtes Mehrfachkonturmesser sein, wobei es zweckmäßig ist, wenn die Stromstärke der elektrischen Widerstandsheizung in Abhängigkeit von der Federkraft bzw. des Federweges, der durch die Schnittkraft in axialer Richtung wirkt, gesteuert wird. Bei zu geringer Erhitzung des Messers wird der Schneidwiderstand größer und die Auslenkung der Bandlaufregelung größer, so daß diese Auslenkung verbunden mit der Regelung der Heizstromstärke zu einer präzisen Mehrfachprofilierung führt.

Schließlich bezieht sich die Erfindung auch noch auf eine Seitenführung für den eingangs näher bezeichneten Förderbandgurt, die dadurch gekennzeichnet ist, daß mindestens ein Profilstück bzw. mindestens eine Profilwalze ortsfest in bezug auf den den Förderbandgurt mittels Umlenkwalzen tragenden Grundrahmen angebracht bzw. drehbar gelagert ist, welches Profilstück bzw. welche Profilwalze mit der in Längsrichtung des Gurtes verlaufenden Profilierung in Eingriff steht. Damit wird eine präzise seitliche Gurtführung und insbesondere das präzise Auflaufen des Gurts auf die Umlenkwalze gewährleistet. Dabei ist es zweckmäßig, wenn eine Kraft- bzw. Spannungsmeßeinrichtung am Profilstück bzw. an der Profilwalze vorgesehen ist, mittels der eine Grenzwertermittlung mit nachfolgender Abschaltung bzw. Umlenkwalzenverstellung durchführbar ist. Mit Vorteil erfolgt dabei die Zuführung des Förderbandgurtes zum Profilstück bzw. zur Profilwalze auf einem Luftkissen oder einem Wasserbett, so daß seitliche Kräfte, z. B. Querkräfte aus den Rollenführungen, vermeidbar sind. Dies verbessert noch den vorher angestrebten präzisen Auflauf des Gurtes auf die Umlenkwalze.

Die Erfindung wird nun an Hand von in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispielen näher beschrieben; in diesen zeigen die Fig. 1-4 an Hand von Teil-Querschnitten durch den Rand von erfindungsgemäßen Förderbandgurten verschiedene Möglichkeiten für die Längsprofilierung, die Fig. 5-8 an Hand ebensolcher Teil-Querschnitte den Eingriff von verschiedenen Profilwalzen in die Längsprofilierung von erfindungsgemäßen Förderbandgurten, die Fig. 9-11 an Hand schematischer Querschnitte die Möglichkeiten für eine erfindungsgemäße Längsprofilierung der Längs-Stirnseiten eines Förderbandgurtes, Fig. 12 ein Schema für eine mögliche Verwendung eines solchen Förderbandgurtes, Fig. 13 eine Seitenansicht einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zur Herstellung bzw. Profilierung eines erfindungsgemäßen Förderbandgurtes, Fig. 14 eine Draufsicht auf einen Teil dieser Vorrichtung, Fig. 15 eine Teilansicht dieser Vorrichtung in Richtung des Pfeils XV in Fig. 13, Fig. 16 einen Seitenriß zu Fig. 14, Fig. 17 eine Teil-Grundrißdarstellung der Form für den Rand des Förderbandgurtes in der erfindungsgemäßen Vorrichtung, Fig. 18 einen Schnitt längs der Linie XVIII-XVIII in Fig. 17, Fig. 19 eine Teil-Draufsicht auf eine Übergangsstelle des erfindungsgemäßen Förderbandgurtes, Fig. 20 den zugehörigen Querschnitt durch den Gurtrand, Fig. 21 eine Teil-Draufsicht auf eine Variante einer Übergangsstelle des erfindungsgemäßen Förderbandgurtes, Fig. 22 den zugehörigen Querschnitt durch den Gurtrand, Fig. 23 nochmals einen Teil-Querschnitt durch den Rand eines erfindungsgemäßen Förderbandgurtes und die Gießform ähnlich Fig. 18, Fig. 24 eine Teil-Draufsicht auf eine weitere Variante der Übergangsstelle des erfindungsgemäßen Förderbandgurtes ähnlich Fig. 19, Fig. 25 den zugehörigen Querschnitt durch den Gurtrand, Fig. 26 die Mehrfachschneideinrichtung bzw. den Schneidkopf für profilierte Förderbandgurte in perspektivischer Ansicht und Fig. 27 eine Ansicht gemäß Pfeil A in Fig. 26.

Die in den Fig. 1-4 dargestellten Teil-Querschnitte durch den Rand von erfindungsgemäßen Förderbandgurten zeigen verschiedene Möglichkeiten einer Längsprofilierung z. B. zur Verbindung eines Obergurts 19 mit einem Untergurt 18 an beiden Rändern, wobei das Transportgut, wie ein Filterkuchen, durch die Profilverschlüsse an den Rändern gegenüber den äußeren Bedingungen abgedichtet ist. Diese Profilierung kann - wie dargestellt - beispielsweise im Untergurt 18 als Erhöhung bzw. Feder und im Obergurt 19 als Vertiefung bzw. Nut ausgebildet sein. Dabei zeigen insbesondere die Fig. 3 und 4 eine Nut-Feder-Verbindung in der Art eines Schnappverschlusses.

Anstelle zweier Bänder (Untergurt 18 und Obergurt 19) kann zum dichten Einschließen des Transportgutes auch nur ein einziger Gurt vorgesehen sein, dessen einer Randbereich mit dem anderen Randbereich mittels eines Nut-Feder-Profilverschlusses dichtend verbunden ist. Diese Möglichkeit wird später noch im Zusammenhang mit den Fig. 9-12 näher erläutert.

Für diese Verwendung solcher dichtschließender bzw. materialumfassender Förderbandgurten bzw. für das Einlaufen solcher Förderbandgurten in Druckkammerbereichen mit Abdichtung ist es erforderlich, eine Genauigkeit bei der Bandherstellung auf mindestens ±0,2 mm zu erreichen. Darüber hinaus muß einerseits die Oberfläche der Profilierung bzw. anderseits jene er Führungsnuten und Dichtungsnuten von hoher Qualität sein, um geringe Reibungsverluste einerseits bzw. Dichtheit anderseits zu gewährleisten.

Ein solcher erfindungsgemäßer profilierter Präzisionsgurt, wie er in den Fig. 1-4 als Obergurt 19 und Untergurt 18 gezeigt ist, wird im weiteren allgemein mit dem Bezugszeichen 10 bezeichnet.

Die Fig. 5-8 zeigen nun verschiedene Möglichkeiten zur exakten Seitenführung eines erfindungsgemäßen profilierten Präzisionsgurtes mittels profilierter Führungswalzen 9, im weiteren kurz Profilwalzen genannt (Profilwalzen mit Mehrfachprofil werden auch als Kammwalzen bezeichnet, vergl. Fig. 5, 6 und 8).

In Fig. 5 ist der Eingriff einer Führungswalze 9 mit Zweifachprofilierung mit dem Untergurt 18 gezeigt; Fig. 6 zeigt eine analoge Darstellung für den Obergurt 19, wobei sich diese Figuren auf den Anwendungsfall einer Entwässerungsmaschine beziehen. Die Profilwalze 9 ist formschlüssig mit der in Längsrichtung des Förderbandgurtes vorgesehenen Profilierung in Eingriff und bringt den auf eine Umlenk- bzw. Brustwalze 6 (Fig. 12, 13) auflaufenden Gurt 10 bzw. 18 bzw. 19 in die richtige Auflaufposition.

Fig. 7 zeigt die Seitenführung eines sowohl an seiner Oberseite als auch an seiner Unterseite mit einer Längsprofilierung versehenen Förderbandgurtes 10 mittels zweier Profilwalzen 9. Wenn die Führungskräfte für das hochgenaue Auflaufen des Präzisionsgurtes sehr groß sind, so daß bei Einzelrillen ein Verlaufen des Gurts wegen der hohen Querkraft zu befürchten ist, wird die aus Fig. 8 ersichtliche Seitenführung verwendet, bei welcher ein Untergurt 18 mittels einer als Kammwalze ausgebildeten Profilwalze 9 geführt ist.

Der in den Fig. 9-11 im Querschnitt gezeigte Förderbandgurt 10 ist an seinen Längs-Stirnseiten 30 mit einer Profilierung in der Art eines Schnappverschlusses versehen. Dadurch ist es möglich, den gemäß Fig. 12 über zwei Umlenkwalzen 6 in der Richtung des Pfeils 33 geführten, gemäß Fig. 10 schlauchförmig geschlossenen Gurt 10 in einer Aufgabestation 31 oben zu öffnen (vergl. Fig. 9), Transportgut in Richtung des Pfeils 31′ in den schlauchförmigen Gurt 10 einzufüllen, dieses bis zu einer Abgabe- bzw. Austragstation 32 zu führen, dort den schlauchförmigen Gurt 10 nach unten zu öffnen und das Transportgut in Richtung des Pfeiles 32′ abzugeben bzw. auszutragen. Das Transportgut ist dabei im Inneren des schlauchförmigen Förderbandgurtes 10 während des ganzen Transportweges von Aufgabestation 31 zur Abgabestation 32 von äußeren Einflüssen völlig geschützt.

Die Fig. 13-16 zeigen eine Vorrichtung zur Durchführung eines erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung von erfindungsgemäßen Präzisions-Förderbandgurten mit Längsprofilierung in verschiedenen Rissen bzw. Ansichten.

Mittels der Gieß- oder Injektionstechnik ist grundsätzlich die Herstellung präziser Förderbandgurte aus Elastomeren möglich. Durch die Begrenzung des Schußgewichtes, d. h. der mit der Gieß- bzw. Injektionsmaschine auf einmal verarbeitbaren Elastomer-Menge, wird die Größe bzw. Länge der Gurte eingeschränkt. Eine wirtschaftliche Herstellung von größeren Gurten ist somit nur mittels Extrudierverfahren (Stranggießen) oder in der diskontinuierlichen Fertigung mittels Beschichtung bzw. Aufklebung durchführbar.

Beim Extrudierverfahren können zwar Bänder bzw. Gurte mit beliebiger Länge hergestellt werden, die jedoch zur Herstellung eines Endlosbandes bzw. -gurtes wiederum geschäftet werden müssen, wobei dort die Genauigkeits- und Festigkeitsprobleme wie im diskontinuierlichen Herstellungsverfahren auftreten.

Diese Problematik wird mit dem erfindungsgemäßen Verfahren zur Herstellung von hochgenauen, profilierten Förderbandgurten bzw. der zur Durchführung dieses Verfahrens vorgesehenen Vorrichtung gelöst.

Die in den Fig. 13-16 dargestellte Vorrichtung dient insbesondere zur diskontinuierlichen Herstellung von profilierten Präzisionsgurten bzw. zur Beschichtung bzw. zum Anguß von Rändern bzw. Profilen an Förderbandgurte. Der Grundrahmen 1 wird beim Gießvorgang um 30° in Bandrichtung schräggestellt, um etwaige Blasenbildung durch gerichtete Strömung zu vermeiden. Der zu beschichtende Präzisionsgurt 10 wird von zwei Umlenkwalzen 6 getragen und mittels einer Spanneinrichtung 11 auf die gewünschte Spannung gebracht. Der Gurt 10 bzw. dessen Rand oder dessen Ränder verläuft bzw. verlaufen zwischen einer Unterform 2 und einer Oberform 3, die mittels einer Warmluftheizung 8 (ca. 60-70°C) beheizt sind. Mittels der Profilwalzen 9 wird das Band bzw. der Gurt 10 mit Hilfe einer gegebenenfalls vorgesehenen Richtungsnut seitlich exakt geführt und mittels der Mehrfachprofiliereinrichtung 7, die ein mittels elektrischer Widerstandsheizung erwärmtes Mehrfachkonturmesser sein kann, die Profilierung 12 in Längsrichtung hergestellt.

Der Regelmotor 4 treibt über ein Getriebe 5 eine Umlenkwalze 6 an. Mit 34 ist in Fig. 14 die Symmetrieachse bezeichnet.

In Fig. 17 ist ein Detail der erfindungsgemäßen Vorrichtung, insbesondere zur Beschichtung und zum Angießen von profilierten Rändern an vorhandenen endlosgefertigten Gurtmaterialien, im Grundriß bzw. in der Draufsicht dargestellt. Ein Rand des Förderbandgurtes 10 ist zwischen der Unterform 2 und der Oberform 3 eingeschlossen, welche Formen 2,3 gegeneinander mittels der Kippverbindung 21 kippbar sind (vergl. die Darstellung in Fig. 18), welcher Kippvorgang mittels der Spannschrauben 22 einstellbar ist. Die Oberform 3 ist mittels eines Stützträgers 1′ (Fig. 18) nach oben abgestützt und der profilierte Präzisionsgurt 10 mit der Profilierung 12 wird mittels der Niederhalter-Schrauben 23 an der Unterform 2 fixiert. Mit 35 ist eine Angußöffnung und mit 36 eine Entlüftungsöffnung bezeichnet, 37 ist eine stirnseitige Dichtung (Fig. 17) und 38 eine Dichtung zwischen Oberform 3 und Unterform 2 (Fig. 18).

Die Arbeitsweise bei der Herstellung eines Fördergurtbandes bzw. Filtergurtbandes ist dabei wie folgt: Zunächst wird das Gurtband 10 in die Vorrichtung gemäß Fig. 13 eingebaut mit anschließendem Einrichten der Regulierwalzen in beiden Drehrichtungen; die Gurtverlauftoleranz pro Bandumlauf ist in Drehrichtung zum Schneidkopf bzw. der Mehrfachprofiliereinrichtung 7 mit 0,1 mm und in Richtung Antrieb mit 5 mm festgelegt.

Dann wird der Betriebsstundenzählerstand festgestellt, der Siebverlaufendschalter eingestellt und ein 60-stündiger Recklauf mit einer Gurtvorspannung von 25-30 Kp/cm, die einem Durchhang von 15-13 cm entspricht, durchgeführt.

Dann wird das Gurtband mit dem Schneidkopf (eine Schneide) von Hand auf eine bestimmte Breite beschnitten und die Richtnut und Abreißnut hergestellt.

Dann wird mit dem Schneidsupportmesser von Hand bis zur Gewebe-Unterseite eingeschnitten.

Dann werden in einem Durchgang die Gummiendstreifen bis zum Gewebe abgerissen.

Dann wird die Warmluftheizung 8 montiert und die Formen auf 70°C aufgeheizt.

Dann erfolgt der Polyurethan-Guß in folgender Weise:

• 1. Die Oberform 3 wird mittels Gehänge genau in die geschnittene Nut des Gummis und Feder der Unterform 2 abgesenkt.
• 2. Der Stützträger 1′ wird entfernt und die Schraubenreihe der Kippverbindung 21 wird von einer Seite beginnend mehrmals (drei Durchgänge) von Hand leicht angezogen.
• 3. die Reihe der Spannschrauben 22 wird von einer Seite beginnend in mindestens drei Durchgängen von Hand angezogen, bis die Oberform 3 kippt und am Gummi des Gurtbandes 10 dicht anliegt.
• 4. Die Reihe der Niederhalter-Schrauben 23, die mit Teflonband gedichtet ist, wird leicht von Hand angezogen, bis der Bolzen den Gummi des Gurtbandes 10 an der Unterform 2 fixiert.
• 5. Die Form 2, 3 mit dem Gurtband 10 wird bei erreichter Formtemperatur von 70°C in Schräglage gebracht, ein Mindestvakuum von 80% angelegt und so zum Guß vorbereitet.
• 6. Nach 20stündiger Temperung bei 70°C wird die Warmluftheizung 8 entfernt und das Gurtband um ein Drittel der Umfangslänge nachgefahren,; dann wird der Vorgang ab Punkt 1. solange wiederholt, bis das Gurtband fertiggestellt ist.

Dann erfolgt das Schneiden der verbleibenden Nuten mit der Mehrfachprofiliereinrichtung bzw. den Schneidkopf 7.

Schließlich wird das Gurtband gereinigt und wieder ausgebaut. Es ist nunmehr ein fertiger profilierter Präzisionsgurt 10.

Die Genauigkeit der Bandführung ist somit nicht nur im Betrieb eines Förderbandgurtes bzw. eines Filtergurtbandes von wesentlichem Einfluß, sondern auch während der Herstellung bzw. Fertigbearbeitung der Bänder (beim Verfahren der Beschichtung, z. B. der Ränder usw.) von großer Wichtigkeit.

Es sind Bandregulierungen und Bandführungen bekannt, die mittels Querstellens einer Regulierwalze seitliche Kräfte auf das Band aufbringen, wobei eine ständige Pendelbewegung des Bandes erfolgt. Darüber hinaus gibt es Bandregulierungen, die an den Umlenkwalzen durch Verschieben der Walzenachse einen Bandlauf regulieren können und somit den seitlichen Verlauf des Bandes steuern können.

Bei diesen Regulierungen ist auf alle Fälle ein Regulierbereich notwendig, so daß zwischen dem Verlauf bzw. der Abweichung des Bandes und der Steuerbewegung Zeit verstreicht und eine Toleranzbreite, die über das geforderte Maß der Genauigkeit hinausgeht, notwendig ist.

Mittels der erfindungsgemäßen längsprofilierten Präzisionsbänder bzw. -gurten ist es zusammen mit den Profilwalzen für die Seitenführung möglich, einen Zwangsauflauf auf die Umlenkwalze zu erreichen, so daß keine Steuertätigkeit notwendig wird und die Toleranzbreite in dem Bereich der geforderten Genauigkeit von ±0,2 mm möglich wird.

Diese Profilwalzen bzw. Führungswalzen bzw. Kammwalzen werden vorteilhaft am äußeren Bereich des Bandes bzw. Gurtes angeordnet, so daß die elastische Verformung des inneren Bereiches des Bandes bzw. Gurtes keinen Einfluß auf die Genauigkeit der Außenkonturen hat. Bei Verwendung von herkömmlichen Bandregulierungen kann der Toleranzbereich der Führung nur so genau sein, wie es die Genauigkeit der Führungsnut oder der Randbegrenzung des Bandes bzw. Gurtes, die zur Regelung der Seitenführung dient, zuläßt. Das heißt, daß es für eine Bandregulierung für hochgenauen Bandlauf notwendig ist, am Band eine präzise Kante bzw. Abtastnut zu schaffen.

In Fig. 19 ist nun in Draufsicht und in Fig. 20 im zugehörigen Querschnitt die Armierung einer Übergangsstelle beim erfindungsgemäßen Gurt bzw. Band gezeigt. Mit 14 ist das Basisband bezeichnet, in dessen Randbereich eine Lochung 17 angebracht ist zur formschlüssigen Verbindung mit dem Kunststoff-Anguß bzw. profilierten Rand 15.

In Fig. 21 ist ebenfalls in Draufsicht und in Fig. 22 im zugehörigen Querschnitt das Vorsehen einer Gewebeeinlage 13 zur Verbindung der Kunststoffangüsse 15 gezeigt.

Die Fig. 23 zeigt analog zur Darstellung in Fig. 18 einen Querschnitt durch den Rand des Gurtes 10 mit angelegter und gekippter Gießform 2, 3, wobei die formschlüssige Verbindung der Kunststoff-Angüsse 15 mittels Gewebeeinlage 13 (analog zu Fig. 21, 22) dargestellt ist; die übrigen Bezugszeichen sind im Zusammenhang mit Fig. 18 bereits erklärt worden.

Die Fig. 24 zeigt in Draufsicht und die Fig. 25 im zugehörigen Querschnitt die Armierung einer Übergangsstelle bzw. die Verbindung von Angüssen 15 mittels Gewebeeinlage 13 und Lochung 17; ein Dichtstück 16 aus Polyurethan dient zur Abdichtung des Endlosbandes gegenüber der Ober- und Unterform 3, 2 um eine vakuumgerechte, blasenfreie Abgußform zu erreichen; die übrigen Bezugszeichen sind bereits im Zusammenhang mit den Fig. 19-22 erläutert worden.

Fig. 26 zeigt eine perspektivische bzw. axonometrische Darstellung der Mehrfachschneideinrichtung bzw. Mehrfachprofiliereinrichtung 7 gemäß Fig. 13, d. h. eines Schneidkopfes für die erfindungsgemäßen profilierten Präzisionsgurte 10. Der elektrisch leitende, vorzugsweise aus Kupfer bestehende Elektrodenanschluß 40 ist vom ebenfalls elektrisch leitenden Masseanschluß 41 durch Isolierplatten 42 getrennt. Mittels des Klemmstücks 43 sind die Schneidmesser 44 an die mit den Anschlüssen 40, 41 elektrisch leitend verbundenen Platten angepreßt und werden daher vom elektrischen Strom durchflossen. Mit 45 ist das nächste Schneidelement des Mehrfachkonturmessers angedeutet.

Fig. 27 zeigt eine Ansicht in Richtung des Pfeils A in Fig. 26; das elektrisch erwärmte Schneidmesser 44 schneidet aus dem umlaufenden (Pfeil) Förderbandgurt 10 die Profilierung 12 (bzw. eine Nut derselben) aus. Die elektrische Stromstärke durch das Schneidmesser 44 wird in Abhängigkeit vom Schneidwiderstand gesteuert.

Claims (17)

1. Förderbandgurt, dadurch gekennzeichnet, daß der Gurt, insbesondere an seinen Rändern eine in Längsrichtung des Gurtes verlaufende Profilierung aufweist, die als Nuten bzw. als Vertiefungen und/oder als Federn bzw. Erhöhungen ausgebildet ist und zur präzisen Führung des Gurtes und/oder zu seiner Abdichtung vorgesehen ist.

2. Förderbandgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er aus mindestens einem Obergurt und mindestens einem Untergurt besteht, wobei die Profilierung am Rand der Unterseite des Obergurtes als Vertiefung und die Profilierung am Rand der Oberseite des Untergurtes als entsprechend formgleich gestaltete Erhöhung bzw. umgekehrt ausgebildet ist, so daß beim Aufeinanderlegen von Ober- und Untergurt der zwischen diesen beiden Gurten liegende Raum für das Transportgut gegen die Umgebung abgedichtet ist.

3. Förderbandgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Profilierung in den Längs-Stirnseiten des Gurtes vorgesehen ist, wobei eine Längs-Stirnseite mit mindestens einer Nut bzw. Vertiefung und die andere Längs-Stirnseite mit mindestens einer entsprechend formgleich gestalteten Feder bzw. Erhöhung versehen ist.

4. Förderbandgurt nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Nut-Feder-Verbindung in der Art eines Schnappverschlusses ausgebildet ist.

5. Verfahren zur Herstellung eines Förderbandgurtes nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß ein spannungsfreies Grundband, vorzugsweise mit Trägergewebeeinlage, an den Rändern mittels Gegenform mit Kunststoff beschichtet oder durch Injektionsgießen in parallelliegenden, an einer Haltevorrichtung befestigten Formen mit Kunststoffrändern in einem oder mehreren Angüssen versehen wird.

6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Grundband durch einen Spannungsarm-Dauerlauf, insbesondere bei Hochtemperatur, in ein spannungsfreies Gurtband übergeführt wird.

7. Verfahren nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff Polyurethan-Elastomere verwendet werden.

8. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch gekennzeichnet, daß profilierte Formen verwendet werden.

9. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-7, dadurch gekennzeichnet, daß nach Erstellung einer Richtungsnut im Band, die nach genauer Einstellung des Bandlaufes in sich endlos verläuft und zur formschlüssigen seitlichen Bandlaufregelung bzw. -führung mittels Profilwalze dient, mittels einer Schneideinrichtung die Profilierung in die Kunststoffbeschichtung bzw. die Kunststoffränder eingeschnitten wird.

10. Verfahren nach einem der Ansprüche 5-9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kunststoffbeschichtung bzw. die Kunststoffränder am Anfang und Ende des Förderbandgurtes bzw. am Anfang und Ende einzelner Angüsse mittels Gewebeeinlage verbunden werden.

11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gewebeeinlage gelocht wird, um eine formschlüssige Verbindung mit der Kunststoffbeschichtung bzw. den Kunststoffrändern zu schaffen.

12. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 5-11, dadurch gekennzeichnet, daß zwei Umlenkwalzen, deren gegeneitiger Abstand mittels einer Spannvorrichtung einstellbar ist, zum Tragen des Förderbandgurtes vorgesehen sind, daß eine Oberform und eine Unterform zur Aufnahme des Förderbandgurtes, insbesondere seiner Ränder, vorgesehen ist, welche Formen gegebenenfalls heizbar sind, wobei die Oberform gegenüber der Unterform auf die Oberfläche des Förderbandgurtes zu kippbar gelagert ist, zwecks Abdichtung der Form gegen den Gurt, daß die Form mit einer Kunststoff-Zuführung versehen ist, daß mindestens eine Führungswalze für die Seitenführung des Förderbandgurtes vorgesehen ist und daß eine Mehrfachschneideinrichtung für die Profilierung vorgesehen ist.

13. Vorrichtung nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Mehrfachschneideinrichtung ein mittels elektrischer Widerstandsheizung erwärmtes Mehrfachkonturmesser ist.

14. Vorrichtung nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Stromstärke der elektrischen Widerstandsheizung in Abhängigkeit von der Federkraft bzw. des Federweges, der durch die Schnittkraft in axialer Richtung wirkt, gesteuert wird.

15. Seitenführung für einen Förderbandgurt nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Profilstück bzw. mindestens eine Profilwalze ortsfest in bezug auf den den Förderbandgurt mittels Umlenkwalzen tragenden Grundrahmen angebracht bzw. drehbar gelagert ist, welches Profilstück bzw. welche Profilwalze mit der in Längsrichtung des Gurtes verlaufenden Profilierung in Eingriff steht.

16. Seitenführung nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß eine Kraft- bzw. Spannungsmeßeinrichtung am Profilstück bzw. an der Profilwalze vorgesehen ist, mittels der eine Grenzwertermittlung mit nachfolgender Abschaltung bzw. Umlenkwalzenverstellung durchführbar ist.

17. Seitenführung nach Anspruch 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuführung des Förderbandgurtes zum Profilstück bzw. zur Profilwalze auf einem Luftkissen oder einem Wasserbett erfolgt, so daß seitliche Kräfte, z. B. Querkräfte aus den Rollenführungen, vermeidbar sind.