DE4033907C1 - - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Stuhl gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1.

Derartige Stuhlkonstruktionen sind beispielsweise aus der Schweizerischen Patentschrift 5 24 982 und der Deutschen Offenlegungsschrift 19 57 493 bekannt.

Bei einem solchen Aufbau ist die Lehne eines Stuhles abge­ federt und wird von dem Benutzer beim Zurücklehnen federnd nach hinten gedrückt. Dabei wandert der Schwerpunkt des Benutzers nach hinten, so daß die Lehne mit einer höheren Andruckkraft beaufschlagt wird. Bei herkömmlichen Stühlen wird dies nicht ausreichend berücksichtigt, so daß die Lehne scheinbar leichter nach hinten zu schwenken ist, je weiter sich die Benutzerperson nach hinten neigt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Stuhl der gattungsge­ mäßen Art so auszubilden, daß diesem erleichterten Ver­ schwenken der Rückenlehne bei zunehmendem Zurückschwenken entgegengewirkt wird.

Diese Aufgabe wird bei einem Stuhl der eingangs beschrie­ benen Art erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merk­ male des Patentanspruchs 1 gelöst.

Bei dieser Konstruktion ist bei aufgerichteter Lehne der Stützarm dem Sitzträger sehr nahe, der zwischen beiden an­ geordnete Kniehebel ist also zusammengefaltet. Beim Ver­ schwenken der Sitzlehne nach hinten wird der Stützarm ge­ genüber dem Sitzträger nach unten verschwenkt, entfernt sich also von diesem, dabei wird der Kniehebel in die ge­ streckte Position überführt. Dadurch, daß am Kniehebel ei­ ne Feder angreift, die diesen in die zusammengefaltete Po­ sition zu verschieben sucht, wird die Sitzlehne in die aufgerichtete Position verschoben. Die Rückstellkraft nimmt mit der Neigung der Sitzlehne zu, da durch den An­ griff der Feder am Kniehebel dem Strecken des Kniehebels eine Kraft entgegenwirkt, die mit zunehmender Streckung des Kniehebels zunimmt. Die Feder greift dabei im wesent­ lichen quer zur Längsrichtung des gestreckten Kniehebels an, besonders vorteilhaft ist es, wenn die Feder am Gelenk des Kniehebels angreift.

Die Feder kann bei einer bevorzugten Ausführungsform mit ihrem anderen Ende an einem am Stützarm angeordneten Lagerbock festgelegt sein.

Bei einer abgewandelten Ausführungsform ist es aber auch möglich, daß die Feder mit ihrem anderen Ende am Lager­ punkt des Stützarmes festgelegt ist. Diese Lagerstelle kann dabei sowohl vor als auch hinter dem Anlenkpunkt des Kniehebels angeordnet sein, wesentlich ist lediglich, daß die Feder im wesentlichen quer zur Längsrichtung des gestreckten Kniehebels angreift und diesen mit einer der Streckung des Kniehebels entgegenwirkenden Kraft beauf­ schlagt.

Bei einer bevorzugten Ausführungsform ist die Feder eine Gasdruckfeder.

Die nachfolgende Beschreibung einer bevorzugten Ausfüh­ rungsform der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:

Fig. 1 einen Stuhl mit der Sitzlehne in der auf­ gerichteten Position;

Fig. 2 den Stuhl der Fig. 1 mit der Sitzlehne in zurückgeschwenkter Position;

Fig. 3 eine Ansicht ähnlich Fig. 1 mit einer Anlenkung der Druckfeder am hinteren Ende des Lehnen-Stützarmes.

Der in der Zeichnung dargestellte Stuhl umfaßt eine zu ei­ nem nicht gezeigten Fuß führende Säule 1, die an ihrem oberen Ende einen horizontalen, starr mit der Säule 1 ver­ bundenen Sitzträger 2 trägt. Im dargestellten Ausführungs­ beispiel ist der Sitzträger 2 als Sitzplatte ausgebildet, auf welche ein Sitzpolster 3 aufgelegt ist, der Sitzträger könnte aber auch als separates Teil in Form eines Armes oder dergleichen ausgebildet sein, der eine beweglich an ihm gelagerte Sitzplatte trägt. In dem Ausführungsbeispiel ist eine einfachste Ausführung gewählt, da es auf die Aus­ bildung der Sitzfläche für die vorliegende Erfindung nicht ankommt.

Unterhalb des Sitzträgers 2 ist im Bereich der Säule 1 an einem nach unten vom Sitzträger 2 vorstehenden Lagerbock 4 der Stützarm 5 einer Rückenlehne 6 gelagert. Diese Rücken­ lehne 6 weist an ihrem unteren Ende den zunächst etwa rechtwinklig abgebogenen Stützarm 5 auf, der sich im we­ sentlichen parallel zum Sitzträger, das heißt im wesentli­ chen horizontal verlaufend, unterhalb des Sitzträgers 2 erstreckt und schließlich mit einem rechtwinklig nach oben abstehenden Endstück 7 am Lagerbock 4 drehbar gelagert ist.

Am horizontal verlaufenden Teil des Stützarmes 5 greift drehbar ein zweiarmiger Kniehebel 8 an, der mit seinem un­ teren Arm 9 drehbar am Stützarm 5 gelagert ist. Der obere Arm 10 ist ebenfalls drehbar am Sitzträger 2 gelagert, dieser trägt dazu ein spezielles Lager 11. Wenn die Rük­ kenlehne aufgerichtet ist, verläuft der Stützarm 5 paral­ lel zum Sitzträger 2, der Kniehebel 8 ist dann zusammenge­ klappt (Fig. 1). Wird die Rückenlehne nach hinten ver­ schwenkt, neigt sich der Stützarm 5 nach unten, der Knie­ hebel 8 wird dadurch gestreckt (Fig. 2).

Am Gelenkpunkt 12 des Kniehebels 8 greift das eine Ende einer Gasdruckfeder 13 an, deren anderes Ende gelenkig am Lagerbock 4 gelagert ist, im vorliegenden Ausführungsbei­ spiel konzentrisch mit dem Anlenkpunkt des Stützarmes 5. Die Gasdruckfeder kann unter Aufbringung einer im wesent­ lichen konstanten Kraft zusammengeschoben werden, ohne äußere Kraftbeaufschlagung verschieben sich die beiden Teile der Gasdruckfeder in eine ausgeschobene Stellung.

Der Anlenkpunkt des Stützarmes 5 und der Gasdruckfeder 13 am Lagerbock 4 ist etwa auf derselben Höhe angeordnet, wie der Gelenkpunkt 12 bei aufgerichteter Rückenlehne (Fig. 1), die Anlenkpunkte des Kniehebels S am Sitzträger 2 und am Stützarm 5 liegen übereinander, allerdings nicht unbe­ dingt genau senkrecht übereinander, sie können auch etwas seitlich gegeneinander versetzt sein. Im wesentlichen er­ streckt sich dadurch die Gasdruckfeder 13 horizontal, der Kniehebel 8 hingegen im wesentlichen vertikal, das heißt die Wirkungslinie der Gasdruckfeder verläuft etwa senk­ recht zur Streckrichtung des Kniehebels.

Ohne Belastung verschiebt die Gasdruckfeder 13 den Gelenk­ punkt 12 nach hinten, das heißt weg vom Lagerbock 4, so daß dadurch der Kniehebel 8 in die zusammengeklappte Stel­ lung gelangt, bei welcher der Stützarm 5 angehoben wird, die Rückenlehne ist also aufgerichtet (Fig. 1).

Bei Belastung der Rückenlehne wird der Stützarm 5 nach un­ ten geschwenkt, dabei wird der Kniehebel 8 gestreckt. Die­ se Streckung führt zu einem Zusammenschieben der Gasdruck­ feder 13, das heißt dieser Streckung des Kniehebels wird von der Gasdruckfeder eine rückstellende Kraft entgegenge­ setzt. Diese rückstellende Kraft ist umso größer, je stär­ ker der Kniehebel gestreckt ist, das heißt die Rückstell­ kraft nimmt mit dem Verschwenkwinkel der Rückenlehne zu. Dies führt für den Benutzer dazu, daß die Rückenlehne bei stärkerer Neigung nicht unkontrolliert "durchsackt", son­ dern daß der Anlehnbewegung des Benutzers immer eine sub­ jektiv als etwa gleichbleibend empfundene Kraft entgegen­ gesetzt wird.

Bei dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel, wel­ ches sehr ähnlich aufgebaut ist wie das der Fig. 1 und 2 und bei dem entsprechende Teile daher dieselben Bezugs­ zeichen tragen, ist im Unterschied zum Ausführungsbeispiel der Fig. 1 und 2 die Gasdruckfeder 13 nicht an dem durch den Lagerbock 4 gebildeten Lager abgestützt, sondern an einem eigenen Lagerbock 14, der sich in der Nähe der senkrechten Umbiegung des Stützarmes 5 befindet. In diesem Falle ist der Kniehebel im eingeschwenkten Zustand nach vorne verschwenkt, in gleicher Weise wie beim Ausführungs­ beispiel der Fig. 1 wirkt jedoch die Gasdruckfeder 13 der Streckung des Kniehebels 8 entgegen.

Claims (5)

1. Stuhl mit einem starren Sitzträger, einer an einem Stützarm befestigten Rückenlehne, die über den unterhalb des Sitzträgers angeordneten, drehbar an diesem gelagerten und in der unbelasteten, aufgerichteten Position der Rückenlehne horizontal verlaufenden Stützarm verschwenkbar gehaltert ist, und mit einer die Rückenlehne in die aufgerichtete Position verschiebenden Feder, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Sitzträger (2) und dem Stützarm (5) ein Kniehebel (8) angeordnet ist, dessen einer Arm (10) am Sitzträger (2) und dessen anderer Arm (9) im Abstand zum Lagerpunkt (4) des Stützarmes (5) am Sitzträger (2) an dem Stützarm (5) drehbar angelenkt sind, und daß die Feder (13) am Kniehebel (8) im Abstand zu den Anlenkpunkten am Sitzträger (2) und am Stützarm (5) angelenkt ist und in einer Richtung angreift, die der Streckung des Kniehebels (8) entgegenwirkt.

2. Stuhl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (13) am Gelenk (12) des Kniehebels (8) angreift.

3. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich­ net, daß die Feder (13) mit ihrem anderen Ende an einem am Stützarm (5) angeordneten Lagerbock (14) festgelegt ist.

4. Stuhl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (13) mit ihrem anderen Ende am Lagerpunkt (4) des Stützarmes (5) festgelegt ist.

5. Stuhl nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (13) eine Gasdruckfeder ist.