DE4033752A1 - Verfahren zur herstellung von lysostaphin - Google Patents
Verfahren zur herstellung von lysostaphinInfo
- Publication number
- DE4033752A1 DE4033752A1 DE19904033752 DE4033752A DE4033752A1 DE 4033752 A1 DE4033752 A1 DE 4033752A1 DE 19904033752 DE19904033752 DE 19904033752 DE 4033752 A DE4033752 A DE 4033752A DE 4033752 A1 DE4033752 A1 DE 4033752A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- lysostaphin
- prodn
- dialysis
- fractional
- pptn
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N9/00—Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
- C12N9/14—Hydrolases (3)
- C12N9/48—Hydrolases (3) acting on peptide bonds (3.4)
- C12N9/50—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25)
- C12N9/52—Proteinases, e.g. Endopeptidases (3.4.21-3.4.25) derived from bacteria or Archaea
Landscapes
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Zoology (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Enzymes And Modification Thereof (AREA)
Description
Lysostaphin ist ein von Staphylococcus staphylolflicus gebildeter
Enzymkomplex, der Stämme des Genus Staphylococcus lysiert. Stämme
des Genus Micrococcus sind dagegen unempfindlich gegen Lysostaphin.
Dieser Unterschied wird im Routinelaboratorium benutzt, um Staphylo
kokken von Mikrokokken einfach und schnell abzugrenzen. Ein weiteres
Anwendungsgebiet ist der Aufschluß von Staphylokokkenzellwand mittels
Lysostaphin für bakteriengenetische Untersuchungen und die Isolierung
von Bakterieninhaltsstoffen.
Das nach dem bekannten Verfahren (U.S. Patent 33 98 056, 20.8.1968:
Process for producing lysostaphin by fermentation; U.S. Patent 32 78 378,
11.10.1966: Staphylococcus-derived antibiotic; Schindler, C. A. und
V. T. Schuhardt, Biochim. Biophys. Act., 97 (1965), 242: Purification
and properties of lysostaphin - a lytic agent for Staphylococcus aureus;
Iversen, O.-J. and A. Grov, Eur. J. Biochem. 38, 293-300 (1973):
Studies on lysostaphin, separation and characterization of three
enzymes) hergestellte Lysostaphin enthält größere Mengen DNase. Ohne
eine aufwendige Reinigung und eine Abtrennung der DNase anzuschließen,
ist das Präparat für bakteriengenetische Untersuchungen nicht verwendbar.
Außerdem fallen in Abhängigkeit vom eingesetzten Pepton im Nährmedium
bei der Reinigung unterschiedliche Lysostaphinqualitäten an. Ein Teil
des vom Produktionsstamm ausgeschiedenen Lysostaphins ist labil und
hochmolekular, es kann nicht lyophilisiert werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zu entwickeln,
das es ermöglicht, ein für diagnostische Zwecke, bakteriengenetische
Untersuchungen sowie für die Isolierung von Bakterieninhaltsstoffen
von Staphylokokken geeignetes Lysostaphinpräparat zu gewinnen. Das
Präparat soll DNase-arm und hochaktiv sein.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe gelöst, indem ein lysostaphinproduzieren
der Stamm in einem bekannten Nährmedium in der Grundzusammensetzung nach
Robinson, J. M., Keating, M. S. und C. L. Sloan/Journal of General Micro
biology, (1980) 118, 529-5337 angezüchtet wird und die Bakterien mit ge
eigneten Methoden (Zentrifugieren, Filtrieren) abgetrennt werden. Das im
Überstand vorhandene Lysostaphin wird mit festem Ammoniumsulfat bei 4°C
(pH 7,5) ausgefällt. Der in Tris-HCl-Puffer gelöste Niederschlag wird zur
Nucleaseabtrennung mit 6 M Harnstoff behandelt und danach dialysiert. Die
Reinigung und Trennung des Lysostaphins erfolgt durch Curomatografie an
DEAE-Cellulose mit Steigendem Salzgradienten von 0-1,0 M NaCl bei
pH 6,5. Die bei dem Gradienten 0-0,15 M NaCl erhaltenen Fraktionen
werden durch Ultrafiltration bei 4-6°C konzentriert, gewaschen und
lyophilisiert. Je nach eingesetztem Caseinpepton, das durch nährstoff
analytische Untersuchungen charakterisiert wurde, erhält man die Haupt
aktivität im Säulendurchlauf oder beim 0,15 M NaCl-Gradienten. Die Lysosta
phinqualitäten besitzen eine Enzymaktivität zwischen 5 und 150 Einheiten/mg
Substanz (40-50% Protein n. LOWRY), die für die oben genannten Zwecke
geeignet sind.
Der in der 1,0 M Fraktion des NaCl-Gradienten enthaltene Enzymkomplex wird
durch Ultrafiltration konzentriert, gegen Leitungswasser dialysiert, mit
Gelatine/Saccharose stabilisiert und anschließend lyophilisiert. Man er
hält Produkte von 1-5 Einheiten/mg, die für diagnostische Zwecke aus
reichen und dort eingesetzt werden können.
Zur Vorkultur werden 20 ml eines in seiner Grundzusammensetzung bekannten
Nährmediums [Robinson et al. (1980)] mit einer frischen Blutagar-Kultur
des Stammes Staphylococcus simulans, var. staphylolflicus, Mutante RNC
beimpft und 4 Stunden bei 37°C geschüttelt.
¹) Der Proteose-Pepton-Quotient (PQ) ist der Quotient aus den Trübungs
messungen des Stammes S. aureus NCTC 6571 nach Wachstum in 1%iger
Peptonlösung (Schüttelkultur, 37°C, 8 h) bei 620 nm:
unter gleichen Bedingungen.
Das Medium enthält pro Liter: 60 g pankreatisches Caseinpepton, 5 g papaini
sches Soja Pepton, 5 g NaCl, 3,2 g K2HPO4×3 H2O und 10 ml Glycerol;
pH 7,5.
In einen 2-l-Erlenmeyerkolben, durch dessen Stopfen ein mit steriler
Watte versehenes Glasrohr zur Belüftung geführt wird, werden 20 ml Nähr
medium gegeben und mit der Vorkultur beimpft. Nach 20stündigem Schütteln
(longitudinal, Schüttelfrequenz 190 min-1) bei 37°C, wird unter Kühlung
(4°C) bei 5000 rpm 40 min. zentrifugiert. Das im Überstand vorhandene
Lysostaphin wird mit 180 g (NH4)2SO4 (45%ige Sättigung) unter Rühren aus
gefällt. Nach 45minütigem Stehen im Kühlschrank bei 4°C und pH 7,5 wird
der Niederschlag bei 4°C abzentrifugiert (5000 rpm) und in Tris-HCl-Puffer
(0,05 M, pH 7,5) gelöst. Man versetzt den Rohextrakt mit Harnstoff
(6 M Endkonzentration), läßt 20 min. bei Raumtemperatur stehen, dialysiert
sofort gegen Leitungswasser und anschließend über Nacht bei 4°C gegen
Tris-HCl-Puffer (0,005 M). Der auf pH 6,5 eingestellte Rohextrakt wird
über eine mit DEAE-Gellulose (Reanal, 25 ml bei 600 ml Medium) gefüllte
und mit Tris-HCl-Puffer (0,005 M, pH 6,5) äquilibrierte Chromatografie
säule gepumpt. Säulendurchlauf und der erste Gradient mit 0,05 M NaCl
werden als Durchlauffraktion gesammelt. Durch Elution mit 0,15 M NaCl
wird eine weitere lysostaphinhaltige Fraktion gewonnen, die ebenso wie
die Durchlauffraktion durch Ultrafiltration (Filtermembran PM 10, Amicon
Corporation Lexington Mass. 02173, Europe Amicon B.V. Oosterhout (N.B.)
Holland) bei 4-6°C konzentriert, mit aqua dest. gewaschen unter Stick
stoff eingefroren und lyophilisiert wird. Ist der Proteose-Pepton-Quotient¹)
des eingesetzten Caseinpeptons größer als 0,3, so erhält man die Haupt
aktivität des Lysostaphins in der Durchlauffraktion. Bei einem kleineren
PQ als 0,3 kehren sich die Verhältnisse um und die Lysostaphinaktivitäten
findet man vorwiegend in der 0,15 M Fraktion.
Durch Elution mit 1,0 M NaCl-Gradienten wird ein höher molekularer Lysosta
phin-Enzymkomplex eluiert und sofort eingefroren.
Mehrere 1,0 M NaCl Fraktionen von verschiedenen Trennungen werden aufgetaut,
durch Ultrafiltration an einer Filtermembran PM 10 bei 4°C konzentriert,
dialysiert und mit Gelatine-Saccharose-Medium [Patzwaldt, H. G. und D. Winkler,
Z. med. Labortechnik 10 (1969) 40-44: Die Eignung eines gepufferten Gelatine-
Saccharose-Mediums für die Gefriertrocknung] 1 : 30 versetzt und lyophilisiert.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung von Lysostaphin, einem Staphylokokken lysieren den Enzymkomplex aus Staphylococcus simulans, var. staphylolflicus, dadurch gekennzeichnet, daß man
- a) dem bekannten Nährmedium für die Anzüchtung des Produktionsstammes nach nährstoffanalytischen Parametern ausgewähltes pankreatisches Caseinpepton zusetzt und dadurch den nachfolgenden Reinigungsprozeß steuert,
- b) eine Vorreinigung des Lysostaphins durch fraktionierte Ammoniumsulfat fällung aus dem Kulturüberstand erreicht,
- c) eine ausreichende DNase-Abtrennung aus dem Roh-Lysostaphin durch Behandlung mit Harnstoff und anschließender Dialyse bewirkt und
- d) daß man den labilen Lysostaphinkomplex des 1,0 M NaCl-Gradienten durch Schutzkolloide, z. B. Gelatine/Saccharose, stabilisieren und lyophili sieren kann.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033752 DE4033752A1 (de) | 1990-10-24 | 1990-10-24 | Verfahren zur herstellung von lysostaphin |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033752 DE4033752A1 (de) | 1990-10-24 | 1990-10-24 | Verfahren zur herstellung von lysostaphin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033752A1 true DE4033752A1 (de) | 1992-04-30 |
Family
ID=6416920
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033752 Withdrawn DE4033752A1 (de) | 1990-10-24 | 1990-10-24 | Verfahren zur herstellung von lysostaphin |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033752A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009007719A3 (en) * | 2007-07-09 | 2009-04-09 | Iseao Technologies Ltd | Detection of micro-organisms based on their nad-dependent dna ligase activity |
-
1990
- 1990-10-24 DE DE19904033752 patent/DE4033752A1/de not_active Withdrawn
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2009007719A3 (en) * | 2007-07-09 | 2009-04-09 | Iseao Technologies Ltd | Detection of micro-organisms based on their nad-dependent dna ligase activity |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69928121T2 (de) | Verwendungen von sulfatierten fuko-oligosacchariden zum pflanzenschutz | |
DE2535554C2 (de) | Biologisches Verfahren | |
DE3875850T2 (de) | Verfahren zur gewinnung von polyosiden aus staphylokokken-kapseln sowie verwendungen dieser polyoside und staemme fuer die durchfuehrung dieses verfahrens. | |
DE2122294A1 (de) | Verfahren zur Gewinnung von Creatininamidohydrolase | |
EP0409053B1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Annexinen | |
DE69114935T2 (de) | Mutanter Stamm von Clostridium histolyticum, Verfahren zu dessen Herstellung und Verwendung zur Herstellung von Clostripain-freier Kollagenase. | |
DE2614114A1 (de) | Kreatininamidohydrolase und kreatinamidinohydrolase und verfahren zu deren herstellung | |
DE69532591T2 (de) | Neuartige keratansulfat-hydrolase | |
DE3751249T2 (de) | Protein L und ihre Untereinheiten, mit immunglobulinbindender Aktivität, Verfahren zur Herstellung, Reagenssatz, pharmazeutische Zubereitung und ein Peptococcus-magnus-Stamm. | |
DE4033752A1 (de) | Verfahren zur herstellung von lysostaphin | |
DE2644622B2 (de) | Extraktion von Mikroorganismen und diese enthaltende diagnostische Mittel | |
DE3034045C2 (de) | ||
DE2512606A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines cholesterin-oxidase-enzyms | |
Robinson et al. | STUDIES WITH STAPHYLOCOCCAL TOXINS: IV. THE PURIFICATION AND METALLIC REQUIREMENTS OF SPECIFIC HEMOLYSINS | |
DE69024392T2 (de) | Verfahren zur Reinigungbvon Aussenmembran-Protein von Haemophilus influenzae | |
DE68919360T2 (de) | Verfahren zur reinigung hochreiner heparinase in grosser menge. | |
DE1642640A1 (de) | Bakteriell gewonnener Enzymkomplex und Verfahren zu dessen Herstellung | |
DE3831396C1 (en) | Process and biologically active substances for the microbiological breakdown of acetonitrile in mobile phases from high pressure liquid chromatography | |
DE3883199T2 (de) | Fc-bindendes Protein und Stamm zu dessen Herstellung. | |
DE1810823B2 (de) | Verfahren zur entfernung von verunreinigungen von geschmacksverschlechternden, unspezifischen proteolytischen enzymen aus labfermenten von mikroorganismen | |
EP1196606B1 (de) | Lytisches enzym | |
DEL RÍO et al. | Exo‐β‐N‐acetylmuramidase‐A Novel Hexosaminidase Production by Bacillus subtilis B, Purification and Characterization | |
DE3108152A1 (de) | Verfahren zur gewinnung von restriktions-enzymen | |
Endo et al. | Reconstitution of pronase-susceptible flocs of Flavobacterium sp. | |
DE2645548A1 (de) | Endonucleasen und verfahren zu ihrer herstellung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |