DE4033565A1 - Antiseborrhoische zubereitungen - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung von Phenolderivaten spezieller
Struktur als antiseborrhoische Wirkstoffe zur Herstellung von topischen,
pharmazeutischen oder kosmetischen Zubereitungen mit sebosuppressiver Wirkung.
Übermäßige Absonderungen der Talgdrüsen der Oberhaut können zu krankhaften
Hautzuständen führen. In häufiger vorkommenden, leichteren Fällen stellen
sie ein kosmetisches Problem dar, das sich durch fettiges Aussehen der
Haare oder ein glänzendes, öliges Aussehen der Haut manifestiert. Die moderne
Kosmetik ist daher bemüht, durch geeignete topisch anwendbare Zubereitungen
die Sekretion der Talgdrüsen zu normalisieren und dem Haar und
der Haut wieder ein ansprechendes Aussehen zu verleihen.
In den Offenlegungsschriften DE 30 47 106 A1, DE 31 21 064 A1 sowie
DE 31 21 091 A1 wurden bereits Phenolderivate mit antiseborrhoischer Wirkung
beschrieben.
Es wurde gefunden, daß die Phenolderivate der allgemeinen Formel I wertvolle
neue Antiseborrhoika mit verbesserten Hemmwerten sind.
Gegenstand der Erfindung ist daher die Verwendung von Phenolderivaten der
allgemeinen Formel I
wobei bedeuten:
- - R¹ einen
- a) linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten, gegebenenfalls durch einen Aryl-, Alkaryl- oder Cycloalkylrest substituierten Alkylrest mit insgesamt 7 bis 20 C-Atomen oder
- b) einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogen-, Aryl-, Alkaryl-, Cycloalkyl- oder ein oder mehrere lineare oder verzweigte, gesättigte oder ein- bzw. mehrfach ungesättigte Alkylreste substituierten Arylrest mit insgesamt 6 bis 20 C-Atomen,
- - n die Zahl 0 oder 1,
- - m die Zahl 0 oder 1,
- - p die Zahl 0 oder 1,
- - n die Zahl 0 bedeutet, wenn p den Wert 1 hat,
- - die Summe der Zahlen n, m und p größer 0 ist und
- - der Phenolring ortho-, meta- oder para-substituiert ist,
als antiseborrhoische Wirkstoffe zur Herstellung von topischen, pharmazeutischen
und kosmetischen Mitteln mit sebosuppressiver Wirkung.
Bevorzugt sind solche Phenolderivate, bei denen R¹ ein linearer oder
verzweigter, gesättigter oder ein- bzw. mehrfach ungesättigter Alkylrest
mit insgesamt 7 bis 20, vorzugsweise 9 bis 15, C-Atomen ist und p die Zahl
1 bedeutet.
Bevorzugt sind außerdem solche Phenolderivate, bei denen R¹ ein gegebenenfalls
durch ein bis drei Halogen- oder ein bis drei lineare oder verzweigte,
gesättigte oder ein- bzw. mehrfach ungesättigte Alkylreste substituierter
Arylrest mit insgesamt 6 bis 20, vorzugsweise 6 bis 15, C-
Atomen ist und p die Zahl 0 bedeutet.
Phenolderivate der allgemeinen Formel I sind teilweise literaturbekannt.
Beispielsweise ist die Herstellung von 4-Hydroxybenzoesäure-octylester in
der deutschen Offenlegungsschrift DE 20 44 705, von 2-ethylhexyl-ester in
der japanischen Patentschrift JP 74/0 19 275 und von -2,7-Octadienylester
in der japanischen Offenlegungsschrift JP 78/1 12 836 beschrieben.
Die Verbindungen der allgemeinen Formel I wurden folgendermaßen hergestellt:
Im ersten Schritt der Synthese wurde eine Verbindung der allgemeinen Formel II
Im ersten Schritt der Synthese wurde eine Verbindung der allgemeinen Formel II
in der
- - R² eine im sauren Milieu wieder abspaltbare Schutzgruppe wie Tetrahydropyranyl,
- - n die Zahl 0 oder 1,
- - m die Zahl 0 oder 1,
- - p die Zahl 0 oder 1,
- - n die Zahl 0, wenn p den Wert 1 hat,
- - die Summe der Zahlen n, m und p größer als 0 ist,
- - der aromatische Ring ortho-, meta- oder para-substituiert ist,
- - X ein
- a) Chlor- oder Bromatom, sofern p den Wert 1 hat oder
- b) eine Abgangsgruppe, z. B. Chlor, Brom, Jod, Tosyl oder Brosyl bedeuten,
mit einem Alkohol der allgemeinen Formel R¹-OH, in der R¹ einen
- a) linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten, gegebenenfalls durch einen Aryl-, Alkaryl- oder Cycloalkylrest substituierten Alkylrest mit insgesamt 7 bis 20 C-Atomen oder
- b) einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogen-, Aryl-, Alkaryl-, Cycloalkyl- oder ein oder mehrere lineare oder verzweigte, gesättigte oder ein- bzw. mehrfach ungesättigte Alkylreste substituierten Arylrest mit insgesamt 6 bis 20 C-Atomen
bedeuten, umgesetzt. Es handelt sich dabei um Reaktionen, bei denen entweder
ein Säurechlorid oder -bromid oder - im Sinne einer Ethersynthese
nach Williamson - ein Halogenid, Tosylat oder Brosylat mit einem Alkohol
umgesetzt wird. Derartige Reaktionen sind dem Fachmann bekannt. In einem
Folgeschritt wird die Schutzgruppe R² im sauren Milieu abgespalten, wodurch
die erfindungsgemäßen Verbindungen der allgemeinen Formel II erhalten
werden.
Die Phenolderivate der Formel I besitzen eine ausgeprägte sebosuppressive
Wirkung, wobei viele Produkte bereits bei sehr niedrigen Anwendungskonzentrationen
eine merklich sebostatische bzw. antiseborrhoische Wirkung
auf der Haut entfalten. Sie besitzen darüber hinaus gute Haut- und
Schleimhautverträglichkeit. Ein weiterer Gegenstand der Erfindung sind
daher antiseborrhoische Zubereitungen zur topischen Anwendung auf dem Haar
oder auf der Haut, bestehend aus antiseborrhoischen Wirkstoffen in einem
dermatologisch verträglichen kosmetischen oder pharmazeutischen Träger,
dadurch gekennzeichnet, daß als antiseborrhoischer Wirkstoff wenigstens
eine Verbindung der allgemeinen Formel I in einer Menge von 0,005 bis 1,0
Gew.-% bezogen auf die gesamte Zubereitung enthalten ist. Sie lassen sich
problemlos in verschiedene pharmazeutische und kosmetische Träger einarbeiten.
Solche Zubereitungen lassen sich auch bei der Behandlung verschiedener
Formen von Hautstörungen wie Akne, Psoriosis oder Kopfschuppen mit
Vorteil einsetzen.
Als Träger eignen sich alle für die Aufbringung auf die Haare oder die
Haut geeigneten Zubereitungen. Für die Hautbehandlung eignen sich insbesondere
wäßrige oder alkoholische Lösungen, tensidhaltige Lotionen, Öle,
Salben, Emulsionen, Cremes, Gele und Stiftpräparate. Für die Haarbehandlung
eignen sich besonders Haarwässer, Haarshampoos, Haarkuren, Haarspülungen
und Haarsprays. Wegen der besonderen kosmetischen Probleme, die
durch fettendes Haar verursacht werden, stellen die haarkosmetischen Zubereitungen
besonders bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung dar.
Die wichtigsten Komponenten üblicher pharmazeutischer und kosmetischer
Träger sind:
- a) Ölkomponenten, z. B. Paraffinöl, Pflanzenöle, Fettsäureester, Squalan, Fettalkohole, 2-Octyldodecanol,
- b) Fette und Wachse, z. B. Bienenwachs, Montanwachs, Paraffin, Cetyl-stearylalkohol,
- c) Emulgatoren, z. B. Fettsäurepartialglyceride, Fettsäure-Sorbitan-partialester und deren Ethoxylate, Seifen, Fettalkoholsulfate, Fettalkoholpolyglykolether, Alkylphosphate,
- d) Waschrohstoffe, insbesondere Aniontenside, z. B. Fettalkoholpolyglykolethersulfate, Fettalkoholsulfate, Alphaolefinsulfonate, Alkansulfonate, Sulfobernsteinsäureester, Acyltauride, Acylisethionate und Acylsarkoside, ampholytische Tenside, z. B. N-Alkylglycin, N-Alkylaminopropionsäure, N-Alkylaminobuttersäure mit 8 bis 18 C-Atomen in der Alkylgruppe, zwitterionische Tenside, z. B. N-Alkyl-(C₈-C₁₈)-N,N-dimethylammonio-glycinat oder N-Kokosacylaminopropyl-N,N-dimethylammoniumglycinat und nichtionogene Tenside, z. B. Fettalkoholpolyglykolether, Alkylphenolpolyglykolether, Fettsäurepolyglykolester, Aminoxid-Tenside, Fettsäurealkanolamide und deren Ethoxylate und kationische Tenside, z. B. Alkyl(C₁₂-C₁₈)-trimethylammoniumchlorid, Lauryldimethylbenzylammoniumchlorid, Cetylpyridiniumchlorid, Distearyldimethylammoniumchlorid,
- e) niedere Alkohole wie z. B. Ethanol, Isopropanol,
- f) mehrwertige Alkohole wie z. B. Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerin,
- g) Wasser und Hilfsstoffe wie z. B. Duftstoffe, Konservierungsmittel, Puffersubstanzen, Verdickungsmittel, Farbstoffe und Trübungsmittel.
Die folgenden Beispiele sollen den Erfindungsgegenstand näher erläutern
ohne ihn hierauf zu beschränken.
2-(3-(3-Chlor-1-propenyl)-phenyl)-tetrahydropyran, IIa, wurde in
Analogie zu literaturbekannten Verfahren folgendermaßen hergestellt:
m-Hydroxyzimtsäuremethylester wurde bei Raumtemperatur mit einer katalytischen Menge p-Toluolsulfonsäure und überschüssigem 4,5- Dihydropyran in den 3-(2-Tetrahydropyranyloxy)-zimtsäuremethylester überführt, der nach Waschen mit 10%iger Sodalösung und Wasser, sowie Trocknen bei 50°C im Ölpumpenvakuum als Rohprodukt (DC- Kontrolle) für die Folgereaktionen eingesetzt wurde. Die chemische Reduktion der Esterfunktion mit z. B. 70%igem VitrideR (Natrium- bis(2-methoxyethoxy)-alumiumdihydrid in Toluol führte zu 3-(3-(2-Tetrahydropyranyloxy)-phenyl)-2-propenol, dessen Hydroxylfunktion nach literaturbekannten Verfahren, z. B. mit Methansulfonylchlorid und Lithiumchlorid, in eine Chloridfunktion überführt wurde. Das derart hergestellte Chlorid IIa wurde zur Herstellung der Verbindungen der Beispiele 2-1 bis 2-3 als Rohprodukt eingesetzt.
m-Hydroxyzimtsäuremethylester wurde bei Raumtemperatur mit einer katalytischen Menge p-Toluolsulfonsäure und überschüssigem 4,5- Dihydropyran in den 3-(2-Tetrahydropyranyloxy)-zimtsäuremethylester überführt, der nach Waschen mit 10%iger Sodalösung und Wasser, sowie Trocknen bei 50°C im Ölpumpenvakuum als Rohprodukt (DC- Kontrolle) für die Folgereaktionen eingesetzt wurde. Die chemische Reduktion der Esterfunktion mit z. B. 70%igem VitrideR (Natrium- bis(2-methoxyethoxy)-alumiumdihydrid in Toluol führte zu 3-(3-(2-Tetrahydropyranyloxy)-phenyl)-2-propenol, dessen Hydroxylfunktion nach literaturbekannten Verfahren, z. B. mit Methansulfonylchlorid und Lithiumchlorid, in eine Chloridfunktion überführt wurde. Das derart hergestellte Chlorid IIa wurde zur Herstellung der Verbindungen der Beispiele 2-1 bis 2-3 als Rohprodukt eingesetzt.
Zu einer Lösung von 7,4 g (49,4 mmol) 2-tert.-Butylphenol und 9,8 g
(54,3 mmol) Natriummethylat-Lösung (30%ig) in 100 ml Diethylenglykoldimethylether
wurde nach dem Abdestillieren des Methanols eine
Lösung von 0,5 g Tetrabutylammoniumiodid und 15 g (59,3 mmol) 2-(3-
(3-Chlor-1-propen-1-yl)-phenyl)-tetrahydropyran (IIa) in 40 ml Diethylenglykoldimethylether
unter Rühren gegeben, die Mischung 7
Stunden bei 150°C weiter gerührt, nach Abkühlen auf Raumtemperatur
auf Eis/Wasser gegossen, das Gemisch nach Ansäuern mit Essigsäure
auf pH 5 mit Methylenchlorid ausgeschüttelt, die wäßrige Phase erneut
mit Methylenchlorid ausgeschüttelt, die vereinigten organischen
Phasen mit Wasser gewaschen, mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft
(zum Schluß im Ölpumpenvakuum). Der Rückstand wurde in 30
ml Methanol gelöst und nach Zusatz von 40 ml 10%iger Schwefelsäure
10 Minuten auf 85°C erhitzt, die Lösung bei 30°C und 15 mbar eingedampft,
in Methylenchlorid aufgenommen, mit Wasser gewaschen, mit
Natriumsulfat getrocknet, eingedampft und der Rückstand an Kieselgel
(Merck) chromatographiert. Als Elutionsmittel diente Methylenchlorid/Toluol
(8 : 2).
Ausbeute: 2,8 g (26% d. Th.) der Verbindung (1)
Schmelzpunkt (nach Umkristallisieren aus Cyclohexan): 129-132°C
Ausbeute: 2,8 g (26% d. Th.) der Verbindung (1)
Schmelzpunkt (nach Umkristallisieren aus Cyclohexan): 129-132°C
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1, wobei statt 2-tert.-Butylphenol
2,6-Di-tert.-Butylphenol verwendet wurde.
Brechungsindex nD(20): 1,50103
Brechungsindex nD(20): 1,50103
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1, wobei statt 2-tert.-Butylphenol
2,6-Dichlorphenol verwendet wurde.
Schmelzpunkt: 95-100°C
Schmelzpunkt: 95-100°C
Zu einer Mischung von 11,2 g (50,3 mmol) Farnesol, 4 g (50,3 mmol)
wasserfreies Pyridin und 20 ml absolutes Toluol wurden bei 0-10°C
portionsweise eine Suspension von 10 g (50,3 mmol) 4-Acetyloxybenzoesäurechlorid
(hergestellt durch Acetylierung von 4-
Hydroxybenzoesäure mit Essigsäureanhydrid und nachfolgende Umsetzung
mit Thionylchlorid) in Methyl-tert.-butylether zugegeben. Nach der
Zugabe ließ man den Ansatz innerhalb von 30 Minuten auf Raumtemperatur
kommen und rührte weitere 90 Minuten bei 50°C nach. Der ausgefallene
Niederschlag wurde abgesaugt, mit Toluol ausgewaschen und
das Lösungsmittel destillativ entfernt. Der Rückstand wurde in
Methyl-tert.-butylether aufgenommen, die Lösung mit Wasser gewaschen,
die organische Phase mit Natriumsulfat getrocknet und eingedampft.
Das Produkt wurde an Kieselgel (Merck) chromatographiert.
Als Elutionsmittel diente Methylenchlorid. Es wurden 3,6 g (19%
d. Th.) 4-Acetoxybenzoesäurefarnesylester (4a) erhalten.
Zu 3,4 g (8,8 mmol) des Farnesylesters (4a) in 20 ml Dimethoxyethan
wurde unter Eiskühlung 0,35 g (8,9 mmol) NaOH-Pulver in 20 ml Wasser
gegeben. Man ließ aufwärmen und rührte 30 Minuten bei 40°C sowie
weitere 30 Minuten bei 60°C nach. Die Reaktionsmischung wurde eingedampft,
in Methylenchlorid aufgenommen, die Lösung mit Wasser
sowie verdünnter Salzsäure ausgeschüttelt, die organische Phase mit
Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel abdestilliert. Der
Rückstand wurde an Kieselgel (Merck) chromatographiert. Als Elutionsmittel
diente Methylenchlorid/Methanol (99 : 1).
Ausbeute: 2,0 g des Esters (4) als farbloses Öl
Brechungsindex nD(20): 1,5400
Ausbeute: 2,0 g des Esters (4) als farbloses Öl
Brechungsindex nD(20): 1,5400
Herstellung: analog zu Beispiel 2-4, wobei als Säurechlorid 4-Acetoxyzimtsäurechlorid
verwendet wurde.
Brechungsindex: 1,5732
Brechungsindex: 1,5732
Herstellung: analog zu Beispiel 2-5, wobei als Alkohol Geraniol
(trans-3,7-Dimethyl-2,6-octadien-1-ol) verwendet wurde.
Brechungsindex nD(20): 1,5844
Brechungsindex nD(20): 1,5844
Eine Mischung von 20 g (122 mmol) trans-p-Hydroxyzimtsäure, 36 g
(250 mmol) Isononylalkohol, 1 g p-Toluolsulfonsäure und 250 ml p-
Xylol wurde unter Wasserabscheidung zum Sieden erhitzt. Nach 5
Stunden wurde die Reaktionsmischung am Rotavapor eingedampft, der
Rückstand in Methylenchlorid aufgenommen, mit Wasser gewaschen, die
organische Phase mit Natriumsulfat getrocknet und das Lösungsmittel
sowie nicht umgesetzter Alkohol abdestilliert, zuletzt im Hochvakuum.
Der Rückstand wurde an Kieselgel (Merck) chromatographiert. Als
Elutionsmittel diente Methylenchlorid/Methanol.
Ausbeute: 14 g (40% d. Th.) des Nonylesters (7)
Brechungsindex nD(20): 1,5538
Ausbeute: 14 g (40% d. Th.) des Nonylesters (7)
Brechungsindex nD(20): 1,5538
Herstellung: analog zu Beispiel 2-1, wobei als Säurechlorid 3-Acetoxyzimtsäurechlorid
und als Alkohol Isotridecylalkohol verwendet
wurde.
Brechungsindex nD(20) = 1,5318
Brechungsindex nD(20) = 1,5318
Über den biochemischen Wirkmechanismus von Substanzen mit
sebostatischem Effekt ist, abgesehen von den Hormonen, wenig bekannt.
2-Pyrrolidon-5-carbonsäurehexadecylester soll z. B. durch Beeinflussung
der Oberflächenspannung eine Hauttalg-regulierende Wirkung
ausüben (vergl. DE-OS 21 02 172 und DE-OS 21 02 173). Eine
denkbare Wirkungsweise sebostatischer Substanzen könnte darin bestehen,
daß sie wichtige Reaktionswege, die zur Bildung der Lipide
führen, hemmen. Literaturbekannt ist, daß die Enzymaktivität einiger
Enzyme der Talgdrüse, die direkt oder indirekt an der Synthese von
Hautlipiden beteiligt sind, gegenüber der Epidermis auf ein Mehrfaches
erhöht sind (vergleiche M. J. C. Inn, J. E. Hoopes, J. Invest.
Derm. 1974 (62) 153 sowie Tabelle 1).
Die Inhibitorwirkung einer Prüfsubstanz auf die Enzyme GDH, G6-PDH
und GPT kann daher als Maß für die sebostatische Wirksamkeit einer
Substanz angesehen werden.
Folgende Reagentien wurden von Fa. Boehringer/Mannheim, bezogen:
GDH, G6-PDH, GPT, Tris-(hydroxymethyl)-aminomethan, Triethanolaminhydrochlorid,
Dihydroxyacetonphosphat-dimethylketal, β-Nicotonamidadenin-dinucleotid
(NADH), β-Nicotinamid-adenin-dinucleotidphosphat
(NADP).
Als Ionenaustauscher wurde verwendet: DOWEX 50 WX8, Fa. Serva/Heidelberg
a) Puffer: 3,03 g TRIS-(hydroxymethyl)-aminomethan wurden in ca. 400
ml bidestilliertem Wasser gelöst und der pH-Wert mit NaOH bzw.
HCl auf 7,6 eingestellt. Anschließend wurde mit Wasser auf 500 ml
aufgefüllt (TRIS-Puffer, 50 mmol; pH 7,6).
b) Substrat: Als Substrat wurden Fertigreagentien der Fa. Electro
Nucleonics/Stuttgart eingesetzt; die Konzentrationen der Substrate
in den Lösungen betrugen:
100 mmol/l Phosphatpuffer (pH 7,4)
1 mmol/l L-Alanin
1,5 units/ml Lactat-Dehydrogenase
0,23 mmol/l NADH
450 mmol/l Oxyglutarat
1 mmol/l L-Alanin
1,5 units/ml Lactat-Dehydrogenase
0,23 mmol/l NADH
450 mmol/l Oxyglutarat
Nach Durchmischung wurden Portionen zu 1,58 ml in Reagenzgläser
pipettiert und diese bis zu Inkubation im Kühlschrank bei 4°C
gelagert.
c) Enzym: 20 µl GTP-Suspension wurden mit TRIS-Puffer auf 50 ml
verdünnt und diese Enzymverdünnung in Portionen zu 990 µl in
Reagenzgläser pipettiert. Die Enzymverdünnung wurde bis zur Inkubation
bei 4°C im Kühlschrank gelagert.
d) Inkubation: Zur Inkubation wurden 6 Reagenzgläser mit Enzymverdünnung
wie folgt vorbereitet:
Glas 1: Zugabe von 10 µl Substanzpuffer (Blindprobe)
Glas 2-5: Zugabe von je 10 µl Probelösung (Prüfsubstanz)
Glas 6: Zugabe von 10 µl Substanzpuffer (Blindprobe)
Glas 2-5: Zugabe von je 10 µl Probelösung (Prüfsubstanz)
Glas 6: Zugabe von 10 µl Substanzpuffer (Blindprobe)
Die Probengläser wurden auf einem Schüttler gut durchmischt und
im Wasserbad bei 37°C 30 Minuten lang inkubiert. 5 Minuten vor
Beendigung der Inkubation wurden 6 Gläser Substratansatz auf
37°C temperiert. Nach Inkubation wurde jeder Enzymansatz durchmischt
und 100 µl davon zum Substratansatz pipettiert, durchmischt
und in 1,5 ml-Einmalküvetten überführt.
e) Messung: Die Messung der Extinktionen wurde mit einem Spektralphotometer
DU 64 der Fa. Beckmann mit integriertem 6fach Probenwechsler
bei einer Temperatur von 37°C und einer Wellenlänge
von 340 nm durchgeführt. Die Abnahme der Enzymaktivität ergibt
sich aus den gemessenen Extinktionswerten der Proben mit Prüfsubstanz
(Eprüf) im Vergleich zur Blindprobe (Eblind), indem man
den Quotienten aus ΔE=Eprüf-Eblind und Eblind bildet und den
erhaltenen Wert in % angibt.
Bei zu kleinen Werten für ΔE wird die Enzymsuspension anders
verdünnt und die Messung erneut durchgeführt.
Die Extinktions-Messungen wurden elektronisch ausgewertet, indem
ein Mikrocomputer (Labtop T 3200 der Fa. Toshiba) über eine serielle
Schnittstelle mit dem Photometer verbunden wurde.
a) Puffer: 4,65 g Triethanolamin-hydrochlorid wurden in 400 ml bidestilliertem
Wasser gelöst und der pH-Wert durch Zugabe von NaOH
bzw. HCl auf 7,6 eingestellt. Anschließend wurde mit Wasser auf
500 ml aufgefüllt (Triethanolamin-Puffer, 50 mmol; pH 7,6).
b) Substrat: Das Dihydroxyacetonphosphat wurde als Dimethylketal
geliefert, und mußte vor Gebrauch hydrolysiert werden. DOWEX-Ionenaustauscher
wurde in einem Becherglas mit bidestilliertem
Wasser aufgeschlämmt und der abgesetzte Ionenaustauscher abgetrennt.
30 mg des Ketals wurden in 3 ml bidestilliertem Wasser
gelöst und nach Zugabe von 0,6 ml Ionenaustauscher wurde die Mischung
1 Minute geschüttelt. Der pH-Wert lag bei 2 und wurde gegebenenfalls
durch Zusatz von DOWEX nachgestellt. Über eine Mikro-Glasfilternutsche
wurde abgesaugt, und mit bidestilliertem
Wasser nachgespült. Das Filtrat wurde auf 10 ml aufgefüllt, und
in Reaktionsgefäße in 1 ml-Portionen 6 Stunden lang bei 37°C
inkubiert. Anschließend wurden die Lösungen bis zum Gebrauch bei
-60°C gelagert.
Als Substrat wurden
760 µl NADH-Lösung (10 mg/ml) und
960 µl Dihydroxyacetonphosphat-Lösung (s. o.)
960 µl Dihydroxyacetonphosphat-Lösung (s. o.)
in 30 ml Triethanolaminpuffer gelöst. In Reagenzgläser wurden
Portionen zu 1,58 ml pipettiert und diese bis zur Inkubation im
Kühlschrank bei 4°C gelagert.
c) Enzym: 30 µl GDH-Suspension wurden mit 100 ml Triethanolaminpuffer
verdünnt und diese Enzymverdünnung in Portionen zu 990 µl in
Reagenzgläser pipettiert. Die Enzymverdünnung wurde bis zur Inkubation
bei 4°C im Kühlschrank gelagert.
d) Inkubation: wie unter 3.1.2.2 d
e) Messung: wie unter 3.1.2.2 e
a) Puffer: 3,45 g Natriumdihydrogenphosphat wurden in ca. 400 ml
bidestilliertem Wasser gelöst und der pH-Wert mit NaOH bzw. HCl
auf 7,6 eingestellt. Anschließend wurde mit Wasser auf 500 ml
aufgefüllt (Phosphat-Puffer, 50 mmol; pH 7,6).
b) Substrat: Als Substrat wurden
34,5 mg Glucose-6-Phosphat
34,5 mg NADP und
140,2 mg MgCl₂ · 6 H₂O
34,5 mg NADP und
140,2 mg MgCl₂ · 6 H₂O
in 100 ml Triethanolaminpuffer gelöst. In Reagenzgläser werden
Portionen zu 1,58 ml pipettiert und diese bis zur Inkubation im
Kühlschrank bei 4°C gelagert.
c) Enzym: 24 µl G6-PDH-Suspension wurden mit Phosphatpuffer auf 100
ml verdünnt und diese Enzymverdünnung in Portionen zu 990 µl in
Reagenzgläser pipettiert. Die Enzymverdünnung wurde bis zur Inkubation
bei 4°C im Kühlschrank gelagert.
d) Inkubation: wie unter 3.1.2.2 d
e) Messung: wie unter 3.1.2.2 e
Die Meßergebnisse für die Substanzen (1) bis (8) in bezug auf den
Enzyminhibitionstest sind in Tabelle 2 zusammengestellt.
4.1 Shampoo für fettendes Haar | |
Texapon(R)N 25 (4-1) | |
40,0 Gew.-% | |
Comperlan(R)KD (4-2) | 3,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-1 | 0,5 Gew.-% |
Bronidox(R)L (4-3) | 0,2 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.2 Schnellhaarkur-Emulsion | |
Cetylalkohol | |
3,0 Gew.-% | |
Dehyquart(R)A (4-4) | 2,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-2 | 0,3 Gew.-% |
Citronensäure | 1,0 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.3 Schnellhaarkur, klar | |
Cetiol(R)HE (4-5) | |
20,0 Gew.-% | |
Cetylpyridiniumchlorid | 5,0 Gew.-% |
Glycerin | 5,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-3 | 0,5 Gew.-% |
Isopropanol, ad | 100 Gew.-% |
4.4 Haarwasser | |
Cetiol(R)HE (4-5) | |
2,0 Gew.-% | |
Birkenextrakt | 1,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-1 | 0,1 Gew.-% |
Isopropanol | 30,0 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.5 Hautemulsion O/W | |
Cutina(R)MD (4-6) | |
7,0 Gew.-% | |
Eumulgin(R)B1 (4-7) | 3,0 Gew.-% |
Cetiol(R)SN (4-8) | 10,0 Gew.-% |
Myritol(R)318 (4-9) | 10,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-7 | 0,3 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
4.6 Hautcreme O/W | |
Cutina(R)MD (4-6) | |
17,0 Gew.-% | |
Eumulgin(R)B1 (4-7) | 3,0 Gew.-% |
Eutanol(R)G (4-10) | 11,0 Gew.-% |
Myritol(R)318 (4-9) | 6,0 Gew.-% |
Karottenöl CLR | 3,0 Gew.-% |
Produkt nach Beispiel 2-1 | 0,1 Gew.-% |
Wasser, ad | 100 Gew.-% |
Die in den Rezepturbeispielen verwendeten Handelsnamen haben folgende
Bedeutung:
(4-1) Texapon(R)N 25: 28%ige wäßrige Lösung von
Alkyl-(C₁₂-C₁₄)poly(2EO)glykolethersulfat-
Na-Salz (Henkel KGaA)
(4-2) Comperlan(R)KD: Kokosfettsäurediethanolamid (Henkel KGaA)
(4-3) Bronidox(R)L: 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (10%ige Lösung in 1,2-Propylenglykol) (Henkel KGaA)
(4-4) Dehyquart(R)A: Cetyltrimethylammoniumchlorid (25%ige Lösung in Wasser) (Henkel KGaA)
(4-5) Cetiol(R)HE: Polyol-Fettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glyceryl-Cocoate) (Henkel KGaA)
(4-6) Cutina(R)MD: Palmitin/stearinsäure-mono/diglycerid (Henkel KGaA)
(4-7) Eumulgin(R)B1: Cetyl/stearylalkohol + 12 Mol Ethylenoxid (Henkel KGaA)
(4-8) Cetiol(R)SN: Cetyl/stearyl-isononanoat (Henkel KGaA)
(4-9) Myritol(R)318: Capryl/caprinsäure-triglycerid (Henkel KGaA)
(4-10) Eutanol(R)G: 2-Octyldodecanol (Henkel KGaA)
(4-2) Comperlan(R)KD: Kokosfettsäurediethanolamid (Henkel KGaA)
(4-3) Bronidox(R)L: 5-Brom-5-nitro-1,3-dioxan (10%ige Lösung in 1,2-Propylenglykol) (Henkel KGaA)
(4-4) Dehyquart(R)A: Cetyltrimethylammoniumchlorid (25%ige Lösung in Wasser) (Henkel KGaA)
(4-5) Cetiol(R)HE: Polyol-Fettsäureester (CTFA-Bezeichnung: PEG-7-Glyceryl-Cocoate) (Henkel KGaA)
(4-6) Cutina(R)MD: Palmitin/stearinsäure-mono/diglycerid (Henkel KGaA)
(4-7) Eumulgin(R)B1: Cetyl/stearylalkohol + 12 Mol Ethylenoxid (Henkel KGaA)
(4-8) Cetiol(R)SN: Cetyl/stearyl-isononanoat (Henkel KGaA)
(4-9) Myritol(R)318: Capryl/caprinsäure-triglycerid (Henkel KGaA)
(4-10) Eutanol(R)G: 2-Octyldodecanol (Henkel KGaA)
Claims (5)
1. Verwendung von Phenolderivaten der allgemeinen Formel I
wobei bedeuten:
- - R¹ einen
- a) linearen oder verzweigten, gesättigten oder ein- bzw. mehrfach ungesättigten, gegebenenfalls durch einen Aryl-, Alkaryl- oder Cycloalkylrest substituierten Alkylrest mit insgesamt 7 bis 20 C-Atomen oder
- b) einen gegebenenfalls durch ein oder mehrere Halogen-, Aryl-, Alkaryl-, Cycloalkyl- oder ein oder mehrere lineare oder verzweigte, gesättigte oder ein- bzw. mehrfach ungesättigte Alkylreste substituierten Arylrest mit insgesamt 6 bis 20 C- Atomen,
- - n die Zahl 0 oder 1,
- - m die Zahl 0 oder 1,
- - p die Zahl 0 oder 1,
- - n die Zahl 0 bedeutet, wenn p den Wert 1 hat,
- - die Summe der Zahlen n, m und p größer 0 ist und
- - der Phenolring ortho-, meta- oder para-substituiert ist,
als antiseborrhoische Wirkstoffe zur Herstellung von topischen,
pharmazeutischen und kosmetischen Zubereitungen mit sebosuppressiver
Wirkung, zum Beispiel zur Behandlung von Hautstörungen wie Akne, Psoriasis
und Kopfschuppen.
2. Verwendung von Phenolderivaten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R¹ ein linearer oder verzweigter, gesättigter oder ein- bzw.
mehrfach ungesättigter Alkylrest mit insgesamt 7 bis 20, vorzugsweise 9
bis 15, C-Atomen ist und p die Zahl 1 bedeutet.
3. Verwendung von Phenolderivaten gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß R¹ ein gegebenenfalls durch ein bis drei Halogen- oder ein bis
drei lineare oder verzweigte, gesättigte oder ein- bzw. mehrfach ungesättigte
Alkylreste substituierter Arylrest mit insgesamt 6 bis 20,
vorzugsweise 6 bis 15, C-Atomen ist und p die Zahl 0 bedeutet.
4. Antiseborrhoische Zubereitungen zur topischen Anwendung auf dem Haar
oder auf der Haut, bestehend aus antiseborrhoischen Wirkstoffen in einem
dermatologisch verträglichen kosmetischen oder pharmazeutischen
Träger, dadurch gekennzeichnet, daß als antiseborrhoischer Wirkstoff
wenigstens eine Verbindung der allgemeinen Formel I gemäß Anspruch 1 in
einer Menge von 0,0005 bis 1,0 Gew.-% bezogen auf die gesamte Zubereitung
enthalten ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033565 DE4033565A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Antiseborrhoische zubereitungen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033565 DE4033565A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Antiseborrhoische zubereitungen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033565A1 true DE4033565A1 (de) | 1992-04-23 |
Family
ID=6416809
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033565 Withdrawn DE4033565A1 (de) | 1990-10-22 | 1990-10-22 | Antiseborrhoische zubereitungen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033565A1 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5869069A (en) * | 1994-07-22 | 1999-02-09 | Coletica | Lipophilic hydroxylated acid, its use in cosmetics and pharmacy, and its process of preparation |
-
1990
- 1990-10-22 DE DE19904033565 patent/DE4033565A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US5869069A (en) * | 1994-07-22 | 1999-02-09 | Coletica | Lipophilic hydroxylated acid, its use in cosmetics and pharmacy, and its process of preparation |
US6039961A (en) * | 1994-07-22 | 2000-03-21 | Coletica | Lipophilic hydroxylated acid, its use in cosmetics and pharmacy, and its process of preparation |
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