DE4033280A1 - Bohrvorrichtung fuer marknaegel - Google Patents
Bohrvorrichtung fuer marknaegelInfo
- Publication number
- DE4033280A1 DE4033280A1 DE19904033280 DE4033280A DE4033280A1 DE 4033280 A1 DE4033280 A1 DE 4033280A1 DE 19904033280 DE19904033280 DE 19904033280 DE 4033280 A DE4033280 A DE 4033280A DE 4033280 A1 DE4033280 A1 DE 4033280A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- tool
- intramedullary nail
- drive unit
- guide device
- coupling member
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Ceased
Links
Classifications
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/16—Bone cutting, breaking or removal means other than saws, e.g. Osteoclasts; Drills or chisels for bones; Trepans
- A61B17/164—Bone cutting, breaking or removal means other than saws, e.g. Osteoclasts; Drills or chisels for bones; Trepans intramedullary
-
- A—HUMAN NECESSITIES
- A61—MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
- A61B—DIAGNOSIS; SURGERY; IDENTIFICATION
- A61B17/00—Surgical instruments, devices or methods, e.g. tourniquets
- A61B17/16—Bone cutting, breaking or removal means other than saws, e.g. Osteoclasts; Drills or chisels for bones; Trepans
- A61B17/1613—Component parts
- A61B17/1615—Drill bits, i.e. rotating tools extending from a handpiece to contact the worked material
- A61B17/1617—Drill bits, i.e. rotating tools extending from a handpiece to contact the worked material with mobile or detachable parts
Landscapes
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Surgery (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Medical Informatics (AREA)
- Orthopedic Medicine & Surgery (AREA)
- Oral & Maxillofacial Surgery (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Dentistry (AREA)
- Heart & Thoracic Surgery (AREA)
- Nuclear Medicine, Radiotherapy & Molecular Imaging (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Animal Behavior & Ethology (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Public Health (AREA)
- Veterinary Medicine (AREA)
- Surgical Instruments (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung
und/oder Bearbeitung von Bohrungen für einen rohrartig hoh
len Marknagel, der in eine Knochenmarkhöhle eingebracht und
dort mittels durch die Bohrungen verlaufenden Feststellele
menten, wie z. B. schräg oder quer gerichtete Bolzen oder
Schrauben axial fixiert ist; eine Antriebseinheit treibt
hierzu ein Werkzeug für die Bohrungen durch Rotation, Oszil
lation und/oder Längsverschiebung an.
Die Marknagelung, auch Verriegelungsnagelung genannt, dient
zur Schienung von Knochenfrakturen von der Markhöhle aus
(Manual der Ostheosynthese, 2. Auflage, Springer-Verlag
Berlin, Heidelberg, New York, S. 104 - Marknagelung).
Hierzu sind bereits verschiedene Verriegelungsnägel und
-nagelsysteme auf dem Markt angeboten worden (vgl. Zentral
blatt für Chirurgie, Leipzig, 114 (1989), S. 1148, Abb. 4;
OP-Journal Nr. 3/Jahrgang 3/Dezember 1987) . Um den Mark
nagel in seiner Längsrichtung gegenüber dem zu schienenden
Knochen festzulegen, sind in Querrichtung Bolzen oder
Schrauben durch den Marknagel einzubringen. Hierfür werden
bildgebende Zielgeräte mit Röntgenunterstützung verwendet,
anhand welcher ein Bohrgerät zunächst durch das menschliche
Weichgewebe, dann durch den geschienten Knochen zur Bohrung
in der Wandung des Marknagels geleitet wird.
Demgegenüber wird bei einer Vorrichtung mit den anfangs
genannten Merkmalen erfindungsgemäß vorgeschlagen, ein das
Werkzeug tragendes Koppelglied zur Antriebseinheit vorzu
sehen, welches - in Längsrichtung des Marknagels verlau
fend - gegenüber dessen Längsachse flexibel auslenkbar ist
und ferner eine Führungseinrichtung für das Werkzeug
und/oder Koppelglied zu deren Auslenkung abweichend von der
Längsachsrichtung des Marknagels vorzusehen, wobei Werk
zeug, Koppelglied, Führungseinrichtung und gegebenenfalls
Antriebseinheit jeweils zum vom Inneren des Marknagels aus
gehenden und nach außen zur Knochenoberfläche gerichteten
Betrieb des Werkzeugs ausgelegt sind. Die Erfindung stellt
also ein Werkzeug für Bohrungen im Zusammenhang mit
Marknägeln dar, mittels welcher eine winkelgerechte Erzeu
gung oder Behandlung einer Bohrung nicht mehr vom Kno
chenäußeren zum Marknagelinnern, sondern umgekehrt vom
Marknagelinnenraum in Richtung zum Außenbereich des
geschienten Knochens erfolgt. Diesem Erfindungsgedanken
dient eine Ausbildung, nach der Werkzeug, Koppelglied, Füh
rungseinrichtung und gegebenenfalls Antriebseinheit jeweils
zur Funktion innerhalb des Marknagels ausgelegt oder bemes
sen sind. Insbesondere darf die Werkzeuglänge, welche nach
außen zu richten ist, und der Durchmesser des Koppelglieds
sowie die Abmessungen der Führungseinrichtung die lichte
Weite im Innenraum des Marknagels nicht überschreiten.
Beim eingangs genannten Stand der Technik stellt sich das
Problem, daß beim Bohren von der Außenumgebung zur Knochen
oberfläche und zur Festlegungsbohrung in der Wandung des
Marknagels ein Zielen notwendig ist, welches über die
genannten bildgebenden Zielgeräte meistens mit Röntgenun
terstützung durchgeführt wird. Derartige Bildwandler sind
nicht nur teuer, sondern führen, wenn sie auf Röntgen
strahlen basieren, zu einer starken Strahlenbelastung des
Patienten und Operateurs. Gleichwohl sind beträchtliche
Zielabweichungen und damit an sich unnötige Schädigungen
von Weich- und Knochengewebe oder Verlängerungen der Opera
tionszeit nicht vermeidbar. Gegenüber diesen Problemen bie
tet die erfindungsgemäße Bohrungsvorrichtung die Möglich
keit der Abhilfe: nach einer besonders vorteilhaften Aus
bildung wird die Bohrungsvorrichtung im Bereich ihres Werk
zeugs und/oder des Werkzeug-Ausgangs ihrer Führungseinrich
tung mit einem Tast- und/oder Arretierorgan versehen, wel
ches zum Orten einer oder mehrere Bohrungen, die bereits in
der Wandung des Marknagels vorhanden sind und/oder zum
dortigen positionsgenauen Festlegen der gesamten Vorrich
tung nebst dessen Werkzeug ausgeführt. Dieses Tast-
und/oder Arretierorgan arbeitet erfindungsgemäß im Inneren
des Marknagels und kann so Bohrungen in der Wandung des
Marknagels unmittelbar fühlen. Ein Zielen unter Zuhilfe
nahme aufwendiger und strahlenbelastender Bildwandler und
Bildschirme wird hinfällig. Zielabweichungen und damit ver
bundene Schädigungen des menschlichen (Knochen-)Gewebes
sind vermieden, weil durch die genannte Ausbildung sich der
Ort der Marknagel-Wandungsbohrungen hochgenau ermitteln und
eine entsprechende Positionierung des Werkzeugs vornehmen
läßt.
Eine zweckmäßige Konstruktionsmöglichkeit für das Tast-
und/oder Arretierorgan besteht in der Form eines Ober- und
Unterteils, die gegeneinander verschwenkbar aneinanderge
lenkt sind und auf ihrer Außenseite mehrere Tast- und/oder
Einrastnoppen oder Vorsprünge aufweisen. Mit dieser Form
läßt sich eine mechanische Abtastung der Marknagel-Bohrun
gen sowie eine Verrastung der Bohrungs-Vorrichtung in die
sen Bohrungen realisieren. Um Bohrungen beispielsweise für
Feststellelemente, die nicht im senkrechten, sondern im
schrägen Winkel zur Längsachse des Marknagels verlaufen,
bearbeiten zu können, besteht eine spezielle Ausbildung
darin, am Ober- und Unterteil in Längsachsrichtung gegen
einander versetzt angeordnete Noppen und Vorsprünge vorzu
sehen. Deren gemeinsame Flucht (gedachte Verbindungslinie)
entspricht dabei dem angestrebten Schrägwinkel für die Boh
rungs-Bearbeitung.
Für Gewährleistung des Einrückens der Noppen oder Vor
sprünge in die Marknagelbohrungen ist nach einer weiteren
Ausbildung der Erfindung ein Federelement angeordnet, der
art, daß es die aneinandergelenkten Ober- und Unterteile
voneinander spreizt. Das Spreizen oder gegeneinander Ver
schwenken von Ober- und Unterteil kann nach einer anderen
Ausbildung der Erfindung auch über ein Stellorgan, welches
von außerhalb angesteuert oder über eine externe Handhabe
betätigt wird, erfolgen. Ein derartiges Stellorgan kann
auch mit verstellbar ausgeführten Noppen oder Vorsprüngen,
welche nämlich von den Außenseiten von Ober- und Unterteil
ausfahrbar sind, verbunden sein.
Mit besonderem Vorteil ist ein Noppen oder Vorsprung mit
dem Ausgang der Führungseinrichtung für das Werkzeug bau
lich vereint bzw. integriert und/oder als rohrförmiger
Ansatz mit einer gemeinsamen Flucht mit dem Werkzeugausgang
ausgebildet.
Im Rahmen der Erfindung läßt sich das Stellorgan als Seil
zug, Hebel- und/oder linear verschiebbares Gestänge ausfüh
ren, welche mit dem Ober- und Unterteil und/oder den Noppen
oder Vorsprüngen zu deren Verschwenken bzw. Ausfahren in
Eingriff stehen.
Bei der erfindungsgemäßen Bohrungsvorrichtung ist das Werk
zeug im Bereich des Ausgangs der Führungseinrichtung zur
Ausrichtung nach außen schräg oder quer zur Marknagel-
Längsrichtung zu stellen bzw. auszulenken. Dabei tritt die
Problematik auf, daß aufgrund des begrenzt weiten Innen
raums des Marknagels die Aus- bzw. Umlenkung nur in einem
sehr kleinen Radius erfolgen kann. Dies führt zu außeror
dentlich kurzen Abmessungen des Werkzeugs, was dessen Bear
beitungseffektivität mindert. Dem wird allerdings mit einer
weiteren vorteilhaften Erfindungsausbildung begegnet: durch
den umgelenkten Verlauf der Führungseinrichtung im Bereich
seines Ausgangs für das Werkzeug wird eine Beuge oder
(Hohl-)Kehlung gebildet; die gemeinsame Schwenkachse von
Ober- und Unterteil ist durch diesen von den beiden Beu
gungsschenkeln begrenzten Zwischenraum verlaufend angeord
net. Dadurch läßt sich der Radius
im Bereich des Werkzeugausgangs und mithin die für das
Werkzeug selbst mögliche Länge vergrößern.
Der Erzielung einer kompakten Bauform und dem Schutz vor
Verschmutzung oder Umgebungseinflüssen dient es, wenn in
Weiterbildung der Erfindung Ober- und Unterteil des Tast-
und/oder Arretierorgans als Rahmen- oder Gehäuseteil ausge
führt sind, die Werkzeug, Koppelglied, Führungseinrichtung
und/oder Antriebseinheit umgeben und an die Abmessungen des
Marknagel-Innenraums entsprechend angepaßt sind. Anzustre
ben ist auch eine Verwendbarkeit nicht nur für gerade, son
dern auch gekrümmte oder gebogene Marknägel. Dem dient eine
Ausbildung der Erfindung, nach welcher die Führungseinrich
tung als das flexible Koppelglied umgebendes Rohr ausge
führt ist, das aus bleibend oder elastisch verform- oder
biegbarem Material, z. B. flexibles Stahl- oder Kunststoff
rohr, gebildet ist. Unter demselben Gesichtspunkt ist an
den genannten Rahmen- oder Gehäuseteil ein Rumpfteil in
Form einer flexiblen Hülle, beispielsweise aus Kunststoff
und/oder Gummimaterial, angeschlossen, das Werkzeug, Kop
pelglied, Führungseinrichtung und/oder Antriebseinheit
umgibt. So kann sich der Abschnitt der Bohrungsvorrichtung,
welcher dem den Werkzeugausgang der Führungseinrichtung
umgebenden Rahmen- oder Gehäuseteil nachfolgt, flexibel an
Marknagel-Krümmungen anpassen.
Das Koppelglied selbst ist im Rahmen der Erfindung als
biegsame Welle, Seele oder Strang ausgeführt. Zur Fixierung
des Bohr- und Bearbeitungswinkels für das Werkzeug ist das
Führungsrohr im Werkzeugausgangsbereich starr ausgeführt
oder von einem starren Kragenteil umfaßt.
Grundsätzlich lassen sich mit der erfindungsgemäßen Boh
rungsvorrichtung spanabhebende Bearbeitungen vielfältiger
Art durchführen. Im Hinblick auf die Anwendung bei der
medizinischen Marknagelung ist die Ausbildung des Werkzeugs
vor allem als Bohrer - gegebenenfalls mit einer Keilform
zur Erzeugung einer Zentrierungssenkung an einer Bohrung
durch den Marknagel zweckmäßig: sowohl die erzeugte Boh
rung, die vom Marknagel ausgeht und sich durch das Knochen-
und sonstige Gewebe erstreckt, als auch die Senkung an der
Marknagelbohrung ermöglichen als Zentrierungsführung das
Einbringen von Marknagelfeststellelementen wie querverlau
fende Verriegelungsschrauben und -bolzen durch den Opera
teur.
Zur Realisierung der Antriebseinheit ist ein marktüblicher
Preßluftmotor zweckmäßig, der im Rahmen der Erfindung mit
einem ausfahrbaren Anschlußteil, z. B. einer Bohrspindel
mit Schnellkopplung kombiniert ist.
Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung bevorzugter
Ausführungsbeispiele der Erfindung sowie anhand der Zeich
nung. Darin zeigen jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 eine Seitenansicht auf eine beispielhafte
Bohrungsvorrichtung nach der Erfindung,
Fig. 2 diese Bohrungsvorrichtung im Längsschnitt un
mittelbar vor dem Einführen in einen Marknagel,
Fig. 3 im Längsschnitt diese Bohrungsvorrichtung, arre
tiert im Marknagel,
Fig. 4 bis 6 jeweils abgewandelte Ausführungsbeispiele der
Bohrungsvorrichtung arretiert im Marknagel,
Fig. 7 eine Fig. 1 entsprechende Ansicht eines weiteren
Ausführungsbeispiels für eine Bohrungsvorrichtung.
Die beispielhafte Bohrungsvorrichtung gemäß Fig. 1 weist
einen aus einem Oberteil 1 und einem über eine Gelenkstelle 2
daran angelenkten Unterteil 3 zusammengesetzten Rahmen auf.
Vom hinteren Ende des Unterteils 3 springt ein Schnellkup
pelteil 4 vor, innerhalb welchem eine herausstehende Bohr
spindel 5 rotierbar und in Längsrichtung 6 verschiebbar
angeordnet ist. Der Antrieb der Bohrspindel 5 in die
genannten (Dreh-)Richtungen erfolgt mittels eines
Preßluftmotors 7, mit dem das Schnellkuppelteil 4 zur
mechanischen Befestigung und die Bohrspindel 5 zum Antrieb
in Eingriff steht. Zur manuell steuerbaren Verschwenkung 8
des Oberteils 1 ist ein Stellorgan in Form einer verschieb
bar gelagerten Stange 9 vorgesehen. Zu deren in Längsrich
tung 6 gleitend verschiebbaren Lagerung dienen auf dem
Unterteil 3 befestigte Tragvorsprünge 10, welche mit (nicht
sichtbaren) Gleitbohrungen zur Führung der Stellstange 9
durchsetzt sind. Das dem Preßluftmotor 7 zugewandte Ende
der Stellstange 9 ist zu ihrer Verschiebung in Längsrich
tung 6 mit einer Handhabe 11, das entgegengesetzte Ende mit
einem Druckkopf 12 zum Verschwenken 8 des Oberteils 1 ver
sehen. Der Druckkopf 12 untergreift das Oberteil 1 in einer
vom Unterteil 3 schräg nach oben divergierenden Rampenkeh
lung 13 und gleitet bei entsprechender Verschiebung der
Handhabe 11 in Längsrichtung 6 auf der Rampenoberfläche
entlang. Im (in Fig. 1 links dargestellten) Vorderbereich
nach der Gelenkstelle 2 besitzen das Oberteil 1 und das
Unterteil 3 jeweils auf ihrer äußeren Längsseite ange
brachte Einrastnoppen 14a, 14b.
Gemäß Fig. 2 ist der Einrastnoppen 14b an der Unter- bzw.
Außenseite des Unterteils 3 baulich vereint mit dem Werk
zeugausgangsbereich 15 eines gegebenenfalls teilweise voll
ständig verbiegbaren Führungsrohres 16. Das Führungsrohr 16
ist innerhalb des Unterteils 3 mit (nicht gezeichnetem) U-
förmigem Querschnitt aufgenommen und führt in seinem eige
nen Inneren eine flexible Welle 17 mit einem Bohrkopf 18 am
einen Ende. Das andere Ende der Bohrwelle 17 ist mit der
Bohrspindel 5 (siehe Fig. 1) fest verbunden und wird von
dieser angetrieben, insbesondere um seine Längsachse
rotiert, in Längsrichtung 6 verschoben und/oder oszilliert.
Die flexible Welle 17 bildet also das Koppelglied zur Über
tragung der Bewegungsenergie vom Preßluftmotor 7 auf das
Werkzeug, insbesondere den Bohrkopf 18. Ferner ist zwischen
Oberteil 1 und Unterteil 3 an derem vorderen Ende ein
Federelement 19 angeordnet, welches zum Auseinanderspreizen
von Ober- und Unterteil 1, 3 um die durch die Gelenkstelle
2 führende Schwenkachse dient. Durch das resultierende
Drehmoment wird der rückwärtige Abschnitt (hinter der
Gelenkstelle 2) des Oberteils 1 mit seiner Rampenkehlung 13
auf den Druckkopf 12 der Stellstange 9 gedrückt. Zur weite
ren Stabilisierung und Versteifung des Werkzeugausgangs 15
am Ende des Führungsrohrs 16 ist dieses dort von einem
starren Kragenteil 20 umfaßt. Anstelle des Kragenteils 20
kann das Führungsrohr 16 wenigstens an seinem Werkzeugaus
gangsende 15 selbst starr oder versteift ausgeführt sein.
Bei der in Fig. 2 dargestellten Stellung wird die Bohrungs
vorrichtung gerade in den Hohlraum 21 eines Marknagels 22
eingeführt. Unmittelbar nach erfolgter Einführung wird die
Stellstange 9 in Einführrichtung bzw. Längsrichtung 6 über
deren Handhabe 11 verstellt, so daß der Druckkopf 12 an der
Rampenkehlung 13 entlanggleitet und an der Rundkehlung 23
anschlägt, wie in Fig. 3 dargestellt. Hierdurch gewinnt das
Oberteil einen rotatorischen Freiheitsgrad, so daß das
Federelement 19 es vom Unterteil 3 weiter weg schwenken
kann (vgl. Fig. 2 mit Fig. 3). Gleichzeitig werden die Ein
rastnoppen 14a, 14b gegen die Innenwände des Marknagels 22
gedrückt, bis sie aufgrund weiteren Einführens der Boh
rungsvorrichtung zu Marknagel-Querbohrungen 24 gelangen und
in diese einrücken, wie in Fig. 3 gezeigt. In dieser Stel
lung ist das erfindungsgemäße Bohrungsgerät in Längsrich
tung festgelegt; Ober- und Unterteil 1, 3 nebst der Gelenk
stelle 2, Einrastnoppen 14a, 14b sowie Federelement 19 bil
den somit ein kombiniertes Tast- und Arretierorgan.
Das Ausführungsbeispiel gemäß Fig. 4 unterscheidet sich von
dem nach den Fig. 1 bis 3 durch die Anpassung an Marknagel-
Querbohrungen 24, die längs einer gemeinsamen Flucht 25
verlaufen, die gegenüber der Mittelachse des Marknagels 22
keinen senkrechten wie nach Fig. 1 bis 3, sondern schrägen
Winkel einschließt. Dementsprechend sind die beiden Ein
rastnoppen 14a, 14b in derselben gemeinsamen Flucht 25 lie
gend und in Längsrichtung 6 versetzt angeordnet.
Das Ausführungsbeispiel nach Fig. 5 unterscheidet sich von
den vorherigen durch die spezifische Anordnung der Gelenk
stelle 2: Diese ist innerhalb der Beuge oder Kehlung 26
angeordnet, welche durch die Biegung im Werkzeugsausgangs
bereich 15 des Führungsrohres 16 gebildet ist. Durch diese
Art der Anordnung ist eine Vergrößerung des Biegungsradius
für den Ausgangsbereich 15 möglich, so daß ein gegenüber
den vorherigen Ausführungsbeispielen verlängerter und
mithin effizienter arbeitender Bohrkopf 18 Verwendung fin
den kann. Insbesondere sind für den Werkzeugsausgangsbe
reich 15 längere, nahezu geradlinige Abschnitte möglich.
Während die bisherigen Ausführungsbeispiele zur Erzeugung
von (nicht gezeigten) Bohrungen von einer Marknagel-Quer
bohrung aus durch das Knochengewebe bis zur Knochenober
fläche und weiter vorgesehen sind, dient die Ausführung
nach Fig. 6 der Ausbildung einer Zentrierungssenkung 27
(gestrichelt gezeichnet) in einer Marknagel-Querbohrung 24.
Zu diesem Zweck ist der Bohrkopf 18 mit einer Kegelform
versehen. In Fig. 6 ist ferner die Querrichtung 28, in die
der Bohrkopf nebst flexibler Antriebswelle gegenüber der
Längsrichtung 6 ausgelenkt wird, und die Rotationsrichtung
29 der flexiblen Welle 17 ersichtlich.
Gemäß Fig. 7 ist an dem aus Oberteil 1 und Unterteil 3
gebildeten Rahmen ein flexibel verbiegbarer Abschnitt 30,
beispielsweise aus Kunststoff und/oder Gummi, angesetzt.
Der hintere, dem Preßluftmotor 7 benachbarte Unterteilab
schnitt 3a ist über einen flexiblen Mittelabschnitt 30 mit
dem vorderen Unterteilabschnitt 3b, welcher den Einrastnop
pen 14b aufweist, verbunden. Mit dieser Anordnung ist eine
Einbringung der Bohrungsvorrichtung in gebogene gekrümmte
Marknägel möglich.
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Erzeugung und/oder Bearbeitung von
Bohrungen (24) für einen rohrartig hohlen Marknagel
(22), der in eine Knochenmarkhöhle eingebracht und
dort mittels durch die Bohrungen (24) verlaufenden
Feststellelementen, beispielsweise durch schräg oder
quer gerichtete Bolzen oder Schrauben, axial fixiert
ist, mit einem von einer Antriebseinheit (7) rotier-,
oszillier- und/oder längsverschiebbaren Werkzeug
(18) für die Bohrungen (24), gekennzeichnet durch ein
gegenüber der Längsachsrichtung (6) des Marknagels
flexibel auslenkbares Koppelglied (24) zwischen Werk
zeug (18) und Antriebseinheit (7), und durch eine
Führungseinrichtung (16) für das Werkzeug (18)
und/oder Koppelglied (17) zu deren Auslenkung abwei
chend von der Längsachsrichtung (6), wobei Werkzeug
(18), Koppelglied (17), Führungseinrichtung (16) und
gegebenenfalls Antriebseinheit (7) jeweils zum vom
Inneren des Marknagels (22) ausgehenden Betrieb des
Werkzeugs (18) nach außen ausgebildet sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß Werkzeug (18), Koppelglied (17), Führungseinrich
tung (16) und gegebenenfalls Antriebseinheit (7)
jeweils zur Funktion innerhalb des Marknagels (22)
ausgelegt oder bemessen sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet
durch eine im Bereich des Werkzeugs (18) und/oder
Werkzeug-Ausgangs (15) der Führungseinrichtung (16)
angeordnetes Tast- und/oder Arretierorgan (1, 3, 14a,
14b, 19) zum Orten einer oder mehrer Bohrungen (24)
durch die Wandung des Marknagels (22) und/oder zum
dortigen positionsgenauen Festlegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß das Tast- und/oder Arretierorgan (1, 3, 14a, 14b,
19) ein Ober- und Unterteil aufweist, die gegeneinan
der verschwenkbar verbunden (2) und auf ihrer Außen
seite mit einem oder mehreren Tast- und/oder Einrast
noppen (14a, 14b) oder -vorsprüngen versehen sind.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch am
Ober- und Unterteil (1, 3) axial gegeneinander ver
setzt angeordnete Noppen oder Vorsprünge (14a, 14b,
Fig. 4).
6. Vorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, gekennzeichnet
durch ein Federelement (19), das zwischen Ober- und
Unterteil zu deren Verschwenken (8) voneinander ange
ordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4, 5 oder 6, dadurch
gekennzeichnet, daß wenigstens ein Noppen (14b) oder
Vorsprung als rohrförmiger Ansatz im Bereich des
Werkzeugausgangs (15) der Führungseinrichtung ausge
führt oder durch den Werkzeugausgang (15) gebildet
ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-7, gekenn
zeichnet durch ein extern betätigbares Stellorgan (9)
für das Tast- und/oder Arretierorgan (1, 3, 14a, 14b,
19) zum Verschwenken (8) von dessen Ober- und Unter
teil gegeneinander und/oder Ausrücken ausfahrbar
angeordneter Noppen oder Vorsprünge auf deren Außen
seiten.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß das Stellorgan als Seilzug, Hebelsystem und/oder
linear verschiebbares Gestänge (9) ausgeführt ist,
welche mit dem Ober- oder Unterteil (1, 3) und/oder
den Noppen oder Vorsprüngen (14a, 14b) zu deren Ver
stellung verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-9, gekenn
zeichnet durch einen zur Bohrung (24) umgelenkten
Verlauf am Werkzeugausgang (15) der Führungseinrich
tung (16), innerhalb von dessen dadurch gebildeter
Beuge oder Kehlung (26) die gemeinsame Schwenkachse
(2) von Ober- und Unterteil (1, 3) angeordnet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 4-10, dadurch
gekennzeichnet, daß Ober- und Unterteil (1, 3) als
Rahmen- oder Gehäuseteil ausgeführt sind, die Werk
zeug (18), Koppelglied (17), Führungseinrichtung (7)
und/oder Antriebseinheit umgeben.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß an dem Rahmen- oder Gehäuseteil (1, 3) ein Rumpf
teil (30) angeschlossen ist, der als flexible Hülle
beispielsweise aus Kunststoff für Werkzeug (18), Kop
pelglied (17), Führungseinrichtung (16) und/oder An
triebseinheit (7) ausgebildet ist.
13. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Koppelglied (17) als
biegsame Welle, Seele oder Strang ausgeführt ist.
14. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Führungseinrichtung
(16) als das Koppelglied (17) umgebendes Rohr ausge
führt ist, das vorzugsweise aus bleibend verform-
oder biegbarem Material gebildet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (16) im Werkzeug-Ausgangsbereich (15)
zur Fixierung des Bohr- und/oder Bearbeitungswinkels
des Werkzeugs (18) unverformbar versteift oder von
einem starren Kragenteil (20) umfaßt ist.
16. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß das Werkzeug (18) als
Fräser oder Bohrer gegebenenfalls mit einer Keilform
(Fig. 6) zur Erzeugung einer Zentrierungssenkung (27)
an einer Bohrung durch den Marknagel (22) ausgebildet
ist.
17. Vorrichtung nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Antriebseinheit (7)
durch einen Preßluftmotor, versehen mit einem ausfahr
baren Anschlußteil, zum Beispiel Bohrspindel (5) mit
Schnellkupplung (4) am Ende, realisiert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904033280 DE4033280A1 (de) | 1990-04-30 | 1990-10-19 | Bohrvorrichtung fuer marknaegel |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE4013852 | 1990-04-30 | ||
DE19904033280 DE4033280A1 (de) | 1990-04-30 | 1990-10-19 | Bohrvorrichtung fuer marknaegel |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4033280A1 true DE4033280A1 (de) | 1991-10-31 |
Family
ID=25892711
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904033280 Ceased DE4033280A1 (de) | 1990-04-30 | 1990-10-19 | Bohrvorrichtung fuer marknaegel |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4033280A1 (de) |
Cited By (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6053918A (en) * | 1994-10-25 | 2000-04-25 | General Orthopedics | Apparatus and method for fastening an intramedullary nail to a bone |
US6309392B1 (en) | 1998-12-30 | 2001-10-30 | Daniel Alexander | System for intramedullary fixation of long bone fractures |
CN102665582A (zh) * | 2009-11-19 | 2012-09-12 | 帝纪麦德奥托公司 | 髓间系统和方法 |
CN103006306A (zh) * | 2012-12-30 | 2013-04-03 | 翟延荣 | 交锁髓内钉锁钉定位钻孔方法和装置 |
US20130211405A1 (en) * | 2012-02-10 | 2013-08-15 | Synthes Usa, Llc | Suture distal locking |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0218492A1 (de) * | 1985-08-27 | 1987-04-15 | ZIMMER S.A. Société dite: | Bohrsonde für Knochennagel und zugehöriger Knochennagel |
DE3841490A1 (de) * | 1987-12-18 | 1989-07-06 | Zimmer Sa | Bohrsonde, insbesondere zum positionieren und befestigen eines knochenmarknagels |
-
1990
- 1990-10-19 DE DE19904033280 patent/DE4033280A1/de not_active Ceased
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0218492A1 (de) * | 1985-08-27 | 1987-04-15 | ZIMMER S.A. Société dite: | Bohrsonde für Knochennagel und zugehöriger Knochennagel |
DE3841490A1 (de) * | 1987-12-18 | 1989-07-06 | Zimmer Sa | Bohrsonde, insbesondere zum positionieren und befestigen eines knochenmarknagels |
Cited By (8)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6053918A (en) * | 1994-10-25 | 2000-04-25 | General Orthopedics | Apparatus and method for fastening an intramedullary nail to a bone |
US6309392B1 (en) | 1998-12-30 | 2001-10-30 | Daniel Alexander | System for intramedullary fixation of long bone fractures |
CN102665582A (zh) * | 2009-11-19 | 2012-09-12 | 帝纪麦德奥托公司 | 髓间系统和方法 |
JP2013511352A (ja) * | 2009-11-19 | 2013-04-04 | ディージーアイメド オーソ, インコーポレイテッド | 髄内システムおよび方法 |
US9526540B2 (en) | 2009-11-19 | 2016-12-27 | Distalock, Llc | Intramedullary system and method |
US20130211405A1 (en) * | 2012-02-10 | 2013-08-15 | Synthes Usa, Llc | Suture distal locking |
US8821492B2 (en) * | 2012-02-10 | 2014-09-02 | DePuy Synthes Products, LLC | Suture distal locking |
CN103006306A (zh) * | 2012-12-30 | 2013-04-03 | 翟延荣 | 交锁髓内钉锁钉定位钻孔方法和装置 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE60201120T2 (de) | Vorrichtung zur Auffindung der Position von Schraubenlöchern zur Fixierung eines Markraumnagels | |
EP0980676A1 (de) | Instrument zur chirurgischen Anastomose | |
EP1673004B1 (de) | Endoskop mit einer flexiblen sonde | |
EP1713376A1 (de) | Endoskop mit einer flexiblen sonde | |
CH678804A5 (de) | ||
DE2849694B2 (de) | Chirurgisches Instrument fur Operationen an Gelenken | |
WO1996028107A1 (de) | Vorrichtung zur führung chirurgischer instrumente für die endoskopische chirurgie | |
DE8417428U1 (de) | Zielgerät | |
EP1680037B1 (de) | Medizinisches instrument mit endoskop | |
DE4238582A1 (de) | Distales Zielgerät bei Verriegelungsnagelungen | |
EP1292235B1 (de) | Vorrichtung zur positionierung eines chirurgischen instrumentes | |
DE4033280A1 (de) | Bohrvorrichtung fuer marknaegel | |
DE102006009716B4 (de) | Lithotripsiegerät | |
DE19605394A1 (de) | Knochenbohrgerät in der enossalen Implantologie | |
DE10045036C1 (de) | Therapeutisches Endoskop | |
DE19731879C2 (de) | Intramedulläres Schienungssystem für Röhrenknochen | |
DE102007006185B4 (de) | Vorrichtung zur perkutanen Gefäßintervention | |
WO2017097405A1 (de) | Instrument und verwendung eines instruments | |
EP3155973A1 (de) | Biopsiezange | |
WO2003082394A1 (de) | Biopsieinstrument | |
EP3817676A1 (de) | Vorrichtung zur korrektur einer knochenfraktur | |
DE102006055166A1 (de) | Röntgenvorrichtung mit einem Röntgenstrahler und einem Röntgendetektor | |
DE19957330A1 (de) | Röntgenapparat | |
EP1095625A2 (de) | Haltesystem für Hilfsinstrumente insbesondere in der minimal invasiven Chirurgie | |
DE4442185A1 (de) | Führung |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8131 | Rejection |