DE4033268A1 - Schiesssimulationsverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrung - Google Patents
Schiesssimulationsverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrungInfo
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- F41G3/2622—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device for simulating the firing of a gun or the trajectory of a projectile
- F41G3/2683—Teaching or practice apparatus for gun-aiming or gun-laying using a light emitting device for simulating the firing of a gun or the trajectory of a projectile with reflection of the beam on the target back to the weapon
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Description
Die Erfindung betrifft ein Schießsimulationsverfahren nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie eine Vorrichtung zu seiner Durchführung.
Eine solche Vorrichtung ist z. B. der DE 35 04 579 C2 zu entnehmen, ohne
daß eine genauere Angabe darüber gemacht wird, ob und gegebenenfalls wie
der Aufsatzwinkel des echten Geschosses bei der Simulation durch Laser
licht berücksichtigt wird.
Aus DE 31 14 000 C2 und DE 32 29 298 A1 sind sodann ähnliche Verfahren und
Vorrichtungen generell für ballistische Waffen bekannt, bei denen Aufsatz-
und Vorhaltewinkel von einem Feuerleitrechner ermittelt werden, um mit den
selben automatisch die Waffen einzustellen.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Schießsimulator für Handfeuerwaffen,
überwiegend Gewehre, zu entwickeln, der die Flugbahn eines Geschosses so
simuliert, als ob das Geschoß auf die Zielscheibe zufliegen würde und da
bei die gleiche Flugbahn wie das richtige Geschoß hätte, das aus dem Ge
wehr verschossen wird. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Kenn
zeichnungsmerkmale des Anspruchs 1 gelöst. Auf diese Weise läßt sich der
Aufsatzwinkel je nach Bedarf sowohl auf einfachste Art durch vorausgehendes
Abschätzen der Entfernung oder aber automatisiert mittels Laserentfernungs
messer und computergespeicherter Flugbahn ermitteln.
Im folgenden wird an Hand einer Zeichnung ein Ausführungsbeispiel der Erfin
dung näher erläutert, wobei die in den einzelnen Figuren einander ent
sprechenden Teile dieselben Bezugszahlen aufweisen. Es zeigt
Fig. 1 einen gewehrförmigen Schießsimulator mit Lasersender
und Umlenkspiegel-Visiereinheit im Gewehrschaft,
Fig. 2a die Umlenkspiegel-Visiereinheit gemäß Fig. 1 in
vergrößertem Maßstab für sich herausgezeichnet,
Fig. 2b die Umlenkspiegel-Visiereinheit der Fig. 2a in
einer Seitenansicht gemäß Pfeilrichtung und
Fig. 3 die Umlenk-Visiereinheit mit einer Verstellmöglich
keit für den die Strahlung auskoppelnden Spiegel.
Scharfschützengewehre mit hoher Präzision und entsprechend angepaßter
Munition ermöglichen es dem Schützen, auf große Entfernungen kleine
Ziele im Zentrum zu treffen. Die Trefferausbeute hängt dann nur von der
Zielgenauigkeit des Schützen ab. Dabei muß der Schütze berücksichtigen,
daß das Geschoß trotz seiner hohen Beschleunigung durch sein Gewicht und
seine Schwerpunktlage eine nach unten hin gekrümmte Flugbahn beschreibt,
die in Abhängigkeit von der Entfernung von der durch die Sichtlinie des
Schützen vorgegebenen, geraden Flugbahn abweicht. Diese Flugbahnabweichung
korrigiert der Schütze, indem er sein Visier auf eine "geschätzte" Entfer
nung einstellt.
Beim Schießen auf dem Schießstand ist die Zielscheibenentfernung genau
bekannt oder durch die Art des Wettkampfes vorgegeben, und der Schütze
hat sein Gewehr auf diese Entfernung eingeschossen und kennt den richti
gen Aufsatzwinkel, mit dem er bei genauem Anvisieren das Zentrum der Ziel
scheibe treffen wird.
Kritisch ist die Situation, wenn der Schütze ohne Kenntnis der Zielent
fernung eine mehr oder weniger genaue Abschätzung macht und sich bei
einem Zielobjekt im Wettbewerb nicht einschießen kann, um die gewünschte
Trefferwahrscheinlichkeit zu erreichen.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird daher ein hinsichtlich Form, Gewicht
und Schwerpunktslage einem herkömmlichen Gewehr angepaßter Simulator vor
geschlagen, der in seinem Schaft 1 anstelle von Munition einen über den
Batteriesatz 2 gespeisten Lasersender 3 aufweist. Es kann dies ein Raman-
Laser von 1,54 µm Wellenlänge, ein Halbleiterlaser hoher Pulsfolgefrequenz
oberhalb 1,54 µm Wellenlänge oder ein CO2-Impulslaser von 10,6 µm Wellen
länge sein. Über die Fokussieroptik 4 wird der Laserstrahl, dessen Durch
messer etwa dem Kaliber des simulierten Geschosses entspricht, scharf ge
bündelt. Da ein solcher Laserstrahl eine exakt gerade Flugbahn besitzt,
verhält er sich anders als das Geschoß, das eine gestreckte, parabolische
Flugbahn beschreibt und daher von dem Schützen, je nach Entfernung, den
richtigen Aufsatzwinkel fordert.
Ohne zusätzliche Maßnahmen würde also der Schütze mit dem "Lasergewehr" ohne
Aufsatzwinkel viel besser schießen, weil der Laserstrahl eine gerade Flug
bahn beschreibt und keinen Aufsatzwinkel benötigt, um den Lichtimpuls in
den Scheibenmittelpunkt zu lenken.
Man muß daher bei dem Simulator Maßnahmen treffen, damit der Schütze im
Schießstand den gleichen Aufsatzwinkel wählt wie bei dem mit der Schwer
kraft behafteten Geschoß: Aus dieser Erwägung heraus muß der Schütze die
Zielscheibenentfernung schätzen und aus der ihm bekannten Flugbahn des
wirklichen Geschosses den Aufsatzwinkel ermitteln, den er braucht, um das
Zentrum der Zielscheibe zu treffen. Dabei kann er sich natürlich verschätzen.
Nach dem Einschießen aber wird er immer wieder den richtigen Aufsatzwinkel
wählen, um ins Zentrum zu treffen.
Beim Übungsschießen mit einem Schußsimulator, der aus einem augensicheren
Pulslaser besteht, wird dieser Schußsimulator über die Umlenkspiegel-Visier
einheit 5 auf die Zielscheibe ausgerichtet und damit die Entfernung des
Schützenvisiers von der Zielscheibe überschlägig ermittelt. Aus dieser Ent
fernungsangabe und der gegebenenfalls in einem Computer gespeicherten Flugbahn
des zu simulierenden Geschosses kann der erforderliche Aufsatzwinkel be
rechnet werden, den der Schütze wählen muß, wenn das Geschoß ins Scheiben
zentrum treffen soll. Über den Abschußbügel 7 betätigt er den elektro
nischen Schalter 6 für die Auslösung des Laserimpulses.
Die Umlenkspiegel-Visiereinheit 5 ist in Fig. 2 in vergrößertem Maßstab
für sich herausgezeichnet. Sie besteht aus den zwei Spiegeln 5′ und 5′′,
die im Normalfall in dem Rahmen 14 zueinander parallel verlaufend gehal
tert sind und den Strahlengang um zweimal 90° umlenken. Beide Spiegel
können fest oder nur der in Strahlendurchtrittsrichtung erste Spiegel 5′
fest und Spiegel 5′′ um die Achse 12, die Rahmen 14 und Gewehrschaft 1
horizontal durchspannt, verschwenkbar gelagert sein. Wie Fig. 3 veranschau
licht, kann in letzterem Fall auf die Achse 12 ein Rändelrad 13 befestigt
sein, das an seinem Umfang eine Teilung aufweist. Durch Verdrehen des
Rädchens und damit bewirktem Verschwenken von Spiegel 5′′ läßt sich der
Teilung entsprechend die Entfernung des Laserschusses einstellen. Mit
anderen Worten: Unmittelbar vor Schießbetätigung läßt sich auf diese Weise
der Laser um den ermittelten Betrag nach unten schwenken. Der Laseraustritt
ist hierbei mit der Bezugszahl 9, die Kimme mit 10 und das Korn mit 11 be
zeichnet.
Bei einem anderen, aufwendigeren und zeichnerisch nicht erfaßten Ausführungs
beispiel kann anstelle des Lasersenders 2 auch ein kompletter Laserentfer
nungsmesser im Gewehrschaft 1 eingebaut sein bzw. für die Ermittlung der
Entfernung Verwendung finden.
Da die Geschoßflugbahn bei der Simulationsvorrichtung durch einen geraden
Laserstrahl simuliert wird, der den Treffpunkt des "Geschosses" auf der
Zielscheibe anzeigt, muß der Abstand zum Ziel entweder geschätzt oder mit
dem Laserentfernungsmesser im Visier gemessen und aus der Zielentfernung der
errechneten, parabolischen Flugbahn der Aufsatzwinkel ermittelt werden, der
erforderlich wäre, um bei der vorgegebenen "Geschoßflugbahn" den Laserim
puls ins Zentrum der Zielscheibe zu steuern. Dann ergeben sich automatisch
die Abweichungen des Laserlichtpunktes vom Zentrum der "elektronischen
Schießscheibe" als Richtfehler des Schützen.
Verfahren und Vorrichtung können wesentlich vereinfacht werden, wenn man
feste Zielscheibenentfernungen wählt und den Aufsatzwinkel des Lasers fest
einstellt.
Da der Laserimpuls relativ niedrige Leistungsdichten hat, sind für die
Trefferanzeige normale Schießscheiben nicht sonderlich geeignet. Der er
findungsgemäße Vorschlag sieht daher eine Zielscheibe vor, die aus einem
Mosaik oder einer runden Scheibe photoelektrischer Sensoren besteht, die
geringe Abmessungen haben und so mosaikartig aufgebaut sind, daß der Licht
impuls nur eine begrenzte Anzahl von Detektoren aktiviert und eine Schaltung
vorhanden ist, die den Schwerpunkt der auftreffenden Laserstrahlung mit aus
reichender Genauigkeit darstellt bzw. vermißt. Aber auch eine Spezialfolie
ist als Zielscheibe denkbar, die an der Stelle der Bestrahlung mit Laser
licht ihre Transparenz und/oder Farbe ändert.
Claims (9)
1. Schießsimulationsverfahren mit einem nach Art eines Gewehres ausge
bildeten Simulator, der mit einem Lasersender ausgerüstet ist, dessen
verstellbarer Strahlengang auf ein Zielscheibenzentrum abgestrahlt
wird und dort im Trefferfall einen Lichtfleck erzeugt, dadurch
gekennzeichnet, daß
- a) ein augensicherer Laser (3) verwendet wird, dessen Strahl-Durchmesser in etwa demjenigen des zu simulierenden Geschosses entspricht,
- b) die Zielentfernung abgeschätzt oder mit einem Laserentfernungsmesser gemessen wird,
- c) aus der durch Abschätzung oder exakte Messung - gegebenenfalls unter Zuhilfenahme der in einem Computer gespeicherten vorgegebenen Flugbahn des gedachten Geschosses - für den gewichtslosen, geraden Laserstrahl der entsprechende Neigungs- oder Aufsatzwinkel gegenüber der Seelenachse des Gewehrlaufes (8) ermittelt wird und
- d) der Laser (3) innerhalb des Gewehrlaufes (8) unmittelbar vor Schieß betätigung über eine in seinem Strahlengang installierte Umlenk spiegel-Visiereinheit (5) um den errechneten Betrag schräg nach unten gerichtet wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Zielentfernung mittels eines hochpulsierenden Laserentfernungs
messers ermittelt, mit dem vom Schützen geschätzten Wert verglichen
und auf diese Weise der Zielfehler des Schützen errechnet sowie bei
der Trefferanzeige direkt als Ablage vom Scheibenzentrum angezeigt
wird.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Simulator hinsichtlich
Form, Gewicht und Schwerpunktslage einem Gewehr angepaßt ist und in
seinem Schaft (1) anstelle von Munition einen Lasersender (2, 3) mit
Fokussieroptik (4), der Umlenkspiegel-Visiereinheit (5) zum Ausrichten
auf die Zielscheibe und einen über den Abschußbügel (7) betätigbaren
elektronischen Schalter (6) für die Auslösung des Laserimpulses ent
hält.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
die Umlenkspiegel-Visiereinheit (5) aus zwei im Normalfall zueinander
parallelen, den Laserstrahl um jeweils 90° umlenkenden Spiegeln (5′; 5′′)
besteht, von denen der in Strahlendurchtrittsrichtung zweite Spiegel
(5′′) - zwecks Neigung der Laserachse - aus seiner Parallelität heraus
verstellbar ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß
der zweite Spiegel (5′′) auf einer den Gewehrschaft (1) horizontal durch
spannenden und mit einem Rändelrad (13) versehenen Drehachse (12) zen
trisch befestigt ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß das Rändelrad (13) mit einer der Entfernung des Laserschusses ent
sprechenden Teilung versehen ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Lasersender (2, 3) ein Raman-Laser von
1,54 µm Wellenlänge, ein Halbleiterlaser hoher Pulsfolgefrequenz ober
halb von 1,54 µm Wellenlänge oder ein CO2-Impulslaser von 10,6 µm
Wellenlänge ist.
8. Vorrichtung nach einem der vorausgehenden Ansprüche, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zielscheibe aus einer Folie besteht, die
an der Stelle der Bestrahlung mittels Laserlicht ihre Transparenz
und/oder Farbe wechselt.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zielscheibe aus fotoelektrischen Sensoren geringer Abmessungen
mosaikartig zusammengesetzt ist sowie eine Schaltung und eine Anzeige
für den jeweiligen Schwerpunkt der auftreffenden Laserstrahlung vorge
sehen sind.
Priority Applications (1)
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