DE4032759A1 - Harnroehrenprothese - Google Patents

Description

Bei der operativen Öffnung einer Harnröhrenenge kommt es in einem hohen Prozentsatz zu einem Wiederzuwachsen. Die Bildung einer neuen Verengung soll durch Einsetzen der Erfindung verhindert werden.

So werden bereits Harnröhrenprothesen aus einer Art Metallmaschenschlauch in diesem Sinne verwendet. Bei diesen rohrförmigen Metallmaschen wächst jedoch das Gewebe bis in das Innere der Harnröhre vor. Es kann zur erneuten Verengung kommen,wobei zu der wieder zugewachsenen Harnröhre jetzt noch das Problem mit der eingewachsenen Metallprothese kommt, welche schwer zu entfernen ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Nachteile zu vermeiden und eine Harnröhrenprothese so zu gestalten, daß kein Einwachsen in die Prothese und ein Wiederzuwachsen der Harnröhre möglich ist. Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß ein vorzugsweise aus einem elastischen Material - z. B. dem sehr gewebefreundlichen Silikon hergestelltes Rohr so gestaltet wird, daß der Außendurchmesser des Rohres in den operativ erweiterten Harnröhrenabschnitt hineinpaßt und über die entsprechende Länge und den Außendurchmesser verfügt und dieses Rohr eine glatte Außenwand besitzt. Ferner ist ein Wandabschnitt sehr dünn und gestattet, daß sie das Rohr durch Druck von außen in seinem Durchmesser verkleinern läßt, wobei sich der dünnere Wandabschnitt nach innen in Falten legt. Zu diesem Zweck ist dieser dünne Wandabschnitt im gegebenenfalls mit einer memory versehen.

Zum Plazieren der Harnröhrenprothese in den operativ erweiterten Harnröhrenschnitt wird die Prothese zunächst in einen hierfür vorgesehenen Endoskopschaft eingeführt, dabei zusammengedrückt, und im Bereich der operativ erweiterten Harnröhre aus dem Endoskopschaft herausgeschoben. Aufgrund der Eigenelastizität wird sich das Rohr wieder in seine ursprüngliche Form begeben und sich damit in dem Operationsgebiet verklemmen.

Zur Entfernung wird das von der Harnröhrenmündung her erreichbare Ende mit einem gebräuchlichen Faßzängchen gefaßt und in den Endoskopschaft hereingezogen. Bei diesem Hereinziehen verkleinert sich durch den Druck des Endoskopschaftes auf die Harnröhrenprothese deren Durchmesser, sie kann in den Endoskopschaft vollends hineingezogen und mit diesem entfernt werden. Zur Erleichterung dieses Vorganges kann das harnröhrenmündungswärts gelegene Ende der Harnröhrenprothese angeschrägt sein oder über Faßnocken, Schlingen oder Ösen verfügen.

Für den Einsatz im Schließmuskelgebiet der Blase kann die Harnröhrenprothese über eine Einkerbung verfügen.

Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der Fig. 1-4 erläutert. Dabei zeigt Fig. 1 eine seitliche Ansicht, Fig. 2 einen Längschnitt, die Fig. 3 einen Querschnitt durch die Harnröhrenprothese und Fig. 4 eine seitliche Ansicht.

Fig. 1 Seitliche Ansicht der Harnröhrenprothese mit abgeschrägtem Ende 3 und mit Faßnase 5.

Fig. 2 Längsschnitt durch die Mitte der Harnröhrenprothese. Die obere Rohrwand 1 ist wesentlich dünner als die übrige Rohrwand 2.

Fig. 3 Querschnitt durch die Harnröhrenprothese im mittleren Bereich mit dem dünnen Wandanteil 1.

Fig. 4 Seitliche Ansicht einer Harnröhrenprothese mit der Einschnürung 4.

Claims (3)

1. Ein Rohr aus einem vorzugsweise elastischen Material von einem Durchmesser, der den normalen Durchmesser der männlichen Harnröhre etwas überschreitet und durchschnittlich bei 26 Charriere liegt, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr 2 über einen Abschnitt 1 der Rohrwand verfügt, der wesentlich dünner ist als der Hauptanteil 2 der Rohrwand.

2. Ein Rohr nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende 3 des Rohres angeschrägt ist.

3. Ein Rohr nach Anspruch 1 oder Anspruch 2 oder Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Rohr partiell oder insgesamt über eine oder mehrere Einschnürungen 4 verfügt.