DE4130431A1 - Harnroehrenkunststoffprothese mit metallverstaerkung - Google Patents

Description

Nach der operativen Öffnung einer Harnröhrenenge kommt es in einem hohen Prozentsatz zu einem Wiederzuwachsen. Die Bil­ dung einer neuen Verengung soll durch Einsetzen der Erfindung verhindert werden. So werden bereits in diesem Sinne Harn­ röhrenprothesen aus einer Art Metallmaschenschlauch verwen­ det. Bei diesen rohrförmigen Metallmaschen wächst jedoch das Gewebe bis in das Innere der Harnröhre vor. Es kann zur erneuten Verengung kommen, wobei zu der wieder zugewachsenen Harn­ röhre jetzt noch das Problem mit der eingewachsenen Metall­ prothese kommt, welche schwer oder überhaupt nicht mehr zu entfernen ist.

Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, diese Nachteile zu ver­ meiden und eine Harnröhrenprothese so zu gestalten, daß ein Einwachsen des Körpergewebes in die Prothese und ein Wieder­ zuwachsen der Harnröhre unmöglich wird.

Diese Aufgabe wurde nach P 40 32 759.0 dadurch gelöst, daß ein vorzugsweise aus einem elastischen Material z. Bsp. dem sehr gewebefreundlichen Silikon hergestelltes rundes Rohr so gestaltet wird, daß der Außendurchmesser des Rohres in den operativ erweiterten Harnröhrenabschnitt stramm hineinpaßt und über eine entsprechende Länge und einen entsprechenden Außendurchmesse verfügt, und dieses Rohr eine glatte Außen­ wand besitzt. Ferner kann ein Wandabschnitt dieses Röhrchens dünner sein und die runde Form tangential unterbrechen und damit so gestaltet sein, daß sich das Röhrchen durch Druck von außen in seinem Durchmesser verkleinern läßt, wobei sich der dünnere Wandabschnitt in Falten legt.

Bei der vorliegenden Erfindung ist die Wand nach Anspruch 1 durch einzelne einliegende ringförmige Drähte verstärkt. Diese Metallanteile können eingeschweißt sein. Sie können aber auch mehr oder weniger beweglich zwischen zwei Schichten der Harnröhrenprothesenwand liegen. Diese Drähte können nach An­ spruch 2 partiell offen, und nach Anspruch 3 auf einer längsver­ laufenden Leiste angeordnet sein. Nach Anspruch 4 wird für das Drahtmaterial ein Memorymetall ausgewählt. Dieses Memory­ metall kann sich z. Bspl. bei Temperaturerhöhung auf eine vor­ gegebene Form aufweiten, sich eventuell auch verhärten und sich bei Abkühlung wieder verkleinern oder weicher und verformba­ rer werden.

Zum Plazieren der Harnröhrenprothese in den operativ erwei­ terten Harnröhrenabschnitt wird die Prothese zunächst in einen Endoskopschaft eingeführt, dabei zusammengedrückt, und im Be­ reich der operativ erweiterten Harnröhre aus dem Endos­ kopschaft herausgeschoben. Aufgrund der Eigenelastizität wird sich das Rohr wieder in seine ursprüngliche Form begeben und sich damit in dem Operationsgebiet verklemmen. Eine andere Plazierung mittels eines einfachen Rohres mit Schieber ist ebenfalls möglich.

Diese Möglichkeit bereits im P 40 32 759.0 angegeben, wird mit der vorliegenden Erfindung weiter entscheidend verbessert, wobei bei Verwendung von entsprechendem Memorymetall nach der Plazierung durch Irrigation von körperwarmer Spüllösung die Erweiterung und Verklemmung weiter gefördert wird. Zur Entfernung der Harnröhrenprothese wird das von der Harn­ röhrenmündung her erreichbare Ende mit einem gebräuchlichen Faßzängchen gefaßt und in den Endoskopschaft hereingezogen. Bei diesem Hereinziehen verkleinert sich durch den Druck des Endoskopschaftes auf die Harnröhrenprothese deren Durchmes­ ser, sie kann in den Endoskopschaft vollends hereingezogen und mit diesem entfernt werden. Zur Erleichterung dieses Vorganges kann das harnröhrenmündungswärts gelegene Ende der Harn­ röhrenprothese angeschrägt sein oder über Faßnocken, Schlingen oder Ösen verfügen. Bei Verwendung eines Memorymetalls wird eine starke Abkühlung der Prothese bessere Verformung und Verkleinerung bringen.

Für den Einsatz im Gebiet des Inneren Blasenschließmuskels kann die Harnröhrenprothesenwand über eine Taille verfügen, welche der Prothese eine sanduhrförmige Gestalt gibt.

Der Gegenstand der Erfindung wird anhand der Fig. 1-4 bildlich erläutert.

Dabei zeigt Fig. 1 einen Querschnitt durch eine im Querschnitt runde Harnröhrenprothese mit Metalldrahtverstärkung, Fig. 2 einen Querschnitt mit tangentialem dünnwandigen Wandab­ schnitt und nach oben offenem Metalldraht, Fig. 3 einen Quer­ schnitt durch die Harnröhrenprothese mit Metallanteilen, die von einer längsverlaufenden Leiste ausgehen und Fig. 4 eine seitliche Ansicht einer "durchsichtigen" Harnröhrenprothese.

Claims (4)

1. Harnröhrenprothese in Form eines runden Kunststoffrohres, dadurch gekennzeichnet, daß in die Kunststoffwand einzelne Metallringe bzw. -drähte eingeschmolzen oder in Schichten beweglich eingebracht sind.

2. Harnröhrenprothese nach Anspruch 1 ,dadurch gekennzeichnet, daß die Metalldrähte nach oben offen sind.

3. Harnröhrenprothese nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Metallteile von einer Basisleiste ausgehen.

4. Harnröhrenprothese nach den Ansprüchen 1-3, dadurch ge­ kennzeichnet, daß die Metallteile aus einem temperaturabhängigen Me­ morymetall hergestellt sind.