DE4030824A1 - Vorrichtung zum trocknen von bedruckten aufzeichnungstraegern in tintendruckeinrichtungen - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trocknen von be­ druckten Aufzeichnungsträgern in Tintendruckeinrichtungen gemäß dem Patentanspruch 1.

Tintendruckeinrichtungen, die mit nicht penetrierender Tinte arbeiten, haben auf den üblichen, im Bürobetrieb verwendeten Papiersorten ein deutlich besseres Druckbild als Tintendruckeinrichtungen, die für penetrierende Tinte ausgelegt sind. Nicht penetrierende Tinte trocknet jedoch auf Papier langsamer als penetrierende Tinte, so daß die Gefahr eines Verwischens des mit Zeichen und Mustern erstellten Druckbildes beim Führen, Ablegen und Entnehmen des Aufzeichnungsträgers aus der Tinten­ druckeinrichtung besteht.

Um den Trocknungsvorgang zu beschleunigen und damit die Gefahr des Verwischens zu minimieren, ist in der europäischen Patent­ anmeldung 89 118 830.2 eine Tintentrocknungshilfe beschrieben. Die Tintentrocknungshilfe besteht danach aus einer elektrischen Heizung, die in einem Wärmeschacht zur Aufnahme des bedruckten Aufzeichnungsträgers angeordnet ist. Durch gezieltes Ansteuern der elektrischen Heizung entsteht in dem Wärmeschacht eine ho­ mogene Temperaturverteilung, die ein rasches Trocknen der Tinte gewährleistet. Die zusätzlich in dem als Kamin wirkenden Wärme­ schacht aufsteigende Luftströmung fördert darüber hinaus durch rasches Abführen der Feuchtigkeit den Trocknungsvorgang. Die Tintentrocknungshilfe besteht aus mehreren Bauelementen und ist unmittelbar oberhalb des Tintendruckkopfes in der Tintendruck­ einrichtung angeordnet. Wird der Druckerbetrieb und damit der Zeilenvorschub unterbrochen, so wird durch die Wärmeeinwirkung des Wärmeschachtes der Aufzeichnungsträger wellenartig ver­ formt.

Eine Möglichkeit das wellenartige Verformen des Aufzeichnungs­ trägers zu verhindern bzw. zu verkleinern, besteht darin, die elektrische Heizung während der Unterbrechung des Druckerbe­ triebs mit einer aufwendigen Regeleinrichtung zu schalten. We­ gen der erwärmten Materialmasse ist diese Möglichkeit jedoch zu träge, so daß das wellenartige Verformen des Aufzeichnungsträ­ gers nur unzureichend verhindert werden kann.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Trocknen von bedruckten Aufzeichnungsträgern in Tintendruckeinrichtungen aufzubauen, bei der eine Verformung des Aufzeichnungsträgers beim Trocknen verhindert wird.

Die erfindungsgemäße Aufgabe wird durch die in dem Patentan­ spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.

Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteran­ sprüchen angegeben.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeichnun­ gen erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht einer in eine Tintendruckeinrichtung angeordneten Tintentrocknungshilfe mit zusammengeklappten Heiz­ schenkeln,

Fig. 2 eine Seitenansicht der in der Tintendruckeinrichtung angeordneten Tintentrocknungshilfe mit auseinandergeklappten Heizschenkeln,

Fig. 3 eine Draufsicht auf die Tintentrocknungshilfe nach Fi­ gur 1 gemäß der Pfeilrichtung I.

Fig. 1 zeigt einen Teilausschnitt einer in einem Papieraus­ laufbereich AB einer Tintendruckeinrichtung 1 befestigten Tin­ tentrocknungshilfe 10. Der Papierauslaufbereich umfaßt die Weg­ strecke eines Aufzeichnungsträgers 3, die dieser zwischen einer Druckstation 4 und einem Austrittsbereich ATB des Aufzeich­ nungsträgers 3 an einer Abreißkante 50 einer Zusatzvorrichtung 5 zurücklegt. Bei der Zusatzvorrichtung 5 handelt es sich bei­ spielsweise um einen lösbar auf der Tintendruckeinrichtung 1 befestigbaren Aufsatz, über den der Aufzeichnungsträger 3 in die Tintendruckeinrichtung 1 eingeführt und nach Beenden des Druckvorganges ausgegeben wird.

Die Tintentrocknungshilfe 2 weist zwei schwenkbar gelagerte, schenkelartig und schalenförmig ausgebildete Formhälften 20, 21 auf. Zur Lagerung der Formhälften 20, 21 sind an der Formhälfte 20 ein kreisförmig ausgebildeter Sockel 22 mit einer segmentar­ tigen Verzahnung 220 und an der Formhälfte 21 ein kreisförmig ausgebildeter Sockel 23 mit einer segmentartigen Verzahnung 230 angeformt. Während der Sockel 22 über eine in den Sockel 22 eingelassene Lageröffnung 221 mit einer motorisch angetriebenen Welle 222 formschlüssig verbunden ist, ist der Sockel 23 eben­ falls über eine in den Sockel 23 zentrisch eingelassene Lager­ bohrung 231 auf einer Achse 232 drehbar gelagert. Der Form­ schluß zwischen der in dem Sockel 22 eingelassenen Lageröffnung 221 und dem Zapfen der Welle 222 ist erforderlich, um das auf die Welle 222 wirkende motorisch erzeugte Drehmoment auf die Formhälfte 20 übertragen zu können. Der Abstand der beiden Sok­ kel 22, 23 ist so bemessen, daß die Verzahnungen 220, 230 mit­ einander in Eingriff sind und die Formhälften 20, 21 an einer Naht 24 zusammenstoßen können. Durch das Zusammenstoßen der beiden Formhälften 20, 21 der Tintentrocknungshilfe 2 wird ein Wärmeschacht 25 gebildet, durch den der bedruckte Aufzeich­ nungsträger 3 aufgrund eines von einer Schreibwalze 6 erzeugten Vorschubs geführt wird. Um den bedruckten, durch den Wärme­ schacht 25 durchgeschobenen Aufzeichnungsträger 3 zu trocknen,­ sind in dem Wärmeschacht 25 zwei sich gegenüberliegende, elek­ trisch heizbare Heizelemente 26 angeordnet. Das Heizelement 26 besteht aus einem U-förmig ausgebildeten, an der Innenseite der Formhälften 20, 21 der Tintentrocknungshilfe 2 angeordneten Heizblech 260 und einer jeweils an der Innenseite des Heizble­ ches 260 befestigten, bahnförmig ausgebildeten Heizfolie 261.

Die bahnförmige Heizfolie 261 umringt dabei die sich einander gegenüberliegenden Abschnitte der Heizbleche 260. Die Ummante­ lung der Heizbleche 260 erfolgt derart, daß die Heizfolie 261 seitlich aus einer Austrittsöffnung 200, 210 der Formhälften 20, 21 austritt und außerhalb der Formhälften 20, 21 verlaufend zu einem geschlossenen Kreis zusammengefügt wird. Wie der Trocknungsvorgang und die Trocknungshilfe 2 im einzelnen funk­ tioniert bzw. aufgebaut ist, ist in der europäischen Patentan­ meldung 89 118 830.2 beschrieben.

Um den bedruckten, tangential an den Heizblechen 260 vorbeilau­ fenden Aufzeichnungsträger 3 verwischfrei durch den Wärme­ schacht 25 durchschieben zu können, ist im Bereich einer Aus­ trittsöffnung des Wärmeschachts 25 für den Aufzeichnungsträger 3 ein in den Wärmeschacht 25 hineinragendes Führungselement 27 an der Formhälfte 20 der Tintentrocknungshilfe 2 lösbar befe­ stigt. Zur Führung des Aufzeichnungsträgers 3 weist das Füh­ rungselement 27 ein mit stumpfwinkligen Zacken versehenes, leichtgängig drehbares Zackenrad 270 auf. Wie das Führungsele­ ment 27 im einzelnen aufgebaut ist und die verwischfreie Füh­ rung des Aufzeichnungsträgers 3 gewährleistet, ist in der euro­ päischen Patentanmeldung 90 114 368.5 beschrieben.

Fig. 2 zeigt in Anlehnung an Fig. 1 ebenfalls in einem Teil­ ausschnitt die in der Tintendruckeinrichtung 1 befestigte Tin­ tentrocknungshilfe 2, bei der die schwenkbar gelagerten, schen­ kelartig und schalenförmig ausgebildeten Formhälften 20, 21 ge­ genüber der Ursprungslage um einen Öffnungswinkel α, β ausein­ andergeklappt sind. Durch das Aufklappen wird der Wärmeschacht 25 geöffnet und dadurch die in dem Wärmeschacht 25 gestaute warme Luft über in der Zusatzvorrichtung 5 angeordnete Durch­ brüche 51 freigesetzt. Das Freisetzen der Wärme bewirkt, daß sich der in dem Wärmeschacht 25 befindliche Aufzeichnungsträger 3 bei längeren Druckpausen der Tintendruckeinrichtung 1 infolge von zu starker Wärmeeinwirkung nicht wellt. Beim Auseinander­ klappen der Formhälften 20, 21 wird die bahnförmige Heizfolie 261 gestrafft. Die Länge, um die die Heizfolie 261 gestrafft wird, ist von dem Öffnungswinkel α, β der auseinandergeklappten Formhälften 20, 21 abhängig. Die Öffnungswinkel α, β der Form­ hälften 20, 21 sind wiederum abhängig von Wälzkreisdurchmessern d01, d02 der mit den Verzahnungen 220, 230 versehenen Sockeln 22, 23. Darüber hinaus wird der durch die Öffnungswinkel α, β festgelegte Gesamtöffnungswinkel der Tintentrocknungshilfe 2 bzw. des Wärmeschachtes 25 von dem in der Tintendruckeinrich­ tung 1 zur Verfügung stehenden Schwenkplatz begrenzt. Durch Verändern der Wälzkreisdurchmesser d01, d02 kann der maximal zur Verfügung stehende Schwenkplatz der Formhälften 20, 22 in der Tintendruckeinrichtung 1 optimal ausgenutzt werden.

Fig. 3 zeigt in einer Draufsicht auf die Tintentrocknungshilfe 2 nach Fig. 1 gemäß der Pfeilrichtung I wie die Tintentrock­ nungshilfe 2 in Gehäusewänden 10 der Tintendruckeinrichtung 1 angeordnet ist. Die Welle 222, die mit der Formhälfte 20 form­ schlüssig verbunden ist, ist in den Gehäusewänden 10 drehbar gelagert und wird von einer elektromotorischen Antriebseinrich­ tung 7, beispielsweise einem Schrittmotor oder Drehmagneten, angetrieben.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Trocknen von bedruckten Aufzeichnungsträgern in Tintendruckeinrichtungen mit folgenden Merkmalen:

• a) eine Tintentrocknungshilfe (2) mit einem beheizbaren, sich über die Breite des bedruckten Aufzeichnungsträgers (3) er­ streckenden Wärmeschacht (25) zur Aufnahme des bedruckten Aufzeichnungsträgers (3),
• b) die Tintentrocknungshilfe (2) ist in einem Auslaufbereich (AB) der Tintendruckeinrichtung (1) zwischen einer Drucksta­ tion (4) und einem Austrittsbereich (ATB) des bedruckten Aufzeichnungsträgers (3) aus der Tintendruckeinrichtung (1) angeordnet,
• c) die Tintentrocknungshilfe (2) weist zwei schwenkbar gelager­ te, den Wärmeschacht (25) bildende Formhälften (20, 21) auf, die mit Hilfe einer elektromotorischen Antriebsvorrichtung (7) bei längeren Druckpausen der Tintendruckeinrichtung (1) zur Freisetzung der in dem Wärmeschacht (25) gestauten, war­ men Luft auseinandergeklappt werden.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekenn­ zeichnet, daß an den Formhälften (20, 21) Sockel (22, 23) mit Verzahnungen (220, 230) angeordnet sind, die miteinan­ der im Eingriff sind.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekenn­ zeichnet, daß die Verzahnungen (220, 230) segmentar­ tig auf den Sockeln (22, 23) angeordnet sind.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Sockel (22, 23) mit den Verzahnungen (220, 230) bezüglich Wälzkreisdurchmessern (d01, d02) derart ausgebildet sind, daß durch Verändern der Wälz­ kreisdurchmesser (d01, d02) Öffnungswinkel (α, β ) der Formhälf­ ten (20, 21) veränderbar sind.