DE4030539C2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft eine Pulverdosiervorrichtung für
einen Brenner zum thermischen Beschichten eines Grund
werkstoffs mit einem pulverförmigen Zusatzwerkstoff
nach dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Zur Beschichtung von Grundwerkstoffen mit hochschmel
zenden metallischen oder keramischen Zusatzwerkstoffen
wird das aufzutragende Material pulverförmig in einen
Plasmalichtbogen eingebracht. Beim Plasma-Pulver-Auf
tragschweißen sind aufmischungsarme, bindefehlerfreie
Beschichtungen aber nur dann zu erstellen, wenn das
Verhältnis zwischen der Gesamtlichtbogenleistung des
Brenners und der pro Zeiteinheit aufzuschmelzenden
Schweißpulver- und Grundwerkstoffmasse in hohem Maße
konstant gehalten wird. Schwankungen des dem Plasma
lichtbogen zugeführten Pulvermassenstroms können ins
besondere beim Betrieb von vollautomatischen Schweiß
anlagen zu erhöhten Ausschußquoten führen.
Es ist bekannt, zur Dosierung des pulverförmigen Zu
satzwerkstoffs volumetrische Dosierorgane, wie
Scheibendosierer, zu verwenden. Der Scheibendosierer
besteht aus einer mit konstanter Drehzahl rotierenden
Scheibe und einem Förderrohr, das mit einem Pulversilo
in Verbindung steht. Das durch das Förderrohr strömende
Pulver wird auf die rotierende Scheibe aufgetragen und
bildet dort ein kontinuierliches Pulverband, das mit
einem Abstreifer in eine am Scheibenrand angeordnete
Auffangvorrichtung geleitet wird. Die Breite und Höhe
des Pulverbandes und damit die Menge des pro Zeitein
heit abgestreiften Pulvers ist zum einen von der Dreh
zahl der rotierenden Scheibe und zum anderen von der
Beschaffenheit des Pulvers abhängig, so daß zur Sicher
stellung einer gleichbleibenden Dosierung nach jeder
Befüllung des Pulversilos eine erneute Kalibrierung des
Pulvermassenstroms erforderlich ist. Veränderungen der
Kornfraktion oder der Kornverteilungsrate bei aufeinan
derfolgenden Silobefüllungen können insbesondere im
Bereich niedriger Dosierleistungen zu prozentual star
ken Massenstromänderungen führen. Da sich die Dichte
des durch das Förderrohr strömenden Pulvers aufgrund
von Entmischungsvorgängen innerhalb des Pulverkorn
gemenges auch während des Betriebs des Scheibendosie
rers verändern kann, ist ein konstanter Pulvermassen
strom nicht gewährleistet.
Eine Regelung des Pulvermassenstroms erweist sich bei
dem bekannten Scheibendosierer als schwierig, da sich
der Dosierquerschnitt des auf die Scheibe aufgetragenen
Pulverbandes am Abstreifer vollständig verändert.
Darüber hinaus können je nach Fließeigenschaften des
Pulvers unzulässig hohe Dosierfehler auftreten. Die
Dosierfehler ergeben sich aus den mit sinkender Scheibendrehzahl
zunehmend ungleichmäßiger werdenden Walkbewegungen
des sich am Abstreifer aufstauenden und an der
Scheibenkante regellos abbrechenden Pulverbandes.
Zur Dosierung von pulverförmigen Stoffen finden bei der
Herstellung pharmazeutischer Produkte Pulverbanddosie
rer Verwendung. Diese weisen ein mit konstanter Geschwindigkeit
bewegtes Förderband auf. Oberhalb des Förderbandes
ist ein Pulvervorratsbehälter mit einem Förderrohr
vorgesehen, dessen Austrittsöffnung in einem
definierten Abstand zu dem Förderband angeordnet ist.
Das durch das Förderrohr strömende Pulver fällt auf das
Förderband und bildet ein Pulverband mit einer gleich
bleibenden Förderquerschnittsfläche. Am Förderbandende
ist eine Pulverauffangvorrichtung angeordnet, die das
von dem Förderband abfallende Pulver sammelt.
Zum Aufbringen von sehr dünnen Puderschichten auf
Druckereierzeugnisse ist ein Bestäubungsgerät (DE 38 19 203
A1) bekannt, das eine in Schwingungen versetzte
Dosierscheibe als Förderorgan aufweist. Unterhalb der
Dosierscheibe ist ein optisches Dichtesystem in der
Fallstrecke des von der Dosierscheibe abfallenden Pulverstroms
angeordnet. Über die Amplitude der Schwingungen
der Dosierplatte wird die Menge des abgegebenen
Puderstroms justiert. Nachteilig ist, daß das bekannte
Bestäubungsgerät mit dem optischen Meßsystem in der
Fallstrecke des Puderstroms nur zu Dosierung geringer
Pulvermengen geeignet ist.
Eine Pulverdosiervorrichtung der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 angegebenen Art (DE-AS 11 57 321)
weist ein rotierendes Rad auf, das unterhalb der Austrittsöffnung
eines Trichters mit einer einstellbaren
Ausflußtülle angeordnet ist. Unterhalb des rotierenden
Rades befindet sich eine Pulverauffangvorrichtung. Die
Pulverdurchflußmenge kann dadurch verändert werden, daß
der Abstand der Trichterausflußtülle zum Rad und/oder
die Drehzahl des Rades variiert wird. Nachteilig ist,
daß aufgrund von Entmischungsvorgängen innerhalb des
Pulverkorngemenges im Trichter Schwankungen des geförderten
Pulvermassenstroms auftreten können. Ferner ist
auch bei einer Veränderung der Kornfraktion oder der
Kornverteilungsrate des zu dosierenden Pulvers ein konstanter
Pulvermassenstrom nicht gewährleistet. Zudem
besteht die Gefahr, daß bei dem als rotierendes Rad
ausgebildeten Förderorgan Anfangsschwall- und Nachrieselströmungen
auftreten, die zu Dosierungsungenauigkeiten
führen. Für einen kurzzyklischen, intermittierenden
Dosierbetrieb ist das bekannte System wenig geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Pulver
dosiervorrichtung zu schaffen, die einen zeitlich
geregelten Pulvermassenstrom auch bei Entmischungsvor
gängen innerhalb des Pulverkorngemenges oder Verände
rungen der Kornfraktion und der Kornverteilungsrate des
zu dosierenden Pulvers erzeugt.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit
den im Patentanspruch 1 angegebenen Merkmalen.
Bei der erfindungsgemäßen Pulverdosiervorrichtung ist
eine Pulverdichtemeßeinrichtung vorgesehen, die die
Dichte des durch das Förderrohr strömenden Pulvers
erfaßt. Die Bestimmung der Pulverdichte erfolgt durch
einen Detektor, der die von einer radioaktiven Strahlungsquelle
ausgesandte und durch das im Förderrohr
befindliche Pulver geschwächte Strahlung empfängt. In
der Pulverdichtemeßeinrichtung wird dann aus dem Meßwert
der vom Pulver absorbierten Strahlung die Dichte
des Pulvers ermittelt. Die radiometrische Dichtemessung
erlaubt sowohl die Bestimmung der Dichte von metallischen
als auch von nichtmetallischen Zusatzwerkstoffen,
da die Pulverpartikel nicht wie beispielsweise bei
einem auf der Grundlage des Faraday'schen Induktionsgesetzes
arbeitenden induktiven Durchflußmeßverfahren
eine elektrische Mindestleitfähigkeit aufweisen müssen.
Das Förderorgan ist ein Förderband, an dessen Ende die
Pulverauffangvorrichtung angeordnet ist. Das zu dosierende
Pulver durchströmt das mit einem Pulvervorratsbehälter
verbundene Förderrohr und wird auf das Förderband
geleitet. Dabei wird ein Pulverband erzeugt,
dessen Förderquerschnitt bis zum Verlassen des Bandes
nahezu unverändert bleibt.
Die Regeleinrichtung stellt die Bandgeschwindigkeit des
Förderbandes in Abhängigkeit von der gemessenen Pulverdichte
derart ein, daß ein zeitlich geregelter Pulvermassenstrom
erzeugt wird. Dichteänderungen, die auf
Entmischungsvorgänge, beispielsweise infolge von Vibrationen
beim Betrieb der Pulverdosiervorrichtung, oder
Dichteschwankungen, die auf unterschiedliche Kornfraktionen
und Kornverteilungsraten zurückzuführen
sind, werden von der Pulverdichtemeßeinrichtung sehr
präzise erfaßt, so daß ein konstanter bzw. zeitlich
geregelter Pulvermassenstrom immer gewährleistet ist.
Mit der erfindungsgemäßen Pulverdosiervorrichtung kann
ein zeitlich konstanter Pulvermassenstrom einem Brenner
zur thermischen Beschichtung eines Werkstoffs, wie bei
spielsweise einem Brenner zum Plasma-Pulver-Auftrags
schweißen oder zum Plasmaspritzen, mit oder ohne För
dergas zugeführt werden, wobei sowohl metallische als
auch nichtmetallische Zusatzwerkstoffe dosiert werden
können.
Die erfindungsgemäße Pulverdosiervorrichtung stellt
einen geregelten Pulvermassenstrom mit einer hohen
Massengenauigkeit ohne Pulsation und Vermahlungsgefahr
des Dosiergutes, Anfangsschwall- und Nachrieselströ
mungen zur Verfügung, die zu Dosierungenauigkeiten
führen können. Sie ist nicht nur für den Dauerbetrieb,
sondern auch für kurzzyklischen Dosierbetrieb, wie z. B.
beim Beschichten von PKW-Ventilen mit geringen Dosier
leistungen, geeignet.
Die Regeleinrichtung weist zweckmäßigerweise einen
Sollwertgeber auf, der aus dem vorgegebenen Pulvermassenstrom,
der Förderquerschnittsfläche des auf das
Förderband aufgetragenen Pulverbands und der von der
Pulverdichtemeßeinrichtung ermittelten Pulverdichte
einen Förderbandgeschwindigkeitssollwert liefert, der
einem Motordrehzahlregelkreis zugeführt ist. Der Pulvermassenstrom
wird über die Drehzahl des Antriebsmotors
und damit die Fördergeschwindigkeit des Förderbandes
geregelt.
Da sich die effektive Förderquerschnittsfläche des
Pulverbandes in Abhängigkeit von der Kornfraktion des
Pulvers und der Förderbandgeschwindigkeit verändert,
weist die Regeleinrichtung vorteilhafterweise eine
Störgrößenerfassungseinrichtung auf. Die Störgrößen
erfassungseinrichtung erzeugt einen Korrekturfaktor für
den Sollwertgeber. Der Korrekturfaktor korrigiert den
anfangs als konstant angenommenen und durch die Geometrie
der Förderrohraustrittsöffnung vorgegebenen Förderquer
schnitt. Mit dem Korrekturfaktor wird berücksichtigt,
daß sich bei einer geringen Förderbandgeschwindigkeit
ein breiteres Pulverband als bei einer hohen Bandge
schwindigkeit bildet, und daß die Verbreiterung des
Pulverbandes noch von den Fließeigenschaften des
Pulvers abhängig ist.
Banddickenschwankungen oder Rundlauffehler der An
triebs- und Umlenkrolle können zur Veränderung der als
konstant angenommenen Förderspalthöhe und damit zur
Veränderung des Pulvermassenstroms führen. Da sich der
artige Störungen durch periodisch auftretende Dichte
schwankungen des durch das Förderrohr strömenden
Pulvers erkennen lassen, ist eine Bandlaufdiagnoseein
richtung vorgesehen, die die während des Dosier
prozesses bei einer bestimmten Winkelstellung der An
triebsrolle des Förderbandes periodisch auftretenden
Dichteschwankungen feststellt.
Der Detektor, der die vom Pulver absorbierte Strahlung
empfängt, ist vorteilhafterweise ein Szintillations
zählrohr mit einem hohen Auflösungsvermögen, so daß
auch geringfügige Veränderungen der Dichte des ver
hältnismäßig schnell strömenden Pulvers erfaßt werden
können.
Der Pulvervorratsbehälter besteht vorzugsweise aus
einem Trichter, dessen Trichteröffnungswinkel etwa 50°
beträgt. Das Förderrohr weist zweckmäßigerweise eine
konstante Querschnittsfläche auf. Pulvervorratsbehälter
und Förderrohr sind so ausgelegt, daß unabhängig von
der Füllstandshöhe des Trichters das Pulver mit an
nähernd derselben Pulverauflagekraft auf der Bandober
fläche aufliegt und damit gleichmäßige Fließverhält
nisse im Förderquerschnitt gegeben sind. Die Pulver
säule bewegt sich im Förderrohr mit einer über die
Querschnittsfläche annähernd gleichen Sinkgeschwindig
keit. Dabei sind weitgehend entmischungsfreie Ent
leerungen des Trichters gewährleistet.
Da das Förderband vorteilhafterweise mit einer pulver
abweisenden Beschichtung versehen ist, kann der pulver
förmige Zusatzwerkstoff von dem Förderband leicht ab
fallen, ohne daß die Gefahr des Anhaftens an der För
derbandoberfläche besteht. Ein Abstreifer zum vollstän
digen Lösen des Pulvers ist nicht erforderlich.
Im folgenden wird unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert.
Es zeigt
Fig. 1 eine Seitenansicht der Pulverdosiervorrichtung
in teilweise geschnittener Darstellung,
Fig. 2 die Antriebs- und Spannvorrichtung für das För
derband,
Fig. 3 die Antriebs- und Spannvorrichtung aus der
Richtung des Pfeils III von Fig. 2 und
Fig. 4 einen Blockschaltplan der Regeleinrichtung zur
Regelung des Pulvermassenstroms.
Fig. 1 zeigt die Pulverdosiervorrichtung in teilweise
geschnittener Darstellung. Die Pulverdosiervorrichtung
weist ein gasdichtes Leichtmetallgehäuse 1 auf, an des
sen Stirnwand ein Beobachtungsfenster 2 vorgesehen ist.
Das Metallgehäuse enthält in der einen Gehäusehälfte
einen Umlenkrollenträger 3 mit zwei in der Horizontal
ebene angeordneten Umlenkrollen 4, 4′ für ein Förderband
5. In der anderen Gehäusehälfte ist eine Antriebs- und
Spannvorrichtung 6 angeordnet. Das über die beiden Um
lenkrollen 4, 4′ geführte Förderband 5 wird von einer
Antriebsrolle 7 angetrieben, die von einem in Fig. 1
nicht dargestellten drehzahlgeregelten Elektromotor
gedreht wird. Die Antriebsrolle ist in einem in dem
Gehäuse verschiebbar geführten Bandspannschlitten ge
lagert, der zur Einstellung einer definierten Band
spannung mit einer Hauptspannmutter 8 verstellt werden
kann. Die Spannvorrichtung 6 hält das Förderband gegen
eine ebene Gleitfläche 9 eines auf dem Spannrollen
träger 3 befestigten Teflongleitblocks 10 gespannt. Die
genaue Funktion der Spannvorrichtung 6 wird unter Be
zugnahme auf Fig. 2 noch erläutert werden.
Die Oberfläche des Förderbandes 5 ist mit einer pulver
abweisenden Beschichtung versehen, so daß das auf das
Förderband aufzutragende Pulver nicht an dem Förderband
5 haftet und sich ohne den Einsatz eines Abstreifers im
Bereich der Umlenkrolle 4′ von dem Band löst.
Das Förderrohr 11 für den pulverförmigen Zusatzwerk
stoff ist im rechten Winkel zur ebenen Gleitfläche 9
des Teflongleitblocks 10 angeordnet und aus der oberen
Gehäusewand 12 herausgeführt. Zwischen der Austritts
öffnung 13 des Förderrohrs 11 und dem Förderband ist
ein schmaler Förderspalt 14 vorgesehen, dessen Höhe
durch axiales Verschieben des Förderrohrs mit einer nur
andeutungsweise dargestellten Förderspalthöhenverstel
lung 15 justiert werden kann. Das Förderrohr 11 weist
eine über seine Länge konstante Querschnittsfläche auf
und ist mit einem aus durchsichtigem Material bestehen
den, gasdichten und mit Schutzgas gefluteten Pulvervor
ratsbehälter 16 verbunden. Der Pulvervorratsbehälter 16
besteht aus einem Trichter 17 mit einem Trichteröff
nungswinkel a von etwa 50°, der über einen abschraub
baren Deckel 18 befüllbar ist.
Mit der oberen Gehäusewand 12 sind zwei Halterungsringe
19, 19′ verschraubt, in denen ein Szintillationszählrohr
20 eingesetzt ist, dessen Meßebene 21 im rechten Winkel
zur Förderrohrachse steht. Das Szintillationszählrohr
empfängt die von einer auf der gegenüberliegenden Seite
des Förderrohrs 11 angeordneten radioaktiven Stab
strahlungsquelle (241Am) 22 ausgesandte Strahlung. Die
parallel zur Förderrohrachse ausgerichtete Stabstrah
lungsquelle 22 ist mit einer Strahlungsabschirmung 23
versehen und mit einer Strahlungsquellenhalterung 24 an
der oberen Gehäusewand 12 befestigt.
Am Förderbandende ist eine trichterförmige Pulverauf
fangvorrichtung 25 angeordnet, die mit einem Pulveraus
trittsrohr 26 verbunden ist. Das Pulveraustrittsrohr 26
ist aus dem Metallgehäuse 1 herausgeführt und gegenüber
der Gehäusewand abgedichtet.
Im Bereich unterhalb der Antriebsrolle 7 ist ein Gas
förderrohr 27 vorgesehen, durch das das Schutzgas von
unten gegen das Förderband geblasen wird. Dadurch
werden eventuell anhaftende Pulverkörner vom Band ent
fernt. Das schutzgasgeflutete Gehäuse ist über ein Gas
regelventil gegen Druckschwankungen bzw. -stöße beim
Einschalten der Anlage geschützt. Dadurch werden
Pulveraufwirbelungen im Gehäuse zuverlässig unter
bunden.
Während des Betriebs der Pulverdosiervorrichtung strömt
das in dem Vorratsbehälter 16 befindliche Pulver mit
einer über die Querschnittsfläche des Förderrohrs 11
gleichmäßigen Sinkgeschwindigkeit und bildet auf dem
Förderband 5 ein Pulverband, dessen sich aus dem
Produkt von Förderspalthöhe und Pulverbandbreite er
gebende Förderquerschnittsfläche bis zum Verlassen des
Förderbandes 5 nahezu unverändert bleibt. Der von der
Pulverdosiervorrichtung gelieferte Pulvermassenstrom
wird in einer unter Bezugnahme auf Fig. 4 noch zu be
schreibende Regeleinrichtung durch Veränderung der
Förderbandgeschwindigkeit konstant gehalten.
Die Fig. 2 und 3 zeigen die Förderbandantriebs- und
Spannvorrichtung 6. Die Antriebs- und Spannvorrichtung
6 besteht aus einem Bandspannschlitten 31, der in einer
in der Gehäusewand vorgesehenen Ausnehmung 30 ver
schiebbar geführt ist und mit in Langlöchern 32 der
Gehäusewand greifenden Justierschrauben 33 in einer
definierten Position zur Erzeugung einer bestimmten
Bandspannung arretiert werden kann. Der Bandspann
schlitten 31 weist ein Lagergehäuse 34 mit einer auf
Pendelkugellagern 35, 35′ laufenden Antriebswelle 36
auf, an deren gehäuseinnerem Ende die ballige An
triebsrolle 7 verdrehsicher befestigt ist. Die An
triebswelle 36 wird von einem in den Fig. 2 und 3
nicht dargestellten Elektromotor gedreht. An dem Band
spannschlitten 31 ist eine Spanndose 43 befestigt, die
eine Bandspannfeder 37 enthält. Die Bandspannfeder 37
ist gegen einen Spanndosenkolben 38 abgestützt, der
durch die an der Gehäusestirnseite befindliche Haupt
spannmutter 8 gezogen wird. Durch definiertes Zusammen
drücken der Spannfeder 37 kann eine reproduzierbare
Förderbandspannung eingestellt werden. Um ein seit
liches Auflaufen des Förderbandes 5 auf den Umlenkrol
len 4, 4′ verhindern zu können, ist zur Feinjustierung
des Bandlaufs ein Korrekturschlitten 39 vorgesehen, der
gegenüber dem Bandspannschlitten 31 verschiebbar ge
führt ist. In dem Lagergehäuse 40 des Korrekturschlit
tens 39 ist das äußere Pendelkugellager 35′ der An
triebswelle 36 eingesetzt. Durch Verdrehen der Fein
justierschraube 41, die an dem durch Federn 42 vorge
spannten Korrekturschlitten 39 angreift, kann der Kor
rekturschlitten 39 verschoben und die Antriebswelle 36
geringfügig geneigt werden.
Die Regeleinrichtung zur Regelung des Pulvermassen
stroms ist in Fig. 4 dargestellt. Für die Regelung des
Massenstroms wird die Dichte des in dem Förderrohr be
findlichen Pulvers in einem radiometrischen Dichtemeß
system 45 bestimmt. Die von der stabförmigen radio
aktiven Strahlungsquelle 22 emittierte Gammastrahlung
wird beim Durchgang durch das Förderrohr und der darin
enthaltenen Pulversäule geschwächt, wobei die Absorp
tion exponentiell vom Meßweg und der Materialdichte
abhängt. Die Restintensität wird mit dem hochempfind
lichen Szintillationszählrohr 20 gemessen, indem von
der eingestrahlten-Quantenenergie Lichtquanten erzeugt
werden, die aus der Photokathode eines Photomultipliers
Elektronen auslösen. Diese werden beim Auftreffen auf
nachgeschaltete Dynoden als elektrische Impulse pro
Zeiteinheit gezählt. Die Strahlung im Szintillations
zählrohr 20 wird fast vollständig absorbiert.
Der zur Bestimmung der Pulverdichte notwendige Absorp
tionskoeffizient des Pulvers wird durch Einführung
eines aus dem zu dosierenden Pulver abbrandfrei er
schmolzenen Stellitstabes in die Meßstrecke ermittelt.
Um eine hohe Auflösungsgenauigkeit auch bei abnehmender
Dichte des Pulvers zu erreichen, wird die Meßebene 21
in das Förderrohr 11 gelegt, da die für eine exakte
Messung erforderliche Schichtdicke des Pulvers auf dem
Förderband 5 nicht zu realisieren ist.
Die Signale des Szintillationszählrohrs 20 werden in
einer elektronischen Pulverdichtemeßeinrichtung 46 aus
gewertet und die während des Dosierprozesses gemessene
Pulverdichte ρi und die vor Beginn des Dosierprozesses
gemessene Pulverdichte ρ0 der digitalen Regeleinrich
tung 47 zugeführt. Die digitale Regeleinrichtung 47
weist eine Führungsgrößenerfassungseinrichtung 48 auf,
die bei vorgegebenem Pulvermassenstrom ps und der vor
Beginn des Dosierprozesses gemessenen Pulverdichte ρ0
unter Annahme einer konstanten Förderquerschnittsfläche
AF des Pulverbandes, d. h. die sich aus dem Produkt von
Pulverbandbreite und Förderspalthöhe ergebende Fläche,
eine Führungsgröße W erzeugt. Ferner ist eine Stör
größenerfassungseinrichtung 49 vorgesehen, die in Ab
hängigkeit von der Kornfraktion AF des verwendeten
Pulvers und der Förderbandgeschwindigkeit VF einen
Korrekturfaktor Z liefert. Der Korrekturfaktor Z be
rücksichtigt die Veränderung des Förderquerschnitts bei
unterschiedlichen Bandgeschwindigkeiten und unter
schiedlichen Kornfraktionen. Die Kornfraktion des zu
dosierenden Pulvers, die ein Maß für die Größe der
Pulverpartikel ist, kann an einer Einstellvorrichtung
eingegeben werden. Die Führungsgröße W, die während des
Dosierprozesses gemessene Pulverdichte ρi, der von der
Störgrößenerfassungseinrichtung 49 gelieferte Kor
rekturfaktor Z und ein Verzögerungsdrehwinkel ϕM werden
einem Sollwertgeber 50 zugeführt, der einen Sollwert
VFS für die Förderbandgeschwindigkeit erzeugt. Mit dem
Verzögerungsdrehwinkel ϕM wird der Bandgeschwindig
keitssollwert entsprechend dem zeitlichen Versatz
zwischen dem Durchströmen des Pulvers durch das Förder
rohr 11 innerhalb der Meßebene 21 bis zum Verlassen des
Förderbandes im Bereich der vorderen Umlenkrolle 4′
nachgeführt. Der digitale Sollwert VFS wird in einem
D/A-Wandler 51 in ein analoges Signal umgewandelt, das
ein analoger Motordrehzahlregelkreis 52 empfängt. Der
Motordrehzahlregelkreis 52 besteht aus einem Geschwin
digkeitsregler 53 mit einem nachgeschalteten Leistungs
verstärker 54 und einen an der Antriebswelle 36 des
Förderbandes 5 adaptierten Tachogenerator 55 sowie
einer dem Tachogenerator 55 nachgeschalteten Geschwin
digkeitsermittlungsschaltung 56 mit dem Übertragungs
faktor K.
Aus der Regelabweichung zwischen dem Sollwert UVS der
Förderbandgeschwindigkeit und dem von der Geschwindig
keitsermittlungsschaltung 56 erzeugten Istwert UVI der
Bandgeschwindigkeit wird in dem Geschwindigkeitsregler
53 die Stellgröße y gewonnen, die über den Leistungs
verstärker 54 in die dem Motor 57 zugeführte Motor
spannung UM umgewandelt wird. Die sich dabei einstel
lende Motordrehzahl n erzeugt über eine Motorgetriebe
stufe 58 mit dem Untersetzungsverhältnis i sowie dem
Übertragungsdurchmesser der Bandantriebsrolle 7 die
translatorische Fördergeschwindigkeit VF. Über die Aus
gangsgröße des Regelkreises wird die Dosiergeschwindig
keit des mit der Dichte ρi aus dem Förderrohr 11 aus
fließenden Pulvers und damit dessen Massenstrom p ge
regelt.
In Abhängigkeit von der Sinkgeschwindigkeit der Pulver
säule im Förderrohr 11 wird der Zeitraum zwischen den
aufeinanderfolgenden Dichtemessungen verändert. Da die
Sinkgeschwindigkeit proportional zum Pulvermassenstrom
p und damit der Drehzahl des Antriebsmotors 57 ist,
wird das analoge Ausgangssignal Un des Tachogenerators
55 über einen A/D-Wandler 59 einem digitalen Inte
grationssteuerglied 60 zugeführt, das die Inte
grationszeiten TI der Pulverdichtemeßeinrichtung 46
verändert.
Um Führungsfehler des Förderbandes 5 zum Beispiel in
folge von Banddickenschwankungen oder Rundlauffehlern
der Antriebs- und Umlenkrolle erkennen zu können, ist
in der digitalen Regeleinrichtung 47 eine Bandlauf
diagnoseeinrichtung 61 vorgesehen. Die Bandlaufdiag
noseeinrichtung 61 ist mit einem das Ausgangssignal des
A/D-Wandlers 59 empfangenden Winkeldekodierer 62 ver
bunden, der die Winkelstellung der Antriebswelle fest
stellt. Die Bandlaufdiagnoseeinrichtung 61 zeichnet die
gemessene Pulverdichte ρi als Funktion des Drehwinkels
ϕA der Antriebswelle 36 auf und erkennt die periodisch
bei einer bestimmten Winkelstellung auftretenden
Schwankungen der Pulverdichte ρi, die auf Veränderungen
der Förderspalthöhe infolge von Führungsfehlern des
Bandes zurückzuführen sind. Wenn die Bandlaufdiagnose
einrichtung 61 einen Führungsfehler des Bandes fest
stellt, kann die erforderliche Wartung der Pulver
dosiervorrichtung angezeigt werden.
Claims (12)
1. Pulverdosiervorrichtung für einen Brenner zum
thermischen Beschichten eines Grundwerkstoffs mit
einem pulverförmigen Zusatzwerkstoff, mit
einem den pulverförmigen Zusatzwerkstoff fördernden Förderrohr (11),
einem unterhalb der Austrittsöffnung (13) des Förderrohrs (11) angeordneten Förderorgan,
einer die Fördergeschwindigkeit des Förderorgans regelnden Regeleinrichtung (47), und
einer das vom Förderorgan weitertransportierte Pulver auffangenden Pulverauffangvorrichtung (25), dadurch gekennzeichnet,
daß eine Pulverdichtemeßeinrichtung (46) vorgesehen ist, die eine das Förderrohr (11) durchstrahlende radioaktive Strahlungsquelle (22) und einen Detektor aufweist, der die von der Strahlungsquelle (22) ausgesandte und die durch das im Förderrohr (11) befindliche Pulver geschwächte Strahlung empfängt,
daß mit der Pulverdichtemeßeinrichtung (46) aus dem Meßwert der von dem Pulver absorbierten Strahlung die Dichte des Pulvers bestimmbar ist,
daß das Förderorgan ein Förderband (5) ist, an dessen Ende die Pulverauffangvorrichtung (25) angeordnet ist, und
daß die Regeleinrichtung (47) in Abhängigkeit von der ermittelten Pulverdichte die Bandgeschwindigkeit (VF) des Förderbandes (5) derart einstellt, daß ein zeitlich geregelter Pulvermassenstrom (p) erzeugt wird.
einem den pulverförmigen Zusatzwerkstoff fördernden Förderrohr (11),
einem unterhalb der Austrittsöffnung (13) des Förderrohrs (11) angeordneten Förderorgan,
einer die Fördergeschwindigkeit des Förderorgans regelnden Regeleinrichtung (47), und
einer das vom Förderorgan weitertransportierte Pulver auffangenden Pulverauffangvorrichtung (25), dadurch gekennzeichnet,
daß eine Pulverdichtemeßeinrichtung (46) vorgesehen ist, die eine das Förderrohr (11) durchstrahlende radioaktive Strahlungsquelle (22) und einen Detektor aufweist, der die von der Strahlungsquelle (22) ausgesandte und die durch das im Förderrohr (11) befindliche Pulver geschwächte Strahlung empfängt,
daß mit der Pulverdichtemeßeinrichtung (46) aus dem Meßwert der von dem Pulver absorbierten Strahlung die Dichte des Pulvers bestimmbar ist,
daß das Förderorgan ein Förderband (5) ist, an dessen Ende die Pulverauffangvorrichtung (25) angeordnet ist, und
daß die Regeleinrichtung (47) in Abhängigkeit von der ermittelten Pulverdichte die Bandgeschwindigkeit (VF) des Förderbandes (5) derart einstellt, daß ein zeitlich geregelter Pulvermassenstrom (p) erzeugt wird.
2. Pulverdosiervorrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung (47) einen
Sollwertgeber (50) aufweist, der aus dem vorgegebenen
Pulvermassenstrom (p), der Förderquerschnittsfläche
(AF) des auf das Förderband (5)
aufgetragenen Pulverbandes und der von der Pulverdichtemeßeinrichtung
(45) bestimmten Pulverdichte
(ρi) einen Förderbandgeschwindigkeitssoll
wert (VFS) liefert, der einem Motordrehzahlregel
kreis (52) für den Antriebsmotor (57) zugeführt
ist.
3. Pulverdosiervorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Regeleinrichtung
(47) eine Störgrößenerfassungseinrichtung (49) aufweist,
die einen die Kornfraktion des zu dosierenden
Pulvers berücksichtigenden Korrekturfaktor (Z)
für den Sollwertgeber (50) in Abhängigkeit von der
Förderbandgeschwindigkeit (VF) erzeugt.
4. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebs
motor (57) des Förderbandes (5) mit einer das För
derband (5) antreibenden Antriebsrolle (7) und mit
einem die Winkelstellung (ϕA) der Antriebsrolle
detektierenden Winkeldekodierer (62) verbunden ist
und daß eine mit der Pulverdichtemeßeinrichtung
(46) gekoppelte Bandlaufdiagnoseeinrichtung (61)
vorgesehen ist, die periodisch auftretende Schwan
kungen der Pulverdichte (ρi) feststellt.
5. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Detektor
ein Szintillationszählrohr (20) ist.
6. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß ein mit dem
Förderrohr (11) verbundener Pulvervorratsbehälter
(16) vorgesehen ist und daß der Pulvervorratsbe
hälter (16) aus einem Trichter (17) besteht, dessen
Trichteraustrittsöffnung mit dem Einlaß des För
derrohrs (11) verbunden ist.
7. Pulverdosiervorrichtung nach Anspruch 6, dadurch
gekennzeichnet, daß der Trichter (17) einen Trichter
öffnungswinkel (a) von etwa 50° aufweist.
8. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderrohr
(11) einen konstanten Querschnitt aufweist.
9. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
(5) mit einer pulverabweisenden Beschichtung ver
sehen ist.
10. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß das Förderband
(5) an einer ebenen Gleitfläche (9) entlanggeführt
ist.
11. Pulverdosiervorrichtung nach Anspruch 10, dadurch
gekennzeichnet, daß eine Spannvorrichtung (6) vor
gesehen ist, die das Förderband (6) gegen die ebene
Gleitfläche (9) gespannt hält.
12. Pulverdosiervorrichtung nach einem der Ansprüche 1
bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß ein das För
derband (5) umschließendes Gehäuse (1) mit einem
Schutzgas gegen die Unterseite des Förderbandes
(5) blasenden Schutzgasförderrohr (27) vorgesehen
ist.
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DE4030539A DE4030539A1 (de) | 1990-09-27 | 1990-09-27 | Pulverdosiervorrichtung fuer einen brenner zum thermischen beschichten eines grundwerkstoffs mit einem pulverfoermigen zusatzwerkstoff |
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DE4030539A DE4030539A1 (de) | 1990-09-27 | 1990-09-27 | Pulverdosiervorrichtung fuer einen brenner zum thermischen beschichten eines grundwerkstoffs mit einem pulverfoermigen zusatzwerkstoff |
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ID=6415071
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US6079968A (en) * | 1996-11-14 | 2000-06-27 | Bayer Aktiengesellschaft | Device for the controlled spraying of pulverulent lubricants onto punches and dies of tableting presses |
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- 1990-09-27 DE DE4030539A patent/DE4030539A1/de active Granted
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