DE4029720A1 - Verfahren zur separation von fuellgutresten aus kunststoffverpackungen als vorbereitender schritt zum recycling - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Separieren von Füllgutresten aus Kunststoff-Verpackungen. Dabei kann in allen Fällen der Kunststoff in sauberer Form zurückgewonnen werden, um ihn einem Recycling, beispielsweise durch Umschmelzen, zuzuführen. Darüberhinaus können in einzelnen Fällen bei entsprechender produktgruppenspezifischer Logistik auch die Füllgutreste in wiederverwertbarer Form anfallen.

Besonders geeignet ist das Separationsverfahren für Verpackungen aus dem Non Food Bereich, wie Reinigungsmittel, Kosmetika, Hilfs- und Schmierstoffe sowie Chemikalien. Hier existieren zum Teil bereits produktgruppenspezifische Rückführlogistiken oder sie befinden sich im Aufbau. Viele der rücklaufenden Verpackungen sind aufgrund der darin enthaltenen Füllgutreste als Sondermüll einzustufen und bedürfen daher einer gesonderten Behandlung mit Entsorgungsnachweis. Der Gesetzgeber begünstigt durch entsprechende Verordnungen die stoffliche Verwertung vor einer alternativen Verbrennung.

Beschreibung des Verfahrens am Beispiel einer Cyclohexanbehandlung: Cyclohexanwäsche:

Für die Wäsche von Kunststoff-Partikeln existieren eine Reihe gebräuchlicher Waschanlagen, die in ihren Prinzipien auch für eine Cyclohexanwäsche geeignet sind. Solche Anlagen müssen allerdings modifiziert werden. Zum einen müssen sie in chemikalienfester und explosionsgesicherter Form ausgeführt sein. Zum anderen muß eine Lösemittelemission durch eine geschlossene Bauweise unterbunden werden. Die Zuführung des Waschgutes und die Abführung des Kunststoffes (+Papier & Sonstiges) sowie des mit Füllgutresten befrachteten Cyclohexanes kann über entsprechende Schleusen kontinuierlich oder auch diskontinuierlich erfolgen. Aufgrund der Dichte des Cyclohexans (0,778) schwimmt die Kunststoff-Fraktion (Dichte <0,95) nicht, so daß die Austragung aus der Wäsche strömungsgesteuert oder über Rechen erfolgen sollte.

Die Verweilzeit des Waschgutes in der Wäsche ist extrem kurz, da die meisten Füllgutreste, insbesondere öl- und fetthaltige, unmittelbar in Lösung gehen. Sollen darüberhinaus auch eventuell anhaftende Papierettiketten vom Kunststoff abgelöst werden, so beträgt die Verweilzeit bei Raumtemperatur etwa 5-30 Minuten. Die Verweilzeit kann durch eine erwärmte Cyclohexanwäsche verkürzt werden. Eine Erwärmung des Waschbades stellt dabei keine Kostenerhöhung dar, da sowohl die Kunststoff-Fraktion als auch die füllguthaltige Cyclohexan-Fraktion im anschließenden Schritt weiter erwärmt werden.

Cyclohexan-Aufbereitung:

Für die Cyclohexan Aufbereitung und die Fremdstoff- Abscheidung eignen sich marktübliche chemotechnische Lösemittel-Aufbereitungsanlagen.

Transport und Trocknung der Kunststoff-Fraktion:

Nach der Wäsche muß die Kunststoff-Fraktion zunächst von restlichen Cyclohexan befreit werden. Dies erfolgt am günstigsten durch Erwärmung und Abdampfen. der Siedpunkt von 80°C begünstigt die Trocknung. Auch eventuell mitgeführte Papieranteile sollten getrocknet werden, damit sie in einer anschließenden Windsichtung ebenfalls einer Separation zugänglich werden. Zur Trocknung bietet sich ein in ebenfalls explosionsgesicherter und geschlossener Bauweise ausgeführtes Transportband an. Weiterhin sollte die auszutragende cyclohexanhaltige, erwärmte Abluft der Cyclohexan-Aufbereitung zugeführt werden. Dadurch wird die enthaltene Wärmeenergie und das Cyclohexan weiter genutzt.

Darstellung 1 zeigt eine mögliche Einbettung der Cyclohexanwäsche in das Verfahrens-Fließschema einer Kunststoffrecycling-Aufbereitung.

Vorteile des Verfahrens:

Eine Lösemittelwäsche ersetzt im wesentlichen heute übliche Wäschen mit Wasser bzw. ermöglicht erst die Wäsche von Kunststoffen mit öl- oder fetthaltigen Füllgutrückständen.

Vorteile einer solchen Wäsche sind:

• - Waschmöglichkeit für öl- und fetthaltige Füllgutreste
• - wässrige Anteile werden ebenfalls separiert
• - Papieretiketten lösen sich vom Kunststoff und werden separierbar
• - gesättigte Kohlenwasserstoffe sind reaktionsträge und unterliegen daher in den meisten Fällen keiner chemischen Wechselwirkung mit den Füllgutresten
• - aufgrund der besseren Benetzung durch organische Lösemittel wird der Kunststoff "porentief" gereinigt
• - die Trocknung benötigt aufgrund niedriger Siedepunkte und geringer Dampfdrücke weniger Energie und Zeit als die Trocknung von Wasser
• - Lösemittel können im Kreislauf geführt werden
• - Füllgutreste werden zum Teil in weiterverwertbarer Form zurückgewinnbar

Zusatzpatent zum Patent "Verfahren zum Separieren von Öl und Kunststoff als vorbereitender Schritt zum Recycling" Akz.:P 39 26 960.4 vom 14.08.1989

Die folgenden Ansprüche werden als Zusatz zum oben benannten Patent angemeldet. Wurden die Ansprüche im genannten Patent lediglich auf das Recycling von Ölverpackungen bezogen, so sollen die hier dargelegten Ansprüche die Anwendbarkeit auf andere Verpackungen aufzeigen. Darüberhinaus werden eine mögliche Rezeptur, die Einbindung der Separation in eine Kunststoff-Aufbereitung sowie weitere Vorteile beschrieben.

Claims (4)

1. Verfahren zur Separation von Füllgutresten aus Kunststoffverpackungen, dadurch gekennzeichnet, daß die Füllgutreste durch ein geeignetes Lösemittel gebunden werden, und der Kunststoff in diesem Lösemittel unlöslich ist.

2. Separationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösemittel ein leicht flüchtiger, gesättigter Kohlenwasserstoff zum Einsatz gelangt.

3. Separationsverfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Lösemittel Cyclohexan genutzt wird.

4. Separationsverfahren nach einem der obigen Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Lösemittel durch Lösemittelrückgewinnung im Kreislauf geführt wird.