DE4029396A1 - Vorrichtung zum reinigen von ne-metallschmelzen, insbesondere aluminiumschmelzen - Google Patents
Vorrichtung zum reinigen von ne-metallschmelzen, insbesondere aluminiumschmelzenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Reinigen von
NE-Metallschmelzen, insbesondere von Aluminiumschmelzen,
durch Flotation der Verunreinigungen und Entgasung durch
Herabsetzung des Wasserstoffpartialdrucks in der Schmelze,
gegebenenfalls in Verbindung mit einer Chlorierung, bestehend
aus einer mit einem Heizsystem versehenen, durch eine ent
fernbare Abdeckung geschlossenen Wanne od. dgl., einer Zu
führung für die zu reinigende Schmelze und einer Ableitung
für die gereinigte Schmelze und aus einer das Spülgas im
unteren Bereich der Wanne in die Schmelze einführenden Spül
gaszuleitung.
Aluminiumschmelzen, insbesondere solche aus Recyclingmaterial,
enthalten bekanntlich in erheblichem Maße metallische und auch
nichtmetallische Verunreinigungen, die vor dem Vergießen aus
der Schmelze entfernt werden müssen. Es ist bekannt, daß sich
Aluminiumschmelzen, wie auch Schmelzen von Aluminiumlegierun
gen, mit Hilfe eines Spülgases, wie insbesondere Stickstoff
und/oder Argon, gegebenenfalls mit Chlorzusatz, reinigen las
sen, indem das Spülgas so in die Schmelze eingeführt wird,
daß es sich in dieser feinperlig verteilt und in der Schmel
ze aufwärtsströmt, wobei diese zugleich durchwirbelt wird.
Die Reinigungswirkung beruht hinsichtlich der partikelförmigen
Verunreinigungen auf Flotation, da die Verunreinigungen durch
das aufsteigende inerte Spülgas an die Oberfläche der Schmelze
gespült und hier als Krätze abgezogen werden können, anderer
seits aber auf die Herabsetzung des Wasserstoffpartialdrucks in
der Schmelze, wodurch der Wasserstoff im Spülgas desorbiert und
über dieses abgeführt werden kann. Durch Beimischung von Chlor
zu dem Spülgas lassen sich auch metallische Verunreinigungen, wie
vor allem Natrium, Lithium, Magnesium und Calcium, chemisch
unter Chlorbildung umsetzen und verschlacken, so daß sie mit der
auf dem Schmelzbad aufschwimmenden Krätze abgezogen werden
können.
Ein Reinigungsprozeß der vorgenannten Art hat sich in der
Aluminiumindustrie unter der Bezeichnung "Inertgas-Flotation"
eingeführt. Bei diesem Reinigungsprozeß wird das Spülgas über
mindestens ein von oben in die Schmelze eintauchendes Rohr oder
einen am Boden des Gefäßes angebrachten Gasspülstein zugeführt;
das Rohr kann an seinem unteren Ende einen angetriebenen Rotor
als Rührelement aufweisen, mit dessen Hilfe die Schmelze in der
Wanne umgewälzt wird, wobei die erzeugte Turbulenz eine feine
Verteilung des eintretenden Spülgases z. B. in die Schmelze be
wirkt. Nach dem vorgenannten Verfahren arbeitende Reinigungsvor
richtungen weisen entweder einen am Umfang der Wanne in einer
Mantelisolierung angeordneten Heizmantel oder eine Innenbehei
zung mit Hilfe von in die Wanne eintauchenden Heizstäben oder an
der Wanne angeordneten Rinneninduktoren zur induktiven Erwärmung
auf. Diese Reinigungsöfen nach Intergas-Flotation-Verfahren er
möglichen eine "in-line-Reinigung", d. h. eine Reinigung mit
kontinuierlichem Durchfluß der Schmelze durch die Wanne bzw. den
Reinigungsofen.
Aus der EU-OS 00 65 854 ist ein Reinigungsverfahren für
Aluminiumschmelzen bekannt, das allerdings chargenweise
arbeitet. Bei diesem Verfahren wird die zu reinigende Schmelze
ebenfalls in einer geschlossenen Box mit Hilfe eines Rühr
werks umgewirbelt, wobei zugleich von oben Aluminiumfluorid
in die Schmelze eingeführt wird, um die in der Schmelze als
Verunreinigungen enthaltenen Alkali- und Erdalkalimetalle zu
binden und aus der Schmelze zu entfernen.
Die Erfindung geht von der eingangs genannten Vorrichtung aus,
die nach dem in der Praxis als Inertgas-Flotations-Prozeß
bekannten Verfahren arbeitet. Ihr liegt vor allem die Aufgabe
zugrunde, diese Reinigungsvorrichtung für NE-Metallschmelzen,
insbesondere für Aluminiumschmelzen und Schmelzen aus Aluminium
legierungen, so auszubilden, daß sich der Reinigungsprozeß,
gegebenenfalls auch mit geringeren Mengen an Spülgas, wie vor
allem Argon und/oder Stickstoff, gegebenenfalls mit Chlorzusatz,
wirkungsvoller und weniger störungsanfällig durchführen läßt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in
der Wanne eine von einem Innenrohr gebildete Zentralkammer
angeordnet ist, die in ihrem Endbereich mit dem Wannenraum
am Umfang des Innenrohres verbunden ist, und daß die Spül
gaszuführung sowie die Zuführung für die zu reinigende
Schmelze der Zentralkammer zugeordnet ist, während die
Ableitung für die gereinigte Schmelze dem die Zentralkam
mer umschließenden Wannenraum zugeordnet ist. In ihrer be
vorzugten Ausführung ist dabei das Innenrohr von weiteren
Rohrelementen umschlossen, die in der Wanne ein System von
sich umschließenden Kammern bilden, welche im Kopf- bzw.
Fußbereich der Rohrelemente siphon-labyrinthartig miteinan
der verbunden sind, wobei die Ableitung für die gereinigte
Schmelze der ringförmigen Außenkammer des Kammersystems zu
geordnet ist.
Nach der Erfindung ist also in der von der Abdeckung ge
schlossenen Wanne eine von einem Innenrohr gebildete Zen
tralkammer angeordnet, der die Spülgaszuführung und auch
die Zuführung für die zu reinigende Schmelze zugeordnet ist,
wobei letztere zweckmäßig sich am Kopf der Zentralkammer be
findet, während das Spülgas in den unteren Bereich der Zen
tralkammer eingeleitet wird. Die von dem Innenrohr gebilde
te Zentralkammer weist ein erheblich kleineres Volumen auf
als die Wanne. Damit ergibt sich die Möglichkeit, die zu rei
nigende Schmelze auf kleinem Raum im Gegenstrom mit dem Spül
gas zu beaufschlagen, wodurch sich eine besonders intensive
Durchmischung und Verwirbelung des Spülgases in der Schmelze
erreichen läßt. Damit ist es auch möglich, auf ein leistungs
starkes Rührwerk, welches das gesamte Volumen der in der Wan
ne befindlichen Schmelze durchmischt und in Turbulenz ver
setzt und erfahrungsgemäß besonders störanfällig ist, zu
verzichten. Von der Anordnung eines Rührwerks in der Zen
tralkammer kann gegebenenfalls abgesehen werden, obwohl es
sich im allgemeinen empfiehlt, in der Zentralkammer ein
kleineres Rührwerk vorzusehen, um den Durchmischungs- und
Verwirbelungseffekt zu erhöhen. Die Spülgaszuführung besteht
zweckmäßig aus einem von oben in die Zentralkammer eintau
chenden, vorzugsweise mit der Abdeckung der Wanne verbunde
nen Tauchrohr od. dgl. mit Spülgasaustritt an seinem unteren
Ende. Dabei kann am unteren Ende des Tauchrohres auch ein
angetriebenes Rührorgan angeordnet sein, zweckmäßig in Ver
bindung mit einer der Spülgaszuführung dienenden Drehdüse.
Das Rührwerk kann in jedem Fall einfacher ausgeführt werden,
da es im wesentlichen nur das in der Zentralkammer befind
liche Volumen der Schmelze umrührt bzw. verwirbelt.
Wird, wie in bevorzugter Ausführung vorgesehen, das genannte
Innenrohr von weiteren Rohrelementen umschlossen, die in der
Wanne ein System von sich umschließenden Kammern bilden, wel
che im Kopf- bzw. Fußbereich für den Durchfluß der Schmelze
siphon-labyrinthartig miteinander verbunden sind, so durch
strömt die Schmelze von der Zentralkammer aus die einzelnen
zwischen den Rohrelementen gebildeten Kammern mit zunehmend
abnehmender Geschwindigkeit, so daß das Spülgas und auch die
Krätzebestandteile ausreichend Gelegenheit bekommen zu ent
weichen bzw. sich an der Oberfläche des Schmelzbades zu sam
meln. Damit ist es möglich, die durch Flotation ausgeschie
denen Verunreinigungen in den beruhigten Zwischenkammern,
die die Zentralkammer umschließen, aufzufangen und aus die
sen abzuziehen. Dies kann in vorteilhafter Weise über eine
an der Abdeckung der Wanne oberhalb der Zwischenkammern an
geordnete verschließbare Krätze-Entnahmeöffnung geschehen.
Die gereinigte Schmelze kann dann aus dem Kopfraum der
Außenkammer abgezogen werden, zweckmäßig über ein im Kopf
bereich in die Außenkammer mündendes, durch den Mantel der
Wanne hindurchführendes Ableitungsrohr od.dgl.
Mit Hilfe der erfindungsgemäßen Reinigungsvorrichtung ergibt
sich die Möglichkeit bei gleicher Spülwirkung mit kleineren
Spülgasmengen ohne Totraumzonen, wie sie in eckigen Gefäßen
bestehen, effektiver zu arbeiten. Der gesamte Reinigungsprozeß
wie auch die Zu- und Ableitung der Schmelze und auch das Entfer
nen der als Krätze aufschwimmenden Verunreinigungen lassen sich
leicht beherrschen.
Im einzelnen wird die Anordnung zweckmäßig so getroffen, daß
die von dem Innenrohr gebildete Zentralkammer nur in ihrem
Fußbereich mit der sie umschließenden Kammer für den Schmelze
durchfluß verbunden ist. Bei mehreren sich konzentrisch um
schließenden Rohrelementen wird vorzugsweise die ringförmige
Außenkammer nur in ihrem Fußbereich mit der ihr benachbar
ten Zwischenkammer für den Schmelzedurchfluß verbunden. Das
Innenrohr wie auch die weiteren Rohrelemente werden vorteil
hafterweise zylindrisch ausgebildet und so angeordnet, daß
sie sich konzentrisch umschließen. Vorzugsweise bestehen
das Innenrohr und auch die Rohrelemente aus Keramikmaterial,
insbesondere einem solchen, das temperaturschock- und wechsel
beständig und auch gegen Chlorgas beständig ist.
In weiterer Ausgestaltung der Erfindung sind die von dem
Innenrohr und den es umschließenden Rohren gebildeten Rohr
elemente zu einem Rohrpaket verbunden, das sich als Bauein
heit aus der Wanne herausheben und in die Wanne einsetzen
läßt. Dabei können die Rohrelemente auch mit der abnehm
baren Abdeckung der Wanne zu einer Baueinheit verbunden wer
den. Weiterhin empfiehlt es sich, die Rohrelemente an ihrem
oberen Ende mit leicht auswechselbar angeordneten Austausch
ringen zu versehen, so daß, wenn diese Teile z. B. durch
Krätzeeinflüsse beschädigt sind, leicht ausgewechselt wer
den können. Die siphon-labyrinthartige Verbindung der Kam
mern kann auch durch Mantelöffnungen der Rohrelemente ge
bildet werden.
Im übrigen empfiehlt es sich, die gesamte Reinigungsvorrich
tung so auszubilden, daß sie um eine Querachse kippbar ist.
Bei entfernter Abdeckung kann daher durch Kippen der Reini
gungsvorrichtung ein rascher Legierungswechsel vorgenommen
werden. Um in einer Gießerei mit möglichst wenigen Reini
gungsvorrichtungen auskommen zu können, wird die gesamte
Reinigungsvorrichtung zweckmäßig mobil gestaltet.
Die Erfindung wird nachfolgend im Zusammenhang mit dem in
der Zeichnung in schematischer Vereinfachung gezeigten Aus
führungsbeispiel näher erläutert, wobei die Zeichnung eine
erfindungsgemäße Reinigungsvorrichtung im Vertikalschnitt
zeigt.
Die dargestellte Reinigungsvorrichtung besteht aus einem Tiegel
bzw. einer Wanne 1, die z. B. aus chromlegiertem Gußeisen gefer
tigt ist und mittels einer abnehmbaren Abdeckung 2 verschließbar
ist, so daß eine für den Reinigungsbetrieb geschlossene Reini
gungsbox gebildet wird. Um ein Erstarrren der Schmelze während
des Reinigungsvorgangs zu vermeiden, ist am Außenmantel und im
Bodenbereich der Wanne 1 sowie auch für den abnehmbaren Deckel
ein Heizsystem mit elektrischen Heizelementen 3 vorgesehen, die
sich in einer die Wanne im Mantel- und Bodenbereich umschließen
den Isolierung 4 befinden, die von einem Ofenmantel 30 umschlos
sen ist. Die Isolierung 4 besteht zweckmäßig aus einem Feuer
festmaterial od. dgl.
In der Wanne 1 befinden sich Einbauten, die von Rohrelemen
ten gebildet sind und ein System von sich umschließenden
Kammern bilden, die für den Durchfluß der Schmelze wechselnd
im Kopf- bzw. Fußbereich der Rohrelemente siphon-labyrinth
artig miteinander verbunden sind. Die Einbauten werden von
einem in der Vertikalachse der Wanne 1 angeordneten Innen
rohr 5 und mehreren, im gezeigten Ausführungsbeispiel vier
das Innenrohr 5 konzentrisch mit etwa gleichen Radialabstän
den umschließenden Rohrelementen 6 bis 9 gebildet. Das Innen
rohr 5 bildet dabei in der Wanne 1 eine Zentralkammer 10,
die von mehreren ringförmigen Kammern, nämlich den Zwischen
kammern 11 bis 14 und der Außenkammer 15 umschlossen ist.
Die Zentralkammer 10 ist nur in ihrem Fußbereich bei 16 mit
der sie umschließenden Zwischenkammer 11 für den Schmelze
durchfluß verbunden, während die Zwischenkammer 11 nur im
Kopfbereich bei 17 mit der benachbarten Zwischenkammer 12,
letztere nur im Fußbereich bei 18 mit der folgenden Zwischen
kammer 13 und diese nur im Kopfbereich bei 19 mit der Zwi
schenkammer 14 für den Schmelzedurchfluß in Verbindung steht,
wobei die Außenkammer 15 nur im Fußbereich bei 20 mit der
benachbarten Zwischenkammer 14 verbunden ist. Auf diese
Weise wird von den Rohrelementen 5 bis 9 das zusammenhän
gende siphon-labyrinthartige Kanalsystem gebildet. Die
Durchflußöffnungen 16 bis 20 werden zweckmäßig von Mantel
öffnungen in den Endbereichen der verschiedenen Rohrelemen
te 5 bis 9 gebildet. Sie können aber auch dadurch gebildet
werden, daß die Rohrelemente so gegeneinander axial versetzt
sind, daß sie im Abstand vor dem Boden der Wanne bzw. der
Abdeckung enden.
Die Rohrelemente 5 bis 9 sind zweckmäßig zylindrisch ausge
bildet und so angeordnet, daß sie sich konzentrisch um
schließen. Statt dessen könnten die Rohrelemente aber auch
eine von der Zylinderform abweichende Umrißform aufweisen.
Vorzugsweise bestehen die Rohrelemente aus einem Keramik
material, insbesondere einem solchen, das gegenüber Tempera
turschock und auch gegen Chlorgas beständig ist. Die Rohr
elemente 5 bis 9 werden zweckmäßig zu einem Rohrpaket mit
einander verbunden, das sich als Baueinheit nach oben aus
der Wanne 1 herausheben bzw. als Baueinheit von oben in die
Wanne einsetzen läßt. Dabei können die Rohrelemente auch
mit der Abdeckung 2 verbunden sein, so daß sie sich nach
Lösen der Abdeckung mit dieser aus der Wanne 1 herausheben
lassen.
Die Zuführung 21 für die zu reinigende Schmelze ist der Zen
tralkammer 10 zugeordnet und befindet sich am Kopf der Zen
tralkammer. Sie besteht aus einem an der Abdeckung 2 ange
ordneten Füllstutzen od. dgl. Die Spülgaszuführung ist eben
falls der Zentralkammer 10 zugeordnet. Sie ist so ausgebil
det, daß das von außen zugeführte Spülgas im unteren Bereich
in die Zentralkammer 10 austritt und daher im Gegenstrom zu
der in der Zentralkammer 10 befindlichen Schmelze in dieser
aufsteigt. Die Spülgaszuführung wird von einem von oben in
die Zentralkammer 10 eintauchenden, mit der Abdeckung 2 ver
bundenen Tauchrohr 22 gebildet, welches an seinem unteren
Ende den Spülgasaustritt aufweist. In einer bevorzugten Ausfüh
rungsform kann das Tauchrohr 22 dabei den Stator eines an seinem
unteren Ende angeordneten Rotors 23 bilden, der ein die in der
Zentralkammer 10 befindliche Schmelze umrührendes und durchwir
belndes Rührelement darstellt, das von einem oberhalb der Ab
deckung 2 angeordneten Motor 28 angetrieben wird. Das zugeführte
Spülgas kann, wie bekannt, über Drehdüsen, die mit dem Rotor 23
umlaufen, in die Schmelze austreten.
Die Ableitung für die gereinigte Schmelze ist der ringförmi
gen Außenkammer 15 zugeordnet. Sie besteht aus einem im Kopf
bereich in die Außenkammer 15 mündenden Ableitungsrohr 24,
das durch den Mantel der Wanne 1 und deren Isolierung 4 quer
hindurchgeführt ist.
Die Abdeckung 2 weist in ihrem Umfangsbereich oberhalb der
Kammern 11 bis 15 eine Krätze-Entnahmeöffnung 25 auf, die
mittels einer entfernbaren Verschlußplatte 26 od. dgl. ver
schlossen wird.
Die Reinigung der Schmelze mit Hilfe des Spülgases erfolgt
in an sich bekannter Weise einerseits durch Flotation der
Verunreinigungen und andererseits dadurch, daß durch das
Spülgas der Wasserstoffpartialdruck in der Schmelze herab
gesetzt wird, so daß der Wasserstoff durch Desorption in
den in der Schmelze aufsteigenden Spülgasblasen aus der -
Schmelze entfernt wird. Die nichtmetallischen Verunreini
gungen steigen mit den Gasblasen in der Schmelze auf und
lagern sich im Bereich der Kammern 11 bis 14 als Krätze
schicht 27 auf der Schmelzbadoberfläche ab, so daß sie
bei geöffneter Krätze-Entnahmeöffnung 25 entfernt werden
können. Als Spülgas wird ein Inertgas, im allgemeinen Stick
stoff und/oder Argon, verwendet, dem Chlorgas beigefügt wer
den kann, um in der verunreinigten Schmelze enthaltene Kali-
oder Erdalkalimetalle, wie insbesondere Natrium, Lithium,
Magnesium und Calcium, zu Chloriden umzusetzen, die durch
die Flotationswirkung in die Krätze 27 eingehen und mit die
ser entfernt werden können. Es besteht die Möglichkeit, der
aufschwimmenden Krätze 27 ein Abdecksalz als Schmelzmittel
zuzusetzen, das die aufschwimmenden Verunreinigungen zu einer
geschlossenen Krätzeschicht bindet.
Die beschriebene Reinigungsvorrichtung kann im kontinuier
lichen Betrieb, also mit kontinuierlichem Durchlauf der
Schmelze durch die Reinigungsvorrichtung arbeiten. Da die
von oben in die Zentralkammer 10 eingeführte Schmelze im
Gegenstrom von dem im unteren Bereich in die Zentralkammer
10 eingeführten Spülgas durchströmt wird, ergibt sich eine
intensive Beaufschlagung der Schmelze durch das Spülgas, das
feinperlig durch die Schmelze aufsteigt. Durch das angetrie
bene Rührelement 23 wird die Schmelze zusätzlich umgerührt
bzw. in Turbulenz gebracht, wodurch der Spülgaskontakt mit
der Schmelze weiter verbessert wird. Die Schmelze strömt
durch das siphon-labyrinthartige Kammersystem 11 bis 15 mit
ständig abnehmender Fließgeschwindigkeit, so daß hier das
Spülgas und die Krätzebestandteile ausreichend Gelegenheit
bekommen, aus der Schmelze zu entweichen bzw. sich an der
Schmelzbadoberfläche abzusetzen. Über die Ableitung 24 ver
läßt die gereinigte Schmelze im Kopfbereich der Außenkammer
15 die geschlossene Reinigungskammer. Am äußeren Rohrelement
kann hierbei ein Auffangkragen od. dgl. vorgesehen werden, um
einen gleichmäßigen Überlauf der Schmelze über den Umfang des
letzten Rohres zu gewährleisten. Aus dem Auffangkragen läuft
dann die gereinigte Schmelze z. B. über eine Sammelrinne zur
nachgeschalteten Gießmaschine. Abgase, wie insbesondere Chlor,
können durch die kompakte Bauweise der Reinigungsvorrichtung
auf kleinem Raum abgezogen und umweltfreundlich in einer Al2O3-
Schüttung zu AlCl3 umgesetzt werden.
Es empfiehlt sich, die verschiedenen Rohrelemente 5 bis 9 an
ihren oberen Enden jeweils mit einem leicht auswechselbaren
Austauschring zu versehen, so daß etwaige durch Krätzeein
flüsse beschädigte Oberteile der Rohre durch Wechsel der
Austauschringe ersetzt werden können, ein vollständiger Aus
tausch der einzelnen Rohre also nicht erforderlich ist.
Die gesamte Reinigungsvorrichtung wird zweckmäßig mobil ge
staltet, um innerhalb einer Gießerei mit möglichst wenigen
Reinigungsgeräten auskommen zu können. Ferner empfiehlt es
sich, das Reinigungsgerät so auszubilden, daß es um eine
Querachse kippbar ist, um bei Bedarf einen schnellen Legie
rungswechsel vornehmen zu können.
Es versteht sich, daß die Anzahl der in der Wanne 1 angeord
neten Rohrelemente unterschiedlich sein kann. Gegebenenfalls
kann auch nur ein zentrales Rohrelement 5 vorgesehen sein,
obwohl die Anordnung mehrerer sich umschließender Rohrelemen
te vorzuziehen ist.
Claims (21)
1. Vorrichtung zum Reinigen von NE-Metallschmelzen, insbe
sondere Aluminiumschmelzen, durch Flotation der Verunrei
nigungen und Entgasung durch Herabsetzung des Wasser
stoffpartialdrucks in der Schmelze, gegebenenfalls in
Verbindung mit einer Chlorierung, bestehend aus einer
mit einem Heizsystem versehenen, durch eine entfernbare
Abdeckung geschlossenen Wanne od.dgl., einer Zuführung
für die zu reinigende Schmelze und einer Ableitung für
die gereinigte Schmelze und aus einer das Spülgas im
unteren Bereich der Wanne in die Schmelze einführenden
Spülgaszuführung, dadurch gekennzeich
net, daß in der Wanne (1) eine von einem Innenrohr
(5) gebildete Zentralkammer (10) angeordnet ist, die in
ihrem Endbereich mit dem Wannenraum am Umfang des Innen
rohres (5) verbunden ist, und daß die Spülgaszuführung
(22) sowie die Zuführung (21) für die zu reinigende
Schmelze der Zentralkammer (10) zugeordnet ist, während
die Ableitung (24) für die gereinigte Schmelze dem die
Zentralkammer (10) umschließenden Wannenraum zugeordnet
ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Innenrohr (5) von
weiteren Rohrelementen (6 bis 9) umschlossen ist, die
in der Wanne (1) ein System von sich und die Zentral
kammer (10) umschließenden Kammern (11 bis 15) bilden,
welche im Kopf- bzw. Fußbereich der Rohrelemente siphon
labyrinthartig miteinander verbunden sind, wobei die Ab
leitung (24) für die gereinigte Schmelze der ringförmigen
Außenkammer (15) zugeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Zentralkammer (10)
nur in ihrem Fußbereich mit dem sie umschließenden Wan
nenraum bzw. mit der sie umschließenden Zwischenkammer
(11) für den Schmelzedurchfluß verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die ringförmige
Außenkammer (15) nur in ihrem Fußbereich mit der ihr
benachbarten Zwischenkammer (14) für den Schmelzedurch
fluß verbunden ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Rohr
elemente (5 bis 9) zylindrisch ausgebildet sind und sich
konzentrisch umschließen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Zu
führung (21) für die zu reinigende Schmelze am Kopf der
Zentralkammer (10) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Zuführung (21) für
die zu reinigende Schmelze aus einem an der Abdeckung (2)
angeordneten Füllstutzen od. dgl. besteht.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Spül
gaszuführung aus einem von oben in die Zentralkammer (10)
eintauchenden, vorzugsweise mit der Abdeckung (2) verbun
denen Tauchrohr (22) mit Spülgasaustritt an seinem unteren
Ende besteht.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Tauchrohr (22) am
unteren Ende ein angetriebenes Rührorgan (23) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß das bzw.
die Rohrelemente (5 bis 9) aus Keramikmaterial bestehen.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß die Rohr
elemente (5 bis 9) zu einem aus der Wanne (1) herausheb
baren Rohrpaket verbunden sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Rohrelemente (5 bis 9)
mit der abnehmbaren Abdeckung (2) zu einer Baueinheit ver
bunden sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß an der
Abdeckung (2) in deren Umfangsbereich eine verschließ
bare Krätze-Entnahmeöffnung (25) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß die Ab
leitung (24) für die gereinigte Schmelze im Kopfbereich
der die Innenkammer (10) umschließenden Außenkammer an
geordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Ableitung (24) aus
einem im Kopfbereich in die Außenkammer mündenden, durch
den Mantel der Wanne (1) quer hindurchgeführten Ableitungs
rohr od.dgl. besteht.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß das
Heizsystem (3) als Außenbeheizung am Mantel und zweck
mäßig auch am Boden der Wanne (1) in einer Feuerfestaus
kleidung (4) des Ofenmantels angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Rohr
elemente (5 bis 9) am oberen Ende mit leicht auswechsel
baren Austauschringen versehen sind.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 17, da
durch gekennzeichnet, daß die
siphon-labyrinthartige Verbindung der Kammern (10 bis 15)
durch Mantelöffnungen der Rohrelemente (5 bis 9) gebildet
ist.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, da
durch gekennzeichnet, daß sie um
eine Querachse kippbar gelagert ist.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, da
durch gekennzeichnet, daß sie als
mobile Baueinheit ausgebildet ist.
21. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 20, da
durch gekennzeichnet, daß die abnehmbare
Abdeckung (2) eine Beheizung aufweist.
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