DE4029244A1 - Verfahren zur chemischen synthese von oligonukleotiden - Google Patents
Verfahren zur chemischen synthese von oligonukleotidenInfo
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Description
Die chemische Polykondensation von Mononukleotiden ist eine
wichtige Methode zur Herstellung von Desoxyribonukleinsäure
(DNA) oder Ribonukleinsäure (RNA).
Ein grundlegendes Problem bei der chemischen Synthese von
DNS oder RNS ist das Auffinden geeigneter Schutzgruppen der
Amino- und Hydroxy-Gruppen der Nukleosid-Basen und der
Zuckerreste. Diese Schutzgruppen müssen einerseits unter
den Bedingungen der Polykondensationreaktion, d.h. während
der Bildung der Phosphodiester-Bindung, stabil sein und
andererseits müssen sie genügend labil sein, um am Ende der
Reaktion ohne die Phosphodiester-Bindung zu spalten wieder
entfernt werden zu können (H.G. Khorana; Pure Appl.
Chem. 17 (1968) 349).
Besonders problematisch ist die chemische Synthese von RNA,
da der Ribose-Zuckerrest zwei Hydroxy-Gruppen trägt, die
beide geschützt werden müssen. Die Schutzgruppe der
5′-Hydroxy-Gruppe muß dabei vor jedem
Polykondensationsschritt selektiv, d.h. ohne Abspaltung der
2′-Hydroxy-Schutzgruppe wieder abgespalten werden. Die
Schutzgruppe der 2′-Hydroxy-Gruppe hingegen darf erste am
Ende der RNA-Synthese abgespalten werden, und zwar unter
Bedingungen, die zu kleiner Spaltung oder Isomerierung der
Phosphodiesterbindungen führt (C.B. Reese, Nucleic Acids and
Molecular Biology, Vol 3 (F. Eckstein & D. M. J. Lilley
eds.) Springer-Verlag, Weinheim).
Eine Möglichkeit der selektiven Abspaltung der 5′-Hydroxy-
Schutzgruppe ohne Abspaltung der 2′-Hydroxy-Schutzgruppe ist
durch die Kombination einer basenlabilen 5′-Hydroxy-
Schutzgruppe mit einer säurelabilen 2′-Hydroxy-Schutzgruppe
zu erreichen (Chr. Lehmann et al. (1989) Nucleic Acids Res.
17, 2379-2390, No. 7). Die Verwendung einer basenlabilen
5′-Hydroxy-Schutzgruppe ist auch bei der Synthese von DNA
von Vorteil, da unter den milden nicht sauren
Hydrolysebedingungen die in der Synthese bereits gebildeten
Phosphordi- bzw. triesterbindungen im allgemeinen nicht
gespalten werden. Zudem wird unter den milden nicht-sauren
Hydrolysebedingungen eine Depurinierung der Nukleotide, wie
sie bei E. Sonveaux (E. Sonveaux (1986), Bioorganic
Chemistry 14, 286) beschrieben ist, umgangen. Eine weitere
Anforderung an die 5′-Hydroxy-Schutzgruppe bei der DNA-, wie
auch bei der RNA-Synthese, ist eine leichte und
hochempfindliche Nachweisbarkeit der Schutzgruppe. Auf
diese Weise kann der Umsetzungsgrad der einzelnen
Reaktionsschritte besonders gut verfolgt und eine möglichst
vollständige Umsetzung erreicht werden. Dadurch ist es
möglich besonders lange Oligonukleotide mit hoher Ausbeute
herzustellen. Dies erlaubt auch die Ausführung kleiner
Synthese-Ansätze im nanomolaren bis picomolaren Bereich.
Es wurde nun überraschenderweise gefunden, daß die
Dansylethoxycarbonylgruppe (Dans-EOC) als basenlabile
5′-Hydroxy-Schutzgruppe in der chemischen
Oligonukleotidsynthese eingesetzt werden kann.
Gegenstand der Erfindung ist somit:
- 1. Ein Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel (I), dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Formel (II), mit einem Chlorcarbonyl-Donor umgesetzt wird.
- 2. Eine Verbindung der Formel (IIIa) oder (IIIb)
worin bedeuten:
R¹ Wasserstoff oder unabhängig voneinander eine Gruppe der Formel und B bedeutet mit R² jeweils unabhängig voneinander eine Gruppe der Formel oder B bedeutet mit R³ Wasserstoff oder oder B bedeutet - 3. Ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (IIIa) oder (IIIb) durch Umsetzung der Verbindung der Formel (I) mit einer entsprechenden Verbindung der Formel (IVa) oder (IVb) worin R¹ und B die obige Bedeutung haben, in Gegenwart einer Base, vorzugsweise Pyridin oder einer Mischung bestehend aus Tetrahydrofuran, Dioxan, Methylenchlorid, Chloroform und/oder Acetonitril und einer Verbindung der FormelNR²⁰R²¹R²²worin R²⁰, R²¹ und R²² gleich oder unabhängig verschieden Wasserstoff oder die C₁-C₄-Alkyl-, vorzugsweise eine Trimethyl-, Triethyl- oder Diisopropyl-Gruppe bedeuten.
- 4. Eine Verbindung der Formel (Va) oder (Vb)
worin
DansECO, R¹ und B die obengenannte Bedeutung haben und
R⁶, R⁷ gleich oder unabhängig verschieden eine C₁-C₈-Alkyl-, vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂-Cycloalkyl-Gruppe, vorzugsweise bis C₈, Benzyl oder Phenyl oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring, der gegebenenfalls weitere Heteroatome und Substituenten enthalten kann und R⁸ eine Gruppe der Formel oder eine Benzylgruppe, welche nicht substituiert oder einfach oder mehrfach ringsubstituiert, vorzugsweise nicht substituiert ist, wobei der oder die Substituenten unabhängig voneinander ein Halogen, eine C₁-C₄-Alkyl-, Nitro-, Methoxy- oder Carboxylgruppe ist. - 5. Ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) durch Umsetzung der Verbindung der Formel (IIIa) oder (IIIb) mit einer Verbindung der Formel (VI) worin R₆, R₇ und R₈ die obige Bedeutung haben und Z Chlor oder Brom oder ein Rest der Formel -NR₉R₁₀, wobei für R₉ und R₁₀ unabhängig voneinander dieselben Reste infrage kommen wie für R₆, wenn Z gleich Chlor ist, in Gegenwart einer Base, vorzugsweise Pyridin oder einer Mischung von Tetrahydrofuran, Dioxan, Methylenchlorid, Chloroform und/oder Acetonitril mit einem C₁-C₄-Trialkylamin, vorzugsweise einem Trimethyl-, Triethyl- oder Diisopropylethyl-Amin oder wenn Z ein Rest der Formel -NR₉R₁₀, dann in Gegenwart einer Verbindung der Formel [HNR₁₁R₁₂R₁₃]/(+)X(-), wobei R₁₁, R₁₂, R₁₃ gleich oder unabhängig verschieden eine C₁-C₄-Alkyl-Gruppe und X= Halogen, insbesondere Chlor bedeuten, oder Tetrazol, vorzugsweise in Gegenwart von Tetrazol.
- 6. Ein Verfahren zur Herstellung von Oligonukleotiden aus
Verbindungen der Formel (Va) und oder (Vb), dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel (Va)
oder (Vb)
- 1. mit einer Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb) worin B und R₁ die obengenannte Bedeutung haben und G gleichbedeutend mit R₁ oder ein polymerer Träger ist, der über die 2′-Hydroxy- oder 3′-Hydroxy-Gruppe der Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb) gebunden ist, umsetzt,
- 2. die erhaltenen Verbindungen oxidiert.
- 3. die Dansylethoxycarbonyl-Gruppe abspaltet,
- 4. die erhaltene Verbindung mit einer Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) umsetzt und
- 5. die Reaktionsschritte 2-4 bis zur gewünschten Kettenlänge wiederholt.
- 7. Eine Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) worin DansECO, R¹ und B die obengenannte Bedeutung haben und K(+) ein Kation, insbesondere [HN(C₂H₅)₃](+) ist.
- 8. Ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (IIIa) oder (IIIb) mit einer Verbindung der Formel (IX) PR₁₄R₁₅R₁₆ (IX)worin R₁₄, R₁₅, R₁₆ gleich oder unabhängig verschieden Wasserstoff oder eine C₁-C₈-Alkyl-, C₁-C₈-Fluoralkyl-, oder Aryl-Gruppe vorzugsweise eine 2,2,2-Trifluoroethyl-, 1,1,1,3,3,3-Hexafluoro-2-propyl-, Ethyl- oder Phenyl-Gruppe in Gegenwart einer Base.
- 9. Ein Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (IIIa) oder (IIIb) mit einer Verbindung der Formel (X) PR₁₇R₁₈R₁₉ (X)worin R₁₇, R₁₈, R₁₉ gleich oder unabhängig verschieden Chlor-, Brom oder eine C₁-C₈-Alkylamino- oder 1,2,4- Triazoylgruppe, vorzugsweise eine 1,2,4-Triazolylgruppe, in Gegenwart einer Base mit anschließender Hydrolyse.
- 10. Verfahren zur Herstellung von Oligonukleotiden aus
Verbindungen der Formel (VIIIa) und/oder (VIIIb), dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel (VIIIa)
oder (VIIIb)
- 1. mit einer Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb) umsetzt,
- 2. die Dansylethoxycarbonyl-Gruppe abspaltet,
- 3. die erhaltene Verbindung mit einer Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) umsetzt,
- 4. die Reaktionsschritte 2 und 3 bis zur gewünschten Kettenlänge wiederholt und
- 5. das erhaltene Oligonukleotid oxidiert.
Zur Einführung der Dansylethoxycarbonylgruppe in das
Nukleosid wurde 2-Dansylethylchloroformiat mit einem
Nukleosid umgesetzt, bei dem je nach Nukleosid die Amino-
bzw. Hydroxy-Funktionen der Nukleosidbase durch geeignete
Gruppen geschützt sind. Als Schutzgruppen eignen sich
beispielsweise für die 6-Aminogruppe von Adenin die
t-Butylcarbonyl, Benzoyl-, 4-(t-Butyl)-benzoyl- oder para-
Nitrophenylethyloxycarbonyl-Gruppe, insbesondere die
Benzoyl- oder die para-Nitrophenylethyloxycarbonyl-Gruppe.
Für die 2-Aminogruppe von Guanin eignen sich beispielsweise
die Isobutyryl-, 4-(t-Butyl)-phenylacetyl- oder para-
Nitrophenylethyloxycarbonyl-Gruppe, insbesondere die
Isobutyryl- oder die para-Nitrophenylethyloxycarbonyl-
Gruppe. Die 6-Hydroxy-Gruppe von Guanin bzw. die 4-Hydroxy-
Gruppe von Uracil bleiben im allgemeinen entweder
ungeschützt oder sie werden durch eine para-
Nitrophenylethyl-Gruppe geschützt. Bei Cytosin wird die
4-Amino-Gruppe beispielsweise durch eine Benzoyl-,
4-(t-Butyl)-benzoyl- oder para-Nitrophenylethyloxycarbonyl-
Gruppe, insbesondere die Benzoyl- oder die
para-Nitroethyloxycarbonyl-Gruppe geschützt. Thymidin
bleibt im allgemeinen ungeschützt.
Anstelle der natürlichen Nukleosid-Basen können auch
modifizierte Nukleosid-Basen verwendet werden, deren Amino-
bzw. Hydroxy-Gruppen in analoger Weise durch die oben
erwähnten Schutzgruppen geschützt werden können.
Beispiele für Nucleoside mit modifizierten Basen sind
Inosin-, 8-Aza-7-deazaadenosin-, Tubercidin-, Nebularin-,
Xanthosin-, 2-Aminoadenosin- oder Pyridopyrimidin-
Nucleoside. Die Nukleoside sind käuflich und die Einführung
der einzelnen Schutzgruppen kann beispielsweise nach C.
Lehmann et al. (1989), C. B. Reese (1989) ["The Chemical
Synthesis of Oligo and Polyribonucleotides" in Nucleic
Acids and Molecular Biology 3, F. Eckstein & D. M. J. Lilley
(eds.), Springer Verlag Berlin, Heidelberg], E. Sonveaux
(1986), Bioorganic Chemistry 14, 274-325 oder E. Uhlmann &
A. Peyman (1990), Chemical Reviews 90, 543-584, No. 4
erfolgen.
Bei der Verwendung von Ribonukleotiden muß zusätzlich zu
der Hydroxy- und Aminogruppe der Nukleotidbasen auch die
2′-Hydroxygruppe des Riboserestes geschützt werden. Wie
bereits erwähnt, ist es für die RNS-Synthese wichtig, durch
die Wahl einer geeigneten Kombination von 5′-Hydroxy- und
2′-Hydroxyschutzgruppe die 5′-Hydroxyschutzgruppe selektiv,
d.h. ohne Abspaltung der 2′-Hydroxyschutzgruppe, entfernen
zu können.
In Anwesenheit von säurelabilen 2′-Hydroxyschutzgruppen,
kann nun die Dansylethoxycarbonylgruppe als
5′-Hydroxyschutzgruppe selektiv unter nicht-sauren
Bedingungen abgespalten werden. Als säurelabile
2′-Hydroxyschutzgruppen können beispielsweise die
4-Methoxytetrahydropyran-4-yl-, Tetrahydropyranyl-,
t-Butyl-dimethylsilyl-, 2-Nitrobenzyl-, 1-(2-Chloro-4-
methylphenyl)-4-methoxypiperidin-4-yl-, 1-(2-Fluorophenyl)-
4-methoxypiperidin-4-yl- oder die t-Butyloxycarbonyl-Gruppe
verwendet werden. Die Abspaltung der
Dansylethoxycarbonylgruppe wird vorzugsweise in einem
aprotischen polaren Lösemittel, insbesondere Acetonitril
oder Pyridin mit Hilfe von 1 bis 3, vorzugsweise 1,5 bis
2,5 Moläquivalente DBU (=1,5-Diazobicyclo-[5.4.0]-undec-
5-en) durchgeführt. Alternativ können andere Basen wie
TMG (=N¹N¹N²N²-Tetramethylguanidin) oder
C₁-C₄-Trialkylamine, wie beispielsweise Triethylamin zur
Abspaltung eingesetzt werden.
2-Dansylethylchloroformiat als Ausgangsverbindung der
5′-Hydroxy-Schutzgruppe des Ribose- bzw. Desoxyriboserestes
wurde durch Umsetzung von 2-Dansylethanol mit einem
Chlorcarbonyl-Donor, wie beispielsweise
Trichlormethylchloroformiat, Diphosgen und/oder Phosgen,
vorzugsweise Trichlormethylchloroformiat in Gegenwart eines
polaren, aprotischen Lösemittels hergestellt. In einer
bevorzugten Ausführungsform wurde die Reaktion in Gegenwart
eines einzigen polaren, aprotischen Lösemittels, insbesondere
in Gegenwart von Acetonitril, durchgeführt. Das
Molverhältnis von 2-Dansylethanol zu dem Chlorcarbonyl-
Donor war 0,5-1 zu 1-2, vorzugsweise 1 zu 1-2, insbesondere
1 zu 1,5-2. Die Reaktionstemperatur lag in einem Bereich
von -20°C bis zum Siedepunkt der Reaktionsmischung,
vorzugsweise von -5°C bis +20°C, insbesondere von 0°C bis 5°C.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren fällt das
2-Dansylethylchloroformiat als ein reines und durch die
Elementaranalyse in seiner Zusammensetzung bestätigtes
Produkt an. Dies ist deshalb so überraschend, weil A.
Takadate et al. (A. Takadate et al. (1983) Yakugaku Zasshi
103, 982-966) durch Umsetzung von 2-Dansylethanol mit
Trichlormethylchloroformiat ein Produkt erhielten, dessen
Schmelzpunkt um ca. 20°C niedriger ist als das in dem
genannten Verfahren synthetisierte Produkt.
2-Dansylethanol kann beispielsweise nach S. Goya et al.
(1981) (S. Goya et al. (1981) Yakugaku Zasshi 101, 1164)
hergestellt werden.
Die Umsetzung von 2-Dansylethylchloroformiat mit dem
geschützten Nukleosid kann beispielsweise analog der
Umsetzung mit 9-Fluorenylmethoxycarbonylchlorid nach C.
Lehmann et al. (1989) in Gegenwart einer Base durchgeführt
werden. Als Base eignen sich organische Basen, insbesondere
Pyridin oder eine Mischung bestehend aus Tetrahydrofuran,
Dioxan, Methylenchlorid, Chloroform und/oder Acetonitril
und einer Verbindung der Formel
NR²⁰R²¹R²²
worin R²⁰, R²¹ und R²² gleich oder unabhängig verschieden
Wasserstoff oder eine C₁-C₄-Alkyl-, vorzugsweise eine
Trimethyl-, Triethyl- oder Diisopropyl-Gruppe bedeuten,
verwendet wird. Wird dabei als Substrat ein 2′-geschütztes
Ribonukleosid verwendet, so entsteht ein Produktgemisch
bestehend aus dem Dansylethyloxycarbonyl-Ribonukleosid und
dem Bis-Dansylethyloxycarbonyl-Ribonukleosid als Nebenprodukt.
Dieses Produktgemisch kann direkt in der nachfolgenden
Phosphorylierungsreaktion eingesetzt werden. Vorzugsweise
kann das Gemisch auch beispielsweise mittels Flash-
Chromatographie gereinigt werden. Das abgetrennte Bis-
Dansylethyloxycarbonyl-Ribonukleosid kann dann anschließend
beispielsweise mit DBU in das Dansyl-freie Ribonukleosid
gespalten werden, das wiederum als Ausgangsverbindung für die
Dansylierungsreaktion verwendet werden kann.
Zum Aufbau 2′5′-verknüpfte Oligoribonucleotide, welche zum
Beispiel als Tri- oder Tetraadenylat die Proteinbiosynthese
inhibieren (Kerr, I. M. & Brown, R. E. (1978) Proc. Natl.
Acad. Sci. USA. 75, 256-260), kann man ein entsprechend der
obigen Beschreibung geschütztes Nukleosid mit einer freien
2′-Hydroxygruppe in analoger Weise mit
2-Dansylethylchloroformiat umsetzen.
Das dansylierte Nukleosid mit der noch freien 2′- oder
3′-Hydroxygruppe am Zuckerrest wird im allgemeinen
phosphityliert. Als Phosphitylierungsreagenz kann
beispielsweise eine Verbindung der Formel (VI)
verwendet werden worin bedeuten:
R₆, R₇ gleich oder unabhängig verschieden C₁-C₈-Alkyl-, vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂-Cycloalkyl-Gruppe, vorzugsweise bis C₈, eine Benzyl oder eine Phenyl-Gruppe oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring, der gegebenenfalls weitere Heteroatome und Substituenten enthalten kann R⁸ eine Gruppe der Formel
R₆, R₇ gleich oder unabhängig verschieden C₁-C₈-Alkyl-, vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂-Cycloalkyl-Gruppe, vorzugsweise bis C₈, eine Benzyl oder eine Phenyl-Gruppe oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring, der gegebenenfalls weitere Heteroatome und Substituenten enthalten kann R⁸ eine Gruppe der Formel
oder eine Benzylgruppe, welche nicht substituiert oder
einfach oder mehrfach ringsubstituiert, vorzugsweise
nicht substituiert ist, wobei der oder die
Substituenten unabhängig voneinander beispielsweise ein
Halogen, eine C₁-C₄-Alkyl-, Nitro-, Methoxy- oder
Carboxylgruppe ist.
Z Chlor, Brom oder ein Rest der Formel -NR₉R₁₀, wobei
R₉, R₁₀ gleich oder unabhängig verschieden eine C₁-C₈-Alkyl-,
vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂-Cycloalkyl-Gruppe,
vorzugsweise bis C₈, eine Benzyl- oder eine Phenyl-Gruppe
bedeuten.
Vorzugsweise wurde als Phosphitylierungsreagenz eine
Verbindung der Formel (VII) mit Z=Chlor, R₆ und R₇ je ein
Isopropylrest und R₈ gleich eine Gruppe der Formel
verwendet.
Die Reaktion wurde im allgemeinen in einem organischen
Lösemittel wie Tetrahydrofuran oder Methylenchlorid,
vorzugsweise Methylenchlorid, in Anwesenheit von 1 bis 8,
vorzugsweise 1 bis 6, insbesondere 1 bis 4 Moläquivalente
einer organischen Base wie Pyridin oder eine Mischung von
Tetrahydrofuran (THF), Dioxan, Methylenchlorid, Chloroform
und/oder Acetonitril und einem C₁-C₄-Trialkylamin, vorzugsweise
einem Trimethyl-, Triethyl- oder Diisopropylethyl-Amin,
insbesondere Diisopropylethyl-Amin durchgeführt. Ist Z ein
Rest der Formel -NR₉R₁₀, so wurde die Reaktion vorzugsweise
in Anwesenheit einer Verbindung der Formel [HNR₁₁R₁₂R₁₃](+)X(-),
wobei R₁₁, R₁₂, R₁₃ gleich oder unabhängig verschieden eine
C₁-C₄-Alkyl-Gruppe und X(-)=Halogenid, insbesondere ein
Chlorid, oder ein Tetrazolid bedeuten, oder Tetrazol,
vorzugsweise in Gegenwart von Tetrazol, durchgeführt. Das
Molverhältnis von dansyliertem Nukleosid zu
Phosphitylierungsreagenz betrug 1 zu 1-4 vorzugsweise 1 zu
2-4, insbesondere 1 zu 2,5-3,5.
Die so gewonnenen Verbindungen der Formel (Va) oder (Vb)
können anschließend für die Oligonukleotidsynthese eingesetzt
werden. Hierbei sind die Zuckerreste der Nukleotide für die
DNA-Synthese Desoxyribose, für die RNA-Synthese Ribose, aber
es können auch Gemische aus Desoxyribose und Ribose für die
Synthese eines Oligonukleotids bestehend aus regelmäßig oder
unregelmäßig angeordneten Desoxyribose- und
Ribosezuckerresten sein. Ferner kann das Oligonukleotid
regelmäßig oder unregelmäßig aus Mononukleotiden der Formel
(Va) und (Vb) aufgebaut sein. Die Oligo- bzw.
Polynukleotidsynthese kann auf analoger Weise nach der
Phosphoramidit-Methode, wie beispielsweise bei Chr. Lehmann
et al. (1989) beschrieben, durchgeführt werden.
Grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten Oligonukleotide zu
synthetisieren. Zum einen kann die Synthese in Lösung
erfolgen, beispielsweise nach der von C. B. Reese
beschriebenen Methode (C. B. Reese (1989) "The Chemical
Synthesis of Oligo- and Poly-ribonucleotides" in Nucleic
Acids and Molecular Biology (F. Eckstein & D. M. J. Lilley,
eds.) 3, 164-181).
Zum anderen kann die Oligonukleotid-Synthese an der
Festphase, beispielsweise an Nukleosid-funktionalisierten
Glass, erfolgen. (K. P. Stengele & W. Pfleiderer (1989)
Nucleic Acids Res. Symp. Ser. 21, 101, K. P. Stengele & W.
Pfleiderer (1990) Tetrahedron Lett. 31, 2549 oder Chr.
Lehmann et al. (1989) Nucleic Acids Res. 17, 2379-2390, No.
7). Im allgemeinen ist die Festphasensynthese die
bevorzugte Methode.
Hierbei wurde vorzugsweise die folgende Reaktionsfolge
gewählt:
- 1. Umsetzung einer Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) mit dem Nukleosid der Formel (VIIa) oder (VIIb) worin B und R¹ die obengenannte Bedeutung haben, und G gleichbedeutend mit R₁ oder ein polymerer Träger ist, der über die 2′-Hydroxy- oder 3′-Hydroxy-Gruppe der Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb) gebunden ist, in Anwesenheit einer schwachen Säure, beispielsweise Tetrazol oder p-Nitrophenyltetrazol.
- 2. Abfangen nicht-umgesetzter Verbindungen der Formel (VIIa) oder (VIIb), beispielsweise mit Acetanhydrid.
- 3. Oxidation zum Phosphat, Phosphoramidat oder zum Thiophosphat, beispielsweise mit Jod, Schwefel oder Jod/ Amin
- 4. Abspaltung der Dansylethoxycarbonyl-Gruppe, beispielsweise mit DBU in Acetonitril.
- 5. Umsetzung der erhaltenen Träger-gebundenen Verbindung mit einer Verbindung der Formel (Va) oder (Vb).
- 6. Wiederholung der Reaktionsschritte 2 bis 6 zur gewünschten Kettenlänge des Oligonukleotids.
Die Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) und (VIIa) oder
(VIIb) wurden vorzugsweise bei -20 bis +100°C, insbesondere
bei Raumtemperatur in Anwesenheit von beispielsweise
Tetrazol oder para-Nitrophenyl-tetrazol als schwache Säuren
umgesetzt. Die Oxidation erfolgte bei einer Temperatur von
-80 bis 100°C, vorzugsweise bei -20 bis +60°C, in
Anwesenheit von Jod, Schwefel oder Jod in Gegenwart eines
Amins (A. Jäger et al. Biochemistry 27, 7237 (1988)). Wurde
ein Gemisch aus Jod, Wasser und einer organischen Base wie
Lutidin oder Pyridin verwendet, so erfolgte die Oxidation
vorzugsweise bei Raumtemperatur. Wurde hingegen ein Gemisch
aus elementarem Schwefel, Toluol und einer organischen Base
verwendet, so erfolgte die Oxidation vorzugsweise bei 60°C.
Die synthetisierten Oligonukleotide bestanden im allgemeinen
aus 2 bis ca. 200, vorzugsweise 2 bis 100, insbesondere 2
bis 20 Mononukleotiden.
Alternativ zur Phosphitylierung kann das dansylierte
Nukleosid mit der noch freien 2′- oder 3′-Hydroxygruppe am
Zuckerrest auch zum H-Phosphonat der Formel (VIIIa) oder
(VIIIb) umgesetzt werden.
worin DansEOC, R¹ und B die obengenannte Bedeutung haben und
K(+) ein Kation, insbesondere [NH(C₂H₅)₃](+), ist.
(R. Strömberg, Chem. Commun. 1987, 1; B. C. Froehler, P. G. Ng,
M. D. Mattencci, Nucleic Acids Res. 14 (1986) 5399; M.
Tahalu et al., Chem. Lett. 1988, 1675).
Dabei wird im allgemeinen eine Verbindung der Formel (IIIa)
oder (IIIb) mit einer Verbindung der Formel (IX) oder (X)
PR₁₄R₁₅R₁₆ (IX)
PR₁₇R₁₈R₁₉ (X)
worin R₁₄, R₁₅, R₁₆ gleich der unabhängig verschieden
Wasserstoff oder eine C₁-C₈-Alkyl-, C₁-C₈-Fluoralkyl- oder
Aryl-Gruppe und R₁₇, R₁₈, R₁₉ gleich oder unabhängig
verschieden Chlor, Brom oder eine C₁-C₈-Alkylamino- oder
eine 1,2,4-Triazolylgruppe bedeuten.
Vorzugsweise wurde das dansylierte Nukleosid mit
Bis(2,2,2-Trifluoroethyl)H-phosphonat, Bis(1,1,1,3,3,3-
hexafluoro-2-propyl)phosphonat, Triethylphosphit,
Triphenylphosphit umgesetzt werden oder mit PCl₃,
Tri(dialkylamino)phosphinen oder Tris(1,2,4-Triazoyl)phosphit,
vorzugsweise Tris(1,2,4-Triazoyl)phosphit, besonders
bevorzugt mit PCl₃ nach Aktivierung mit Imidazol/
Triethylamin mit anschließender Hydrolyse zum H-Phosphonat.
Die Reaktion wurde in einem organischen Lösemittel wie
Tetrahydrofuran oder Methylenchlorid, vorzugsweise
Methylenchlorid, in Anwesenheit von 1-50 Moläquivalenten,
vorzugsweise 10-50, insbesondere 30-50 Moläquivalente einer
organischen Base wie C₁-C₄-Trialkylamin oder
N-C₁-C₄-Alkylmorpholin, vorzugsweise N-Methylmorpholin,
durchgeführt. Das Molverhältnis von dansyliertem Nukleosid
zum Phosphonilierungsreagenz betrug 1 zu 1-10, vorzugsweise
1 zu 2-8, insbesondere 1 zu 5 betragen.
Die so gewonnenen Verbindungen der Formel (VIIIa) oder
(VIIIb) können anschließend für die Oligonukleotidsynthese
eingesetzt werden. Hierbei sind die Zuckerreste der
Nukleotide für die DNA-Synthese Desoxyribose, für die
RNA-Synthese Ribose, aber es können auch Gemische aus
Desoxyribose und Ribose für die Synthese eines
Oligonukleotids bestehend aus regelmäßig oder unregelmäßig
angeordneten Desoxyribose- und Ribosezuckerresten sein.
Ferner kann das Oligonukleotid regelmäßig oder unregelmäßig
aus Mononukleotiden der Formel (VIIIa) und (VIIIb) aufgebaut
sein.
Die Oligonukleotidsynthese kann nach der H-Phosphonat-Methode,
wie beispielsweise bei B. C. Froehler et al. (Froehler, B. C.
(1986) Nucleic Acids Res. 14, 5399-5407, No. 13)
beschrieben, durchgeführt werden, wobei die saure Abspaltung
der 5′-Hydroxy-Schutzgruppe durch die basische Abspaltung
der Dansylethoxycarbonylgruppe ersetzt wird.
Grundsätzlich kann die Synthese entweder in Lösung,
beispielsweise analog nach C. B. Reese (1989), oder an der
Festphase, beispielsweise analog nach B. C. Froehler (1986)
erfolgen. Im allgemeinen ist die Festphasensynthese bevorzugt.
Hierbei wurde vorzugsweise die folgende Reaktionsfolge
gewählt:
- 1. Umsetzung einer Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) mit dem Nukleosid-gebundenen polymeren Träger der Formel (VIIa) oder (VIIb) in Anwesenheit eines Säurechlorids, beispielsweise Pivaloylchlorid oder Adamantoylchlorid,
- 2. Abspaltung der Donsylethoxycarbonylgruppe, beispielsweise mit DBU,
- 3. Umsetzung der erhaltenen Verbindung mit einer Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb),
- 4. Wiederholung der Schritte 2 und 3 bis zur gewünschten Kettenlänge des Oligonukleotids,
- 5. Oxidation, zum Phosphat, Phosphoramidat oder zum Thiophosphat, beispielsweise mit Jod oder Schwefel oder Amin/CCl₄/Triphenylphosphin (Jäger et al. s. o.).
Die Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) und (VIIa)
und (VIIb) wurden vorzugsweise bei einer Temperatur von
-20°C bis +100°C, insbesondere bei Raumtemperatur in
Anwesenheit von beispielsweise Pivaloylchlorid als Säure
umgesetzt. Die Oxidation erfolgte beispielsweise mit Jod
in einem Lösemittelgemisch bestehend im allgemeinen aus
Pyridin, N-Methylimidazol, Wasser, THF bei Raumtemperatur.
Die synthetisierte Oligonukletide nach der beschriebenen
H-Phosphonatmethode bestanden im allgemeinen aus 2 bis ca.
200, vorzugsweise 2 bis 110, insbesondere 2 bis 40
Mononukleotiden.
Die Vorteile der Oligonukleotidsynthese aus dansylierten
Mononukleotiden nach der Phosphoramidit- oder nach der
H-Phosphonat-Methode sind
- a) leichte Nachweisbarkeit der Dansylgruppe wegen ihrer starken Fluoreszenz bei 550 nm,
- b) Poly- bzw. Oligonukleotidsynthese bis in den Picomol- Bereich,
- c) Entfernen der 5′-Hydroxy-Dansylschutzgruppe ohne Abspaltung anderer Hydroxy-Schutzgruppen an der Nukleotid-Base oder am Zuckerrest,
- d) Synthese von Oligoribonukleotiden und Oligodesoxy ribonukleosiden, insbesondere von Oligoribonukleotiden,
- e) Festphasensynthese von Oligonukleotiden in hohen Ausbeuten und in großer Kettenlänge.
Ein weiterer Vorteil der Verwendung der 5′-Hydroxy-
Dansylschutzgruppe bei der RNA-Synthese ist, daß am Ende
der Synthese die 2′-Hydroxygruppen des Riboserestes
geschützt bleiben können. Die so modifizierten
Oligoribonukleoside sind dadurch im allgemeinen vor Hydrolyse
durch RNasen, aber auch vor möglichen Isomerierungsreaktionen
geschützt und können daher über lange Zeiten stabil gelagert
werden. Die 2′-Hydroxyschutzgruppe wird im allgemeinen dann
erst kurz vor Gebrauch der RNA abgespalten.
Die Abspaltung vom Träger, sowie die Spaltung der Amino-
und Hydroxy-Schutzgruppen an den synthetisierten
Oligonukleotiden erfolgte nach allgemein bekannten Methoden
z. B. wie bei M. Gait (Hrsg.): Oligonucleotide Synthesis, a
practical approach; IRL Press; Oxford 1984 beschrieben.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher
erläutern. Als Abkürzungen wurden verwendet:
Bz | |
für Benzoyl | |
Mthp | für Methoxytetrahydropyranoyl |
DansEOC | für Dansylethoxycarbonyl und |
EE | für Eisessig |
Unter Eiskühlung und Rühren pipettiert man 0,8 ml (1,32 g=
6,64 mmol) Trichlormethylchloroformiat in 10 ml absolutem
CH₃CN. Danach tropft man unter Eiskühlung und Rühren durch
eine Serumkappe mit einer Spritze 1 g (3,58 mmol)
2-Dansylethanol in 5 ml absolutem CH₃CN gelöst zu. Man
rührt im Eisbad 5 h weiter. Der ausgefallene farblose
Feststoff wird abgesaugt, mit absolutem Tetrahydrofuran
gewaschen und im Hochvakuum getrocknet. Man erhält 1,135 g
(3,00 mmol=84%) eines farblosen Feststoffes vom
Schmelzpunkt 154-55°.
2,43 g (5 mmol) 2′-O-Mthp-N⁶-Bz-Adenosin werden 2× mit je
30 ml absolutem Pyridin koevaporiert, dann in 40 ml
absolutem Pyridin gelöst. Unter Eiskühlung und Rühren
werden dann 2,46 g (6,5 mmol=1,3 eq)
2-Dansylethylchloroformiat-Hydrochlorid in fester Form
zugegeben. Man rührt 1 h im Eisbad, wobei nach ca. 0,5 h
das Hydrochlorid gelöst ist. Danach stoppt man mit 0,5 ml
(8,8 mmol) Glykol ab, rotiert ein, verdünnt mit 200 ml
CH₂Cl₂, wäscht mit 200 ml gesättigter NaHCO₃-Lsg.,
extrahiert die wäßrige Phase 2× mit je 100 ml CH₂Cl₂,
trocknet die vereinigten organischen Phasen mit Na₂SO₄,
filtriert ab und rotiert ein. Man koevaporiert 2× mit je
100 ml Toluol und 2× mit je 100 ml CH₂Cl₂. Man reinigt
über eine SiO₂-Säule (100 g, 23×3,5 cm). Man eluiert mit
0,5 l CH₂Cl₂, 1 l CH₂Cl₂/MeOH 100 : 1 und 1,5 l CH₂Cl₂/MeOH
100 : 2 mit Flash-Chromatographie. Die einzelnen
Produktfraktionen werden einrotiert und im Hochvakuum
getrocknet. Man erhält 2,86 g (3,62 mmol=72%) 5′- und
0,47 g (0,43 mmol=9%) 3′,5′-di-substituiertes Produkt
jeweils als gelbe, stark fluoreszierende Schäume. Für die
Elementar-Analyse werden 100 mg des disubstituierten
Produktes nochmals über 1 SiO₂-Platte (40×20 cm) mit
CH₂Cl₂/MeOH 100 : 2 gereinigt.
Die Dünnschichtchromatographie wurde auf Merck Kiegelgel 60
F₂₅₄ (Merck, Darmstadt) in CH₂CH₂/MeOH (95 : 5) durchgeführt
und ein Rf-Wert von 0,48 berechnet.
9,03 s breit (1) NH, 8,81 s (1) H-8, 8,61 d (2) Dansyl-H-2,
8,35-8,30 m (2) Dansyl-H-4, Dansyl-H-8, 8,23 s (1) H-2,
8,03 d (2) 2H von o-Bz, 7,65-7,50 (5) 3H von Bz, Dansyl-H-3,
Dansyl-H-7, 7,20 d (1) Dansyl-H-6, 6,20 d (1) H-1′, 5,13 t
(1) H-2′, 4,52-4,32 m (6) CH₂OCO, H-3′, H-4′, H-5′, H-5′′,
3,72 t (2) SO₂CH₂, 3,77-3,43 m (4) CH₂OCH₂ (Mthp), um 2,90 s
breit (1) 3′-OH, 2,89 s (6) NMe₂, 2,87 s (3) OCH₃,
1,95-1,55 m (4) CH₂CCH₂ (Mthp).
Die Dünnschichtchromatographie wurde auf Kieselgel 60 F₂₅₄
(Merck, Darmstadt) in CH₂Cl₂/MeOH (100 : 1) durchgeführt und
ein Rf-Wert von 0,35 berechnet.
9,05 s breit (1) NH, 8,83 s (1) H-8, 8,69-8,60 2 d (2) 2×
Dansyl-H-2, 8,35-8,29 m (4) 2×Dansyl-H-4, Dansyl-H-8,
8,22 s (1) H-2, 8,03 d (2) 2H von o-Bz, 7,68-7,50 m (7) 3H
von Bz, 2×Dansyl-H-3, 2×Dansyl-H-7, 7,24-7,18 2 zu t
überlagerte d (2) 2×Dansyl-H-6, 6,13 d (1) H-1′, 5,32 t
(1) H-2′, 5,13-5,11 (1) H-3′, 4,60-4,22 m (7) 2×CH₂OCO,
H-4′, H-5′, H-5′′, 3,77-3,26 m (8) 2×SO₂CH₂, CH₂OCH₂
(Mthp), 2,89 s (6) MMe₂, 2,88 s (6) NMe₂, 2,63 s (3) OCH₃,
1,78-1,20 m (4) CH₂CCH₂ (Mthp).
1 g (1,264 mmol) 2′-O-Mthp-5′-O-DansEOC-N⁶-Bz-Adenosin
werden in 6 ml absolutes CH₂Cl₂ gelöst, dann werden 0,86 ml
(0,65 g=5,03 mmol=4 eq) Hünigs Base und 0,84 g (2,528 mmol=
2 eq) Phosphorigsäurechlorid 2-(4-nitrophenyl)-
ethylester-N,N-diisopropylamid zugegeben. Unter einer
Stickstoffatmosphäre, abgedunkelt mit einer Alufolie, wird
der Ansatz bei Raumtemperatur gerührt. Nach 1¼ h werden
nochmals 0,42 g (1,264 mmol=1 eq) Phosphitylierungreagenz
zugegeben. Nach insgesamt 2,5 h Rühren bei Raumtemperatur
wird mit 75 ml CH₂Cl₂ verdünnt, mit 75 ml gesättigter
NaHCO₃-Lsg. gewaschen, die wäßrige Phase 4× mit je 50 ml
CH₂Cl₂ rückextrahiert, die vereinigten organischen Phasen
über Na₂SO₄ getrocknet, abfiltriert und einrotiert. Man
reinigt über eine SiO₂-Säule (30 g, 12×3 cm) mit Flash-
Chromatographie: Man eluiert mit 250 ml CH₂Cl₂, 100 ml
CH₂Cl₂/EE 100 : 1, 100 ml CH₂Cl₂/EE 100 : 2, 100 ml CH₂Cl₂/EE
100 : 3, 100 ml CH₂Cl₂/EE 100 : 5, 100 ml CH₂Cl₂/EE 100 : 7,
100 ml CH₂Cl₂/EE 9 : 1, 350 ml CH₂Cl₂/EE 4 : 1 (Reagenz),
100 ml CH₂Cl₂/EE 2 : 1 (Produkt), 100 ml CH₂Cl₂/EE 1 : 1
(Produkt), 100 ml CH₂Cl₂/EE 1 : 2 (Produkt) und 100 ml EE
(Produkt).
Die Produktfraktionen werden einrotiert und im Hochvakuum
getrocknet.
Man erhält 0,955 g (0,878 mmol=70%) eines gelben,
fluoreszierenden Schaumes.
Die Dünnschichtchromatographie wurde auf Merck Kieselgel
60 F₂₅₄ in Toluol/Eisessig (1 : 6) durchgeführt und ein
Rf-Wert von 0,50 berechnet.
151,34 ppm s (31%)
149,47 ppm s (69%)
149,47 ppm s (69%)
9,07 s breit (1) NH, 8,83 u. 8,82 2s (1) H-8, 8,61 d (1)
Dansyl-H-2, 8,35-8,29 m (2) Dansyl-H-4, Dansyl-H-8, 8,24
u. 8,22 s (1) H-2, 8,18-8,13 2d (2) 2H o zu Phenyl-NO₂,
8,03 d (2) 2H von o-Bz, 7,64-7,49 m (5) 3H von Bz,
Dansyl-H-3, Dansyl-H-7, 7,45-7,38 2d (2) 2H m zu
Phenyl-NO₂, 7,19 d (1) Dansyl-H-6, 6,23 u. 6,15 2d (1)
H-1′, 5,20 u. 5,11 2t (1) H-2′, 4,48 t (2) CH₂OCO,
4,44-4,18 m (4) H-3′, H-4′, H-5′, H-5′′, 4,10-3,88 m (2)
CH₂OP, 3,84-3,25 m (6) 2×CH
(i-Pr). CH₂OCH₂ (Mthp), 3,71 t (2) SO₂CH₂, 3,06 t (2)
CH₂-Phenyl-NO₂, 2,88 s (6) NMe₂, 2,66 u. 2,61 2s (3) OCH₃,
2,00-1,45 m (4) CH₂CCH₂ (Mthp, 1,26-1,12 überlagert d (12)
2×C(CH₃)₂ (i-Pr).
Die Synthesen wurden mit einem 380 B DNA-Synthesizer
(Applied Biosystems) durchgeführt.
Verwendete Säule: ABI-Standardsäule
Verwendetes Trägermaterial: LCAMA-CPG-Träger, der mit dem Nucleosid über 3′-Hydroxygruppe verbunden ist.
(Literatur: K. P. Stengele, W. Pfleiderer Nucleic Acids Res. Symp. ser. 21, 101 (1989); K. P. Stengele, W. Pfleiderer Tetrahedron Lett. 31, 2549 (1990).
Verwendetes Trägermaterial: LCAMA-CPG-Träger, der mit dem Nucleosid über 3′-Hydroxygruppe verbunden ist.
(Literatur: K. P. Stengele, W. Pfleiderer Nucleic Acids Res. Symp. ser. 21, 101 (1989); K. P. Stengele, W. Pfleiderer Tetrahedron Lett. 31, 2549 (1990).
Beladung mit Thymidin, das über die 3′-Hydroxy-Gruppe an
den Träger gebunden ist; 19 µmol/g.
Ansatzgröße: ca. 0,6 µmol (Bestimmung durch Tritylabspaltung).
Ansatzgröße: ca. 0,6 µmol (Bestimmung durch Tritylabspaltung).
1. Kondensation mit 0,5 M Tetrazol und 0,1 m 2′-O-(4-
Methoxy-tetrahydropyranyl)-5′-O-dansylethoxy-carbonyl-N⁶-
benzoyl-adensoin-3′-O-phosphitamid in absolutem
Acetonitril gemäß folgender Pulsfolge:
2. Capping von nicht-umgesetzten Nukleotid mit
Acetanhydrid/Lutidin/THF (1 : 1 : 3) und 6,5% Dimethyl
aminopyridin (DMAP) in THF
Durchfluß|20 sec. | |
Warteschritt | 30 sec. |
3. Oxidation mit I₂-Lösung (1,269 g I₂/20 ml H₂O/10 ml
Pyridin/100 ml THF)
Durchfluß|30 sec. | |
Warteschritt | 30 sec. |
4. Dansylethoxycarbonyl-Abspaltung mit 0,1 M DBU in
Acetonitril in 2×30 sec. und 8×10 sec. gepulsten
Flüssen mit dazwischengeschalteten 1 sec. "reverse
flushes".
Die Eluate aus dem 4. Schritt wurde gesammelt und die
Kondensationsausbeuten anhand des gebildeten
5-Dimethylamino-naphthalin-1-vinylsulfons mittels
Fluoreszenzspektroskopie (Anregung: 368 nm; Emission: 526 nm)
bestimmt.
Die durchschnittliche stufenweise Ausbeute betrug ca. 98%.
Zwischen den einzelnen Schritten 1-4 erfolgten die üblichen
Waschschritte mit Acetonitril sowie die "block- bzw.
reverse flushes".
10,75 Äquivalente Imidazol werden in 5 ml absoluten
Methylenchlorid gelöst, dann mit Eis/Kochsalz gekühlt und
anschließend die gekühlte Lösung mit 3,5 Äquivalente PCl₃
und 11,25 Äquivalente Triethylamin versetzt. Man rührt 15
Minuten unter Kühlung und gibt dann 0,25 mmol (1 Äquivalent)
2′-O-(4-Methoxytetrahydropyranoyl)-5′-O-dansyl
ethoxycarbonyl-N⁶-benzoyladenosin oder 0,25 mmol
2′-O-(4-Methoxytetrahydropyranoyl)-5′-O-dansyl
ethoxycarbonyl-N⁶-para-nitrophenylethyloxycarbonyladenosin
(1× mit Acetonitril koevaporiert) in 5 ml absolutem
Methylenchlorid innerhalb von 10 min tropfenweise unter
Rühren zu.
Danach wird das Eisbad entfernt und weitere 15 Minuten bei
Raumtemperatur gerührt. Anschließend wird die
Reaktionslösung mit 10 ml 1 M Triethylammonium-bikarbonat
ausgeschüttelt. Man trennt die Phasen, extrahiert die
wäßrige Phase mit 10 ml CH₂Cl₂ trocknet die vereinigten
organischen Phasen über Na₂SO₄, filtriert ab und rotiert
zu einem gelben, fluoreszierenden Schaum ein. Man reinigt
über eine kurze Kieselgel-Säule (Flash-Chromatographi)
mit einem CH₂Cl₂/MeOH-Gradienten.
Die Synthesen wurden mit einem 380 B DNA-Synthesizer
(Applied Biosystems) durchgeführt.
Verwendete Säule: ABI-Standardsäule
Verwendetes Trägermaterial: LCAMA-CPG-Träger (Literatur:
K. P. Stengele, W. Pfleiderer Nucleic Acids Res. Symp. Ser.
21, 101 (1989); K. P. Stengele, W. Pfleiderer Tetrahedron
Lett. 31, 2549 (1990).
Beladung mit Thymidin, das über die 3′-Hydroxy-Gruppe an den Träger gebunden ist, 19 mol/g.
Ansatzgröße: ca. 0,6 mol (Bestimmung durch Tritylabpaltung).
Beladung mit Thymidin, das über die 3′-Hydroxy-Gruppe an den Träger gebunden ist, 19 mol/g.
Ansatzgröße: ca. 0,6 mol (Bestimmung durch Tritylabpaltung).
- 1. Waschen mit absolutem Pyridin/Acetonitril (1 : 1)
- 2. Umsetzung mit 2′-O-(4-Methoxytetrahydropyranyl)-5′-O- dansylethoxycarbonyl-H-phosphonat (10 mM) und Pivaloylchlorid (50 mM) in absolutem Pyridin/Acetonitril (1 : 1)
- 3. Waschen mit absolutem Acetonitril (45 Sekunden)
- 4. Dansylethoxycarbonyl-Abspaltung mit 0,1 M DBU in Acetonitril (2 Minuten)
- 5. Wiederholung der Schritte 1 bis 4 bis gewünschte Kettenlänge erreicht
- 6. Dansylethoxycarbonyl-Abspaltung mit 0,1 M DBU in Acetonitril (2 Minuten) und Sammeln der Eluate
- 7. Oxidation mit J₂ (0,1 M) in Pyridin/N-Methylimidazol/
Wasser/THF (5/1/5/90) (2,5 Minuten) oder mit J₂ (0,1 M)
in Triethylamin/Wasser/THF (5/5/90) (2,5 Minuten)
Die Oxidation zum Thiophosphat oder Phosphoramidat wurde auch wie in Uhlmann & Peyman (1990) beschrieben, durchgeführt.
Die Eluate aus dem 6. Schritt werden gesammelt und die
Kondensationsausbeuten anhand des gebildeten
5-Dimethylamino-naphthalin-1-vinylsulfons mittels
Fluoreszenzspektroskopie (Anregung: 368 nm; Emission:
526 nm) bestimmt.
Die durchschnittliche stufenweise Ausbeute beträgt ca. 98%.
Claims (34)
1. Verfahren zur Herstellung der Verbindung der Formel
(I),
dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung der Formel
(II),
mit einem Chlorcarbonyl-Donor umgesetzt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
der Chlorcarbonyl-Donor Trichlormethylchloroformiat,
Diphosgen und/oder Phosgen, vorzugsweise
Trichlormethylchloroformiat, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Gegenwart eines
polaren, aprotischen Lösemittels erfolgt.
4. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß Acetonitril oder Pyridin
als Lösemittel eingesetzt wird.
5. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis von der
Verbindung der Formel (I) zu dem Chlorcarbonyl-Donor
0,5-1 zu 1-2, vorzugsweise 1 zu 1-2, insbesondere 1 zu
1,5-2 ist.
6. Verwendung der Verbindung der Formel (I) als Reagenz
zum Schutz der Hydroxy-Gruppe in der
Oligonukleotidsynthese.
7. Verbindung der Formel (IIIa) oder (IIIb)
worin bedeuten:
DansEOC eine Gruppe der Formel
R¹ Wasserstoff oder unabhängig voneinander
eine Gruppe der Formel
und B bedeutet
mit R² jeweils unabhängig voneinander eine Gruppe
der Formel
oder B bedeutet
mit R³ jeweils unabhängig voneinander Wasserstoff
oder
und
R⁴ jeweils unabhängig voneinander eine Gruppe der Formel
oder
B bedeutet
Y = H, CH₃ (oder: n-Alkyl C₁-C₄)
mit R₅ jeweils unabhängig voneinander
mit R₅ jeweils unabhängig voneinander
8. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
(IIIa) oder (IIIb) durch Umsetzung der Verbindung der
Formel (I) mit einer entsprechenden Verbindung der
Formel (IVa) oder (IVb)
worin R¹ und B die obige Bedeutung haben, in Gegenwart
einer Base.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
als Base Pyridin oder einer Mischung bestehend aus
Tetrahydrofuran, Dioxan, Methylenchlorid, Chloroform
und/oder Acetonitril und einer Verbindung der Formel
NR²⁰R²¹R²²worin R²⁰, R²¹ und R²² gleich oder unabhängig verschieden
Wasserstoff oder eine C₁-C₄-Alkyl-, vorzugsweise eine
Trimethyl-, Triethyl- oder Diisopropyl-Gruppe bedeuten,
verwendet wird.
10. Verwendung einer Verbindung der Formel (IIIa) oder
(IIIb) in der Oligonukleotidsynthese.
11. Verbindung der Formel (Va) oder (Vb)
worin
DansEOC, R¹ und B die obengenannte Bedeutung haben und
R⁶, R⁷ gleich oder unabhängig verschieden eine C₁-C₈- Alkyl-, vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂- Cycloalkyl-Gruppe, vorzugsweise bis C₈, eine Benzyl oder Phenyl-Gruppe oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring, der gegebenenfalls weitere Heteroatome und Substituenten enthalten kann und
R⁸ eine Gruppe der Formel oder eine Benzylgruppe, welche nicht substituiert oder einfach oder mehrfach ringsubstituiert, vorzugsweise nicht substituiert ist, wobei der oder die Substituenten unabhängig voneinander ein Halogen, eine C₁-C₄-Alkyl-, Nitro-, Methoxy- oder Carboxylgruppe ist.
DansEOC, R¹ und B die obengenannte Bedeutung haben und
R⁶, R⁷ gleich oder unabhängig verschieden eine C₁-C₈- Alkyl-, vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂- Cycloalkyl-Gruppe, vorzugsweise bis C₈, eine Benzyl oder Phenyl-Gruppe oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen gesättigten oder ungesättigten heterocyclischen Ring, der gegebenenfalls weitere Heteroatome und Substituenten enthalten kann und
R⁸ eine Gruppe der Formel oder eine Benzylgruppe, welche nicht substituiert oder einfach oder mehrfach ringsubstituiert, vorzugsweise nicht substituiert ist, wobei der oder die Substituenten unabhängig voneinander ein Halogen, eine C₁-C₄-Alkyl-, Nitro-, Methoxy- oder Carboxylgruppe ist.
12. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
(Va) oder (Vb) durch Umsetzung der Verbindung der
Formel (IIIa) oder (IIIb) mit einer Verbindung der
Formel (VI)
worin R₆, R₇ und R₈ die obige Bedeutung haben und Z
Chlor oder Brom oder ein Rest der Formel -NR₉R₁₀, wobei
R₉, R₁₀ gleich oder unabhängig verschieden eine C₁-C₈-
Alkyl-, vorzugsweise eine Isopropyl- oder C₅-C₁₂-
Cycloalkyl-Gruppe, vorzugsweise bis C₈, eine Benzyl- oder
eine Phenyl-Gruppe, vorzugsweise Chlor ist, in Gegenwart
einer Base.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß
als Base Pyridin oder eine Mischung von Tetrahydrofuran,
Dioxan, Methylenchlorid, Chloroform und/oder Acetonitril
mit einem C₁-C₄-Trialkylamin, vorzugsweise einem
Trimethyl-, Triethyl- oder Diisopropylethyl-Amin oder
wenn Z ein Rest der Formel -NR₉R₁₀, dann in Gegenwart
einer Verbindung der Formel [HNR₁₁R₁₂R₁₃]/(+)X(-), wobei
R₁₁, R₁₂, R₁₃ gleich oder unabhängig verschieden eine
C₁-C₄-Alkyl-Gruppe und X=Halogen, insbesondere Cl
bedeuten, oder Tetrazol, vorzugsweise in Gegenwart
von Tetrazol, verwendet wird.
14. Verwendung einer Verbindung der Formeln (Va) oder (Vb)
in der Oligonukleotidsynthese.
15. Verfahren zur Herstellung von Oligonukleotiden aus
Verbindungen der Formel (Va) und/oder (Vb), dadurch
gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel (Va)
oder (Vb)
- 1. mit einer Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb), worin B und R₁ die obengenannte Bedeutung haben, und G gleichbedeutend mit R₁ oder ein polymerer Träger ist, der über die 2′-Hydroxy- oder 3′-Hydroxy-Gruppe der Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb) gebunden ist, umsetzt,
- 2. die erhaltene Verbindungen oxidiert.
- 3. die Dansylethoxycarbonyl-Gruppe abspaltet,
- 4. die erhaltene Verbindung mit einer Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) umsetzt und
- 5. die Reaktionsschritte 2-4 bis zur gewünschten Kettenlänge wiederholt.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß
man die Verbindung der Formel (Va) oder (Vb) und (VIIa)
oder (VIIb) bei einer Temperatur von -20 bis +100°C,
vorzugsweise bei Raumtemperatur, umsetzt.
17. Verfahren nach Anspruch 15 oder 16, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Anwesenheit
einer schwachen Säure erfolgt.
18. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis
17, dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in
Anwesenheit von Tetrazol oder p-Nitrophenyltetrazol
erfolgt.
19. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis
18, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation mit Jod,
Schwefel oder Jod in Gegenwart eines Amins durchgeführt
wird.
20. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 15 bis 19,
dadurch gekennzeichnet, daß man die Oxidation bei
einer Raumtemperatur von -80 bis +100°C, vorzugsweise
bei -20 bis +60°C, insbesondere bei Raumtemperatur
durchführt.
21. Dansylethoxycarbonyl-geschützte Oligonukleotide,
hergestellt aus mindestens einer Verbindung der
Formel (Va) und/oder (Vb).
22. Oligonukleotide, hergestellt aus mindestens einer
Verbindung der Formel (Va) und/oder (Vb).
23. Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb)
worin DansEOC, R¹ und B die obengenannte Bedeutung haben
und K⁺ ein Kation, insbesondere [HN(C₂H₅)₃](+) ist.
24. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
(VIIIa) oder (VIIIb) durch Umsetzung einer Verbindung
der Formel (IIIa) oder (IIIb) mit einer Verbindung
der Formel (IX)
PR₁₄R₁₅R₁₆ (IX)worin R₁₄, R₁₅, R₁₆ gleich oder unabhängig
verschieden Wasserstoff oder eine C₁-C₈-Alkyl-,
C₁-C₈-Fluoralkyl- oder Aryl-Gruppe, vorzugsweise eine
2,2,2-Trifluorethyl-, 1,1,1,3,3,3-Hexafluoro-2-
propyl-, Ethyl- oder Phenyl-Gruppe, in Gegenwart
einer Base
25. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel
(VIIIa) oder (VIIIb) durch Umsetzung einer Verbindung
der Formel (IIIa) oder (IIIb) mit einer Verbindung
der Formel (X)
PR₁₇R₁₈R₁₉ (X)worin R₁₇R₁₈R₁₉ gleich oder unabhängig verschieden
Chlor-, Brom- oder eine C₁-C₈-Alkylamino- oder eine
1,2,4-Triazoylgruppe, vorzugsweise eine
1,2,4-Triazolylgruppe, in Gegenwart einer Base mit
anschließender Hydrolyse.
26. Verfahren nach Anspruch 24 oder 25, dadurch
gekennzeichnet, daß als Base C₁-C₄-Trialkylamin oder
N-C₁-C₄-Alkylmorpholin, vorzugsweise
N-Methylmorpholin verwendet wird.
27. Verwendung einer Verbindung der Formeln (VIIIa) oder
(VIIIb) in der Oligonukleotidsynthese.
28. Verfahren zur Herstellung von Oligonukleotiden aus
Verbindungen der Formel (VIIIa) und/oder (VIIIb),
dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der
Formel (VIIIa) oder (VIIIb)
- 1. mit einer Verbindung der Formel (VIIa) oder (VIIb) umsetzt,
- 2. die Dansylethoxycarbonyl-Gruppe abspaltet,
- 3. die erhaltene Verbindung mit einer Verbindung der Formel (VIIIa) oder (VIIIb) umsetzt,
- 4. die Reaktionsschritte 2 und 3 bis zur gewünschten Kettenlänge wiederholt und
- 5. das erhaltene Oligonukleotid oxidiert.
29. Verfahren nach Anspruch 28, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verbindung der Formel (VIIIa) oder
(VIIIb) und (VIIa) oder (VIIb) bei einer Temperatur
von -20 bis +100°C, vorzugsweise bei Raumtemperatur,
umsetzt.
30. Verfahren nach Anspruch 28 oder 29, dadurch
gekennzeichnet, daß die Umsetzung in Anwesenheit eines
Säurehalogenids, vorzugsweise eines Säurechlorids,
erfolgt.
31. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 28 bis 30,
dadurch gekennzeichnet, daß die Umsetzung in
Anwesenheit von Pivaloylchlorid oder Adamantoylchlorid
erfolgt.
32. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 28 bis 31,
dadurch gekennzeichnet, daß die Oxidation mit Jod,
Schwefel oder einem Amin in Gegenwart von
Triphenylphosphin/CCl₄ durchgeführt wird.
33. Dansylethoxycarbonyl-geschützte Oligonukleotide,
hergestellt aus mindestens einer Verbindung der Formel
(VIIIa) und/oder (VIIIb).
34. Oligonukleotide, hergestellt aus mindestens einer
Verbindung der Formel (VIIIa) und/oder (VIIIb).
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