DE4028017A1 - Ventilgesteuerte brennkraftmaschine, insbesondere mit gesondert betaetigten einlass- und auslass-ventilen in mehrventilanordnung je brennraum - Google Patents
Ventilgesteuerte brennkraftmaschine, insbesondere mit gesondert betaetigten einlass- und auslass-ventilen in mehrventilanordnung je brennraumInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine ventilgesteuerte
Brennkraftmaschine nach dem Oberbegriff des Patentan
spruches 1.
Bei mit mehreren Einlaß- und/oder Auslaß-Ventilen je
Brennraum bzw. Zylinder ausgerüsteten Brennkraftmaschi
nen, z. B. 4-Ventil-Motore, ergeben sich aus der Be
schleunigung der erhöhten Massen des Ventiltriebes freie
Massenkräfte oder Momente, die eine einzelne oder mit
einem Getriebe zu einem Aggregat verbundene Brennkraft
maschine zu Schwingungen anregen. Für diese Schwingungen
wesentlich bestimmend sind die Intensität und die Anre
gungsordnung der freien Massenkräfte und Momente, wobei
Intensität und Anregungsordnung ihrerseits im wesent
lichen von Motorbauart, Zylinderzahl und Zündfolge abhän
gig sind. Diese bei Mehrventil-Brennkraftmaschinen ver
stärkt auftretenden und damit ein zusätzliches Anregungs
potential bildenden Schwingungen bewirken im Fahrzeug
weitere Schwingungs- und Akustik-Probleme. Damit verbun
den ist eine in nachteiliger Weise aufwendigere Gestal
tung der elastischen Lagerung der Brennkraftmaschine bzw.
des Aggregates im Fahrzeug.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Mehr
ventil-Brennkraftmaschine so auszubilden, daß diese
Schwingungen wesentlich reduziert sind und damit eine in
Aufbau und Anordnung einfache elastische Lagerung erzielt
ist oder ggf. beibehalten werden kann.
Diese Aufgabe wird nach dem Kennzeichen des Patentan
spruches 1 dadurch gelöst, daß eine Ausgleichsvorrich
tung zum Ausgleich der aue der Ventilbetätigung resul
tierenden freien Massenkräfte oder Momente angeordnet
ist. In Ausgestaltung der Erfindung umfaßt eine
Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 2 eine maschinenge
stellseitig geführte und gegen einen elastischen Wider
stand hubbewegliche, gegenphasig zu einer Ventilbetäti
gung angetriebene Ausgleichsmasse. Diese Ausgleichsmasse
kann in beliebiger Weise gegenphasig zu betätigten
Einlaß- und/oder Auslaß-Ventilen eines Brennraumes bzw.
eines Zylinders angetrieben sein. Als durch seinen Aufbau
bevorzugter Antrieb bietet sich nach Anspruch 3 ein auf
einer Welle angeordneter Nocken für den Hubantrieb der
Ausgleichsmasse an. Die den Nocken tragende Welle kann
eine gesonderte Ausgleichswelle sein. Vorteilhafterweise
dient als Welle die in der Brennkraftmaschine bereits
vorhandene Steuerwelle, wobei jeder Gruppe von Steuer
nocken für Einlaß- oder Auslaß-Ventile eines Zylinders
der Brennkraftmaschine je ein Nocken zum Hub-Antrieb der
jeweiligen Ausgleichsmasse zugeordnet sein kann.
Um einen mit der vorbeschriebenen Ausgleichsvorrichtung
möglichen Bauaufwand zu reduzieren, wird nach Anspruch 4
vorgeschlagen, daß mehrere Nocken auf einer Scheibe ange
ordnet sind, wobei die Anzahl der Nocken der Nocken
scheibe aus der aus Zylinderzahl und Zündfolge der Brenn
kraftmaschine resultierenden kritischen Motorordnung
abgeleitet wird. Je nach Höhe der Schwingungserregung der
Mehrventil-Brennkraftmaschine aus der Ventilbetätigung
kann die mit der Ausgleichsvorrichtung zusammenwirkende
Welle eine oder mehrere derartige Nockenscheiben
umfassen. So kann bei einer Mehrventil-Brennkraftmaschine
mit aus der Ventilbetätigung resultierenden freien
Momenten die Steuer- oder Ausgleichs-Welle jeweils in
beiden Endbereichen mit einer Nockenscheibe zum Hub-
Antrieb einer Ausgleichsmasse gemäß Anspruch 7 ausge
rüstet sein. Mit dieser Anordnung wird der wesentliche
Anteil der freien Momente ausgeglichen.
Bei einem 6-Zylinder-Reihenmotor mit üblicher Zündfolge
(1-5-3-6-2-4) erzeugen die bewegten Massen des Ventil
triebes in der Überlagerung ein Moment in der dritten
Steuerwellenordnung bzw. in der 1,5ten Motorordnung. Bei
vorzugsweise für Einlaß- und Auslaß-Ventile gesondert
vorgesehenen Steuerwellen weisen die in den Endbereichen
einer Welle angeordneten Nockenscheiben gemäß Anspruch 5
entsprechend der kritischen 1,5ten Motorordnung durch die
hälftige Drehzahluntersetzung gegenüber der Kurbelwelle
jeweils drei Nocken auf.
Zwar ist aus dem DE-Fachbuch "Die Steuerung des Gaswech
sels in schnellaufenden Verbrennungsmotoren" von W. D.
Bensinger in der Auflage von 1955 auf Seite 10 auch eine
mit einer Steuerwelle drehfest verbundene Nockenscheibe
zur hubbeweglichen Einwirkung auf eine federbelastete
Masse bekannt, die jedoch zur Vergleichmäßigung des an
der Steuerwelle wirkenden Drehmomentes aus der Ventil
betätigung dient. Um dieses Ziel zu erreichen, kann der
Entlastungsnocken zum jeweiligen Steuernocken nicht
gegenphasig angeordnet sein, sondern muß in einer
Stellung zwischen zwei aufeinanderfolgende Steuernocken
angeordnet werden. Eine Anregung für die Erfindung ist
aus diesen Unterlagen nicht herzuleiten, da eine Wech
selwirkung der bewegten Ventilmassen und der Motorord
nung in Abhängigkeit der Motorbauart, der Zylinderzahl
und der Zündfolge nicht geoffenbart ist.
Ferner kann die Ausgleichsvorrichtung nach Anspruch 6
auch eine zur Welle koaxial drehbeweglich zugeordnete
Ausgleichsmasse sein, wobei die zur Steuer- und/oder
Ausgleichs-Welle gesondert drehbewegliche, einzige
Ausgleichsmasse relativ zu einer Kurbelwelle der Brenn
kraftmaschine entsprechend einer kritischen Motorordnung
übersetzt angetrieben ist. Auch diese Ausgleichsvorrich
tung kann gemäß Anspruch 7 zum Momentenausgleich jeweils
in beiden Endbereichen einer der vorgenannten Wellen
angeordnet sein. Sie kann nach Anspruch 8 schließlich zum
Ausgleich der freien Massenkräfte auch im Mittenbereich
der jeweiligen Welle angeordnet werden.
Der Vorteil der Erfindung liegt darin, daß insbesondere
bei Mehrventil-Brennkraftmaschinen verstärkt bemerkbar
werdende, aus der Ventilbetätigung resultierende freie
Massenkräfte oder freie Momente ausgeglichen werden
können. Damit reduzieren sich auch die Schwingungs- und
Akustik-Probleme bei Fahrzeuge mit Mehrventil-Brenn
kraftmaschinen. Schließlich kann bei ausreichendem Abbau
der freien Massenkräfte und Momente eine in Aufbau und
Anordnung einfache elastische Lagerung für eine einzelne
oder mit einem Getriebe zu einem Aggregat verbundene
Mehrventil-Brennkraftmaschine erzielt oder ggf. eine
bereits bestehende Lagerung beibehalten werden. Mit der
erfindungsgemäßen Schwingungsreduzierung einer Mehr
ventil-Brennkraftmaschine reduziert sich auch die Körper
schallfortleitung von der Brennkraftmaschine über die
elastischen Lager in das Fahrzeug, wodurch in vorteil
hafter Weise härtere gummielastische Lagerelemente Ver
wendung finden können. Eine Verbesserung der Fahrzeug
akustik wird damit ebenfalls erreicht.
Die Erfindung ist anhand eines lediglich im Prinzip dar
gestellten Ausführungsbeispieles beschrieben.
Es zeigt:
Fig. 1 eine ventilgesteuerte Brennkraftmaschine mit
einer Ausgleichsvorrichtung,
Fig. 2 ein abgewandeltes Teil der Ausgleichsvorrich
tung nach Fig. 1.
Eine ventilgesteuerte, nicht näher dargestellte Brenn
kraftmaschine 1 umfaßt je Brennraum bzw. Zylinder 2
mehrere gleichartige Gaswechselventile 3. Die gleich
artigen, als Einlaß- oder Auslaß-Ventile einer Mehrven
tilanordnung dienenden Gaswechselventile werden von einer
eigenen Steuerwelle 4 betätigt. Um die aus der Betätigung
der gleichartigen Gaswechselventile 3 resultierenden und
über die Steuerwelle 4 an der Brennkraftmaschine 1 wirk
sam werdenden freien Massenkräfte und freien Momente zu
reduzieren, ist die Brennkraftmaschine 1 mit einer Aus
gleichsvorrichtung 5 ausgerüstet.
Die Ausgleichsvorrichtung 5 umfaßt eine maschinenge
stellseitig geführte und gegen den Widerstand einer
Feder 6 hubbewegliche, gegenphasig zur Betätigung der
gleichartigen Gaswechselventile 3 angetriebene Aus
gleichsmasse 7. Die Ausgleichsmasse 7 steht mit einem
Nocken 8 der Steuerwelle 4 in Hubantrieb, wobei der
Nocken 8 - wie aus Fig. 1 ersichtlich - gegenphasig zu
den Steuernocken 9 der Steuerwelle 4 für die Gaswechsel
ventile 3 angeordnet ist.
Grundsätzlich kann die Brennkraftmaschine 1 auf ihrer
Steuerwelle 4 jedem Paar von Steuernocken 9 benachbart
eine Ausgleichsvorrichtung 5 aufweisen. Um bei einer
Brennkraftmaschine 1 mit zwei Steuerwellen 4 zum Antrieb
von Einlaß- und Auslaß-Ventilen 3 den Bauaufwand an
Ausgleichsvorrichtungen 5 zu reduzieren, genügt es
beispielsweise zum Ausgleich der freien Momente die
Steuerwelle 4 in ihren beiden Endbereichen jeweils mit
einer Ausgleichsvorrichtung 5 zu kombinieren. Sind
dagegen insbesondere freie Massenkräfte auszugleichen,
genügt es, daß die Steuerwelle 4 in ihrem Mittenbereich
mit einer Ausgleichsvorrichtung 5 (nicht dargestellt)
kombiniert ist. Ob an der Steuerwelle 4 freie Massen
kräfte oder freie Momente auftreten, die die Brennkraft
maschine 1 zusätzlich zu Schwingungen anregen, hängt
wesentlich von der Bauart der Brennkraftmaschine 1, der
Anzahl ihrer Zylinder 2 sowie der gegebenen Zündfolge ab.
Diese bauartbedingten Gegebenheiten der Brennkraft
maschine 1 sind zusätzlich ursächlich für ein besonders
ausgeprägtes Auftreten der freien Massenkräfte oder
freien Momente bei einer bestimmten Motorordnung oder
Steuerwellen-Ordnung.
Um bei einer Brennkraftmaschine 1 mit reduzierter Anzahl
an Ausgleichsvorrichtungen 5 einen wirksamen Ausgleich zu
erzielen, kann anstelle eines einzelnen Nockens 8 nach
Fig. 1 eine Nockenscheibe 10 nach Fig. 2 mit mehreren
Nocken 11 treten, wobei die Anzahl der Nocken 11 der
Nockenscheibe 10 aus der aus Zylinderzahl und Zündfolge
der Brennkraftmaschine 1 resultierenden kritischen Motor
ordnung abgeleitet ist. So weist beispielsweise die
Nockenscheibe 10 für einen 6-Zylinder-Reihenmotor mit
üblicher Zündfolge (1-5-3-6-2-4) entsprechend der
kritischen 1,5ten Motorordnung bei gegen-über der
Kurbelwelle mit halber Drehzahl angetriebener
Steuerwelle 4 drei Nocken 11 auf.
Schließlich kann eine Ausgleichsvorrichtung (nicht darge
stellt) eine zur Steuerwelle 4 oder zu einer Ausgleichs
welle koaxial drehbeweglich zugeordnete Ausgleichsmasse
sein. Diese zur jeweiligen Welle gesondert drehbewegliche
einzige Ausgleichsmasse ist relativ zu einer Kurbelwelle
der Brennkraftmaschine entsprechend einer kritischen
Motorordnung übersetzt angetrieben. Die nicht gezeigte
Ausgleichsvorrichtung kann sowohl zum Momentenausgleich
als auch zum Ausgleich der freien Massenkräfte dienen,
wobei eine platzsparende Anordnung dadurch gegeben ist,
daß jede der weiteren Ausgleichsvorrichtungen beim
Momentenausgleich in beiden Endbereichen der jeweiligen
Welle und zum Ausgleich der freien Massenkräfte im
Mittenbereich der jeweiligen Welle angeordnet ist.
Die o.g. Ausgleichsvorrichtungen (5) können auch in
Verbindung mit einer Ausgleichswelle zur Reduzierung der
freien Massenkräfte und freien Momente aus der Ventilbe
tätigung bei einer Mehrventil-Brennkraftmaschine dienen.
Claims (8)
1. Ventilgesteuerte Brennkraftmaschine, insbesondere
mit gesondert betätigten Einlaß- oder Auslaß-Venti
len in Mehrventilanordnung je Brennraum,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß eine Ausgleichsvorrichtung (5) zum Ausgleich der aus der Ventilbetätigung resultierenden freien Massenkräfte oder Momente angeordnet ist.
2. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Ausgleichsvorrichtung (5) eine maschinen gestellseitig geführte und gegen einen elastischen Widerstand (Feder 6) hubbewegliche, gegenphasig zu einer Ventilbetätigung angetriebene Ausgleichsmas se (7) umfaßt.
3. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Ausgleichsmasse (7) mit einem Nocken (8) einer Welle (Steuerwelle 4, Ausgleichswelle) in Hub- Antrieb steht.
4. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß mehrere Nocken (11) auf einer Scheibe (10) ange ordnet sind, wobei
- - die Anzahl der Nocken der Nockenscheibe (10) aus der aus Zylinderzahl und Zündfolge der Brennkraft maschine (1) resultierenden kritischen Motorordnung abgeleitet ist.
5. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Nockenscheibe (10) für einen 6-Zylinder- Reihenmotor mit üblicher Zündfolge (1-5-3-6-2-4) entsprechend der kritischen 1,5ten Motorordnung bei gegenüber der Kurbelwelle mit halber Drehzahl ange triebener Welle (Steuerwelle 4, Ausgleichswelle) mit drei Nocken (11) ausgebildet ist.
6. Brennkraftmaschine nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Ausgleichsvorrichtung eine zur Welle (Steuerwelle 4, Ausgleichswelle) koaxial drehbeweg lich zugeordnete Ausgleichsmasse ist,
- - wobei die zur Welle gesondert drehbewegliche, ein zige Ausgleichsmasse relativ zu einer Kurbelwelle der Brennkraftmaschine entsprechend einer kritischen Motorordnung übersetzt angetrieben ist.
7. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Welle (Steuerwelle 4, Ausgleichswelle) ins besondere zum Momentenausgleich jeweils in beiden Endbereichen mit einer Ausgleichsvorrichtung (5) kombiniert ist.
8. Brennkraftmaschine nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Welle (Steuerwelle 4, Ausgleichswelle) ins besondere zum Ausgleich der Massenkräfte in ihrem Mittenbereich mit einer Ausgleichsvorrichtung (5) kombiniert ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904028017 DE4028017A1 (de) | 1989-09-06 | 1990-09-04 | Ventilgesteuerte brennkraftmaschine, insbesondere mit gesondert betaetigten einlass- und auslass-ventilen in mehrventilanordnung je brennraum |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3929622 | 1989-09-06 | ||
DE19904028017 DE4028017A1 (de) | 1989-09-06 | 1990-09-04 | Ventilgesteuerte brennkraftmaschine, insbesondere mit gesondert betaetigten einlass- und auslass-ventilen in mehrventilanordnung je brennraum |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4028017A1 true DE4028017A1 (de) | 1991-03-07 |
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ID=25884824
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904028017 Withdrawn DE4028017A1 (de) | 1989-09-06 | 1990-09-04 | Ventilgesteuerte brennkraftmaschine, insbesondere mit gesondert betaetigten einlass- und auslass-ventilen in mehrventilanordnung je brennraum |
Country Status (1)
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- 1990-09-04 DE DE19904028017 patent/DE4028017A1/de not_active Withdrawn
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