DE4026969A1 - Zuschneidevorrichtung fuer vorimpraegniertes fasermaterial - Google Patents
Zuschneidevorrichtung fuer vorimpraegniertes fasermaterialInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Zuschneiden
eines in Rollenform bereitgestellten, vorzugsweise
vorimprägnierten Fasergewebes, bestehend aus einem
Zuschneidetisch, einer Halterung für die Rollen sowie
einer Schneidvorrichtung.
Vorrichtung dieser Art werden bei der Herstellung von
Werkstücken aus faserverstärktem Kunststoff eingesetzt.
Im Zuge dieses Herstellungsprozesses wird vielfach
zuerst eine Gelege aus mehreren Schichten vorim
prägnierten Fasermaterials, sogenannten Prepregs,
erzeugt, indem einzelne Bahnen des Fasermaterials
zugeschnitten und übereinandergelegt werden. Häufig
werden dabei auch Prepregs unterschiedlicher
Beschaffenheit verwendet, die sandwich-artig aufeinan
dergelegt werden. Anschließend werden die so entstan
denen Gelege laminiert.
Das Zuschneiden der einzelnen Bahnen geschieht in der
Regel in der Weise, daß das zu verarbeitende Faser
material in Rollenform auf einem Beistellwagen bereit
gestellt wird, der an der Kopfseite des Zuschneide
tisches angeordnet ist und von dem die einzelnen Lagen
durch Abrollen entnommen, zunächst grob abgeschnitten
und von Hand auf dem Zuschneidetisch abgelegt werden,
wo sie dann exakt auf die vorgegebene Länge geschnitten
werden.
Dabei ergibt sich das Problem, daß ein vergleichsweise
großer Verschnitt entsteht, der in der Regel als
Sondermüll entsorgt werden muß. Hinzu kommt, daß die
Handhabung der von der Rolle abgeschnittenen Bahnen aus
Fasermaterial relativ umständlich ist, wodurch es
einerseits geschehen kann, daß sich die auf dem
Zuschneidetisch abgelegten Bahnen verziehen und wodurch
andererseits praktisch ausgeschlossen ist, daß von
vornherein möglichst lange Bahnen von der Rolle abge
schnitten und auf dem Zuschneidetisch abgelegt werden,
die ein Mehrfaches der zur Herstellung eines Bauteils
benötigten Länge aufweisen und die anschließend in die
exakt bemessenen Abschnitte unterteilt werden könnten.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so auszubilden, daß beim Zu
schneiden möglichst wenig Verschnitt auftritt und daß
der Arbeitsgang des Zuschneidens von exakt bemessenen
bahnförmigen Abschnitten aus vorimprägniertem Faser
material weitestgehend vereinfacht wird.
Die Erfindung löst diese Aufgabe durch eine Vorrichtung
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Patent
anspruchs 1.
Vorteilhafte Weiterbildungen, die insbesondere einen
möglichst einfachen und funktionsgerechten Aufbau der
erfindungsgemäßen Vorrichtung zum Gegenstand haben,
sind in den weiteren Ansprüchen angegeben. Dadurch, daß
gemäß der Erfindung die Rollen mit den übereinander zu
legenden Faserbahnen in Längsrichtung oberhalb des
Zuschneidetisches verfahrbar gehaltert sind, ist es
einerseits möglich, die Bahnen exakt ausgerichtet
aufeinander zu legen, andererseits können dadurch
Zuschneidetische von praktisch beliebiger Länge benutzt
werden, so daß die Möglichkeit gegeben ist, die Bahn
abschnitte für mehrere zu fertigende Bauteile durch
einmaliges Abrollen auf dem Tisch hintereinander aus
zulegen, wodurch der Verschnitt noch weiter verringert
und die Materialersparnis noch größer wird.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand von in der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen näher
erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine seitliche Ansicht einer Schneidevor
richtung für Fasermaterial,
Fig. 2 und 3 jeweils Einzelheiten der in Fig. 1 darge
stellten Anordnung,
Fig. 4 die in Fig. 1 dargestellte Anordnung in
einer um 90° gedrehten Ansicht,
Fig. 5 und 6 weitere Einzelheiten der Anordnung nach
Fig. 1,
Fig. 7 eine alternative Führungsanordnung für
eine Zuschneidevorrichtung und
Fig. 8 eine zweite Zuschneidevorrichtung.
In den Figuren sind gleiche Bauteile mit den gleichen
Bezugszeichen versehen.
Die in Fig. 1 abgebildete Zuschneidevorrichtung besteht
aus einem in diesem Fall etwa 11 m langen und 1,5 m
breiten Zuschneidetisch 1, über dem eine Halterung 2 in
Längsrichtung verfahrbar gehaltert ist. Die Halterung
2, die auch als Verlegewagen bezeichnet werden kann,
besteht aus einem Grundrahmen 7, in dem eine Trommel 8
um eine Achse A drehbar gehaltert ist. Letztere trägt
in einer Art Revolveranordnung die vier Vorratsrollen 3
bis 6, die jeweils vorimprägniertes Fasermaterial von
unterschiedlicher Beschaffenheit enthalten. Der Grund
rahmen 7 wird von Rädern 9 bis 11 getragen und über
seitliche Rollen 12 bis 14 an der Platte 15 des
Zuschneidetisches 1 geführt. Er besteht dabei, wie
insbesondere aus Fig. 4 ersichtlich, aus zwei Seiten
teilen 16, 17, die über eine Grundplatte 18 miteinander
verbunden sind und die die Achse A für die Trommel
tragen.
Die Trommel 8 ist aus zwei Scheiben 19 bzw. 20 aufge
baut, die über Querverstrebungen 21 bis 23 verbunden
sind und die, gleichmäßig über den Umfang verteilt,
Ausnehmungen zur Aufnahme von Lagerzapfen 24 bis 27 für
die Rollen 3 bis 6 aufweisen. Jeder dieser Lagerzapfen
besteht dabei, wie in Fig. 2 am Beispiel des Lager
zapfens 24 für die Rolle 6 gezeigt ist, aus einer Hülse
28 mit einem Flansch 29, einem Stauchkörper 30 sowie
einem mit einem Innengewinde versehenen Endstück 31,
durch die ein Gewindebolzen 32 derart gesteckt ist, daß
sein Kopf am Flansch 29 anliegt und das Gewinde in
Eingriff mit dem Endstück 31 gelangt. Die Außendurch
messer der Hülse 28 sowie des Stauchkörpers 30 sind
dabei so bemessen, daß sie geringfügig kleiner als der
Innendurchmesser von Pappkernen 33 sind, auf denen das
Fasermaterial jeweils aufgerollt ist.
Auf der Außenfläche der Scheibe 19 sind vier Loch
leisten 34 bis 36 angeordnet, die in der in Fig. 3
dargestellt Weise mit einem Feststellhebel 37 in der
Weise zusammenwirken, daß die Trommel 8 in einer
vorgegebenen Position arretierbar ist. Der Feststell
hebel 37 ist am Seitenteil 16 angelenkt und mit einem
in der Langlochbohrung geführten Stift 38 versehen, der
in eine der Bohrungen der Lochleiste 36 abgesenkt
werden kann. Über eine in der Zeichnung nicht darge
stellte Rasteinrichtung ist der Feststellhebel 37 dann
in der Feststellposition fixierbar.
Unterhalb der Trommel 8 ist am Grundrahmen 7 ein
Schneidtisch 39 befestigt, der mit einer verschwenk
baren Schneidvorrichtung 40 zusammenwirkt. Letztere
besteht im wesentlichen aus einem quer zum Schneidtisch
39 verlaufenden Balken 41, an dem ein Messer 42 geführt
ist und der über Halterungen 43 und 44 schwenkbar an
der Achse A der Trommel 8 angelenkt ist. Das Messer 42
wird mittels einer Zugstange 45 am Balken 41 entlang
bewegt.
An dem in der Zeichnung in Fig. 1 rechten Ende des
Zuschneidetisches 1 ist eine Klemmvorrichtung 46 vor
gesehen, an der der Anfang der abzulegenden Gewebebahn
47 festgesetzt werden kann. Die Verlegerichtung der
Bahn 47 ist dabei in der Zeichnung von rechts nach
links. Das linke Ende des Zuschneidetisches stellt
zugleich diejenige Position für die gesamte verfahrbare
Halterung 2 dar, in der die leeren Pappkerne entnommen
und neue Rollen mit Fasermaterial in die Trommel 8
eingelegt werden. Eine oberhalb des Zuschneidetisches
am Grundrahmen 7 gehalterte Platte 48 dient dabei als
Ablage für die entnommenen Pappkerne bzw. die einzu
setzenden neuen Rollen.
Weitere Einzelheiten zur Arretierung der einzelnen
Rollen in der Trommel 8 sind der Darstellung gemäß den
Fig. 5 und 6 zu entnehmen. Danach ist zunächst auf
der Scheibe 19 im Bereich der Ausnehmungen für die
Lagerzapfen 24 bis 27 jeweils in einem Gehäuse 49 bis
51 ein Arretierstift 52 längsverschieblich gehaltert,
der in seiner in Fig. 5 dargestellten ausgeschobenen
Position über den Flansch 29 des Lagerzapfens 24 greift
und diesen in axialer Richtung in seiner Einbaulage
fixiert. Das andere Ende der Rolle wird dabei durch
eine ebenfalls mit einem Lagerzapfen versehene Aufnahme
53 bis 55 gehalten.
Fig. 6 zeigt einen Teil der Scheibe 19 im Bereich der
Ausnehmung für den Lagerzapfen 24. Nach dem Einsetzen
des Lagerzapfens bei Einlegen einer neuen Rolle wird
diese Ausnehmung durch einen Einsatz 56 verschlossen.
Dieser ist in axialer Richtung auf der Scheibe 19 durch
eine aufgesetzte Platte 57 fixiert, die, wie in der
Figur erkennbar, einen seitlichen Überstand aufweist,
sowie durch eine auf der Innenseite der Scheibe im
Abstand zum Einsatz 56 an diesem angeordnete zweite
Platte 58, hinter die ein schwenkbarer Riegel 59
greift. Bei der in Fig. 1 gezeigten Anordnung ist ein
solcher Riegel 60 in geöffnetem Zustand dargestellt.
In Fig. 7 ist eine alternative Möglichkeit für die
seitliche Führung der gesamten, in dieser Figur nur
angedeuteten Halterung 102 am Zuschneidetisch 101
dargestellt. In einem U-förmigen Profilelement 103
angeordnete Führungsrollen 104 bis 106 laufen in diesem
Fall auf Führungsstangen 107, die in seitlichem Abstand
am Gestell 108 des Zuschneidetisches 101 angebracht
sind.
Die in Fig. 8 dargestellte Anordnung unterscheidet sich
von derjenigen gemäß Fig. 1 dahingehend, daß zur
Positionierung und Arretierung der Trommel 8 ein
Elektromotor 261 vorgesehen ist, der oberhalb der
Trommel 8 am Grundrahmen 207 der Halterung für die
Trommel 8 angebracht ist und der über einen Riemen 262
auf eine auf der Achse A angeordnete Scheibe 263 wirkt.
In Abwandlung der in Fig. 1 gezeigten Anordnung sind im
Fall des hier gezeigten Ausführungsbeispiels die
Seitenteile 216 des Grundrahmens 207 bis über die
Trommel 8 hochgezogen. Eine Feststelleinrichtung für
die Trommel 8 kann in diesem Fall entfallen.
Zum Herstellen eines Geleges aus mehreren aufeinander
liegenden Bahnen vorimprägnierten Fasermaterials wird
die gesamte Halterung 2 für die Trommel 8 mit den
Rollen 3 bis 6, d. h. der Verlegewagen, mit Hilfe eines
Handgriffes 64 an das in der Zeichnung rechte Ende des
Zuschneidetisches 1 bewegt. Dort wird der Anfang der
auszulegenden Gewebebahn 47 in die Klemmvorrichtung 46
eingelegt und fixiert. Durch Bewegen des Verlegewagens
in Richtung auf das andere Ende des Zuschneidetisches
wird die Bahn abgerollt und dabei zugleich auf dem
Tisch ausgelegt und bei Erreichen der Markierung für
die gewünschte Bahnlänge mit Hilfe des Messers 42 von
der Rolle abgetrennt. Anschließend kann, nach dem
Drehen der Trommel 8 in eine andere Position und
Zurückfahren des Legewagens in seine Ausgangsstellung,
eine zweite Bahn aus einem anderen Fasermaterial auf
der ersten positioniert werden. Aufgrund der stufenlos
in den Pappkernen klemmbaren Lagerzapfen 24 bis 27
können dabei auch unterschiedlich breite Rollen
verwendet und so in der Trommel 8 positioniert werden,
daß sie sich trotz unterschiedlicher Kernüberstände
exakt über der Mitte des Zuschneidetisches 1 befinden.
Die endgültige Fixierung der Lagerzapfen durch Anziehen
der Bolzen 32 erfolgt dabei erst, nachdem die neue
Rolle in die Trommel eingelegt und exakt ausgerichtet
wurde.
Abschließend sei angemerkt, daß es im Rahmen der
Erfindung selbstverständlich auch möglich ist, die
Halterung 2 nicht direkt am Zuschneidetisch 1 zu
haltern, sondern sie an einer über diesem, beispiels
weise unmittelbar an der Hallendecke oder an einem
separaten Rahmen angebrachten Linearführung anzuordnen,
so daß sie gleichsam über dem Tisch schwebt.
Claims (6)
1. Vorrichtung zum Zuschneiden eines in Rollenform
bereitgestellten, vorzugsweise vorimprägnierten
Fasergewebes, bestehend aus einem Zuschneidetisch,
einer Halterung für die Rollen sowie einer
Schneidvorrichtung, dadurch gekennzeichnet, daß die
Halterung (2) in Längsrichtung der Gewebebahnen
(47) oberhalb des Zuschneidetisches (1) verfahrbar
gehaltert ist und daß die Schneidvorrichtung (40)
in die Halterung (2) integriert ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß die Halterung (2) unmittelbar am
Zuschneidetisch (1) längsverschieblich gehaltert
ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Halterung (2) eine um eine
horizontale Achse (A) drehbar gehalterte Trommel
(8) aufweist, in die mehrere Rollen (3-6) des
Fasergewebes einlegbar sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß an der Trommel (8) Lagerzapfen (24-27) zur
Aufnahme der Rollen (3-6) vorgesehen sind, die eine
Positionierung und Fixierung der Rollen (3-6) in
axialer Richtung ermöglichen.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeich
net, daß die Lagerzapfen (24-27) äquidistant über
den Umfang der Trommel (8) verteilt angeordnet
sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Trommel (8) ein
Elektromotor (61) zu deren Verstellung zugeordnet
ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026969 DE4026969C2 (de) | 1990-08-25 | 1990-08-25 | Zuschneidevorrichtung für vorimprägniertes Fasermaterial |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904026969 DE4026969C2 (de) | 1990-08-25 | 1990-08-25 | Zuschneidevorrichtung für vorimprägniertes Fasermaterial |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4026969A1 true DE4026969A1 (de) | 1992-03-05 |
DE4026969C2 DE4026969C2 (de) | 1994-03-24 |
Family
ID=6412952
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904026969 Expired - Lifetime DE4026969C2 (de) | 1990-08-25 | 1990-08-25 | Zuschneidevorrichtung für vorimprägniertes Fasermaterial |
Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE4026969C2 (de) |
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- 1990-08-25 DE DE19904026969 patent/DE4026969C2/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4026969C2 (de) | 1994-03-24 |
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Legal Events
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OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
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