DE4024561A1 - Verfahren zur aufbereitung von altpapier - Google Patents
Verfahren zur aufbereitung von altpapierInfo
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- D21B1/32—Defibrating by other means of waste paper
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Aufbereitung von Altpa
pier entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1. Ein
solches Verfahren ist bekannt aus der DE-PS 23 11 674. Dabei ist
der Gedanke, durch nur geringe Auflösung im Stofflöser und weit
gehende Auflösung im Bleichturm während einer Lagerung von 2 bis
3 Stunden Energie einzusparen. Hierbei wird jedoch eine zusätz
liche Apparatur in Form eines Eindickers benötigt, um die Sus
pension auf die Konsistenz von etwa 25% zu bringen, bei der ge
wöhnlich im Bleichturm gearbeitet wird. Dabei ist es also so,
daß im Stofflöser die relativ niedrige Konsistenz und im Bleich
turm die relativ hohe Konsistenz herrscht. Dies hat jedoch den
Nachteil, daß der Stofflöser eine relativ geringe Verarbeitungs
kapazität gegenüber dem Bleichturm hat. Ferner ist nachteilig
die zusätzliche Eindickeinrichtung, welche hohe Kosten verur
sacht. Auch ist die Auflösung im Stofflöser bei der dort angege
benen Konsistenz von etwa 5 bis 6% heute nicht mehr wirtschaft
lich und auch nicht technologisch günstigst durchführbar. Es muß
bedacht werden, daß Verschmutzungen, die gewöhnlich im Altpapier
enthalten sind, nicht in starkem Maße zerteilt werden, sondern
frühzeitig ausgeschieden werden sollen.
Die Aufgabe der Erfindung ist es, ein kostenmäßig und technolo
gisch günstigeres Auflösesystem zu schaffen, bei dem ein günsti
ger Energieverbrauch vorliegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des kenn
zeichnenden Teils des Patentanspruchs 1 gelöst. Ferner wird eine
günstig arbeitende Auflöseeinrichtung (Stofflöser) angegeben.
Bekanntlich wird heute in Stofflösern bei relativ hoher Konsi
stenz von 12 bis 17% mit einem spezifischen Arbeitsaufwand von
gewöhnlich 25 Kwh/t und mehr (je Tonne Altpapier) bis zu einem
geringen Reststippengehalt gearbeitet, wobei ein Auflöserotor
verwendet wird, der im wesentlichen nach oben hin zumindest in
ihrem unteren Teil kontinuierlich abnehmenden Außendurchmesser
aufweisende oder am Außenumfang konisch zulaufende Förderwendeln
als Umwälzorgane aufweist. Dadurch wird das Altpapier überwie
gend durch mäßige Scherkräfte und Faserreibung schonend zer
teilt, d.h. die Verunreinigungen werden unter Einwirkung des
Auflöserotors möglichst wenig zerkleinert. Erfindungsgemäß wird
praktisch ohne zusätzliche Entstippung am Auflöserotor bzw.
einem Auflöserad desselben, z.B. durch Vorbeistreichen von ro
tierenden Schaufeln desselben an einem Sieb, gearbeitet. Hier
durch wird eine noch schonendere Zerteilung des Altpapiers er
reicht, wobei in besonders günstiger Weise die Verschmutzungen
durch einen Umwälzkreislauf dem Stofflöser nach und nach entzo
gen werden können. Dabei wird der Gutstoff nach Zerteilung der
Papierfetzen in dem Kreislauf-Apparat ausgesiebt und wieder in
den Stofflöser zurückgeleitet.
Die spezifische Auflösearbeit im Stofflöser wird gering gehalten
und beträgt höchstens 10 bis 15 Kwh/t Altpapier, je nach Festig
keit bzw. Naßfestigkeit desselben; praktisch wird nur bis zur
Pumpfähigkeit, wobei dann ein Stippengehalt zwischen 30% und
40% vorliegt, aufgelöst.
Ein Abzugsraum mit einem diesen vom übrigen Stofflöserteil tren
nenden Sieb, zu dem parallel und an dem entlang zu dessen Frei
haltung die Arme oder Flügel eines weiteren, laufradartigen Ro
tors entlang bewegbar sind, ist dabei nicht in der unmittelbaren
Nähe des Auflöserotors, sondern an einer Seitenwand des Stofflö
sers vorgesehen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand eines in den Figuren der
Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert. Dabei
stellt
Fig. 1 prinzipmäßig einen Prozeßablauf des erfindungsge
mäßen Verfahrens, wobei die Apparaturen teilweise
geschnitten dargestellt sind, und
Fig. 2 einen Horizontalschnitt durch einen Stofflöser nach
Fig. 1
dar.
Das Altpapier wird in Ballenform 15 oder lose über einen Förde
rer 14 dem Stofflöser 1 zugeleitet, wo es durch die Einwirkung
der als nach oben hin an ihrem Außenumfang zumindest in ihrem
unteren Teil kontinuierlich oder konisch sich einengende Förder
schnecken 3 des Förderrotors 2 zu Fetzen zerteilt wird. Dabei
beträgt die Konsistenz im Stofflöser zwischen 8 und 12, vorzugs
weise zwischen 10 und 12%. Der Auflöserotor hat eine vertikale
Drehachse und ist am Boden des Stofflösers angeordnet und über
seine Antriebswelle 30 von einem Motor 31 angetrieben. Seitlich
in der Behälterwandung des Stofflösers ist ein Sieb 7 mit einer
im wesentlichen gleichmäßigen Lochung von 18 bis 25 mm Durchmes
ser angeordnet, das einen Gutstoffraum 8 von dem übrigen Behäl
terinhalt trennt. Vor dem Sieb rotiert ein Laufrad 5, das zur
Freihaltung des Siebes und zu einer gewissen Durchmischung des
Stofflöserinhalts in diesem Bereich mittels durch Leitung 13 zu
geführtes Verdünnungswasser dient. Der Gutstoff wird aus dem
Raum 8 über Stutzen 9 in Leitung 26 zu dem turmartigen Lagerbe
hälter 22 zugeleitet. Am Stofflöser ist eine Abzugsöffnung 6
vorgesehen, an die sich eine Leitung 26 anschließt und die zu
einem Wirbelströmungsapparat 10 führt, der mittels einem zu sei
ner Eintrittsöffnung koaxial rotierenden Laufrad 11 die aus dem
Stofflöser zu einem Anteil von 6 bis 20% dessen Durchsatzes
entnommene Suspension über Leitung 16 der Sortiereinrichtung
in Form einer gelochten Siebtrommel 17 zuführt. Diese Trommel
ist beispielsweise an ihrer Welle 18 in Lagern 19 gelagert. Der
nicht verwertbare Schmutz wird durch die stirnseitige Öffnung
auf der linken Seite abgeworfen. Diese Öffnungen befinden sich
zwischen den radialen Speichen 20, mittels derer die Trommel an
ihrer Welle 18 befestigt ist. Es wäre natürlich auch möglich,
die Sortiertrommel 17 auf Rollen an ihrem Umfang zu lagern.
Notwendiges Verdünnungswasser wird der Kreislaufmenge nach dem
Stofflöser z.B. über Leitung 34 zugeführt.
Schwerteile werden wie üblich über eine Schwerschmutzschleuse 27
aus dem Stofflöser entfernt.
Aus Fig. 2 ergibt sich, daß der Gutstoffraum 8 bzw. das Sieb 7
an einer mehr oder weniger einseitigen Ausbuchtung 28 des Stoff
lösers angeordnet sind. Dadurch strömt die Suspension nicht tan
gential an dem Laufrad 5 vorbei, sondern wird im spitzen Winkel
auf dieses und das Sieb 7 zugeleitet. Dies verbessert den Aus
trag des Gutstoffs.
Es wird in dem Gutstoffraum 8 eine Konsistenz von etwa 5 bis 7%
erreicht, mit welcher die Altpapiersuspension dann in den turm
artigen Lagerbehälter 22 gelangt. Dort verbleibt sie zur weite
ren (chemischen) Auflösung etwa 1 bis 2 höchstens 2 bis 3 Stun
den und wird dann unter weiterer Verdünnung durch die Leitung 25
und mit Hilfe des Propellers 23 über den Stutzen 24 eventuelI
nach weiterer Verdünnung auf etwa 4% dem weiteren Aufberei
tungsprozeß zugeführt. Im folgenden sind natürlich weitere Sor
tierstufen vorgesehen, wobei auch noch zum Teil eine weitere
Zerkleinerung noch nicht zerkleinerter Faserbündel des Altpa
piers erfolgt. Vom Gutstoffraum 8 des Stofflösers zum Lagerbe
hälter 22 wird die Altpapiersuspension durch die Stoffpumpe 29
weitergepumt, die vorzugsweise selbstansaugend ausgebildet ist,
um auch ein Pumpen bei nicht vermeidbaren größeren Mengen von
eingeschlossener Luft durchzuführen. Es hat sich gezeigt, daß
dies einwandfrei möglich ist.
Gegenüber heute auch viel benutzten Systemen mit Auflösekonsi
stenzen im Stofflöser von 12 bis 17% wird somit ein starkes
Verdünnen verbunden mit nachfolgender Eindickung und also auch
ein Eindicker in diesem "vorderen" Prozeßabschnitt vermieden.
Es ist aus Fig. 2 noch zu erkennen, daß der Winkel a zwischen
der durch die Schnittlinie der Mittelachse des Laufrades 5 und
des Siebes 7 gezogene Radiale des Stofflösers mit der Siebfläche
etwa einen Winkel von 120° beträgt. Dieser Winkel kann vorzugs
weise zwischen 115 und 130° liegen. Der Winkel der Seitenwand
des Stofflösers in diesem stromaufwärtigen Bereich mit der ge
nannten Radialen kann dann zwischen 20° und 50° betragen, d.h.
er kann bis zu 5° kleiner und bis zu 10° größer als der Winkel
zwischen der Welle des Laufrades und der Radialen sein.
Festzuhalten ist aber, daß der Auflöserotor 2 nicht oberhalb
eines Siebes und diesem dicht benachbart wie üblich rotiert, so
daß er keine erhebliche Zerreiß- und Entstippungswirkung unmit
telbar ausübt und somit in besonders schonender Weise das Altpa
pier zerteilt. Die intermittierende Kreislaufführung der Faser
suspension mittels Wirbelströmungsapparat 10 über Leitung 16 und
Sortiereinrichtung 17 ist bekannt aus dem US-Patent 46 34 059.
Der Wirbelströmungsapparat kann eine nach dem Vortex-Prinzip ar
beitende Pumpe (siehe US-A 43 70 172 oder Papier, Carton et Cel
lulose 1986, Seite 57 - Fig. 5) oder ein Apparat nach US-A
46 34 059 sein, wobei das Verhältnis von (axialer) Länge zum
Durchmesser des Gehäuseinnenraumes zwischen 0,8 und 1,5 liegen
kann. Der Apparat (Pumpe) wird intermittierend betrieben mit
zwischen 10 und 120 Zyklen je Stunde, wobei die hohen Werte mehr
für die Vortex-Pumpe gelten.
Die Auflösechemikalien, z.B. 1,5-4% NaOH oder Na2SO3 oder ein
Teil davon, können hier vorzugsweise schon in den Stofflöser
eingegeben werden, ebenso wie eventuell benötigte Chemikalien
für eine nachgeschaltete Flotation.
Die Auflösung im Stofflöser ergibt einen relativ hohen Anteil
von restlichen Papierfetzen, die aber zum großen Teil durch die
große Sieblochung hindurch abgesiebt werden können.
Claims (13)
1. Verfahren zur Aufbereitung von Altpapier mit den Merkmalen:
eine mäßige Zerteilung des Altpapiers in einem Stofflöser
erfolgt bei einer Konsistenz zwischen 8 und 12% mit einem
Arbeitsaufwand von höchstens 15Kwh/t großenteils zu Fetzen,
gefolgt von Absieben der zerteilten Altpapierfetzen durch
eine Sieblochung zwischen 18 und 25 mm Durchmesser, Abpumpen
der abgesiebten Altpapierfetzensuspension mittels einer Pum
pe und Förderung der Suspension in einen turmartigen Lager
behälter (22) und Lagerung dort bei der Abpumpkonsistenz
zwischen 5 und 7% zwecks weiterer Zerteilung (Auflösung
durch Chemikalieneinwirkung) der Altpapierfetzen und Stippen
sowie ferner eine Führung der Altpapiersuspension im Kreis
lauf vom und zum Stofflöser (1) in einer Menge von 6 bis
20% des Stofflöserdurchsatzes mit in dem Kreislauf statt
findender Zerteilung der Altpapierfetzen mittels einem in
termittierend arbeitenden Wirbelströmungsapparat (10), von
dem aus die im Kreislauf geführte Fasermenge einer weiteren
Siebung unterworfen wird, um auflösbare Altpapierbe
standteile in den Stofflöser (1) zurückzuführen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Auflösung im Stofflöser unter Einwirkung von mäßigen, von
einem Rotor mit wendelförmiger Beschaufelung erzeugten
Scherkräften erfolgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Zerteilung des Altpapiers im Stofflöser bei einer
Konsistenz zwischen 10 und 12% und die Lagerung im turmar
tigen Behälter für 1 bis 2 Stunden erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus dem Stofflöser (1) Schwerteile über eine
Schwerteilschleuse (29) getrennt abgezogen werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Siebung in einem vom Auflöserotor entfern
ten Bereich des Stofflösers erfolgt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auflösung im Stofflöser im wesentlichen
gerade bis zur Pumpfähigkeit der Altpapiersuspension erfolgt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Auflösung im Stofflöser in einer Zeit bis
höchstens 6 min. erfolgt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekenn
zeichnet, daß die chemische Auflösung im turmartigen Lager
behälter während einer Durchlaufzeit in diesem von 1 bis 2
Stunden erfolgt.
9. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens mit einem turm
artigen Lagerbehälter (22) für den Gutstoff des Stofflösers
und einem Stofflöser (1) und je einem in einem Kreislauf vom
und zum Stofflöser vorgesehenen Wirbelströmungs- und Sor
tierapparat, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des Stoff
lösers (1) ein Rotor (2) mit vertikaler Drehachse angeordnet
ist, der auf einem Grundkörper nach oben hin zumindest in
ihrem unteren Teil allmählich abnehmenden Außendurchmesser
aufweisende oder in ihrem Außendurchmesser konisch abnehmen
de Förderwendeln aufweist, sowie durch einen seitlich am
Stofflöser angebrachten Gutstoffraum, der durch ein im we
sentlichen ebenes, von der Vertikalen höchstens 15° abwei
chendes Sieb mit einer Lochung zwischen 18 und 25 mm ge
trennt ist und an welchem entlang ein Laufrad (5) im großen
Stofflöserteil rotierbar ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Stofflöser im Querschnitt zumindest teilweise Kreisabschnit
ten entspricht und daß das Sieb (7) in einem radial außen
vorspringenden Ansatzteil (28) angeordnet ist, so daß inner
halb des großen Stofflöserteils im Horizontalquerschnitt des
Stofflösers die Siebfläche mit der Radialen des Stofflösers
durch den Schnittpunkt der Mittelachse des Laufrades mit der
Siebfläche einen Winkel zwischen 115 und 130° im stromauf
wärtigen Bereich der Umwälzströmung der Suspension in der
Querschnittsebene des Stofflösers dort - bildet und die Sei
tenwand des Stofflösers in diesem Bereich einen Winkel mit
der genannten Radialen zwischen 20° und 50° bildet.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirbelströmungsapparat eine Pumpe nach dem Vortex-
System ist.
12. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wirbelströmungsapparat (10) ein zylindrisches Gehäu
se mit einem an einem axialen Ende angeordneten laufradarti
gen Rotor (11) und der Eintrittsöffnung zentral am anderen
axialen Ende aufweist, wobei der Querschnitt des Gehäuse
innenraumes im Axialschnitt ein Verhältnis zwischen 0,8 und
1,5 zu 1 für das Verhältnis von Länge zu Durchmesser auf
weist.
13. Einrichtung nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch ge
kennzeichnet, daß das Sortiergerät eine im wesentlichen ho
rizontale, um ihre Zentralachse rotierbare, perforierte
Trommel (17) ist.
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