DE4022986A1 - Applikationsvorrichtung - Google Patents
ApplikationsvorrichtungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Applikation von
Knochenzement, die einen eine Knochenzementkartusche beauf
schlagenden Zylinder sowie einen verschieblich im Bereich des
Zylinders gelagerten Hauptkolben aufweist.
Derartige Vorrichtungen werden verwendet, um zu implantie
rende Prothesenteile im Bereich eines diese aufnehmenden
Knochens zu befestigen. Fertig zubereiteter Knochenzement
wird dazu in der Regel in einer Kartusche angeordnet und
entsprechend dem jeweiligen Bedarf aus der Kartusche in
einen Schnorchel hineingedrückt, der den Knochenzement in
den Bereich des zu befestigenden Prothesenteiles leitet.
Bekannte Zuteilvorrichtungen weisen den Nachteil auf, daß
eine externe Energieversorgung, beispielsweise eine
Druckluftversorgung, vorgesehen ist, die die
benötigte Energie über Leitungen der Zuteilvorrichtung
zuführt. Bei Verwendung derartiger Vorrichtungen im Bereich
von offenen Wunden liegt ein erhebliches Problem in der
Gewährleistung der erforderlichen Sterilität, da die jewei
ligen Zuleitungen nur äußerst aufwendig keimfrei zu halten
sind. Andere bekannte Vorrichtungen erfordern zur Dosierung
des Knochenzementes einen erheblichen Kraftaufwand, da sie
keine externe Energieversorgung aufweisen und die Bedienung
unmittelbar über einen Handhebel erfolgt. Darüber hinaus ist
eine Feindosierung mit derartigen Vorrichtungen nur unzu
länglich möglich. Weist eine derartige Vorrichtung einen
Schnorchel auf, so kann der in diesem verbleibende Restkno
chenzement, der ggf. noch für die Fixierung des Implantates
benötigt wird, nur mit erheblichem Mehraufwand aus dem
Schnorchel entfernt werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Vor
richtung der einleitend genannten Art so zu verbessern, daß
eine ausreichende Sterilität gewährleistet werden kann und
mit geringem Kraftaufwand eine exakte Dosierung ermöglicht
wird.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß zur
Ansteuerung des Hauptkolbens eine Dosiereinrichtung vorge
sehen ist, die eine eine über einen Handhebel einbringbare
Bedienkraft verstärkende und den Hauptkolben in Richtung
einer Längsachse verschiebende Kraftumleitung aufweist.
Durch die die Bedienkraft verstärkende Kraftumleitung ist es
möglich, den Handhebel bedienfreundlich anzuordnen und durch
Ausnutzung von Hebelkräften mit einer geringen Bedienkraft
im Bereich des Hauptkolbens große den Knochenzement austrei
bende Antriebskräfte bereitzustellen. Die Dosiervorrichtung
kommt ohne externe Versorgungsleitungen aus und kann deshalb
nach einer Demontage in einfacher Weise sterilisiert werden.
Durch die Vermeidung externer Versorgungsleitungen ist die
Dosiervorrichtung darüber hinaus leicht handhabbar und kann
auch im Bereich von schlecht zugänglichen Operationsbe
reichen flexibel gehandhabt werden. Eine Behinderung des
Operateurs durch Versorgungsleitungen entfällt, darüber
hinaus kann ein leichtes Baugewicht erzielt werden.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist
die Dosiereinrichtung ein Dosierventil auf, das mit einem
Hydraulikflüssigkeit aufnehmenden Speicherzylinder verbunden
ist, in den eine von einer Hydraulikpumpe beaufschlagte
Druckzuführung einmündet. Diese Ausbildung der Dosiervor
richtung ermöglicht es, vor Beginn des Dosiervorganges im
Bereich des Speicherzylinders hydraulisch Energie zu
speichern, die während des Dosiervorganges zum Austrieb des
Knochenzementes aus der Kartusche verwendet werden kann. Der
den Knochenzement dosierende Operateur wird dadurch während
des Dosiervorganges entlastet und kann die Dosiervorrichtung
deshalb sehr ruhig und damit positionsgenau führen. Während
des Dosiervorganges kann die im Bereich des Speicherzylin
ders bevorratete Hydraulikflüssigkeit bedarfsabhängig über
das Dosierventil dem Hauptkolben zugeleitet werden und die
sen in geeigneter Weise relativ zum Zylinder ver
schieben.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist der Speicherkolben innerhalb eines Speicherzylin
ders federnd geführt. Durch die Federkraft wird während
des Dosiervorganges erforderliche Verstellenergie bereitge
stellt. Bei einem Laden des Speicherzylinders mit Hydraulik
flüssigkeit wird der Speicherkolben relativ zum Speicher
zylinder verschoben und drückt das Federelement zusammen.
Durch eine geeignete Anordnung von Schwenkgelenken ist auch
bei dieser hydraulischen Ausführungsform gewährleistet, daß
zum Laden des Speicherzylinders nur geringe Bedienkräfte
erforderlich sind, da diese über geeignet dimensionier
te Hebel eingeleitet werden.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung ist der Handhebel als ein Kniehebel ausgebildet, der
mit einem Druckschenkel einen den Hauptkolben über eine
Zahnstange verschiebenden Stellhebel beaufschlagt. Diese
Ausbildung ermöglicht es mit einfachen mechanischen Mitteln,
den Dosiervorgang mit geringem Kraftaufwand durchzuführen.
Durch eine Schrägverzahnung der Zahnstange und des Stell
hebels wird gewährleistet, daß der Hauptkolben jeweils in
Vortriebsrichtung verschoben wird und der Stellhebel nach
einem Vorderhub in eine entgegen der Förderrichtung angeord
nete nachfolgende Verzahnung der Zahnstange einrasten kann.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist vorge
sehen, daß innerhalb des Hauptkolbens ein Innenkolben ge
führt ist. Mit Hilfe dieses separat vom Hauptkolben positio
nierbaren Innenkolbens ist es möglich, eine Feindosierung
des Knochenzementes vorzunehmen, da zur Verstellung des
lediglich eine geringe Druckfläche aufweisenden Innenkol
bens nur geringe Verstellkräfte erforderlich sind. Darüber
hinaus ist es möglich, bei einem Anschluß einer Kartusche
an die Dosiervorrichtung im Bereich eines Kartuschenbodens
eine Sollbruchstelle vorzusehen, durch die der Dosierkolben
hindurch in einen Innenraum der Kartusche sowie in einen mit
der Kartusche verbundenen Schnorchel eindringen kann. Neben
der Feindosierung ist es somit mit Hilfe des Innenkolbens
möglich, innerhalb des Schnorchels befindlichen Knochen
zement auszutreiben und somit einen erheblichen Prozentsatz
des in der Kartusche bevorrateten Knochenzementes für die
Befestigung eines zu implantierenden Prothesenteiles bereit
zustellen. Der innerhalb des Schnorchels befindliche Restze
ment kann somit ohne Zusatzwerkzeug im Bedarfsfall leicht
aus dem Schnorchel entfernt werden.
Weitere Einzelheiten der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden ausführlichen Beschreibung und den
beigefügten Zeichnungen, in denen bevorzugte Ausführungsfor
men der Erfindung beispielsweise veranschaulicht sind.
In den Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Seitenansicht einer pistolenförmig ausgebil
deten Applikationsvorrichtung mit hydraulischem
Druckreservoir,
Fig. 2 eine Seitenansicht einer Applikationsvorrichtung mit
hydraulischem Druckreservoir und im Bereich eines
Laufes angeordneter Hydraulikpumpe,
Fig. 3 ein hydraulisches Schaltbild der wesentlichen Bau
elemente der Vorrichtung nach den Fig. 1 und 2,
Fig. 4 eine vergrößerte Darstellung eines im Bereich des
Hauptkolbens angeordneten Rückschlagventils,
Fig. 5 eine vergrößerte Darstellung der Hydraulikpumpe,
Fig. 6 eine vergrößerte Darstellung eines mit einem
Funktionswahlhebel verbindbaren Dreiwegeventils,
Fig. 7 eine andere Darstellung des Dreiwegeventils nach
Fig. 6,
Fig. 8 einen Längsschnitt durch eine Applikationsvorrich
tung im Bereich des Hauptkolbens mit innerhalb des
Hauptkolbens geführtem Innenkolben,
Fig. 9 eine vergrößerte Darstellung eines in eine Loch
scheibe eingreifenden Zahnrades,
Fig. 10 eine vergrößerte Darstellung einer Schrägver
zahnung,
Fig. 11 eine teilweise geschnittene Seitenansicht gemäß
Blickrichtung VI-VI in Fig. 8,
Fig. 12 eine prinzipielle Darstellung eines mechanischen
Antriebes des Hauptkolbens über einen in eine
Zahnstange eingreifenden Stellhebel,
Fig. 13 eine Prinzipdarstellung einer pistolenförmig ausge
bildeten Applikationsvorrichtung mit mechanischem
Hebelantrieb,
Fig. 14 eine Seitenansicht einer an die Applikationsvor
richtung ankoppelbaren Kartusche sowie eines auf
die Kartusche aufsetzbaren Schnorchels,
Fig. 15 eine Seitenansicht eines Schnorchels mit zweistufi
gem Schnorchelhals und
Fig. 16 eine prinzipielle Darstellung eines Schnorchels zur
Applikation von Knochenzement im Bereich einer
Gelenkpfanne.
Eine Vorrichtung zur Applikation von Knochenzement besteht im
wesentlichen aus einem Zylinder (1), in dem in
Richtung einer Längsachse (2) verschieblich ein Hauptkolben
(3) gelagert ist. Der Zylinder (1) ist innerhalb eines
Laufes (4) eines pistolenförmigen Gehäuses (5) angeordnet.
Zur Verstellung des Hauptkolbens (3) innerhalb des Dosier
zylinders (1) ist eine Dosiereinrichtung (6) vorgesehen, die
eine über einen Handhebel (7) einbringbare Bedienkraft einer
diese verstärkenden und umleitenden Kraftumlenkung (8)
zuführt.
Bei einer Ausbildung gemäß den Fig. 1 bis 7 ist die
Kraftumlenkung (8) im wesentlichen aus einer Hydraulikpumpe
(9) und einem Dosierventil (10) ausgebildet. Die Hydraulik
pumpe (9) pumpt in einem Tank (11) bevorratete Hydraulik
flüssigkeit (12) in den Bereich eines Speicherzylinders
(13). Die Hydraulikpumpe (9) ist mit dem Speicherzylinder
(13) über eine Druckzuführung (14) verbunden. Innerhalb des
Speicherzylinders (13) ist ein Speicherkolben (15) beweglich
gelagert, der mit Seitenwandungen (16) teleskopartig auf
einem Sockel (17) geführt ist.
In einem dem Sockel (17) abgewandten Bereich eines Innenrau
mes des Speicherzylinders (13) erstreckt sich ein Druckraum
(19), der bereichsweise vom Speicherkolben (15) begrenzt
ist. In einem dem Druckraum (19) abgewandten Bereich des
Innenraumes des Speicherzylinders (13) ist ein Basisraum
(20) angeordnet, der ein den Speicherkolben (15) mit einer
Gegenkraft beaufschlagendes Federelement (21) aufnimmt. Das
Federelement (21) ist als eine Spiralfeder (22) ausgebildet,
die sich im Bereich ihres einen Endes am Speicherkolben (15)
und im Bereich ihres anderen Endes im Bereich einer dem
Druckraum (19) abgewandt angeordneten Begrenzung des Spei
cherzylinders (13) abstützt. Es ist aber auch möglich, an
dere Federelemente (21), beispielsweise pneumatische Federn,
vorzusehen. Der Basisraum (20) ist über eine Rücklaufleitung
(23) mit dem Tank (11) verbunden. Der Speicherzylinder (13)
ist im Bereich eines Griffes (24) des Gehäuses (5) ange
ordnet.
Der Handhebel (7) ist im Bereich eines Schwenkgelenkes (25)
beweglich gegenüber dem Gehäuse (5) gelagert. Der Handhebel
(7) besteht aus einem der Hydraulikpumpe (9) zugewandten
Hubschenkel (26) sowie einem Betätigungsschenkel (27). Der
Betätigungsschenkel (27) ist im Bereich des Schwenkgelenkes
(25) in den Hubschenkel (26) übergeleitet. Der Betätigungs
schenkel (27) weist eine größere Längserstreckung als der
Hubschenkel (26) auf. Insbesondere ist daran gedacht, ein
Längenverhältnis von etwa 1 zu 3 vorzusehen. Der Hubschenkel
(26) ist über ein Umlenkgestänge (28) mit einem Pumpenkolben
(29) der Hydraulikpumpe (9) verbunden, der in einem Pumpen
zylinder (30) beweglich geführt ist.
Die Hydraulikpumpe (9) ist als ein in den Tank (11) inte
griertes Bauelement ausgebildet. Es ist aber auch möglich,
die Hydraulikpumpe (9) in einem Bereich unterhalb des Laufes
(4) anzuordnen. Der Tank (11) kann im Bereich einer Überlei
tung des Laufes (4) in den Griff (24) angeordnet sein.
Das Dosierventil (10) weist einen Dosierhebel (31) auf. Zur
Betriebsarteneinstellung ist im Bereich des Gehäuses (5) ein
Funktionswahlhebel (33) angeordnet, der mit einem Dreiwege
ventil (34) verbunden ist. Mit Hilfe des Dreiwegeventiles
(34) ist es möglich, in einer Betriebsart den von der Hy
draulikpumpe (9) erzeugten Druck zur Aufladung des Speicher
zylinders (13) zu verwenden. In einer anderen Betriebsart
ist es möglich, den von der Hydraulikpumpe (9) erzeugten
Druck unmittelbar dem Hauptkolben (3) zuzuführen. In einer
Entlastungsbetriebsart kann in den Speicherzylinder (13)
eingelassener Druck abgeführt und somit das Federelement
(21) entlastet werden.
Im Bereich der Hydraulikpumpe (9) sind Rückschlagventile
(35, 36) angeordnet, die z. B. aus einer Feder (37) und einer
Kugel (38) ausgebildet sein können. Die Rückschlagventile
(35, 36) ermöglichen ein Ansaugen von Hydraulikflüssigkeit
(12) aus dem Tank (11), ohne eine Druckminderung im Bereich
des Speicherzylinders (13) hervorzurufen. Bei einem Ausstoß
hub des Pumpenkolbens (29) wird über die Rückschlagventile
(35, 36) ein Rückströmen von Hydraulikflüssigkeit in den Tank
(11) vermieden und die druckbeaufschlagte Hydraulikflüssig
keit (12) dem Speicherzylinder (13) zugeleitet. Im Bereich
des Hauptkolbens (3) ist ein eine Rückströmung von Hydrau
likflüssigkeit (11) verhinderndes Rückschlagventil (39) und
im Bereich des dem Hauptkolben (3) zugewandten Anschlusses
des Dreiwegeventils (34) ein Rückschlagventil (40) angeord
net. Das Dreiwegeventil (34) ist als ein rotationsfähig in
einem Sitz gelagerter Ventilkörper (41) ausgebildet. Es ist
aber auch möglich, ein mit Bohrungen (42) versehenes ver
schiebliches Ventilelement (43) vorzusehen.
Im Bereich eines dem Griff (24) abgewandten Endes des Laufes
(4) ist ein Kartuschenanschluß (44) angeordnet, der eine
Ankopplung einer Knochenzement aufnehmenden Kartusche (45)
ermöglicht. Die Kartusche (45) besteht aus einer im wesent
lichen zylindrischen Wandung (46) sowie einem relativ zur
Wandung (46) verschieblichen Kartuschenboden (47). Im Be
reich des Kartuschenbodens (47) ist eine Sollbruchstelle
(48) angeordnet. Im Bereich eines dem Kartuschenboden (47)
abgewandten Endes der Wandung (46) ist ein Schnorchel (49)
vorgesehen, der aus einem Basiselement (50) sowie einem
Schnorchelhals (51) ausgebildet ist. In dem Bereich des
Schnorchelhalses (51) kann eine eine Längenanpassung des
Schnorchels (49) zulassende Sollbruchstelle (52) vorgesehen
sein. Darüber hinaus ist es möglich, den Schnorchel (49) aus
Segmenten (53) unterschiedlichen Durchmessers auszubilden.
Der Hauptkolben (3) weist eine an eine Bemaßung eines von
der Wandung (46) umschlossenen Kartuscheninnenraumes (54)
angepaßte Dimensionierung auf. Innerhalb des Hauptkolbens
(3) ist ein separat von diesem betätigbarer Innenkolben (55)
angeordnet, der eine an den Schnorchelhals (51) angepaßte
Dimensionierung aufweist.
Bei einer Ausbildung gemäß den Fig. 8 bis 13 ist die
Dosiereinrichtung (6) ausschließlich aus mechanischen Bau
elementen ausgebildet. Der Handhebel (7) ist hier als ein
Kniehebel (56) ausgebildet, der beweglich im Bereich eines
Schwenkgelenkes (57) gelagert ist, das im Bereich des Knies
(58) angeordnet ist. Der Kniehebel (56) besteht aus einem
Betätigungsschenkel (59) und einem Druckschenkel (60). Der
Betätigungsschenkel (59) weist eine größere Längserstreckung
als der Druckschenkel (60) auf. Der Druckschenkel (60) be
aufschlagt einen Stellhebel (61), der beweglich im Bereich
eines Schwenkgelenkes (62) gelagert ist. Der Stellhebel (61)
besteht im wesentlichen aus einem Druckschenkel (63) sowie
einem Schubschenkel (64), die im Bereich des Schwenklagers
(62) ineinander übergeleitet sind. Der Schubschenkel (64)
weist eine wesentlich kürzere Längserstreckung als der
Druckschenkel (63) auf. Insbesondere ist daran gedacht, ein
Längenverhältnis von etwa 1 zu 5 zu realisieren. Im Bereich
eines dem Schwenklager (62) abgewandten Endes des Schub
schenkels (64) ist eine Anschrägung (65) vorgesehen, die in
eine Verzahnung (66) einer Zahnstange (67) eingreift. Die
Zahnstange (67) ist als Teil des Hauptkolbens (3) ausgebil
det und in einem Bereich seiner äußeren Begrenzung angeord
net. Die Verzahnung (6) besteht aus Zähnen (68), die jeweils
eine Schrägflanke (69) sowie eine sich im wesentlichen senk
recht zur Längsachse (2) erstreckende Steilflanke (70) auf
weisen. Die Schrägflanke (69) ist derart an die Anschrägung
(65) angepaßt, daß bei einem Vorschub des Schubschenkels
(64) der Stellhebel (61) in die Zahnstange (67) einrastet
und bei einem Zurückschwenken des Stellhebels (61) der
Druckschenkel (63) hinter einem entgegen der Vorschub
richtung des Hauptkolbens (3) nachfolgenden Zahn (68) ein
rastet. Darüber hinaus ist es aber auch denkbar, den
Schubschenkel (64) federnd zu lagern, so daß bei einem
Zurückschwenken des Stellhebels (61) die Feder (18) zusam
mengedrückt und so ein Weiterrasten ermöglicht wird.
Der Hauptkolben (3) weist eine rotationsfähige Innenhülse
(32) auf, die mit einem Innengewinde (71) versehen ist. Das
Innengewinde (71) greift in ein Außengewinde (72) des Innen
kolbens (55) ein. Der Innenkolben (55) ist rotationshemmend
im Bereich einer Führung (73) gelagert.
Zur rotatorischen Beaufschlagung der Innenhülse (32) des
Hauptkolbens (3) ist ein mit einem Griff (74) versehenes
Handrad (75) vorgesehen. Das Handrad (75) rotiert in einer
Ebene, die sich im wesentlichen parallel zur Längsachse (2)
erstreckt. Zur Übertragung einer Rotationsbewegung des Hand
rades (75) weist dieses im Bereich seiner dem Hauptkolben
(3) zugewandten Ausdehnung ein Zahnrad (76) auf, das mit
Zähnen (77) in Ausnehmungen (78) einer Lochscheibe (79)
eingreift, die im wesentlichen rotationssymmetrisch zur
Längsachse (2) angeordnet ist. Es ist aber auch möglich, das
Zahnrad (76) mit einer Schrägverzahnung zu versehen, die in
eine Gegenverzahnung einer Antriebsscheibe (80) eingreift.
Bei einer Dosiervorrichtung mit hydraulischem Druckspeicher
wird vor einer Betätigung zunächst mit Hilfe der Hydraulik
pumpe (9) ein Druckreservoir im Bereich des Speicherzylin
ders (13) erzeugt. Die Hydraulikpumpe (9) wird mit Hilfe des
Handhebels (7) betätigt und Hubbewegungen des Pumpenkolbens
(29) erzeugt. Bei jedem Hub führt der Pumpenkolben (29) dem
Druckraum (19) des Speicherzylinders (13) Hydraulikflüssig
keit zu. Durch den Druck der Hydraulikpumpe (9) wird die
Spiralfeder (22) zusammengedrückt und durch die Kompression
der Spiralfeder (22) aus dem Bereich des Basisraumes (20)
austretende Hydraulikflüssigkeit (12) wird über die Rück
laufleitung (23) dem Tank (11) zugeführt.
Nach einer ausreichenden Befüllung des Speicherzylinders
(13) kann mit Hilfe des Dosierventils (10) eine Dosierung
des in der Kartusche (45) bevorrateten Knochenzementes er
folgen. Bei einem vorzeitigen Erschöpfen des Druckvorrates
innerhalb des Speicherzylinders (13) ist es möglich, mit
Hilfe des Funktionswahlhebels (33) eine Betriebsart einzu
schalten, in der von der Hydraulikpumpe (9) geförderte
Hydraulikflüssigkeit (12) unmittelbar dem Hauptkolben (3)
bzw. dem Innenkolben (55) zugeführt wird. Nach einem voll
ständigen Vorschub des Hauptkolbens (3) kann mit Hilfe des
Innenkolbens (55) im Bereich des Schnorchels (49) befind
licher Knochenzement aus dem Schnorchelhals (51) ausgestoßen
werden. Der Innenkolben (55) durchdringt dazu den Kar
tuschenboden (47) im Bereich der Sollbruchstelle (48) .
Bei einer mechanischen Ausbildung der Dosiereinrichtung (6)
erfolgt der Vortrieb des Hauptkolbens (3) mit Hilfe der
Kombination aus dem Kniehebel (56), dem Stellhebel (61)
sowie der Zahnstange (67). Bei jedem Förderhub wird der
Hauptkolben (3) vom Schubschenkel (64) und dem Stellhebel
(61) in Richtung auf die Kartusche (45) geschoben und der
Stellhebel (61) kann bei einem Zurückschwenken aufgrund der
ineinander greifenden Verzahnung (66) sowie der Anschrägung
(65) und der Verschiebbarkeit durch die Feder (18) hinter
einen entgegen der Vortriebsrichtung des Hauptkolbens (3)
zurückliegenden Zahn (68) fassen. Der Antrieb des Innenkol
bens (55) erfolgt mit Hilfe des Handrades (75), das über das
Zahnrad (76) und die Lochscheibe (79) bzw. die Antriebs
scheibe (80) mit der Innenhülse (32) des Hauptkolbens (3)
verbunden ist. Bei einer rotatorischen Bewegung der Innen
hülse (32) wird der Innenkolben (55) aufgrund seiner rota
tionsverhindernden Lagerung und dem in das Außengewinde (72)
des Innenkolbens (55) eingreifenden Innengewinde (71) der
Innenhülse (32) des Hauptkolbens (3) in eine der Kartusche
(45) zugewandte Richtung verschoben.
Claims (34)
1. Vorrichtung zur Applikation von Knochenzement, die einen
eine Knochenzementkartusche beaufschlagenden Zylinder sowie
einen verschieblich im Bereich des Zylinders gelagerten
Hauptkolben aufweist, dadurch gekenzeichnet, daß zur An
steuerung des Hauptkolbens (3) eine Dosiereinrichtung (6)
vorgesehen ist, die eine eine über einen Handhebel (7)
einbringbare Bedienkraft verstärkende und den Hauptkolben
(3) in Richtung einer Längsachse (2) verschiebende Kraft
umleitung (8) aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dosiereinrichtung (6) ein Dosierventil (10) aufweist,
das mit einem Hydraulikflüssigkeit (12) aufnehmenden
Speicherzylinder (13) verbunden ist, in den eine von einer
Hydraulikpumpe (9) beaufschlagte Druckzuführung (14) ein
mündet.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
der Speicherkolben (15) in einem Speicherzylinder (13)
federnd geführt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß
zur federnden Führung des Speicherkolbens (15) eine Spiral
feder (22) vorgesehen ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeich
net, daß der Speicherkolben (15) im Bereich einer Seiten
wandung (16) teleskopartig auf einem Sockel (17) geführt
ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeich
net, daß innerhalb eines Innenraums des Speicherzylinders
(13) Hydraulikflüssigkeit (12) angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeich
net, daß der Innenraum des Speicherzylinders (13) durch den
Speicherkolben (15) in einen der Hydraulikpumpe (9) zuge
wandten Druckraum (19) und einen die Spiralfeder (22) auf
nehmenden Basisraum (20) unterteilt ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 7, dadurch gekennzeich
net, daß der Basisraum (20) über eine Rücklaufleitung (23)
mit einem Hydraulikflüssigkeit (12) bevorratenden Tank (11)
verbunden ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 8, dadurch gekennzeich
net, daß der Speicherkolben (15) im Bereich eines Griffes
(24) eines pistolenförmigen Gehäuses (5) angeordnet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß die Hydraulikpumpe (9) aus einem Pumpenzylinder
(30) und einem Pumpenkolben (29) ausgebildet ist, der über
ein Umlenkgestänge (28) mit dem Handhebel (7) verbunden ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeich
net, daß das Dosierventil (10) mit einem beweglich geführten
Dosierhebel (31) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich des Gehäuses (5) ein Betriebszustände
zur Druckbeaufschlagung des Druckraumes (19), zur Entspan
nung der Spiralfeder (22) und zur direkten Betätigung des
Hauptkolbens (3) anwählender Funktionswahlhebel (33) ange
ordnet ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeich
net, daß innerhalb des Hauptkolbens (3) ein unabhängig von
diesem positionierbarer Innenkolben (55) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 13, dadurch gekennzeich
net, daß der Hauptkolben (3) innerhalb eines Laufes (4) des
pistolenförmigen Gehäuses (5) angeordnet ist.
15. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 14, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich eines dem Griff (24) abgewandten Endes
des Laufes (4) ein den Anschluß einer Kartusche (45) zulas
sender Kartuschenanschluß (44) angeordnet ist.
16. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 15, dadurch gekennzeich
net, daß der Tank (11) im Bereich einer Überleitung des
Laufes (4) in den Griff (24) angeordnet ist.
17. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 16, dadurch gekennzeich
net, daß die Hydraulikpumpe (9) dem Tank (11) zugewandt
angeordnet ist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hydraulikpumpe (9) mindestens bereichsweise in den
Tank (11) integriert angeordnet ist.
19. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 18, dadurch gekennzeich
net, daß die Hydraulikpumpe (9) dem Tank (11) abgewandt und
unterhalb des Laufes (4) angeordnet ist.
20. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 19, dadurch gekennzeich
net, daß zwischen dem Hauptkolben (3) und dem Dosierventil
(10) ein Rückschlagventil (39) angeordnet ist.
21. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 20, dadurch gekennzeich
net, daß der Funktionswahlhebel (33) mit einem Dreiwegeven
til (34) verbunden ist, das jeweils einen dem Speicherzylin
der (13), der Hydraulikpumpe (9) sowie dem Hauptkolben (3)
zugewandten Anschluß aufweist.
22. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 21, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich des dem Hauptkolben (3) zugewandten
Anschlusses des Dreiwegeventiles (34) ein Rückschlagventil
(40) angeordnet ist.
23. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 22, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich der Hydraulikpumpe (9) zwei Rückschlag
ventile (35, 36) angeordnet sind.
24. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens der Hauptkolben (3) einen mechanischen Antrieb
aufweist.
25. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 24, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich des Hauptkolbens (3) eine Zahnstange
(67) angeordnet ist, die mit einer Verzahnung (66) einen
Stellhebel (61) beaufschlagt, der verschwenkbar im Bereich
des Gehäuses (5) gelagert ist.
26. Vorrichtung nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellhebel (61) einen der Zahnstange (67) zugewandt
angeordneten Schubschenkel (64) aufweist, der im Bereich
eines Schwenklagers (62) in einen Druckschenkel (63) überge
leitet ist.
27. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 26, dadurch gekennzeich
net, daß die Verzahnung (66) Zähne (68) aufweist, die je
weils den Kartuschenanschluß (44) zugewandt angeordnete
Schrägflanken (69) sowie dem Kartuschenanschluß (44) abge
wandt angeordnete Steilflanken (70) aufweisen, die sich im
wesentlichen senkrecht zur Längsachse (2) erstrecken.
28. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 27, dadurch gekennzeich
net, daß der Handhebel (7) als ein Kniehebel (56) ausgebil
det ist, der verschwenkbar im Bereich eines Schwenklagers
(57) gelagert ist und einen dem Stellhebel (61) zugewandt
angeordneten Druckschenkel (6o) sowie einen dem Stellhebel
(61) abgewandt angeordneten Betätigungsschenkel (59) auf
weist.
29. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 28, dadurch gekennzeich
net, daß der Hauptkolben (3) eine Innenhülse (32) mit einem
Innengewinde (71) aufweist, das in ein Außengewinde (72) des
Innenkolbens (55) eingreift.
30. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 29, dadurch gekennzeich
net, daß der Innenkolben (55) rotationsverhindernd und eine
Rotationsbewegung der Innenhülse (32) in einen Vorschub des
Innenkolbens (55) transformierend im Bereich einer Führung
(73) gelagert ist.
31. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 30, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich des Gehäuses (5) ein die Innenhülse (32)
des Hauptkolbens (3) rotatorisch beaufschlagendes Handrad
(75) angeordnet ist, das einen eine manuelle Betätigung
zulassenden Griff (74) aufweist.
32. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 31, dadurch gekennzeich
net, daß das Handrad (75) in einer Ebene rotiert, die im
wesentlichen parallel zur Längsachse (2) angeordnet ist.
33. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 32, dadurch gekennzeich
net, daß das Handrad (75) mit einem dem Hauptkolben (3)
zugewandt angeordneten Zahnrad (76) verbunden ist, das in
eine Lochscheibe (79) eingreift, die im wesentlichen symme
trisch zur Längsachse (2) angeordnet ist.
34. Vorrichtung nach Anspruch 1 bis 32, dadurch gekennzeich
net, daß das Zahnrad (76) mit einer Schrägverzahnung in eine
Antriebsscheibe (80) eingreift, die im wesentlichen symme
trisch zur Längsachse (2) angeordnet ist.
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