-
Die Erfindung betrifft eine Dosiervorrichtung für flüssige Komponenten, insbesondere für medizinische Flüssigkeiten.
-
Typischerweise werden die zu dosierenden Flüssigkeiten aus einem Vorratsbehälter entnommen und in einer abgemessenen Dosis appliziert.
-
Bei den zu applizierenden medizinischen Flüssigkeiten handelt es sich oft um medizinische Klebstoffe, die, insbesondere wenn sie einem Wundverschluss dienen sollen, möglichst schnell abbinden müssen, so dass in dem Vorratsbehälter nur eine kleine Menge an applikationsfähigem Klebstoff vorrätig gehalten werden kann. Während eines operativen Eingriffs stellt sich häufig das Problem, dass eine kontrollierte Menge des Klebstoffs gezielt appliziert werden soll.
-
Andererseits verlangen viele Applikationen die Verwendung einer Kanüle, eines Schlauchs oder dergleichen, um die medizinische Flüssigkeit, beispielsweise den Klebstoff, an einen entfernten Applikationsort zu transportieren, so dass ein relativ großer Anteil des in dem Vorratsbehälter bereit gehaltenen Volumen benötigt wird, um die Kanüle bzw. den Schlauch zu füllen, der dann für die Applikation selbst nicht mehr zur Verfügung steht.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, die eingangs beschriebene Dosiervorrichtung so weiterzubilden, dass ein solches Totvolumen innerhalb der Dosiervorrichtung minimiert und wenn möglich im Wesentlichen vermieden wird, so dass die zu dosierende Flüssigkeit aus dem Vorratsbehälter in möglichst großem Umfang, insbesondere im Wesentlichen vollständig, für den eigentlichen Einsatzzweck verfügbar ist.
-
Diese Aufgabe wird bei einer Dosiervorrichtung der eingangs beschriebenen Art durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
-
Der Grundgedanke der vorliegenden Erfindung liegt darin, bei der Dosiervorrichtung die Möglichkeit zu schaffen, den in dem Gehäuse und dem Applikator verbleibenden Anteil an zu dosierender flüssiger Komponente nutzbar zu machen, wobei eine verschließbare Öffnung nach einer Entleerung des Vorratsbehälters geöffnet werden kann, durch die Gas, insbesondere Luft, in die Dosierkammer bei einer Bewegung des Verdrängers einströmen kann. Dieses Gasvolumen lässt sich bei der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung nutzen, um den Anteil an zu dosierender Flüssigkeit auch bei leerem oder abgenommenem Vorratsbehälter weiter zur Mündungsöffnung des Applikators zu transportieren.
-
Der Erfindung liegt die Erkenntnis zu Grunde, dass zu dosierende Flüssigkeiten mit einem Gas als Verdrängungsmedium zum Applikationsort transportiert werden können, wobei der dabei notwendige Kontakt der Flüssigkeit mit dem Gas, insbesondere auch Luft, selbst bei sich in Kontakt zu Luft verändernden Flüssigkeiten unproblematisch gefunden wurde, da sich die Kontaktfläche klein halten lässt und sich die Kontaktzeit typischerweise in engen Grenzen hält.
-
Die somit mögliche im Wesentlichen vollständige Entleerung der Dosiervorrichtung hat insbesondere bei der Dosierung von Klebstoffen den Vorteil, dass keine größeren Mengen in der Vorrichtung verbleiben, so dass die Wahrscheinlichkeit einer Verklebung, die nur mit Mühe beseitigbar ist, erheblich reduziert wird.
-
Die Fließverbindung von der verschließbaren Öffnung zu der Dosierkammer mündet in diese vorzugsweise auf der Ansaugseite derselben, die weiter bevorzugt gleichzeitig die Auslassseite der Dosierkammer darstellt.
-
Die Querschnittsfläche des Transportweges für die flüssige Komponente vom Auslass der Dosierkammer bis zur Mündungsöffnung des Applikators, insbesondere auch des Durchgangs des Gehäuses, wird bevorzugt so gewählt, dass auch dünnflüssige Flüssigkeiten aufgrund der Oberflächenspannung einen stabilen Meniskus ausbilden und so eine bleibende Kontaktfläche zu dem für den weiteren Transport zugeführten Gasvolumen erhalten wird.
-
Als Sperrglieder können von Hand zu betätigende Hahnen oder Ventile verwendet werden. Bevorzugt wird allerdings zumindest eines, weiter bevorzugt werden beide Sperrglieder als Rückschlagventile ausgebildet, so dass eine halbautomatische bzw. vollautomatische Funktion der Sperrglieder bei der Betätigung der Dosiervorrichtung erhalten wird.
-
Das bevorzugt als erstes Sperrglied verwendete Rückschlagventil ist gegen die Öffnung des Einlasses des Gehäuses für die flüssige Komponente vorgespannt, so dass diese im nicht benutzten Zustand der Dosiervorrichtung verschlossen ist.
-
Das bevorzugt als zweites Sperrglied verwendete Rückschlagventil ist gegen den Auslass der Dosierkammer vorgespannt und schließt den Fließweg vom Auslass der Dosierkammer zum Applikator im nicht benutzten Zustand der Dosiervorrichtung.
-
Das zweite Sperrglied wird vorzugsweise im Durchgang des Gehäuses angeordnet. Alternativ ist auch die Anordnung im Applikator möglich.
-
Wird aus einem angeschlossenen Vorratsbehälter ein Teilvolumen an flüssiger Komponente mittels einer Bewegung des Verdrängerkörpers in der Dosierkammer angesaugt, öffnet das als erstes Sperrglied verwendete Rückschlagventil und lässt die flüssige Komponente durchfließen, während das zweite Sperrglied den Durchgang des Gehäuses verschließt, so dass kein Fluid aus dem Applikator oder dem applikatorseitigen Teil des Durchgangs in die Dosierkammer fließen kann.
-
Zum Dosieren und Applizieren der flüssigen Komponente wird der Verdrängerkörper in der Dosierkammer erneut bewegt, und die flüssige Komponente strömt aus der Auslassseite der Dosierkammer in den Durchgang des Gehäuses. Hierbei wird das als zweites Sperrglied verwendete Rückschlagventil geöffnet und die zu dosierende flüssige Komponente gelangt in den Applikator. Das als erstes Sperrglied fungierende Rückschlagventil bleibt hierbei geschlossen und verhindert ein Zurückströmen der flüssigen Komponente in den Vorratsbehälter. Bei der Verwendung von Rückschlagventilen für das erste und das zweite Sperrglied sind diese wechselweise schließend und öffnend ausgebildet bzw. angeordnet.
-
Bevorzugt ist der Vorratsbehälter lösbar mit dem Gehäuse der Dosiervorrichtung verbunden, so dass die Dosiervorrichtung universell einsetzbar ist. Die lösbare Verbindung gestattet auch im Falle, dass der Inhalt des Vorratsbehälters verbraucht ist und zusätzlich flüssige Komponente für den gerade durchgeführten Arbeitsgang benötigt wird, dass ein weiterer Vorratsbehälter mit der Dosiervorrichtung verbunden wird und der Arbeitsgang zu Ende geführt werden kann.
-
Alternativ kann vorgesehen sein, dass der Vorratsbehälter ein fester Bestandteil der Dosiervorrichtung ist, wobei diese dann bevorzugt nur einmal verwendet wird. Für unkritische Anwendungen ist auch vorstellbar, dass der Vorratsbehälter erneut befällt werden kann.
-
Bevorzugt wird an der Öffnung des Gehäuses ein federbelasteter Verschluss angeordnet, der im normalen Gebrauch der Dosiervorrichtung die Öffnung verschließt. Nach Entleerung des Vorratsbehälters kann der Verschluss gegen die Federkraft geöffnet und der Luftzutritt zu der Dosierkammer ermöglicht werden.
-
Praktischerweise wird der federbelastete Verschluss schwenkbar am Gehäuse gelagert.
-
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist eine Betätigungsvorrichtung vorhanden, mit der der Verdränger in der Dosierkammer zwischen einer ersten und einer zweiten Endposition hin und her bewegbar ist.
-
Bevorzugt lässt sich die erste und/oder die zweite Endposition des Verdrängers einstellen, so dass die Hin-und-Her-Bewegung des Verdrängers von einer Endposition zur anderen variabel an die Erfordernisse eines Arbeitsvorgangs einstellbar und vorgebbar ist. Damit wird die mit einer Bewegung des Verdrängers applizierte Dosis einstellbar.
-
Vorzugsweise ist ein Teil der Betätigungsvorrichtung gegenüber dem Gehäuse federbelastet gelagert, wobei der Verdränger in der Ruheposition der Betätigungsvorrichtung in einer der beiden Endpositionen gehalten wird.
-
Die Betätigungsvorrichtung kann ein Griffteil aufweisen, das mit dem Verdränger verbunden ist, wobei ein anderes Teil ortsfest am Gehäuse gelagert ist.
-
Im einfachen Fall führt das Griffteil bei der Bewegung des Verdrängers eine Linearbewegung durch, die einer Linearbewegung des Verdrängers entspricht.
-
Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist das eine Griffteil schwenkbar am anderen gelagert, so dass mit einer Hebelwirkung der Verdränger in der Dosierkammer bewegt werden kann.
-
Bei der Verwendung einer Betätigungsvorrichtung zum Bewegen des Verdrängers ist es vorteilhaft, wenn ein mechanischer Anschlag der Betätigungsvorrichtung zugeordnet wird zum Begrenzen der Bewegung des Verdrängers.
-
Hierbei kann der mechanische Anschlag zur Einstellung der bei der Bewegung des Verdrängers geförderten Dosis einstellbar ausgestaltet sein. Hiermit lassen sich die erste und/oder die zweite Endposition des Verdrängers einstellen.
-
Bei einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, dass der Applikator lösbar am Gehäuse gehalten ist. Dies ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn die Dosiervorrichtung für eine mehrfache Verwendung konzipiert ist.
-
Diese und weitere Vorteile der Erfindung werden im Folgenden anhand der Zeichnung noch näher erläutert. Es zeigen:
-
1: eine erste Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung;
-
1A: Schaltbild einer modifizierten Ausführungsform von 1;
-
2: eine zweite Ausführungsform der erfindungsgemäßen Dosiervorrichtung;
-
3: Einzelheit I der zweiten Ausführungsform der 2; und
-
4: Einzelheit II der zweiten Ausführungsform der 3.
-
1 zeigt eine mit dem Bezugszeichen 10 versehene Dosiervorrichtung gemäß einer ersten Ausführungsform der Erfindung. Die Dosiervorrichtung 10 weist ein längliches Gehäuse 12 mit einer Dosierkammer 14 und einem darin angeordneten Verdränger in Form eines Kolbens 16 auf. An die Dosierkammer 14 schließt sich an deren Auslass 18 ein das Gehäuse 12 durchsetzender Durchgang 20 an, an den sich am distalen Ende des Gehäuses 12 ein Applikator 22 anschließt. Der Applikator 22 ist in der in 1 gezeigten ersten Ausführungsform mit einer Schraubverbindung 24 an dem distalen Ende des Gehäuses 12 befestigt. Alternativ kann der Applikator einfach aufsteckbar oder auch einstückig mit dem Gehäuse gefertigt werden.
-
In der in 1 gezeigten Ausführungsform der Erfindung ist die Dosierkammer 14 koaxial zu dem Durchgang 20 ausgebildet. Dies ist nicht zwingend erforderlich, auch wenn es in vielen Fällen die Fertigung des Gehäuses 12 und seiner Komponenten vereinfacht. Beispielsweise könnte der Durchgang 20 auch außermittig zum distalen Ende der Dosierkammer angeordnet sein und in diese münden. Bei einer anderen Bauart können die Längsachsen des Durchgangs 20 und der Dosierkammer 14 einen Winkel zueinander bilden, d. h. der Fließweg der flüssigen Komponente weist eine abgekröpfte Form auf.
-
Der in der Dosierkammer 14 angeordnete Kolben 16 weist an seiner dem Auslass 18 der Dosierkammer 14 abgewandten Seite eine Kolbenstange 19 auf, die mit einer weiter unten noch zu beschreibenden Betätigungsvorrichtung verbunden ist. Die Kolbenstange 19 durchsetzt an dem dem Auslass 18 der Dosierkammer 14 entgegengesetzten Ende eine proximale Gehäusewand, die den Hub des Kolbens 16 begrenzt.
-
Der Applikator 22 der Dosiervorrichtung 10 umfasst eine Kanüle 26 oder ein Schlauchelement mit einer Mündungsöffnung 28, über die eine zu applizierende flüssige Komponente dosiert an den gewünschten Einsatzort transportiert werden kann.
-
Das Gehäuse 12 weist ferner einen Einlass 30 für die flüssige Komponente auf, an den ein Vorratsbehälter 32, der die flüssige Komponente applizierfertig enthalten kann, mit seinem Auslass 34 angeschlossen wird. Bei Einmal-Dosiervorrichtungen ist auch vorstellbar, den Vorratsbehälter mit dem Gehäuse fest verbunden zu fertigen.
-
Vom Einlass 30 des Gehäuses 12 führt ein Kanal 36 ins Innere des Gehäuses und mündet in den Durchgang 20.
-
Für ein selektives Entnehmen der flüssigen Komponente und nachfolgendes Austragen durch den Applikator ist es notwendig, in dem Kanal 36 und dem Durchgang 20 jeweils ein Sperrglied anzuordnen, mit dem wechselweise der Durchgang 20 bzw. der Kanal 36 gesperrt bzw. geöffnet werden kann.
-
Die Handhabung wir durch die bevorzugte Verwendung von Rückschlagventilen deutlich vereinfacht. Die Dosiervorrichtung 10 der 1 weist deshalb ein erstes und ein zweites Rückschlagventil 40, 42 auf, die als erstes und zweites Sperrglied fungieren und beim Betrieb der Dosiervorrichtung 12 selbsttätig wechselweise öffnen und schließen.
-
Die Betätigungsvorrichtung der Dosiervorrichtung 10 ist generell mit dem Bezugszeichen 44 versehen und weist einen Handgriff 46 auf, der sich quer zur Längsrichtung des Gehäuses 12 erstreckt und in zwei entgegengesetzten Richtungen von diesem absteht. Die Betätigungsvorrichtung 44 weist ferner einen Taster 48 als weiteres Griffteil auf, der am proximalen Ende der Kolbenstange 19 befestigt ist. Zwischen der proximalen Gehäusewand und dem Taster 48 ist eine Schraubenfeder 50 angeordnet, die den Kolben 16 im Ruhezustand der Dosiervorrichtung 10 in eine zurückgezogene erste Endposition 52 (durchbrochene Darstellung des Kolbens 16) bringt.
-
Beim In-Betriebnehmen der Dosiervorrichtung 10 wird der Vorratsbehälter 32 mit der zu applizierenden flüssigen Komponente mit deren Auslass 34 am Einlass 30 des Gehäuses 12 montiert. Das erste Sperrglied in Form des Rückschlagventils 40 bleibt geschlossen und verhindert, dass die flüssige Komponente unkontrolliert aus dem Vorratsbehälter in das Gehäuse hineinfließen kann. Danach wird der Kolben 16 mittels der Betätigungsvorrichtung 44 aus der Endposition 52 gegen die Federkraft der Schraubenfeder 50 heraus in Richtung zum Auslass 18 bewegt, wobei die zu diesem Zeitpunkt in der Dosierkammer 14 enthaltene Luft in den Durchgang 20 gefördert wird, in dem sich ein Druck aufbaut, der die Schließwirkung des ersten federbelasteten Rückschlagventils 40 unterstützt. Sobald der Druck den Widerstand des zweiten federbelasteten Rückschlagventils 42 überwindet, wird die Luft in den Applikator und aus dessen Mündungsöffnung ausgestoßen. Vorzugsweise wird in diesem Schritt der Kolben 16 in seine zweite Endposition benachbart zum Auslass 18 der Dosierkammer 14 bewegt, so dass die Dosierkammer 14 im Wesentlichen vollständig entleert ist.
-
Im darauf folgenden Schritt wird die Betätigungsvorrichtung 44 entspannt, und die Schraubenfeder 50 bewegt den Kolben 16 in die erste Endposition zurück. Dabei schließt das zweite Rückschlagventil 42, so dass keine Luft durch den Applikator angesaugt werden kann. Gleichzeitig öffnet unter dem entstehenden Unterdruck im Durchgang 20 und dem Kanal 36 das Rückschlagventil 40 und lässt die flüssige Komponente aus dem Vorratsbehälter 32 in das Gehäuse 12, d. h. durch den Kanal 36 und den proximalen Teil des Durchgangs 20, in die Dosierkammer fließen. Erreicht der Kolben 16 seine erste Endposition 52, ist die Dosierkammer im Wesentlichen mit der zu dosierenden flüssigen Komponente gefüllt.
-
Wird nun der Taster 48 wiederum gegen die Federkraft der Schraubenfeder 50 in Richtung zum Handgriff 46 bzw. das proximale Ende des Gehäuses 12 geführt, wird die flüssige Komponente aus der Dosierkammer 14 verdrängt und fließt durch den Durchgang 20 des Gehäuses 12 zum Applikator 22. Hierbei schließt das erste Rückschlagventil 40, während das zweite Rückschlagventil 42 öffnet und die flüssige Komponente passieren lässt.
-
Je nach der Größe des Volumens der Dosierkammer 14 und der Länge der Kanüle 26 kann bereits jetzt ein Teil der flüssigen Komponente appliziert werden. Kommt es darauf an, dass genau abgemessene Mengen appliziert werden, so wird der Kolben 16 so lange aus der ersten in die zweite Endposition und zurück bewegt, bis zum ersten Mal flüssige Komponente aus der Mündungsöffnung 28 des Applikators 22 austritt. Dieser Anteil der flüssigen Komponente wird noch verworfen, wobei beim nächsten Hub des Kolbens dann eine genau dosierte Menge an flüssiger Komponente zur Verfügung steht.
-
Diese Arbeitsschritte werden fortgesetzt, bis der Vorratsbehälter 32 leer ist.
-
Um das Restvolumen an flüssiger Komponente im Gehäuse 12 und im Applikator 22 nutzen zu können, weist die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung eine verschließbare Öffnung 54 an dem Gehäuse 12 auf, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Dosiervorrichtung 10 durch ein federbelastetes Ventilglied 56 verschließbar ist. Die Öffnung 54 steht in Fließverbindung mit dem auslassseitigen Ende der Dosierkammer 14 und bleibt während der oben beschriebenen Arbeitsschritte geschlossen.
-
Nachdem der Vorratsbehälter 32 entleert ist, ist immer noch ein erheblicher Anteil an flüssiger Komponente in dem Durchgang 20 und dem Applikator 22 vorhanden, der sich erfindungsgemäß nutzen lässt.
-
Hierzu wird beim Entspannen der Betätigungsvorrichtung 44 das Ventilglied 56 von der Öffnung 54 abgehoben, so dass beim Zurückfahren des Kolbens 16 in seine erste Endposition 52 Luft aus der Umgebung in die Dosierkammer eingesogen wird. Erreicht der Kolben 16 die Endposition 52, lässt man das Ventilglied 56 die Öffnung 54 wieder schließen. Wird danach der Kolben 16 gegen den Druck der Schraubenfeder 50 in die zweite Endposition bewegt, so verdrängt nun die aus der Dosierkammer 14 herausgedrückte Luft die noch in dem Durchgang 20 und dem Applikator 22 vorhandenen Anteile an flüssiger Komponente, die aus der Mündungsöffnung austreten und für die Applikation zur Verfügung stehen. Wird ein Applikator verwendet, dessen Kanüle oder Schlauchelement sehr lang ist, kann es erforderlich sein, diesen Vorgang zu wiederholen, bis die gesamte Menge an flüssiger Komponente aus der Dosiervorrichtung abgegeben und gegebenenfalls appliziert wurde.
-
Bei der Verwendung von luftempfindlichen flüssigen Komponenten kann vorgesehen werden, dass die Öffnung 54 mit einem externen Schutzgasvorrat (nicht gezeigt) 14 verbunden wird, so dass das Schutzgas in die Dosierkammer eingesogen wird und nachfolgend als Verdrängungsmedium fungiert.
-
Ferner kann in der Öffnung 54 ein Filter vorgesehen sein, welches verhindert, dass beim Zutritt des gasförmigen Verdrängungsmediums Keime ins Innere der Dosiervorrichtung gelangen können.
-
In 1A ist der Schaltzustand einer Variante der ersten Ausführungsform der Erfindung im Normalbetrieb gezeigt. Hier gibt ein Ventilglied 60 in Abwandlung der Ausführungsform der 1 die Fließverbindung zwischen dem Auslass 18 der Dosierkammer 14 steuernd frei oder blockiert dieselbe. In der gezeigten Stellung verschließt das Ventilglied die Öffnung 54 des Gehäuses 12.
-
Wird das Ventilglied 60 in seine zweite Schaltposition bewegt, ist die Verbindung zwischen Dosierkammer 14 und Durchgang 20 gesperrt, während die Öffnung 54 freigegeben ist und die Umgebungsluft Zutritt zum auslassseitigen Ende der Dosierkammer erlangt.
-
Die Funktion der ersten und zweiten Sperrglieder, die auch hier als erstes und zweites Rückschlagventil 40, 42 gezeigt sind, bleibt gegenüber der Funktionsweise, wie sie im Zusammenhang mit 1 erläutert wurde, unverändert.
-
2 zeigt eine weitere Ausführungsform der Erfindung in Form einer Dosiervorrichtung 80. Die Dosiervorrichtung 80 weist, ähnlich wie in 1, ein längliches Gehäuse 82 mit einer Dosierkammer 84 und einem darin angeordneten Verdränger in Form eines Kolbens 86 auf. An die Dosierkammer 84 schließt sich an deren Auslass 88 ein das Gehäuse 82 durchsetzender Durchgang 90 an, an den sich am distalen Ende des Gehäuses ein Applikator 92 anschließt. Der Applikator 92 kann lösbar oder fest mit dem Gehäuse 82 verbunden sein.
-
Der in der Dosierkammer 84 angeordnete Kolben 86 weist an seiner dem Auslass 88 der Dosierkammer 84 abgewandten Seite eine Kolbenstange 89 auf, die mit einer weiter unten noch zu beschreibenden Betätigungsvorrichtung verbunden ist. Die Kolbenstange 89 tritt an dem dem Auslass 88 der Dosierkammer 84 entgegengesetzten Ende durch eine proximale Gehäusewand, die den Hub des Kolbens 86 begrenzt.
-
Der Applikator 92 der Dosiervorrichtung 80 umfasst eine Kanüle 96 oder ein Schlauchelement mit einer Mündungsöffnung 98, über die eine zu applizierende flüssige Komponente dosiert an den gewünschten Einsatzort transportiert werden kann.
-
Das Gehäuse 82 weist ferner einen Einlass 100 für die flüssige Komponente auf, an den ein Vorratsbehälter 102, der die flüssige Komponente applizierfertig enthalten kann, mit seinem Auslass 104 angeschlossen wird. Bei Einmal-Dosiervorrichtungen ist auch vorstellbar, den Vorratsbehälter mit dem Gehäuse fest verbunden zu fertigen.
-
Generell ist vorstellbar, dass der Vorratsbehälter mit mehr als einer Vorratskammer ausgestaltet ist und die flüssige Komponente erst beim Ansaugen in die Dosierkammer aus mehreren Bestandteilen gemischt wird. Hierzu weist dann bevorzugt der Vorratsbehälter an seinem Auslass eine Mischvorrichtung, insbesondere in Form eines statischen Mischers, auf.
-
Vom Einlass 100 des Gehäuses 82 führt ein Kanal 106 ins Innere des Gehäuses 82 und mündet in den Durchgang 90, wie dies in 3 in einer vergrößerten Darstellung eines Ausschnitts I der 2 deutlicher zu entnehmen ist.
-
Für ein selektives Entnehmen der flüssigen Komponente und nachfolgendes Austragen durch den Applikator ist es notwendig, in dem Kanal 106 und dem Durchgang 90 jeweils ein Sperrglied anzuordnen, mit dem wechselweise der Durchgang 90 bzw. der Kanal 106 gesperrt bzw. geöffnet werden kann.
-
Die Handhabung wir durch die bevorzugte Verwendung von Rückschlagventilen deutlich vereinfacht. Die Dosiervorrichtung 80 der 2 weist deshalb ein erstes und ein zweites Rückschlagventil 110, 112 auf, die als erstes und zweites Sperrglied fungieren und beim Betrieb der Dosiervorrichtung 82 selbsttätig wechselweise öffnen und schließen.
-
Die Betriebsweise ist analog der Betriebsweise der Ausführungsform der 1, weshalb an dieser Stelle auf die dortige detaillierte Beschreibung verwiesen werden kann.
-
Um das Restvolumen an flüssiger Komponente nutzen zu können, weist die erfindungsgemäße Dosiervorrichtung 80 eine verschließbare Öffnung 124 in dem Gehäuse 82 auf, die bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel der Dosiervorrichtung 80 durch ein federbelastetes Ventilglied 126 verschließbar ist. Die Öffnung 124 steht in Fließverbindung mit dem auslassseitigen Ende 88 der Dosierkammer 84 und bleibt während der Arbeitsschritte bis zum Entleeren des Vorratsbehälters 102 geschlossen.
-
Nachdem der Vorratsbehälter 102 entleert ist, ist immer noch ein erheblicher Anteil an flüssiger Komponente in dem Durchgang 90 und dem Applikator 92 vorhanden, der sich erfindungsgemäß nutzen lässt.
-
Hierzu wird das Ventilglied 126 von der Öffnung 124 abgehoben, so dass beim Zurückfahren des Kolbens 86 in seine erste Endposition 122 Luft aus der Umgebung in die Dosierkammer 84 eingesogen wird. Erreicht der Kolben 86 die Endposition 122, lässt man das Ventilglied 126 die Öffnung 124 wieder schließen. Wird danach der Kolben 86 in die zweite Endposition bewegt, so verdrängt nun die aus der Dosierkammer 84 herausgedrückte Luft die noch in dem Durchgang 90 und dem Applikator 92 vorhandenen Anteile an flüssiger Komponente, die dann aus der Mündungsöffnung austreten und für die Applikation zur Verfügung stehen. Wird ein Applikator verwendet, dessen Kanüle oder Schlauchelement sehr lang ist, kann es erforderlich sein, diesen Vorgang zu wiederholen, bis die gesamte Menge an flüssiger Komponente aus der Dosiervorrichtung abgegeben und gegebenenfalls appliziert wurde.
-
Anders als bei dem ersten Ausführungsbeispiel der 1 ist bei der Dosiervorrichtung der 2 eine aufwändigere Betätigungsvorrichtung 130 vorhanden, die zwei gegeneinander verschwenkbare Griffbranchen 132 und 134 umfasst.
-
Die Griffbranche 132 umfasst eine Aufnahme 136 für das Gehäuse 82 der Dosiervorrichtung 80. Vorzugsweise ist das Gehäuse 82 mit der Griffbranche 132 lösbar und damit austauschbar verbunden.
-
Die zweite Griffbranche 134 weist an ihrem dem Gehäuse 82 benachbarten Ende 138 eine Bohrung 140 auf, die in Richtung zum Gehäuse 82 eine schlitzartige Öffnung 142 aufweist, durch die das proximale Ende der Kolbenstange 89 durchgreifen kann. Die Kolbenstange 89 weist an ihrem proximalen Ende eine kugelförmige Verdickung 144 auf, die in der Bohrung 140 geführt wird.
-
Mit dem Verschwenken der Griffbranchen gegeneinander kann der Bewegungsablauf zum Überführen des Kolbens 86 aus der einen Endposition in die andere und zurück durchgeführt werden. Aufgrund der Griffbranchen 132 und 134 kann auch ohne Federunterstützung der Kolben 86 hin und her bewegt werden, wobei allerdings problemlos auch eine federkraftunterstützte Rückführung des Kolbens 86 in seine erste Endposition 122 realisierbar ist.
-
Anhand der Einzelheit II aus der 2 soll im Zusammenhang mit der vergrößerten Darstellung in 4 ein Mechanismus 150 beschrieben werden, der es erlaubt, die bei einem zugelassenen Maximalhub des Kolbens 86 resultierende Dosis an flüssiger Komponente, die zum Applizieren durch den Applikator 92 ausgegeben wird, genau und sicher einzustellen.
-
Hierzu ist vorgesehen, dass ein mechanisches Stellglied 152 über eine Schraubverbindung in einer der Griffbranchen angeordnet wird (hier in der Griffbranche 134), welches mit einem festen Anschlag 154 an der anderen Griffbranche zusammenwirkt. Zur Verminderung der bei einem Hub des Kolbens dosierbaren maximalen Menge an flüssiger Komponente wird das Stellglied 152 aus dem in der Griffbranche 134 vorgesehen Innengewinde herausgedreht, so dass die Schwenkbewegung der beiden Griffbranchen 132 und 134 gegeneinander weiter begrenzt wird. Damit verschiebt sich die erste Endposition des Kolbens 86 in Richtung zum Auslass 88 der Dosierkammer 84, und das maximale Dosiervolumen pro Arbeitszyklus wird vermindert. Eine Vergrößerung der Dosis pro Arbeitszyklus ist ebenfalls möglich; sie verlangt das umgekehrte Vorgehen.