DE4022608A1 - Verfahren zur verringerung des schwefeldioxid-gehaltes in den abgasen von kleinfeuerungsanlagen - Google Patents
Verfahren zur verringerung des schwefeldioxid-gehaltes in den abgasen von kleinfeuerungsanlagenInfo
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- C10L10/00—Use of additives to fuels or fires for particular purposes
- C10L10/04—Use of additives to fuels or fires for particular purposes for minimising corrosion or incrustation
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verringerung des
Schwefeldioxid-Gehaltes in den Abgasen von
Kleinfeuerungsanlagen durch Einbinden des in den
Brennstoffen enthaltenen und bei der Verbrennung als
Schwefeldioxid freigesetzten Schwefels in den festen
Verbrennungsrückständen, wobei feingemahlene,
schwefelbindende Substanzen, vorzugsweise CaO oder bei
höheren Temperaturen CaO freisetzende Verbindungen mit
zerkleinerten Brennstoffen innig vermischt und
gegebenenfalls getrocknet werden, und die Trockenmischung
zu Briketts verarbeitet wird.
Die Möglichkeit der Verringerung des Schwefeldioxid-
Ausstoßes in den Abgasen von Feuerungsanlagen durch
Beimischen von Kalk zu den zu verbrennenden,
schwefelhaltigen Brennstoffen ist seit langem bekannt.
Beispielsweise werden in den Verbrennungsanlagen von
Großkraftwerken der zu verbrennenden Kohle vor der
Aufgabe kalkhaltige Stoffe, wie Calciumcarbonat oder
Calciumoxihydrat beigemischt, mit der Kohle zu Staub
vermahlen und das Staubgemisch in den Feuerungsraum
eingeblasen. Hierfür ist bekanntlich ein hoher
technischer Aufwand erforderlich, der mit enormen Kosten
verbunden ist.
Ein erheblicher Teil der Schwefeldioxid-Belastung der
Umwelt wird durch die Emissionen von
Kleinfeuerungsanlagen, beispielsweise von
Feuerungsanlagen für Wohnhäuser, Betriebsstätten,
öffentliche Gebäude, aber auch von Herden und Zimmeröfen
verursacht, die mit Kohle oder Briketts befeuert werden.
Für derartige Feuerungsanlagen läßt sich das technisch
aufwendige Verfahren des gleichzeitigen Einblasens der
Brennstoffe und der Schwefeldioxid-Bindemittel in den
Verbrennungsraum aus wirtschaftlichen und räumlichen
Gründen im allgemeinen nicht realisieren.
In der DE-OS 33 19 086 wird deshalb ein Verfahren zum
Einbinden des in der Braunkohle befindlichen Schwefels in
den festen Verbrennungsrückständen für
Kleinfeuerungsanlagen beschrieben, bei dem zerkleinerte
Braunkohle und feingemahlene, schwefelbindende
Substanzen, wie CaO oder MgO, vermischt und als
Brennstoff brikettiert werden.
Nachteilig bei diesem Verfahren sind der niedrige
Heizwert (ca. 4500 kcal/kg) sowie die niedrige
Zündtemperatur (ca. 300°C) der Braunkohle, so daß bei
normaler Heizfahrweise im Brennofen Temperaturen
entstehen, die nicht ausreichen, um das Schwefeldioxid in
einem zufriedenstellenden Anteil in den schwefelbindenden
Substanzen einzubauen. Nur mit starker Unterluft lassen
sich die für die Entschwefelung optimale Temperaturen von
800 bis 900°C zur Einbindung des Schwefeldioxids
in die Asche erreichen. Eine derartige Fahrweise unter
Vollast ist jedoch unwirtschaftlich und im Dauerbetrieb
nicht sinnvoll.
Daher wird in der DE-OS 33 26 826 ein Verfahren zum
Einbinden wenigstens eines Teiles des Schwefels in den
Verbrennungsrückständen angegeben, das an Stelle der
Braunkohle Steinkohle oder Gemische aus Steinkohle und
Braunkohle, vermischt mit schwefelbindenden Stoffen wie
CaO oder MgO, als Brennstoff in Kleinfeuerungsanlagen
einsetzt. Aber auch bei diesem Verfahren ist der Grad der
Reduzierung des Schwefeldioxid-Gehaltes in den Abgasen
nicht zufriedenstellend.
Der Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren der eingangs beschriebenen Art anzugeben, mit
dem der Schwefeldioxid-Ausstoß bei der Verbrennung fester
Brennstoffe in Kleinfeuerungsanlagen weit stärker
reduziert werden kann, als es bisher möglich ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß
Brennstoffe mit höheren Zündtemperaturen und Heizwerten
vorgesehen sind und die aus der Trockenmischung
hergestellten Briketts folgende Zusammensetzung
aufweisen:
75 bis 95 Gewichtsprozent Anthrazit oder ein im
Heizwert und der Zündtemperatur
vergleichbarer Brennstoff,
3 bis 20 Gewichtsprozent Petrolkoks,
3 bis 5 Gewichtsprozent Kalksteinmehl,
3 bis 5 Gewichtsprozent Brikettbindemittel,
Rest übliche Verunreinigungen.
3 bis 20 Gewichtsprozent Petrolkoks,
3 bis 5 Gewichtsprozent Kalksteinmehl,
3 bis 5 Gewichtsprozent Brikettbindemittel,
Rest übliche Verunreinigungen.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen
insbesondere darin, daß durch den erfindungsgemäßen
Einsatz von Brennstoffen mit höheren Heizwerten und
Zündtemperaturen die für eine optimale Entschwefelung
benötigten Temperaturen von 800 bis 900°C bei
normalen Heizgewohnheiten im Feuerraum erreicht werden
und es dadurch, auch wirtschaftlich, möglich ist,
Schwefeldioxid-Gehalte in den Abgasen zu erhalten, die
bei der Verbrennung von festen Brennstoffen in
Kleinfeuerungsanlagen bisher nicht erreichbar waren.
Erfindungsgemäß werden zur Erzielung eines möglichst
niedrigen Schwefeldioxid-Gehaltes in den bei der
Verbrennung von festen Brennstoffen in
Kleinfeuerungsanlagen entstehenden Abgasen Brennstoffe
eingesetzt, die höhere Heizwerte und Zündtemperaturen
aufweisen als die bisher üblichen Brennstoffe wie
Braunkohle und Steinkohle oder Gemische aus beiden.
Die Zündtemperaturen von Braunkohlebriketts liegen bei
ca 300°C, ihr Heizwert beträgt ca. 4500 kcal/kg.
Steinkohle hat eine Zündtemperatur von ca. 350°C
und einen Heizwert von ca. 7000 kcal/kg.
Die erfindungsgemäß vorgesehenen Brennstoffe, nämlich
Anthrazit und Petrolkoks, weisen dagegen Zündtemperaturen
von 450 bzw. 750°C auf und haben Heizwerte zwischen ca.
7500 kcal/kg und 8500 kcal/kg. Dadurch werden im
Feuerraum so hohe Verbrennungstemperaturen erreicht, daß
ein hoher Schwefeleinbindegrad jederzeit gewährleistet
ist.
Die nach der Erfindung eingesetzten Kohlen werden nach
bekannten Verfahren auf eine für die Brikettierung
sinnvolle Korngröße zerkleinert und mit schwefelbindenden
Stoffen, wie Kalk oder Kalksteinmehl, vermischt, wobei
darauf geachtet wird, daß die Reaktionsoberflächen für
die Anlagerung des Kalkes oder des Kalksteinmehls
möglichst groß sind. Um die chemischen Reaktionsabläufe
zu begünstigen, wird der Kalk oder Kalkstein sehr fein
vermahlen und durch intensives Mischen möglichst
gleichmäßig über die Oberflächen der Kohlekörner
verteilt. Ohne Einschränkung der Brenneigenschaften des
Kohlegemisches kann zur Brikettierung noch ein übliches
Brikettbindemittel, beispielsweise Wasserglas, zugefügt
werden.
Trotz der intensiven Vermischung von Brennstoff und
schwefelbindender Substanz wird der Anteil der
schwefelbindenden Substanz in der Mischung höher gewählt,
als dem stöchiometrischen Verhältnis entspricht. Das
garantiert einen hohen Einbindegrad des Schwefeldioxids
in die festen Verbrennungsrückstände, wodurch eine
Reduzierung in den Abgasen erreicht und ein Austritt aus
dem Schornstein verhindert wird.
Bei der Verfeuerung der nach dem vorliegenden Verfahren
hergestellten Briketts laufen zur Schwefelbindung die
folgenden chemischen Reaktionen ab:
1. Das im Kalksteinmehl enthaltene Calciumcarbonat wird
unter Freisetzung von Kohlendioxid zu gebranntem Kalk
reduziert:
CaCO₃ → CaO + CO₂
2. Der gebrannte Kalk verbindet sich sodann mit dem
beim Verbrennungsvorgang entstehenden Schwefeldioxid
zu Schwefelsulfit:
CaO + SO₂ → CaSO₃
3. Schwefelsulfit oxidiert mit Sauerstoff aus der
Verbrennungsluft zu Gips als festem Bestandteil in
der Asche, der wie gewohnt entsorgt werden kann:
CaSO₃ + ½ O₂ → CaSO₄.
Eine bevorzugte Zusammensetzung der erfindungsgemäßen
Briketts enthält:
75 bis 95 Gewichtsprozent Anthrazit,
3 bis 20 Gewichtsprozent Petrolkoks,
3 bis 5 Gewichtsprozent Kalksteinmehl,
3 bis 5 Gewichtsprozent Brikettbindemittel,
Rest übliche Verunreinigungen.
3 bis 20 Gewichtsprozent Petrolkoks,
3 bis 5 Gewichtsprozent Kalksteinmehl,
3 bis 5 Gewichtsprozent Brikettbindemittel,
Rest übliche Verunreinigungen.
Im Rahmen der Erfindung liegt es auch, daß Anthrazit
durch einen anderen im Heizwert und der Zündtemperatur
vergleichbaren Brennstoff ersetzt werden kann.
Die Anteile an nicht brennbaren Stoffen, wie
Kalksteinmehl und Brikettbindemittel sind so gewählt, daß
sie die ihnen zukommenden Funktionen voll erfüllen, und
dabei die Brenneigenschaften der Briketts nicht merklich
beeinflussen.
Durch Einsatz der erfindungsgemäßen Briketts ist es nicht
erforderlich, Kleinfeuerungsanlagen mit
Zusatzeinrichtungen zur Entschwefelung der Abluft zu
versehen.
Claims (1)
- Verfahren zur Verringerung des Schwefeldioxid-Gehaltes in den Abgasen von Kleinfeuerungsanlagen durch Einbinden des in den Brennstoffen enthaltenen und bei der Verbrennung als Schwefeldioxid freigesetzten Schwefels in den festen Verbrennungsrückständen, wobei feingemahlene, schwefelbindende Substanzen, vorzugsweise CaO oder bei höheren Temperaturen CaO freisetzende Verbindungen mit zerkleinerten Brennstoffen innig vermischt und gegebenenfalls getrocknet werden und die Trockenmischung zu Briketts verarbeitet wird, dadurch gekennzeichnet, daß Brennstoffe mit höheren Zündtemperaturen und Heizwerten vorgesehen sind und die aus der Trockenmischung hergestellten Briketts folgende Zusammensetzung aufweisen: 75 bis 95 Gewichtsprozent Anthrazit oder ein im Heizwert und der Zündtemperatur vergleichbarer Brennstoff,
3 bis 20 Gewichtsprozent Petrolkoks,
3 bis 5 Gewichtsprozent Kalksteinmehl,
3 bis 5 Gewichtsprozent Brikettbindemittel,
Rest übliche Verunreinigungen.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022608 DE4022608A1 (de) | 1990-07-17 | 1990-07-17 | Verfahren zur verringerung des schwefeldioxid-gehaltes in den abgasen von kleinfeuerungsanlagen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904022608 DE4022608A1 (de) | 1990-07-17 | 1990-07-17 | Verfahren zur verringerung des schwefeldioxid-gehaltes in den abgasen von kleinfeuerungsanlagen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4022608A1 true DE4022608A1 (de) | 1992-01-23 |
Family
ID=6410388
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904022608 Withdrawn DE4022608A1 (de) | 1990-07-17 | 1990-07-17 | Verfahren zur verringerung des schwefeldioxid-gehaltes in den abgasen von kleinfeuerungsanlagen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4022608A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103436313A (zh) * | 2013-08-27 | 2013-12-11 | 广州高成环保科技有限公司 | 一种清洁煤块及其制备方法 |
CN116496006A (zh) * | 2023-04-28 | 2023-07-28 | 苏州科大岩土工程技术有限公司 | 一种耐酸型无碱无硼玻纤用石灰的制备工艺及产物 |
-
1990
- 1990-07-17 DE DE19904022608 patent/DE4022608A1/de not_active Withdrawn
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
CN103436313A (zh) * | 2013-08-27 | 2013-12-11 | 广州高成环保科技有限公司 | 一种清洁煤块及其制备方法 |
CN116496006A (zh) * | 2023-04-28 | 2023-07-28 | 苏州科大岩土工程技术有限公司 | 一种耐酸型无碱无硼玻纤用石灰的制备工艺及产物 |
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8141 | Disposal/no request for examination |