DE4021942A1 - Videorecorder - Google Patents

Description

Die Erfindung geht aus von einem Videorecorder gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Ein derartiger Videorecorder ist als sogenannter VHS-Videorecorder oder S-VHS-Videore­ corder bekannt und handelsüblich.

Derartige Videorecorder mit Schrägspuraufzeichnung arbeiten ohne einen Zwischenraum, einem sogenannten Rasen, zwischen den aufeinanderfolgenden Schrägspuren. Bei der Aufzeichnung erfolgt ein sogenanntes Überschreiben, indem ein Kopf wäh­ rend einer Schrägspur die davor geschriebene Schrägspur über­ lappt und teilweise wieder löscht.

Bei dieser Aufzeichnungstechnik ist es schwierig und aufwen­ dig, die Qualität durch Erweiterung der Signalbandbreiten zu steigern oder zusätzliche Signale und Informationen aufzu­ zeichnen.

Außerdem entsteht bei der Wiedergabe aufgrund des fehlenden Rasens zwischen den Spuren ein Übersprechen von den jeweils benachbarten Spuren. Es ist daher notwendig, zusätzliche Maß­ nahmen zur Verringerung des Übersprechens zu treffen. Bei der Aufzeichnung des Leuchtdichtesignals durch Frequenzmodu­ lation eines Bildträgers wird das Übersprechen durch den so­ genannten Azimutwinkel von ±7° zwischen den beiden Köpfen verringert. Diese Azimut-Übersprechdämpfung ist jedoch bei Frequenzen unterhalb 1 MHz nicht mehr wirksam, so daß dieser Frequenzbereich für den Bildträger nicht ausgenutzt werden kann. Für den Farbträger, der als sogenannter Colour-under- Träger bei einer Frequenz von etwa 630 kHz aufgezeichnet ist, ist die Azimut-Übersprechdämpfung unwirksam. Zur Verrin­ gerung des Übersprechens ist daher ein Kammfilter vorgese­ hen, in dem jeweils der Farbträger einer Zeile n mit dem Farbträger der Zeile n+2 addiert wird. Ein derartiges Kamm­ filter bewirkt jedoch eine unerwünschte Mittelung über mehre­ re Zeilen und somit eine Verschlechterung der Farbwiederga­ be, die insbesondere bei einer einfachen oder mehrfachen Überspielung nachteilig wirkt.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Recorder der beschriebenen Art mit einer Betriebsart zu schaffen, die Auf­ nahmen mit erhöhter Qualität ermöglicht und/oder eine Be­ triebsart, die die Aufzeichnung zusätzlicher Signale und so­ mit auch die Möglichkeit einer völligen Neu- oder Umorganisa­ tion der Signale auf dem Band erlaubt.

Die erfindungsgemäße Lösung, die sich von der bisherigen Richtung mit rasenlosen Spuren abhebt, erscheint zunächst nachteilig und unsinnig, da der Bandverbrauch entsprechend erhöht wird, bei doppelter Längsgeschwindigkeit auf den dop­ pelten Wert. Andererseits sind jedoch die Kosten für das Ma­ gnetband im Laufe der Zeit derart gesunken, auf etwa 10,- DM/4 Stunden, daß dieser Nachteil, der im wesentlichen zu den rasenlosen Spuren führte, nicht mehr gravierend ist. Vielmehr wird der Nachteil des höheren Bandverbrauches durch den Vorteil bei der Qualität und der Vereinfachung der Schal­ tung weit überkompensiert. Durch die Erfindung wird also ein Recorder geschaffen, der im Bedarfsfalle unter Inkaufnahme eines erhöhten Bandverbrauches eine Aufzeichnung mit be­ trächtlich erhöhter Qualität oder die gleichzeitige Aufzeich­ nung mehrerer Signale ermöglicht.

Die bisherigen Maßnahmen zur Übersprechdämpfung durch Azimut­ winkel und Kammfilter werden also ersetzt durch eine räumli­ che Trennung auf dem Band. Dadurch ergibt sich der Vorteil, daß die Übersprechdämpfung in voller Höhe unabhängig von der Frequenz, also auch bei Frequenzen unterhalb 1 MHz wirksam ist. Dadurch kann die Bandbreite des Bildträgers zu tieferen Frequenzen hin ausgedehnt werden, wodurch eine Erhöhung der Bildschärfe erzielbar ist. Beim Farbträger ergibt sich der Vorteil, daß die bisher notwendigen Kammfilter und die da­ durch hervorgerufene Mittelung über mehrere Zeilen entfal­ len. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß durch die erhöh­ te Längsgeschwindigkeit die Qualität des auf der Längsspur aufgezeichneten NF-Tonsignals heträchtlich erhöht wird. Bei Videorecordern beträgt die Längsgeschwindigkeit etwa 23 mm/s. Durch die Verdoppelung der Längsgeschwindigkeit wird für den Ton eine Abtastgeschwindigkeit von 47,5 mm/s erreicht, was bereits eine Wiedergabe mit üblicher Audiore­ corderqualität ermöglicht.

Die erfindungsgemäße Lösung ermöglicht verschiedene Varian­ ten.

Bei einer ersten Variante erfolgt eine normale VHS-Aufzeich­ nung, jedoch mit doppelter Längsgeschwindigkeit des Bandes. Dadurch ergibt sich zwangsläufig ein Rasen zwischen benach­ barten Spuren. Diese Lösung hat den Vorteil, daß kein Über­ sprechen zwischen den Farbträgern benachbarter Spuren auf­ tritt und somit bei der Wiedergabe das bisher verwendete Kammfilter entfallen kann. Ebenso wird ein Übersprechen für das Leuchtdichtesignal vermieden, und zwar für den gesamten Frequenzbereich. Der beim VHS-Recorder bislang angewendete Azimutwinkel zur Vermeidung des Übersprechens hat für niedri­ ge Frequenzen von 1 bis 2 MHz des aufgezeichneten Bildträ­ gers, also für hohe Frequenzen des Leuchtdichtesignals eine geringere Wirkung.

Eine zweite Variante besteht darin, das Leuchtdichtesignal und die Farbsignale in getrennten Spuren aufzuzeichnen. Da­ bei kann das Leuchtdichtesignal gemäß dem VHS-Standard mit erhöhter Bandbreite aufgezeichnet werden, weil dann der bis­ herige in der Frequenz herabgesetzte Farbträger bei etwa 0,63 MHz, der sogenannte Color-under-Träger, entfällt. Außer­ dem kann bei dieser Art der Aufzeichnung die Bandbreite der aufgezeichneten Farbsignale ebenfalls erhöht werden, weil die Farbsignale in einer eigenen Spur aufgezeichnet sind und die gesamte verfügbare Bandbreite dieser Spur einnehmen kön­ nen. Da bei dieser Art der Aufzeichnung kein Frequenzmulti­ plex mehr erforderlich ist, entfällt auch ein Übersprechen zwischen dem mit dem Leuchtdichtesignal modulierten Bildträ­ ger und dem Farbträger.

Eine dritte Variante besteht in folgender Möglichkeit. Durch die erhöhte Längsgeschwindigkeit des Bandes ergibt sich ein Spurabstand von 98 µm. Dieser erhöhte Abstand bietet die Mög­ lichkeit, 1, 2, 3 oder sogar 4 Spuren mit entsprechend gerin­ ger Spurbreite nebeneinander aufzuzeichnen. Auf diese Weise können z. B. innerhalb der 98 µm drei gleichwertige breitband­ ige Signale, z. B. RGB aufgezeichnet werden, oder ein Leucht­ dichtesignal und zwei Farbdifferenzsignale, z. B. für D2-MAC. Ebenso kann eine zusätzliche Aufzeichnung von HD oder Zusatz­ informationen für eine 16 : 9 Bildwiedergabe erfolgen. Auch ist es möglich zusätzlich ein Audio-PCM-Signal z. B. in Form von NICAM aufzuzeichnen. Ebenso können zwei voneinander unab­ hängige Aufzeichnungen wie z. B. zwei verschieden Filme inein­ ander verschachtelt aufgezeichnet werden.

Die Erfindung wird im folgenden anhand der Zeichnung erläu­ tert. Darin zeigen

Fig. 1 ein Spurbild für die erste Variante,

Fig. 2 ein Spurbild für die zweite und

Fig. 3 ein Spurbild für die dritte Variante.

In Fig. 1 wird das Magnetband 1, das die rotierende Kopftrom­ mel mit den Magnetköpfen K1 umschlingt, in Längsrichtung mit der doppelten Längsgeschwindigkeit 2Vl transportiert. Da­ durch ergeben sich auf dem Band 1 Schrägspuren 2 mit einer Breite B von 49 µm, zwischen denen jeweils Rasen 3 mit etwa der gleichen Breite liegen. Die Spuren 2 sind also räumlich voneinander getrennt, so daß bei der Abtastung mit den Köpfen K1, deren Spaltbreite etwa der Spurbreite B ent­ spricht, kein Übersprechen mehr auftritt.

In Fig. 2 werden in den Rasen 3 mit zusätzlichen Magnetköp­ fen K2 zusätzliche Spuren 4 geschrieben, und zwar derart, daß zwischen den Spuren 2 und 4 dennoch ein Rasen 3 ver­ bleibt. Auf den Spuren 4 können z. B. der modulierte Farbträ­ ger oder auch Sondersignale wie D2-MAC, D-MAC, PCM-Ton aufge­ zeichnet werden.

In Fig. 3 werden auf eine Länge L1 des Magnetbandes 1, auf der bei üblichen Recordern zwei Schrägspuren 2 und bei dem Beispiel gemäß Fig. 1 eine Schrägspur geschrieben werden, nunmehr mit Magnetköpfen K3, K4, K5 drei Spuren 5, 6, 7 ge­ schrieben. Die Spuren sind durch entsprechende Ausbildung der Kopfspalte so schmal, daß dennoch jeweils ein Rasen 3 zwischen den aufeinanderfolgenden Spuren verbleibt. Bei die­ ser Lösung können somit auf einer Bandlänge L1 drei voneinan­ der unabhängige Signale mit voller Bandbreite und ausreichen­ der Übersprechdämpfung aufgezeichnet werden. Die Breite der Spuren 5, 6, 7 beträgt dabei etwa 25-30 µm. Die Spuren 5, 6, 7 können auch unterschiedliche Breite haben, z. B. eine Spur eine größere Breite für das Leuchtdichtesignal, und die anderen Spuren eine geringere Spurbreite für Farbsignale oder sonstige Zusatzsignale.

Claims (7)

1. Videorecorder für ein Aufzeichnungssystem, bei dem mit einer rotierenden Kopftrommel auf dem Magnetband (1) Schrägspuren (2) geschrieben werden und das Band (1) mit einer Nenn-Längsgeschwindigkeit an der Kopftrommel vorbeigeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine Betriebsart vorgesehen ist, in der ein Aufnahme- und Wiedergabebetrieb mit einem Vielfachen der Nenn-Längsge­ schwindigkeit (2Vl) erfolgt und die Spuren (2) mit Zwi­ schenraum (3) geschrieben werden.

2. Recorder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufnahme- und Wiedergahebetrieb mit der doppelten Nenn-Längsgeschwindigkeit (2Vl) erfolgt.

3. Recorder nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kopftrommel zusätzliche Köpfe (K2) aufweist, mit denen in dem Zwischenraum (3) zusätzliche Spuren (4) für weitere Signale geschrieben werden (Fig. 2) .

4. Recorder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Köpfe (K2) so bemessen sind, daß die Breite der zusätzlichen Spuren (4) geringer ist als die Breite des Zwischenraums (3).

5. Recorder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Köpfe (K2) zur Aufzeichnung der Farbsi­ gnale dienen.

6. Recorder nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß mit den zusätzlichen Köpfen (K2) zwei mit den Farbdiffe­ renzsignalen (R-Y, B-Y) frequenzmodulierte Farbträger im Frequenzmultiplex aufgezeichnet werden.

7. Recorder nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzlichen Köpfe (K2) zur Aufzeichnung von Sonder­ signalen wie eines D2-MAC-Signals, eines PCM-Tonsi­ gnals, eines HDTV-Signals, eines Stereobildsignals die­ nen.