DE3925628C2 - Magnetbandgerät, insbesondere Videorecorder, mit einer Einrichtung zur HiFi-Stereo-Nachvertonung - Google Patents
Magnetbandgerät, insbesondere Videorecorder, mit einer Einrichtung zur HiFi-Stereo-NachvertonungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Magnetbandgerät, insbesondere
Videorecorder, gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Seit der Markteinführung der ersten Heimvideorecorder
(Betamax, VHS, Video 2000) wird das Tonsignal, je nach
Mono- oder Stereoausführung des Videorecorders, auf ein
oder zwei parallele Längsspuren am Rand des Magnetbandes
mit feststehenden Aufnahme-Wiedergabe-Köpfen
aufgezeichnet. Bedingt durch die geringe
Bandgeschwindigkeit von 2,34 cm/s und die geringe
Spurbreite von 0,35 mm/Kanal sind bei einer solchen
Längsspuraufzeichnung Verbesserungen der wichtigsten
Parameter, wie Frequenzgang, Klirrfaktor,
Geräuschspannungsabstand kopfbedingte
Übersprechdämpfung und Gleichlauf kaum möglich. Das
Videosignal wird nach dem Helical-Scan-Verfahren
aufgezeichnet. Mit zwei gegenüberliegenden Magnetköpfen
(Videoköpfen), die in einer vom Magnetband teilweise
schraubenförmig umschlungenen Kopftrommel rotieren,
werden schrägliegende, parallele Videospuren
geschrieben.
Im Jahr 1981 wurde mit der Einführung der
Zweiton-Technik im deutschen Fernsehrundfunk die
Voraussetzung für die Verbesserung des Fernsehtons
geschaffen. Um die Qualität der Tonaufzeichnung bei
Heimvideorecordern ebenfalls zu verbessern, wurde der an
sich bekannte Weg, nämlich das Tonsignal zusammen mit
dem Bild- bzw. Videosignal nach dem Schräg- oder
Querspurverfahren aufzuzeichnen (vgl. beispielsweise
DE-PS 12 86 076, DE-AS 15 62 192), weiterverfolgt.
Dabei war vor allem das Problem der Kopfwechselstörungen
zu lösen. Beim Bild treten die Kopfwechselstörungen im
nicht sichtbaren vertikalen Rücklauf auf. Handelsübliche
HiFi-Videorecorder haben an der Kopftrommel einen
Bandumschlingungswinkel, der größer als 180° ist. Da
beide Videoköpfe für eine kurze Überlappungszeit das
gleiche Videosignal abtasten, kann ohne Bildstörungen in
der Mitte des Überlappungsbereichs eine Kopfumschaltung
vorgenommen werden. Für die Tonsignale würde die
Umschaltung einen Phasensprung und folglich bei der
Wiedergabe periodische Tonstörungen mit einer Frequenz
von 50 Hz (d. h. Brummen, Knattern) ergeben. Eine der
Lösungen zur Beseitigung der Kopfwechselstörungen ist
beispielsweise die in der DE-OS 31 25 879 aufgezeigte
Möglichkeit, die Tonträger von den beiden Tonköpfen
getrennten FM-Demodulatoren zuzuführen und die
Umschaltung zwischen den beiden Tonköpfen hinter den
Demodulatoren im NF-Weg vorzunehmen.
Nachdem das Problem der Kopfwechselstörungen gelöst war,
wird bei modernen HiFi-Videorecordern auch der Ton
nach dem Schrägspurverfahren aufgezeichnet
(Ton-im-Bild-Frequenzmultiplex). Zur Einfügung von
Tonsignalen werden im Frequenzspektrum des Videosignals
Lücken erzeugt. Die Trägerfrequenz des linken Kanals
liegt beispielsweise bei 1,4 MHz und die des rechten
Kanals liegt beispielsweise bei 1,8 MHz. Die zwei
Tonköpfe sind um 120° vor den Videoköpfen versetzt auf
die mit beispielsweise 1 500 u/min rotierende
Kopftrommel montiert, wodurch sich die relative
Bandgeschwindigkeit bei der Tonaufzeichnung um etwa das
210-fache von 2,34 cm/s auf 487 cm/s erhöht.
Die Aufzeichnungs-Reihenfolge mußte, wie Untersuchungen
ergaben, derart festgelegt werden, daß bei der
Aufzeichnung nach dem Schrägspurverfahren das Tonsignal
durch das Videosignal überschrieben wird. Die Erklärung,
warum nur diese Aufzeichnungs-Reihenfolge möglich ist,
erfolgt in der Regel anhand des Gedankenmodells der
"Tiefen-Multiplex-Aufzeichnung". Herkömmliche
Magnetbänder zur Aufzeichnung des Ton- und Videosignals
weisen auf einem Trägermaterial von beispielsweise 16 µm
eine Magnetschicht von 4 µm auf. Bei hohen Frequenzen
erfolgt die Speicherung ausschließlich auf der
Oberfläche der Magnetschicht. Demzufolge kann das in der
Frequenz höherliegende Videosignal nur in der obersten
Lage der Magnetschicht und das niederfrequente Tonsignal
in der durchmagnetisierten Magnetschicht gespeichert
werden. Zwar löscht bei der Aufzeichnung der
nachfolgende Videokopf die beiden Tonträger wieder an,
dennoch bleibt die Toninformation in den unteren Lagen
der Magnetschicht erhalten und die Videoinformation ist
in den oberen Lagen der Magnetschicht zu finden. Diese
Wirkung wird noch dadurch verstärkt, daß die
Kopfspaltbreite des Videokopfs bei 0,3 µm und die des
Tonkopfs bei 1 µm liegt.
Um gegenseitige Störungen der beiden
übereinanderliegenden Informationen zu vermeiden, sind
die Kopfspalten des Ton- und Videokopfs gegeneinander um
einen bestimmten Winkelbetrag versetzt (Azimutversatz).
Die Tonköpfe weisen von der Magnetschicht aus betrachtet
einen Azimutwinkel von ±30° und die Videoköpfe von ±6°
auf. Bei der Aufzeichnung wird die Aufeinanderfolge von
Ton- und Videokopf derart gewählt, daß der resultierende
Azimutversatz bei 36° liegt. Leichte Auflösungsverluste
des Bildes infolge der eingelagerten Tonträger (d. h.
Ausfransungen an den Kanten und Flimmern im Bereich von
Kanten und Konturen) können durch eine nichtlineare,
dynamische Crispening-Schaltung beseitigt werden.
Aus Gründen der Kompatibilität mit älteren oder mit
Mono-Videorecordern wird zusätzlich zu der Aufzeichnung
der Tonsignale nach dem Schrägspurverfahren auch eine
Aufzeichnung dieses Tonsignal in den Längsspuren
vorgenommen. Befindet sich auf der Videocassette eine
nach dem Schrägspurverfahren aufgezeichnete Tonaufnahme,
so muß bei einer nachfolgenden Aufzeichnung einer
Fernsehsendung der im Fernsehkanalsignal enthaltene Ton
auf der Längsspur aufgezeichnet werden (vgl.
DE-PS 34 21 197). Das in den Schrägspuren aufgezeichnete
Videosignal kann dann wieder überschrieben werden, wie
dies beispielsweise in den DE-OS 14 62 443 erläutert
ist. Die nachträgliche Vertonung nach dem
Schrägspurverfahren ist nicht möglich, hierfür muß die
Längsspur benutzt werden (vgl. beispielsweise
Zeitschrift "hifi & tv", Nr. 1,
1. Dezember 1983, Seite 17).
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein
Magnetbandgerät derart auszugestalten, daß eine
Nachvertonung mit einem HiFi-Stereo-Tonsignal ohne
sichtbare Beeinflussung des bereits auf dem Magnetband in
den Schrägspuren aufgezeichneten Videosignals ermöglicht
wird.
Diese Aufgabe wird bei einem gattungsgemäßen
Magnetbandgerät durch die kennzeichnenden Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Mit dem erfindungsgemäßen Magnetbandgerät ist auf
überraschend einfache Art und Weise eine
HiFi- Stereo-Nachvertonung nach dem Schrägspurverfahren
möglich, ohne daß eine sichtbare Beeinflussung des
bereits in den Schrägspuren des Magnetbands
aufgezeichneten Videosignals auftritt. Überraschend
deshalb, da die Fachwelt unter Berücksichtigung des
Gedankenmodells der "Tiefen-Multiplex-Aufzeichnung"
stets davon ausgegangen ist, daß durch die
Überschreibung des Bildsignals durch das neue Tonsignal
ganz erhebliche Bildstörungen auftreten. Der Erfindung
lag die Erkenntnis zugrunde, daß durch das Anlöschen der
beiden Tonträger durch das Videosignal wieder Platz für
die Nachvertonung geschaffen wird. Durch den
Azimut-Versatz und durch die Tatsache, daß die Tonspur
in der Regel nur halb so breit wie die Videospur ist,
werden gegenseitige Störungen des Videosignals und des
Tonsignals vermieden. Beim erfindungsgemäßen
Magnetbandgerät ist es möglich, die Aufzeichnung einer
HiFi-Stereo-Tonaufnahme nach der Aufzeichnung einer
Fernsehsendung vorzunehmen. Dadurch bietet das
erfindungsgemäße Magnetbandgerät den Vorteil einer
Doppelausnutzung der Videocassetten, womit einer
erheblicher Kostenvorteil verbunden ist. Das
Magnetbandgerät kann auch ein Camcorder sein, bei dem
das Tonsignal nach dem Schrägspurverfahren aufgezeichnet
wird.
Die Einstellung des Aufsprechstroms gemäß der
Ausführungsform nach Patentanspruch 2 kann werksseitig
oder durch den Benutzer, über eine entsprechende
handbetätigte Einstellvorrichtung während der
HiFi-Stereo-Nachvertonung, vorgenommen werden. Dabei
sinkt - wie Messungen zeigten - bei einer Einstellung
des Aufsprechstroms innerhalb der Grenzwerte der
Signal/Rauschverhältnis des Videosignals um höchstens
3 dB (Normalplay, beispielsweise 45 dB bei einem
handelsüblichen Videorecorder) ab.
Bei der Ausführungsform gemäß Patentanspruch 3 erfolgt
die Einstellung während des Betriebs. Mit der
Detektoreinrichtung oder einer Einrichtung zur Messung
der Übersprechdämpfung wird ein Maß für die Anlöschung
des Videosignals ermittelt. Dieses Maß kann zur
optimalen Einstellung des Aufsprechstroms für das neue
Tonsignal herangezogen werden.
Bei der Ausführungsform gemäß Patentanspruch 4 wird der
in der EP-A1-0 316 758 aufgezeigte Weg zur automatischen
Optimierung des Aufsprechstroms weitergegangen. Das aus
der EP-A1-0 316 758 bekannte Verfahren betrifft die
automatische Optimierung des Aufsprechstroms für die
Aufzeichnung eines Videosignals. Bei dem daraus
bekannten Verfahren wird in Abhängigkeit von der
wiedergegebenen Audiosignalamplitude eine Veränderung
des Video-Aufsprechstroms aufgelöst oder nicht. Die
Ausführungsform gemäß Patentanspruch 4 weist den Vorteil
auf, daß - mit Rücksicht auf verschiedene Bandsorten
oder sonstige Toleranzen im Aufzeichnungssystem für das
Tonsignal - mit Sicherheit ein zu starkes Anlöschen des
Videosignals vermieden wird.
Die Ausführungsform des Magnetbandgeräts gemäß
Patentanspruch 5 weist den Vorteil auf, daß ein Abgleich
in der Fertigung oder durch den Benutzer entfallen kann.
Werden gemäß der Ausführungsform nach Patentanspruch 6
die zum vorher aufgezeichneten Videosignal zugehörigen
Steuersignale zur Synchronisierung des Bandvorschubs und
der rotierenden Tonköpfe benutzt, so ist eine genaue
Spurregelung und ein deckungsgleiches Überschreiben der
Tonsignale möglich.
Das erfindungsgemäße Magnetbandgerät wird im folgenden
anhand einer in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsform näher beschrieben und erläutert. Dabei
wird von dem Anwendungsfall in einem Videorecorder
ausgegangen, wobei auch die Anwendung bei anderen
Magnetbandgeräten, z. B. Camcorder usw. möglich ist,
sofern die Aufzeichnung der Ton- und Videosignale nach
dem Schrägspurverfahren (bzw. Querspurverfahren)
erfolgt.
In den Schrägspuren des Magnetbands wird von rotierenden
Videoköpfen VK ein Videosignal und von rotierenden
Tonköpfen TK ein frequenzmoduliertes Tonsignal
aufgezeichnet. Bei der HiFi-Stereo-Nachvertonung
befinden sich die Videoköpfe VK im Wiedergabebetrieb.
Das von den Videoköpfen VK gelesene Videosignal wird
einem Wiedergabeverstärker V zugeführt. Mit dem
Wiedergabeverstärker V ist ein Hochpaß H verbunden,
wodurch der aufgezeichnete Bildträger (in der Regel im
Frequenzbereich zwischen 2,5 bis 6 MHz) zur Auswertung
zur Verfügung steht. Mit dem Hochpaß H ist eine
Detektoreinrichtung PD verbunden, welche die Amplitude
des Bildträgers ermittelt.
In der Regel beträgt die Amplitude des Bildträgers etwa
ein Zehntel der Amplitude des Tonträgers. Beim
Aufsprechen der beiden Tonträger auf das Magnetband ist
die Amplitude des in der Frequenz höher liegenden
Tonträgers um ca. 9 dB größer, da dieser Tonträger bei
der nachfolgenden Aufzeichnung des Videosignals stärker
angelöscht wird.
Das von der Detektoreinrichtung PD ermittelte
Gleichspannungssignal wird einem Rechner R zugeführt,
welcher den Aufsprechstrom für die Aufzeichnung des
Tonsignal s automatisch optimiert und in einem Speicher
SP den optimierten Aufsprechstrom des Tonsignals
abspeichert. Die Ermittlung des optimierten
Aufsprechstroms kann entsprechend dem in der
EP-A1-0 316 758 beschriebenen Verfahren vorgenommen
werden. Mit dem Rechner R ist ein elektronischer Steller
S verbunden, an dem bei der Nachvertonung der
Aufsprechstrom IAN eingestellt wird. Zur
Synchronisierung des Bandvorschubs und der rotierenden
Tonköpfe TK werden die zum vorher aufgezeichneten
Videosignal zugehörigen Steuersignale, welche sich in
einer Steuerspur befinden, benutzt.
Claims (6)
1. Magnetbandgerät, insbesondere Videorecorder, bei
dem in den Schrägspuren des Magnetbandes von rotierenden
Videoköpfen (VK) ein Videosignal und von rotierenden
Tonköpfen (TK) ein frequenzmoduliertes Tonsignal sowie
von feststehenden Tonköpfen in einer Längsspur des
Magnetbandes das gleiche Tonsignal aufgezeichnet werden,
dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
Nachvertonung das neue Tonsignal von den rotierenden
Tonköpfen (TK) in den Schrägspuren aufgezeichnet wird
und daß bei der Nachvertonung der Aufsprechstrom (IAN)
kleiner als der bei der Aufzeichnung des ursprünglichen
Tonsignals eingestellte Aufsprechstrom (IA) ist.
2. Magnetbandgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die bei der
Nachvertonung eingestellten Aufsprechströme (IAN)
innerhalb von einem Drittel bis einem Zehntel des
ursprünglichen Aufsprechstromes (IA) liegen.
3. Magnetbandgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß das von den im
Wiedergabebetrieb befindlichen Videoköpfen (VK) gelesene
Videosignal einer Detektoreinrichtung (PD) oder einer
Einrichtung zur Messung der Übersprechdämpfung zugeführt
wird und daß bei der Aufzeichnung des neuen Tonsignals
der Aufsprechstrom (IAN) soweit erhöht wird, bis ein zum
Videosignal zugehöriger Schwellenwert erreicht wird.
4. Magnetbandgerät nach Anspruch 3, dadurch
gekennzeichnet, daß mit den Videoköpfen
(VK) ein Wiedergabeverstärker (V) und mit diesem ein
Hochpaß (H) verbunden ist, daß von der im Wiedergabeweg
für das Videosignal angeordneten und mit dem Hochpaß (H)
verbundenen Detektoreinrichtung (PD) ein zum Bildträger
zugehöriges Gleichspannungssignal ermittelt wird,
welches einem Rechner (R) zugeführt wird und daß der
Rechner (R) den Aufsprechstrom für die Aufzeichnung des
Tonsignal s automatisch optimiert und den optimierten
Aufsprechstrom des Tonsignals in einem Speicher (SP)
abspeichert.
5. Magnetbandgerät nach Anspruch 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Einstellung des
Aufsprechstroms (IAN) bei der Nachvertonung der Rechner
(R) mit einem elektronischen Steller (S) verbunden ist.
6. Magnetbandgerät nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß bei der Nachvertonung
in einer Steuerspur befindliche und zum vorher
aufgezeichneten Videosignal zugehörige Steuersignale zur
Synchronisierung des Bandvorschubs und der rotierenden
Tonköpfe (TK) benutzt werden.
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Families Citing this family (3)
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1989
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