DE4021296A1 - Verfahren und vorrichtung zum konditionieren eines bahnfoermigen materials - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum konditionieren eines bahnfoermigen materialsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Konditionieren eines
bahnförmigen Materials, insbesondere einer Papierbahn für den
Offsetdruck, gemäß Oberbegriff des Patentanspruches 1. Sie
bezieht sich ferner auf eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens.
Das Konditionieren von Papierbahnen beim Rollenoffsetdruck,
was insbesondere das Befeuchten solcher Bahnen umfaßt,
erfolgt nach Abkühlung der Bahn in einem Kühlwalzenständer,
um den Restfeuchtegehalt des Papiers auf einen geeigneten
Wert zu bringen und/oder dem Papier bestimmte gewünschte
Eigenschaften zu verleihen. Durch Auftrag eines Silikonfilmes
auf die Bahn kann z. B. ein Endprodukt mit verbessertem
Gleitverhalten in Auslage, im Falzapparat oder im Stapel
erhalten werden. Bekannte Vorrichtungen zum Befeuchten von
Papierbahnen umfassen ein- oder beidseitig der Papierbahn
angeordnete Auftragswalzen, die mit niedrigen zumeist
konstanten Drehzahlen laufen und bei der Drehbewegung einen
Film aus dem Konditionierungsmittel (z. B. eine Silikonlösung)
direkt auf die Bahnoberfläche übertragen. Bekannt ist auch
ein Behandeln der Papierbahn mittels eines auf
elektrostatischem Wege auf die Bahn gerichteten Nebels aus
dem Befeuchtungsmittel. Die bekannten Befeuchtungsmethoden
ermöglichen keine effektive Einstellung der Restfeuchtigkeit
im Inneren der Bahn. Außerdem eignen sie sich nicht für die
Handhabung großer Konditionierungsmittelmengen, wie sie
andererseits erforderlich ist, um höhere
Durchlaufgeschwindigkeiten zu ermöglichen.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung der eingangs erwähnten Gattung zu
schaffen, die in wirtschaftlicher Weise eine definierte
Konditionierung der Bahnoberfläche und des Bahninneren
ermöglichen und die Verarbeitung großer
Konditionierungsmittelmengen erlauben.
Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale in den
kennzeichnenden Teilen der Patentansprüche 1 und 5 gelöst.
Die Erfindung basiert somit auf der Kombination eines
direkten Auftrages des Konditionierungs- bzw.
Befeuchtungsmittels auf die Oberseite der zu behandelnden
Bahn mittels einer Auftragswalze, was einen genau definierten
Film des Konditionierungsmittels auf der Bahn schafft. Der
Auftrag des Konditionierungsmittels erfolgt in Gegenwart
eines gerichteten elektrostatischen Feldes, mit dem gezielt
ein Teil des Konditionierungsmittels auch zum Eindringen in
die Bahn veranlaßt werden kann, um z. B. deren
Restfeuchtigkeitsgehalt auf einen geeigneten Wert
einzustellen. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die
Verarbeitung vergleichsweise großer
Konditionierungsmittelmengen in kontrollierter und
definierter Weise frei von den Nachteilen der offenen
Sprühbehandlung mittels Sprühnebel. Die
Durchlaufgeschwindigkeit der Bahn durch die erfindungsgemäße
Konditionierungsvorrichtung kann daher entsprechend erhöht
werden. Bezüglich Weiterbildungen der Erfindung wird auf die
Patentansprüche verwiesen.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsformen
und der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 in teilweise schematischer Gesamtansicht eine
erfindungsgemäß aufgebaute Konditionierungsvorrichtung mit
zwei Feuchtwerken,
Fig. 2 ein Feuchtwerk der Vorrichtung nach Fig. 1 in
Betriebsstellung,
Fig. 3 in einer Ansicht ähnlich Fig. 2 das Feuchtwerk
in Ruhestellung,
Fig. 4 ein Feuchtwerk gemäß einer modifizierten
Ausführungsform der Erfindung.
Obschon nachfolgend unter dem Befriff "Konditionieren" in
erster Linie "Befeuchten von Papierbahnen" zu verstehen ist,
ist die Erfindung auf dieses Anwendungsgebiet nicht
beschränkt. Vielmehr kann sie überall dort eingesetzt werden,
wo es gilt, eine wäßrige, durch ein elektrostatisches Feld
beeinflußbare Lösung auf bzw. in ein bahnförmiges Material
zu bringen.
In Fig. 1 ist eine erfindungsgemäße Befeuchtungsvorrichtung
dargestellt. Auf einem beidseitigen Rahmen 1 sind die
nachfolgenden Bauteile befestigt. Die zu befeuchtende
Papierbahn 4 wird mittels einer Umlenkrolle 5 in ein erstes
von zwei hintereinander angeordneten Feuchtwerken eingeführt.
Jedes Feuchtwerk umfaßt eine Auftragswalze 8, der über eine
Schöpfwalze 9 das Befeuchtungsmittel aus einer
Feuchtmittelwanne 10 zugeführt wird. Die Feuchtmittelwanne 10
dient als Vorratsbehälter für das Befeuchtungsmittel. Die
Auftragswalzen 8 werden vorzugweise durch getrennte,
regelbare Getriebemotoren 6 angetrieben. Die Schöpfwalzen 9
können durch getrennte, mit konstanter Drehzahl laufende
Getriebemotoren 7 angetrieben sein.
Die Papierbahn 4 nimmt durch Kontakt mit der sich drehenden
Auftragswalze 8 das Befeuchtungsmittel auf.
An einer Stelle gegenüber jeder Auftragswalze 8 ist eine
Ionisationsleiste 11 angeordnet. Durch die Ionisationsleiste
11 wird ein gerichtetes, elektrostatisches Feld aufgebaut,
das ein Durchdringen der Papierbahn 4 mit dem
Befeuchtungsmittel ermöglicht, indem es das
Befeuchtungsmittel zu einer gezielten Wanderung von der
Oberfläche der Bahn in deren Inneren veranlaßt.
Nach dem ersten Feuchtwerk folgt ein zweites Feuchtwerk, das
den Befeuchtungsmittelauftrag auf die gegenüberliegende Seite
der Papierbahn 4 besorgt.
Abstromseitig der Feuchtwerke kann eine Entladungsstation 17
vorgesehen sein, die zum definierten Entionisieren der
Papierbahn 4 dient. Vorher wird durch eine Umlenkrolle 5 die
Papierbahn 4 aus dem Bereich der Feuchtwerke herausgeführt.
Das Befeuchtungsmittel wird im Kreislauf mittels einer
Umwälzpumpe 13 über eine Vorlaufleitung 15 aus einem
Hauptvorratstank 3 in die jeweilige Feuchtmittelwanne 10
gefördert. Über eine Rücklaufleitung 16 und einen Filter 14
gelangt das Befeuchtungsmittel aus der jeweiligen
Feuchtmittelwanne 10 zurück in den Hauptvorratstank 3.
Ein Schaltschrank 2 enthält alle erforderlichen Meß-,
Schalt-, Regel-, Versorgungs- und Anzeigegeräte für die
Vorrichtung. Zur Verhinderung des Überfeuchtens der
Papierbahn 4 bei Stillstand kann die Auftragswalze 8 mittels
eines Hubzylinders 12 zwischen einer Betriebs- und
Ruhestellung geschwenkt werden, vgl. Fig. 2 und 3.
In Fig. 2 zeigt ein einzelnes Feuchtwerk in vergrößerter
Darstellung. Die Papierbahn 4 hat Kontakt mit der rotierenden
Auftragswalze 8. Auf der gegenüberüberliegenden Seite der
Papierbahn ist die Ionisationsleiste 11 angebracht. Sie
erzeugt das elektrostatische Richtungsfeld. Die Schöpfwalze 9
taucht in das in der Feuchtmittelwanne 10 befindliche
Befeuchtungsmittel ein und nimmt Befeuchtungsmittel auf. Im
Walzenspalt zwischen der Auftragswalze 8 und der Schöpfwalze
9 wird das Befeuchtungsmittel auf einen kontrollierten Film
reduziert und in diesem Zustand über die Auftragswalze 8 auf
die Papierbahn 4 aufgebracht.
Die Schöpfwalze 9 kann über eine Kulisseneinrichtung 19 und
eine Verstelleinrichtung 18 an die Auftragswalze 8 angedrückt
werden. Die Verstelleinrichtung 18 dient zum kontrollierten,
definierten Einstellen des Anpreßdruckes und damit der Dicke
des Befeuchtungsmittelfilmes. Das gesamte Feuchtwerk ist um
die Schöpfwalzenachse schwenkbar gelagert. Durch Ein- bzw.
Ausfahren des Hubzylinders 12 schwenkt die Auftragswalze weg
von der Papierbahn 4 bzw. in Berührung mit dieser.
Fig. 3 zeigt die von der Papierbahn 4 mittels des
Hubzylinders 12 abgestellte Auftragswalze 8.
In Fig. 4 ist eine alternative Anordnung der
Ionisationsleisten 11 dargestellt. Anders als bei der
Ausführungsform nach Fig. 2 und Fig. 3 ist aufstromseitig der
Auftragswalze 8 ein Paar Ionisationsleisten 11 vorgesehen,
zwischen denen die Bahn 4 hindurchgeführt ist, um in der Bahn
eine elektrostatische Aufladung zu schaffen, die bei der
nachfolgenden Berührung der Bahn mit der Oberfläche der
Auftragswalze 8 die gezielte Wanderung des
Befeuchtungsmittels ins Bahninnere veranlaßt.
Claims (9)
1. Verfahren zum Konditionieren eines bahnförmigen
Materials, insbesondere einer Papierbahn für den Offsetdruck,
durch Walzenauftrag eines wäßrigen Konditionierungsmittels
auf wenigstens eine Seite der Bahn, dadurch gekennzeichnet,
daß das Konditionierungsmittel in Gegenwart eines
gerichteten die Bahn durchsetzenden elektrostatischen Feldes
aufgetragen wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das elektrostatische Feld an oder nahe bei der
Walzenauftragsstelle erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß das Konditionierungsmittel nacheinander
auf gegenüberliegende Seiten der Bahn in Gegenwart
unabhängiger entgegengesetzt gerichteter elektrostatischer
Felder aufgetragen wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bahn nach der
Konditionierung durch eine Station zur Ladungsneutralisierung
und/oder zur Schaffung einer definierten bleibenden Aufladung
geführt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
Anspruch 1, mit wenigstens einem eine Auftragswalze
umfassenden Feuchtwerk zum Auftragen eines wäßrigen
Konditionierungsmittels auf wenigstens eine Seite der Bahn,
gekennzeichnet durch eine Einrichtung (11) zur Schaffung
eines gerichteten, die Bahn durchsetzenden elektrostatischen
Feldes nahe der Auftragwalze (8).
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrostatische Feldeinrichtung
wenigstens eine an einer gegenüberliegenden Stelle in bezug
auf die Auftragswalze (8) angeordnete Ionisationsleiste (11)
umfaßt, und die Bahn zwischen der Ionisationsleiste und der
Auftragswalze geführt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch
gekennzeichnet, daß die elektrostatische Feldeinrichtung ein
Paar aufstromseitig der Auftragswalze (8) angeordnete
Ionisationsleisten (11) umfaßt, zwischen denen die Bahn
geführt ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7,
gekennzeichnet durch ein Paar in Bahnlaufrichtung
hintereinander angeordnete Feuchtwerke mit mit
gegenüberliegenden Seiten der Bahn in Eingriff bringbaren
Auftragswalzen (8) und zugehörigen elektrostatischen
Feldeinrichtungen (11) zum Auftragen des
Konditionierungsmittels auf gegenüberliegende Seiten der
Bahn.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8,
gekennzeichnet durch eine abstromseitig des oder der
Feuchtwerke(s) (8-10) angeordnete Einrichtung (17) zur
Ladungsneutralisierung und/oder Schaffung einer definierten
bleibenden Aufladung der Bahn.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021296 DE4021296A1 (de) | 1990-07-04 | 1990-07-04 | Verfahren und vorrichtung zum konditionieren eines bahnfoermigen materials |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021296 DE4021296A1 (de) | 1990-07-04 | 1990-07-04 | Verfahren und vorrichtung zum konditionieren eines bahnfoermigen materials |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4021296A1 true DE4021296A1 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=6409642
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904021296 Withdrawn DE4021296A1 (de) | 1990-07-04 | 1990-07-04 | Verfahren und vorrichtung zum konditionieren eines bahnfoermigen materials |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4021296A1 (de) |
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-
1990
- 1990-07-04 DE DE19904021296 patent/DE4021296A1/de not_active Withdrawn
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: TECHNOTRANS GMBH, 4414 SASSENBERG, DE |
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