DE4021178A1 - Haertemessverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrung - Google Patents
Haertemessverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Härtemeßverfahren, bei dem ein
Eindringkörper in eine Probe eindringt und die dabei erreichte
Eindringtiefe bestimmt wird, sowie auf eine Vorrichtung zur Durchfüh
rung dieses Verfahrens.
Bei der Härtemessung nach Rockwell wird die Eindringtiefe eines kegeli
gen oder kugeligen Eindringkörpers bei genormter Prüfkraft bestimmt.
Verwiesen wird hierzu auf DIN 50103 Teil 1 bis 3 und hinsichtlich der
Vorrichtung auf DIN 51224.
Die Eindringtiefe wird beispielsweise mittels Wegmeßsensoren, bei
denen die Differenz der Wege unter verschiedenen Prüfkräften bestimmt
wird, oder bei einem anderen Verfahren ("Universalhärte"), das unter
Prüfkraft arbeitet, durch Extrapolation des Antriebsstromes eines elek
tromotorischen Antriebs des Eindringkörpers auf den Wert Null, der als
Berührungspunkt der Oberfläche definiert wird, ermittelt. Es muß dazu
jeweils eine gewisse Prüfvorkraft aufgewendet werden.
Bei den vorbekannten Verfahren der eingangs genannten Art ist eine
Verspannung des Prüflings durch Kräfte, die einem Vielfachen der Prüf
kraft entsprechen, nicht auszuschließen, sie führen einerseits zu
einer Deformation und andererseits zu Veränderungen des Werkstoffver
haltens der Probe. Dies ist nachteilig.
Hiervon ausgehend hat sich die Erfindung die Aufgabe gestellt, die
Kräfte, die während des Eindringvorganges bei einem Härteprüfverfah
ren, das mittels Eindringtiefenmessung arbeitet, auf die Unterlage der
Probe wirken, zeitlich konstant zu halten. Vorrichtungsmäßig liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zur Durchführung
eines Härteprüfverfahrens anzugeben, bei der während des Eindringvor
gangs eine Deformation des Prüflings oder Veränderung im Werkstoffver
halten weitestgehend ausgeschlossen ist.
Verfahrensmäßig wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß auf die Probe
einerseits über ein Halteteil eine Haltekraft und andererseits während
des Eindringvorgangs über den Eindringkörper eine Eindringkraft wirkt,
und daß die Eindringkraft zwischen dem Halteteil und dem Eindringkör
per wirkt und/oder durch Gewichte erzeugt wird, die vom Halteteil
abgenommen und auf den Eindringkörper umgelagert werden.
Erfindungsgemäß wird also die Haltekraft durch eine geeignete, auf der
Oberfläche der Probe aufliegende oder auf diese drückende Vorrichtung
aufgebracht, die das Halteteil belastet. Der Eindringkörper, der wäh
rend des Eindringvorgangs zunächst auf die Oberfläche der Probe aufge
bracht wird und dann in diesen eindringt, wird entweder mechanisch in
Richtung der Probe bewegt, wobei sich die entsprechende Vortriebsein
richtung am Halteteil abstützt und damit die Haltekraft um dengleichen
Betrag abnimmt, um den die Eindringkraft ansteigt und/oder es werden
zur Erzeugung der Eindringkraft Gewichte vom Halteteil auf den Ein
dringkörper umgelagert, auch hierdurch wird die Haltekraft um denjeni
gen Betrag geringer, um den die Eindringkraft ansteigt.
Erfindungsgemäß bleibt also die Summe aus Halte- und Eindringkraft zu
jedem Zeitpunkt konstant. Hierdurch werden Verspannungen in der Probe
praktisch ausgeschlossen, die Probe kann sich während des Eindringvor
gangs praktisch nicht deformieren. Weiterhin sind Positions- oder
Lageänderungen der Probe auf der Unterlage, auf der ihre Unterfläche
aufliegt, praktisch ausgeschlossen. Insgesamt läßt sich somit die
Eindringtiefe, die stets zwischen einem Punkt der Oberfläche neben dem
Eindringbereich und der Spitze des Eindringkörpers gemessen wird, ohne
Beeinflussung durch mechanische Deformation der Probe während des
Eindringvorgangs angeben.
Die erfindungsgemäße Umlagerung von Gewichten vom Halteteil auf den
Eindringkörper erfolgt so, daß die Gewichte entweder das Halteteil
oder den Eindringkörper belasten und während des Umlagerungsvorgangs
ausgeschlossen ist, daß - in auch nur einem kurzen Zeitraum - ein
Gewicht weder das Halteteil noch den Eindringkörper belastet, sondern
beispeilsweise von einer separaten Transportvorrichtung getragen wird.
Die Erfindung ermöglicht es, einen Längenmeßsensor (Weggeber) zwischen
dem Halteteil und einem Halter des Eindringkörpers anzuordnen. Hier
durch wird eine optimale Meßgenauigkeit erzielt, die Wegmessung er
folgt an einer Stelle, die sich nicht im Weg des Kraftflusses befin
det.
Vorrichtungsmäßig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß bei
einer Vorrichtung mit einem Eindringkörper, einer Probe und einem
Halteteil das Halteteil mit einem Gestell verbunden ist, das das Hal
teteil belastet und das den Eindringkörper und einen Halter des Ein
dringkörpers trägt. Zwischen diesem Gestell und dem Halter des Ein
dringkörpers ist eine Vortriebseinrichtung, die ein Anheben und Absen
ken des Eindringkörpers gestattet, angeordnet. Weiterhin sind Gewichte
vorgesehen, die an einer mit dem Traggestell verbundenen Absenkvor
richtung angeordnet sind und beim Absenken auf dem Halter des Ein
dringkörpers zur Auflage kommen.
Die Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens ermöglicht es, den
konstruktiven Aufwand zu reduzieren, der bei der Realisierung einer im
Submikrometerbereich genau arbeitenden Eindringtiefen-Meßvorrichtung
erforderlich ist. Erfindungsgemäß stützt sich das Gewicht der gesamten
Vorrichtung, zumindest aber ein konstanter Teilbetrag dieses Gesamtge
wichtes, auf dem Prüfling mittels des Halteteils und des Eindringkör
pers ab. Da während des Eindringvorgangs keine zusätzlichen Kräfte von
außen wirken, bleibt die Summe aus Halte- und Eindringkraft konstant.
Vor dem Eindringvorgang ruht das Gesamtgewicht ausschließlich auf dem
Halteteil, das seinerseits den Prüfling belastet. Wird nun - ausgehend
von diesem Zustand - der Eindringkörper in Berührung mit dem Prüfling
gebracht, so übernimmt er einen Teil der Auflagekraft, anders ausge
drückt wird die Haltekraft geringer und die Eindringkraft steigt von
Null auf einen Wert, der der Abnahme der Auflagekraft entspricht.
Dabei ist es vorteilhaft, wenn die Haltekraft vor Beginn des Eindring
vorganges stets größer ist als die Eindringkraft. Besonders vorteil
haft ist es, die Haltekraft zumindest um den Faktor 3 bis 5 größer zu
wählen als die Eindringkraft.
Als sehr vorteilhaft hat es sich erwiesen, den Halter des Eindringkör
pers als Resonator nach dem elektroakustischen Verfahren, auch UCI-
Verfahren genannt, auszubilden. Dabei kann der Moment, in dem sich die
Resonanzfrequenz des Stabes beim Absenken ändert, als Koordinate der
Berührung des Eindringkörpers mit der Oberfläche der Probe angenommen
werden. Die Erfindung eignet sich ebenso für andere Verfahren zur
Härteprüfung. So kann beispielsweise als Koordinate der Oberfläche der
Probe diejenige Position der Vortriebseinrichtung herangezogen werden,
bei der ein Kraftmeßsensor eine über einem Schwellenwert liegende
Kraftänderung anzeigt. Durch geeignete Extrapolation der Kraftmeßdaten
während des Absenkens des Eindringkörpers auf den Prüfling kann eben
falls auf den Nullpunkt zurückgerechnet werden. Weiterhin kann bei
spielsweise die Schwingungsamplitude und/oder Phasenlage eines UCI-
Stabes für das Erfassen der Nullpunktstellung herangezogen werden.
Der Endpunkt des Eindringvorganges wird aus dem Signal des Wegsensors
entweder nach voreingestellter Zeit, nach voreingestellter Kraft, nach
Erreichen einer vorgegebenen, minimalen Eindringgeschwindigkeit oder
nach Erreichen einer vorgegebenen, minimalen Änderungsgeschwindigkeit
der UCI-Resonanzfrequenz erhalten.
Andere Verfahren zur Bestimmung des Berührungspunktes sowie des End
punktes des Eindringvorganges sind hierdurch nicht ausgeschlossen.
Vorzugsweise ist das Halteteil einerseits in unmittelbarer Nähe des
Eindringkörpers angeordnet und/oder so ausgebildet, daß es rotations
symmetrisch zum Eindringkörper ist. Hierdurch wird erreicht, daß die
Auflagefläche, mit der das Halteteil auf der Oberfläche des Prüflings
aufliegt, einerseits möglichst nahe dem Bereich ist, in dem der Ein
dringkörper in die Oberfläche eindringt und andererseits die Halte
kraft möglichst gleichmäßig rings um den Eindringbereich aufgebracht
wird.
Die Erfindung ermöglicht es, den Eindringvorgang mit konstanter Kraft
oder mit zeitlich geänderter Kraft, beispielsweise zeitlich ansteigen
der Kraft, durchzuführen. Es können Weg/Zeit-Diagramme des Eindring
vorgangs erfaßt werden, aus denen zusätzliche Aussagen zur Charakteri
sierung des Werkstoffes der Probe erhalten werden oder schichtweise
aufgebaute Proben, die aus Schichten unterschiedlicher Materialien
oder Behandlungen aufgebaut sind, gemessen werden können.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den übri
gen Ansprüchen sowie der nun folgenden Beschreibung von nicht ein
schränkend zu verstehenden Ausführungsbeispielen, die unter Bezugnahme
auf die Zeichnung näher erläutert werden. In dieser zeigt
Fig. 1 ein Schnittbild eines ersten, schematischen Ausführungsbei
spiels der Erfindung, das im wesentlichen der Erläuterung des
Verfahrens sowie der prinzipiellen Vorrichtungsmerkmale dient
und
Fig. 2 eine Darstellung einer Vorrichtung zur Durchführung des erfin
dungsgemäßen Verfahrens in schnittbildlicher Ausbildung.
Das Prinzip des erfindungsgemäßen Verfahrens und der nach diesem Ver
fahren arbeitenden Vorrichtung wird an Hand der Fig. 1 im folgenden
erläutert. Sie zeigt eine Probe 20, die in geeigneter Weise, z. B.
vollflächig oder formschlüssig, auf einer Unterlage 22 aufliegt. Auf
ihre horizontale, obere Oberfläche ist die erfindungsgemäße Vorrich
tung aufgesetzt. Hierbei liegt ein ringförmiges Halteteil 24 mit sei
ner unteren, planen Ringfläche möglichst vollflächig auf der Probe
auf. Dieses Halteteil 24 wird durch ein ebenfalls ringförmiges und
gleichachsig angeordnetes Gestell 26 belastet, das im wesentlichen aus
einem Rohrstück 28 besteht, das oben durch eine Scheibe 30 abge
schlossen ist. Die Achse der gesamten Anordnung ist mit 32 bezeichnet.
An der Scheibe 30 ist unten ein Elektromotor 34 gleichachsig angeord
net, er hat eine freie, zentrische Druchgangsöffnung, in der eine Hub
stange 36 drehfest geführt ist. Durch Drehen des Elektromotors 34 kann
die Hubstange 36 ohne Eigendrehung im Sinne des Pfeiles 38 auf- und
abbewegt werden. Der Elektromotor 34 bildet zusammen mit der Hubstange
36 eine Vortriebseinrichtung für das Anheben und Absenken eines Ein
dringkörpers 40, der über einen Halter 42 an der Hubstange 36 ange
ordnet ist. Im Zustand, wie ihn die Fig. 1 wiedergibt, befindet sich
der Eindringkörper 40 oberhalb der Oberfläche der Probe 20. Das Ge
wicht der gesamten Anordnung lastet in diesem Zustand lediglich über
die Unterfläche des Halteteils 24 auf der Probe 20. Die entsprechende
Kraft wird als Haltekraft bezeichnet.
Wird nun mittels des Elektromotors 34 der Eindringkörper 40 in Kontakt
mit der Oberfläche der Probe 40 gebracht, so übernimmt zunehmend auch
der Eindringkörper 40 einen Anteil des Gesamtgewichtes der Vorrich
tung. Im entsprechenden Maße wird die Haltekraft verkleinert. In Fig. 1
ist die Position des Endringkörpers 40 gestrichelt gezeichnet für
die Auflage auf der Oberfläche der Probe.
Je stärker der Eindringkörper 40 mittels der Absenkvorrichtung gegen
die Probe 20 gefahren wird, um so größer wird die Eindringkraft, denn
um so größer ist der Anteil des Gesamtgewichtes der Vorrichtung, der
nunmehr über den Eindringkörper 40 die Probe 20 belastet.
Die Vorrichtung gemäß Fig. 1 hat keinerlei seitliche Führung, sie ruht
allein durch ihr Gesamtgewicht auf der Probe 20. Dies läßt unmittelbar
erkennen, daß keine zusätzlichen äußeren Kräfte wirken können und daß
die Gesamtkraft, die sich aus Auflagekraft und Eindringkraft zusammen
setzt, stets nur durch das Gesamtgewicht der Vorrichtung gegeben ist,
also konstant sein muß.
In Fig. 1 ist oben auf die Scheibe 30 zentrisch ein ringförmiges Ge
wicht 44 aufgelegt, es kann entfernt oder durch eines oder mehrere
andere Gewichte ersetzt werden. Auf diese Weise kann das Gesamtgewicht
und damit die Summe aus Halte- und Eindringkraft verändert werden.
Dies kann auch durch eine Feder, die vorzugsweise als wegunabhängige
Feder, z. B. Zugrollfeder ausgebildet ist, erreicht werden, die zwi
schen einem (nicht dargestellten) Stativ der Oberseite und der Anord
nung gemäß Fig. 1 wirkt.
Fig. 1 zeigt noch eine Alternative, um die Eindringkraft zu erzeugen.
Hierzu ist ein ebenfalls ringförmiges, zentrisches Gewichtsstück 46
vorgesehen, das in der Darstellung gemäß Fig. 1 auf dem nach innen
vorspringenden, oberen Rand einer Hülse 48 lagert, die mittels eines
(nicht dargestellten) Elektromotors im Sinne des Pfeiles 38 bewegt
werden kann. Der Elektromotor 34 hat eine Kupplung, die die Stange 36
freigibt. An der Hubstange 36 ist ein Kragen 50 vorgesehen, der einen
etwas kleineren Außendurchmesser als der lichte Innendurchmesser des
Innenrandes der Hülse 48 hat. Wird die Hülse 48 abgesenkt, so wird
auch das Gewichtsstück 46 abgesenkt, bis es in Auflage auf
den Kragen 50 kommt, eine weitere Absenkbewegung der Hülse 48 erfolgt
dann ohne weiteres Absenken des Gewichtsstückes 46, das nun nicht mehr
mit seinem Gewicht das Halteteil 24 belastet, sondern auf den Ein
dringkörper 40 wirkt. Anders ausgedrückt liefert das Gewichtsstück 46
nun nicht mehr einen Beitrag zur Haltekraft sondern einen Beitrag zur
Eindringkraft. Die Gesamtsumme aus Eindring- und Haltekraft bleibt
aber dabei konstant. Weiterhin gibt es keinen Zeitpunkt, in dem das
Gewichtsstück 46 weder zur Halte- noch zur Eindringkraft beiträgt. Die
Umlagerung erfolgt so, daß das Gewichtsstück 46 entweder zur Halte
kraft oder zur Eindringkraft beiträgt.
Am Halter 42 des Eindringkörpers 40 ist schließlich ein weiterer Kra
gen 52 vorgesehen, zwischen ihm und der unmittelbar benachbarten Ober
kante des Halteteils 24 kann eine Wegmessung stattfinden, beispiels
weise sind Kragen 52 und Oberseite des Halteteils 24 ringförmige Plat
ten eines Kondensators, mit dem der Weg bestimmt wird, oder es ist
dort ein optischer, als Dehnungsmeßstreifen ausgebildeter, oder induk
tiver Längenmeßsensor vorgesehen.
Die Eindringkraft kann dadurch bestimmt werden, daß zwischen Eindring
körper 40 und Elektromotor 34 ein (nicht dargestellter) Kraftmeßsensor
vorgesehen ist, beispielsweise in Form eines Piezoelementes. Dieses
kann z. B. im Verbindungsbereich zwischen Halter 42 und Hubstange 36
angeordnet sein.
Ein konkretes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zeigt Fig. 2. Hier ist ein Träger 54 vorgesehen, auf dem einerseits
die Probe 20 aufliegt und der andererseits die gesamte Meßvorrichtung
trägt. Diese hat als Gestell 26 einen Schlitten, der mittels eines
Lagers 56, beispielsweise als kugelgelagerte Längsführung ausgebildet,
in Richtung des Pfeiles 58 vertikal verschiebbar ist. An diesem Ge
stell 26 sind alle weiteren Komponenten der erfindungsgemäßen Vorrich
tung angeordnet.
Mittels einer (nicht dargestellten) manuellen oder motorgetriebenen
Vorrichtung ist das schlittenförmige Gestell 26 in der Darstellung
gemäß Fig. 1 so positioniert, daß das starr mit ihm verbundene, ring
förmige Halteteil 24 auf der Oberfläche der Probe 20 aufliegt.
Vor Meßbeginn, wie in Fig. 1 dargestellt, befindet sich der Eindring
körper 40 knapp oberhalb der Probe 20, ohne mit dieser in Kontakt zu
sein. Er wird von einem stabförmigen Halter 42, der als UCI-Schwing
stab ausgebildet ist, gehalten. Dieser ist in einer
geeigneten Justiervorrichtung 59 an einem Eindringkörper
schlitten 60 gehalten, der ebenfalls in vertikaler Richtung und
parallel zum Pfeil 58 beweglich gelagert ist, hierzu ist ein dem Lager 56
entsprechend ausgebildetes Lager 62 vorgesehen. Die Bewegung des
Schlittens 60 gegenüber dem Gestell 26 ist durch einen Pfeil 64 kennt
lich gemacht, dieser verläuft parallel zum Pfeil 58. Übertragen wird
diese Bewegung durch einen kappenförmigen Mitnehmer 66, der zentrisch
zur Achse 32 von Eindringkörper 40 und Halter 42 angeordnet ist und
den eine Schulter 69, die an der Hubstange 36 vorgesehen ist, unter
greift. Die Hubstange 36 ist mit dem Elektromotor 34 bewegungsverbun
den, letzterer ist am Gestell 26 befestigt und hat eine vertikal nach
unten ragende Gewindespindel, die mit einem Innengewinde der Hubstange
36 in Eingriff steht. Zur Drehsicherung hat die Hubstange 36 einen
Vorsprung 70, der in einen Schlitz eines mit dem Gestell 26 verbunde
nen Führungsteils 72 greift.
Durch Absenken der Hubstange 36 fährt der Schlitten 60, bedingt durch
sein Gewicht (und nicht unterstützt durch eine motorische Kraft) nach
unten, bis der Eindringkörper 40 in Kontakt mit der Probe 20 gelangt.
Von diesem Zeitpunkt an findet ein Eindringvorgang statt, damit dieser
ungestört ablaufen kann, muß die Schulter 69 ausreichend weit nach
unten abgesenkt sein.
Wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 hat die Hubstange 36 einen
Kragen 50, auf dem ein Gewichtsstück 46, das rotationssymmetrisch
ausgebildet ist, ruht. Wird die Hubstange 36 ausreichend weit nach
unten abgesenkt, so wird dieses Gewichtsstück 46 umgelagert auf den
Eindringkörperschlitten 60, im konkret gezeigten Ausführungsbeispiel
auf ein ebenfalls rotationssymmetrisches Gewichtsstück 74, das perma
nent auf der Oberseite des Mitnehmers 66 aufliegt. Auf diese Weise
kann die Eindringkraft stufenweise gesteigert werden, sie wird zu
nächst im wesentlichen durch das Gewicht des Schlittens 60 und der mit
diesem verbundenen Teile sowie das Gewichtsstück 74 bestimmt und an
schließend, nach Absenken des Kragens 50, zusätzlich durch das Gewicht
des Gewichtsstückes 46 vorgegeben.
Zwischen den beiden Schlitten (Gestell 26 und Eindringkörperschlitten
60) ist in möglichst unmittelbarer Nähe des Eindringkörpers 40 ein
Weggeber 76 angeordnet. Diese Anordnung gewährleistet optimale Meßge
nauigkeit, da der Abstand zwischen dem Eindringkörper 40 und der Probe
20 nur über einen kurzen Weg, nämlich den Weggeber 76 verläuft und
nicht über andere, im Kraftfluß befindliche Teile. Zwischen Eindring
körper 40 und den die Eindringkraft erzeugenden Mitteln, also der
Elektromotor 34 und/oder die (schwere) Masse, insbesondere des Ge
wichtsstücks 46, ist (siehe Fig. 1) ein Kraftmeßsensor (78) angeord
net. Im konkreten Ausführungsbeispiel befindet er sich zwischen Hub
stange 36 und Halter 42.
Wie Fig. 2 zeigt, ist die Vorrichtung soweit wie möglich rotationssym
metrisch zur Achse 32. Einzige Ausnahme sind in der Darstellung die
Ausbildung der Schlitten des Gestells 26 und des Eindringkörperschlit
tens 60 sowie der zugehörigen Lager 56, 62. Diese Abweichungen von der
Rotationssymmetrie können, falls gewünscht, zumindest dadurch
teilweise beseitigt werden, daß spiegelbildlich zu den gezeigten La
gern 56, 62 mit der Achse 32 als Symmetrieachse auf der linken Zeich
nungsseite identische Lager und entsprechende Teile der Schlitten
vorgesehen sind. Es können auch drei derartige Führungen gleichver
teilt um die Achse 32 vorgesehen sein. Schließlich kann eine vollstän
dige Zylindersymmetrie wie im Ausführungsbeispiel nach Fig. 1 erhalten
werden.
Claims (16)
1. Härtemeßverfahren, bei dem ein Eindringkörper (40) in eine Probe
(20) eindringt und die dabei erreichte Eindringtiefe bestimmt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß auf die Probe (20) einerseits über ein
Halteteil (24) eine Haltekraft und andererseits während des Ein
dringvorganges über den Eindringkörper (40) eine Eindringkraft
wirkt, und daß die Eindringkraft sich an dem Halteteil (24) ab
stützt und dem Eindringkörper (40) wirkt und/oder durch Gewichte
erzeugt wird, die vom Halteteil (24) abgenommen und auf den Ein
dringkörper (40) umgelagert werden.
2. Härtemeßverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Summe aus Halte- und Eindringkraft zu jedem Zeitpunkt konstant
gehalten wird.
3. Härtemeßverfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Halteteil (24) den Eindringkörper (40) rotationssymmetrisch
umgibt.
4. Härtemeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Halteteil (24) in unmittelbarer Nähe des Ein
dringkörpers (40) angeordnet ist.
5. Härtemeßverfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Haltekraft vor Beginn des Eindringvorganges
größer als die Eindringkraft, insbesondere mindestens drei- bis
fünfmal größer als die Eindringkraft ist.
6. Vorrichtung zur Härtemessung nach einem der Ansprüche 1 bis 5 mit
einem Eindringkörper (40), einer Probe (20) und einem Halteteil
(24), dadurch gekennzeichnet, daß das Halteteil mit einem Gestell
(26) verbunden ist, das das Halteteil (24) belastet und das den
Eindringkörper (40) und einen Halter (42) des Eindringkörpers (40)
trägt und daß zwischen diesem Gestell (26) und dem Halter (42) des
Eindringkörpers (40) eine Vortriebseinrichtung (34, 36) vorgesehen
ist, die ein Anheben und Absenken des Eindringkörpers (40) gestat
tet.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit
ihrem Gesamtgewicht auf der Probe aufliegt.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Träger (54) vorgesehen ist, auf dem die Probe (20) aufliegt
und der die eigentliche Härtemeßvorrichtung trägt.
9. Härtemeßvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen Träger (54) und eigentlicher Härtemeßvorrichtung eine
Spannkraft existiert, die den Auflagebereich des Trägers (54) für
die Probe (20) und das Halteteil (24) aufeinander zu vorbelastet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeich
net, daß sie weitgehend drehsymmetrisch zu einer Achse (32)
ausgebildet ist.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch gekenn
zeichnet, daß der Halter (42) des Eindringkörpers (40) als elek
troakustischer Schwingstab ausgebildet ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß sie ein
Gestell (26) aufweist, das mittels eines Lagers (56) am Träger
(54) verschiebbar angeordnet ist und daß am Gestell (26) mittels
eines Lagers (62) ein Eindringkörperschlitten (60) in gleicher
Richtung verschiebbar angeordnet ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Weggeber (76) zwischen dem Halteteil (24) und
dem Eindringkörper (40) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 13, dadurch gekenn
zeichnet, daß sie eine Absenkvorrichtung aufweist, die einen Elek
tromotor (34) und eine Hubstange (36) hat.
15. Vorrichtung nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß an der
Hubstange (36) Kragen (52) für ein ringförmiges Gewichtsstück (46)
ausgebildet ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 15, dadurch gekenn
zeichnet, daß zwischen dem Eindringkörper (40) und dem Mittel zur
Erzeugung der Eindringkraft (34, 46) ein Kraftmeßsensor (78) ange
ordnet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021178 DE4021178A1 (de) | 1990-07-03 | 1990-07-03 | Haertemessverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904021178 DE4021178A1 (de) | 1990-07-03 | 1990-07-03 | Haertemessverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4021178A1 true DE4021178A1 (de) | 1992-01-09 |
Family
ID=6409576
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904021178 Withdrawn DE4021178A1 (de) | 1990-07-03 | 1990-07-03 | Haertemessverfahren und vorrichtung zu seiner durchfuehrung |
Country Status (1)
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