DE10257170B4 - Verfahren zur Bestimmung des Härtegrades von halbfesten Materialien - Google Patents

Verfahren zur Bestimmung des Härtegrades von halbfesten Materialien Download PDF

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Abstract

Verfahren zur Bestimmung des Härtegrades von halbfesten Materialien (22) durch Messung der Eindringtiefe eines unter Eigengewicht in das zu untersuchende Material fallenden Messkörpers (5, 8), dadurch gekennzeichnet, dass vor der eigentlichen Messung des Härtegrades der mit einem Kraft-Weg-Sensor (20) verbundene Messkörper (5, 8) derart in das zu vermessende Material (22) abgesenkt wird, dass das zu untersuchende Material (22) beim ersten Aufsetzen des mit dem Sensor (20) verbundenen Messkörpers (5, 8) lediglich eine elastische Verformung erfährt, mittels mindestens zweier Kraft-Weg-Messwerte des Sensors (20) die exakte Startposition (21) für den Messkörper (5, 8) über oder auf dem zu vermessenden Material (22) bestimmt und danach der Messkörper (5, 8) auf diese Startposition (21) eingestellt wird.

Description

  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung des Härtegrades von halbfesten Materialien.
  • Halbfeste Materialien wie Asphalte und/oder Bitumen finden unter Anderem im Straßenbau Anwendung. Asphalte sind bis auf wenige natürliche Vorkommen technisch hergestellte Gemische aus Bitumen und Mineralstoffen. Durch Veränderung der Bindemittel- und Mineralstoffsorten sowie deren Zugabemenge können Asphalte mit unterschiedlichen Eigenschaften, wie z.B. unterschiedlichen Härtegraden für diverse Anforderungsprofile hergestellt werden.
  • Dabei sollen Asphalte jene Anforderungen erfüllen, die von Auftraggebern, Auftragnehmern, von Verkehrsteilnehmern, Steuerzahlern und von Anwohnern gestellt werden. Dies sind insbesondere Sicherheit und Fahrkomfort, d.h. Ebenheit, Griffigkeit, Helligkeit der Asphaltdecke, Wirtschaftlichkeit, d.h. Haltbarkeit, Rißsicherheit, Verformungsbeständigkeit, Alterungs- oder Ermüdungsbeständigkeit, leichte und kurze Instandsetzung, günstige Rohstoffe, Mischung – Einbau und Verdichtung mit üblichen einfachen Methoden und darüber hinaus Lärmminderung.
  • Das Bitumen im Asphalt unterliegt erheblicher Beanspruchung durch Temperatur und Verkehrsbelastung. Asphaltdecken in heimischen Regionen kühlen in Folge von Salzstreuung im Winter auf –30°C ab und erreichen durch Sonnneneinstrahlung im Sommer +50°C. Eine wichtige Kenngröße zur Charakterisierung der Eigenschaften des Bitumens ist der Härtegrad. Weicheres Bitumen neigt im Sommer eher zur Spurrillenbildung, härteres Bitumen neigt im Winter eher zur Rißbildung. Daher ist die genaue Bestimmung des Härtegrades von Bitumen ein wichtiges Mittel zur Qualitätskontrolle.
  • Zur Härtebestimmung von halbfesten Prüfmaterialien wie Bitumen findet international das Verfahren der Penetration gemäß ASTM D 5, IP 49, DIN EN 1426, früher: DIN 52010 Anwendung. Hierbei dringt ein nach Gewicht und Abmaßen spezifizierter Messkörper – bestehend aus Fallstab und Eindringkörper – für kurze Zeit unter Eigengewicht in das zu untersuchende Material ein. Die hiernach gemessene Eindringtiefe in das Prüfmaterial ist ein Maß für dessen Härte, die sich bei Bitumensorten in der entsprechenden Bezeichnung niederschlägt („B80" bedeutet hier 80/10 mm Eindringtiefe). Die Vorrichtung zum Positionieren und Auslösen des Messkörpers und zum Messen der Eindringung ins Prüfmaterial wird Penetrometer, das Messverfahren Penetration genannt.
  • Voraussetzung für die Vergleichbarkeit von Messergebnissen ist die Einhaltung der Spezifikationen und das genaue Positionieren des Messkörpers in der Startposition vor der eigentlichen Penetration. Dies bedeutet, dass der Eindringkörper (z.B. eine Eindringnadel) direkt über der Oberfläche positioniert wird, also im Idealfall genau einen unendlich kleinen Berührungspunkt mit dem zu vermessenden Material aufweist. Diese Startposition wird bei den bekannten Vorrichtungen unter Beobachtung eines Benutzers durch vorsichtiges Absenken des Messkörpers mittels einer Höhenverstellung bis zur Berührung der Eindringkörper-Spitze mit der Prüfmaterial-Oberfläche erreicht.
  • Aus dieser Startposition wird die Penetration durch Freigabe des bis dahin im Penetrometer gehaltenen Messkörpers (bestehend Fallstab und Eindringkörper) gestartet. Dabei dringt der Messkörper in das Prüfmaterial unter Eigengewicht ein. Nach einer vorgegebenen Eindringzeit wird der Messkörper in der neuen Stellung arretiert. Nach ASTM D 5, IP 49, DIN EN 1426 beträgt die Eindringzeit 5 Sekunden. Der Eindringweg bzw. die Eindringtiefe ist das Ergebnis der Penetration und dient als Maß für den zu ermittelnden Härtegrad.
  • Die erforderliche Einstellung der Startposition ist mit den bekannten Vorrichtungen zwangsläufig mit Fehlern behaftet. Grund dafür ist die manuelle Einstellung der Startposition unter (subjektiver) Beobachtung eines Benutzers. Dabei wird der Messkörper mit einem Handrad abwärts bewegt. Durch die Beobachtung des Benutzers wird dann der Aufsetzpunkt gefunden.
  • Erschwerend kommt hinzu, dass z.B. nach DIN EN 1426 unter einer Temperierflüssigkeit gemessen wird und damit der Aufsetzpunkt „unter Wasser" gefunden werden muss. Handelt es sich bei dem zu messenden Material um Bitumen, wird das einfallende Licht nur geringfügig reflektiert. Die schlechten Sichtverhältnisse führen zu einer eingeschränkten bzw. verschlechterten Wahrnehmung des Benutzers.
  • Zur Verbesserung der Sichtverhältnisse werden beim Stand der Technik Spiegel, Lichtquellen (Lampen) und optische Hilfen verwendet. Zum Beispiel können Lupen und Punktleuchten zur Schattenbildung der sich der Prüfoberfläche nähernden Spitze verwendet werden.
  • Diese gewährleisten jedoch keine exakte Bestimmung des Aufsetzpunktes, wodurch die Bestimmung des Härtegrades des zu vermessenden Materials ebenfalls fehlerbehaftet ist.
  • Ein fehlerhafte Startposition (Aufsetzfehler) wirkt sich auf das Messergebnis zur Bestimmung des Härtegrades aus:
    • – erreicht die Spitze des Messkörpers die Oberfläche des Prüfmaterials nur scheinbar, d.h. das Aufsetzen wird zu früh gestoppt, dann wird der Messkörper bei der nachfolgenden Penetration durch die zu große Fallhöhe zu tief ins Prüfmaterial eindringen.
    • – dringt die Spitze des Messkörpers in der Startposition bereits in die Oberfläche des Prüfmaterials ein, d.h. das Aufsetzen wird zu spät gestoppt, dann wird der Messkörper bei der nachfolgenden Penetration zu gering eindringen.
  • Eine objektivierte Möglichkeit besteht durch den Einsatz von kraftauslösenden, empfindlichen Federkontakten im Bereich des Messkörpers. Die hiermit verbundenen Nachteile, wie ständig erforderliche Nachjustierung der „Nullkraft", Schwimmeffekte im Temperiermedium, Erfassung nur statischer Grenzkräfte und sehr große Erschütterungsempfindlichkeit lassen jedoch einen praktischen Einsatz kaum zu.
  • Prinzipiell bestünde die Möglichkeit einer unmittelbaren Kraftmessung mittels Sensoren am Messkörper. Bei der erforderlichen Empfindlichkeit des Systems ist die Erschütterungsempfindlichkeit zwar kleiner als im Falle der Federkontakt-Auslösung, kann aber dennoch nicht ignoriert werden. Ein weiteres Problem stellt hier die endliche Auflösung des Sensorsignals dar, die erst beim ersten sicher auswertbaren Messwert der detektierten Materialberührung zum Anhalten des absinkenden Messkörpers führen kann. Diese Position würde aufgrund der endlichen Auflösung zu spät erkannt werden und damit das Messergebnis verfälschen. Vor allem weisen Eindringkörper wie Bitumennadeln aufgrund ihrer geringen Berührungsfläche zur Prüfoberfläche nur sehr kleine Kraftwerte auf. Hierdurch müßte bis zu einer Erkennung des Kraftanstiegs unakzeptabel tief in das Prüfmaterial eingedrungen werden.
  • Weiterhin ist aus DE 40 21 178 A1 ein Verfahren zur Bestimmung des Härtegrades von halbfesten Materialien durch Messung der Eindringtiefe eines in das zu untersuchende Material „fallenden Messkörpers" bekannt, wobei der Messkörper mittels des Elektromotors 34, der Hubstange 36 und anderen Elementen zur vertikalen Abwärtsbewegung gebracht wird. Eine Vorabmessung zur Bestimmung des Nullpunktes (Startpunktes), um den Messkörper in eine vordefinierte Startposition (d.h. in eine vordefinierte Fallhöhe) zu bringen, ist nicht beschrieben und auch nicht notwendig, da die Fallhöhe nur unwesentlich zur Eindringkraft des Messkörpers beiträgt. Vielmehr soll der Messkörper 40 knapp über der Probe 20 angeordnet sein, was den Einfluss des Fallweges minimiert.
  • Darüber hinaus ist aus DE 38 30 815 A1 ein Messverfahren zur Prüfung der Härte eines Prüfkörpers bekannt, bei dem der Messkörper 12, 14 ebenfalls nicht unter Eigengewicht auf die Probe 10 fällt; vielmehr wird die Probe 10 durch den Messkörper 12, 14 mittels der Prüfkräfte F1 und F2 beaufschlagt. Dazu ist es vorgesehen, zunächst eine relative hohe Vorlast (bis zu 20 %) der Prüflast aufzubringen und nach Aufbringen der Vorlast den Nullpunkt über Extrapolation mathematisch zu ermitteln. Ein Aufbringen einer solchen Prüflast würde jedoch zu einer Verfälschung des Messergebnisses bei der Messung des Härtegrades von halbfesten Materialien führen.
  • Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung eine Vorrichtung und Verfahren anzugeben, mit welchem der Härtegrad von halbfesten Prüfmaterialien gegenüber dem Stand der Technik genauer bestimmt und subjektive Einflussgrößen minimiert werden können.
  • Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 im Zusammenwirken mit den Merkmalen im Oberbegriff gelöst. Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
  • Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, dass mit dem erfindungsgemäßen Verfahren der Härtegrad von halbfesten Prüfmaterialien genauer als nach dem Stand der Technik bestimmt werden kann.
  • Dazu wird vor der eigentlichen Messung des Härtegrades der mit einem Kraft-Weg-Sensor verbundene Messkörper derart in das zu vermessende Material abgesenkt wird, dass das zu untersuchende Material beim ersten Aufsetzen des mit dem Sensor verbundenen Messkörpers lediglich eine elastische Verformung erfährt, mittels mindestens zweier Kraft-Weg-Messwerte des Sensors die exakte Startposition für den Messkörper über oder auf dem zu vermessenden Material bestimmt und danach der Messkörper auf diese Startposition eingestellt wird. Nachfolgend wird die Eindringtiefe des unter Eigengewicht in das zu untersuchende Material fallenden Messkörpers bestimmt und aus der Eindringtiefe der Härtegrad des zu untersuchenden Materials bestimmt.
  • Da es sich beim vorliegenden Verfahren um halbfeste Materialien handelt, wird das erste gemessene endliche Kraft-Weg-Signal des Sensors beim Absenken nach der ersten (nicht erfassten) Oberflächenberührung erfolgen: Der Anstieg der Meßsignalwerte aufeinander folgender Messwerte hängt unter Anderem von der Prüfmaterialhärte und der Kraftsensor-Empfindlichkeit ab.
  • Durch Auswertung, z.B. Extrapolation der gemessenen Weg-/Kraftwerte läßt sich der erste Berührungspunkt, also die Startposition für den Messkörper nachträglich bestimmen. Der Messkörper wird nach Erfassung mindestens zweier Messwerte des Sensors aus dem Prüfmaterial herausgezogen und in die errechnete Startposition zurückgesetzt.
  • Der Messkörper wird nur soweit abgesenkt, dass das zu vermessende Material beim Aufsetzen des Sensors lediglich eine elastische Verformung erfährt.
  • Vorteilhafterweise können durch Analyse der Messwerte des Sensors störende Schwimmeffekte beim Durchfahren der über der zu vermessenden Prüfmaterialoberfläche befindlichen Temperierflüssigkeit ausgefiltert werden. Weiterhin können durch Analyse der Messwerte des Sensors Störsignale, die ihren Ursprung in mechanischer Beeinflussung Sensors oder in der elektrischen Beeinflussung der Messwerte haben, ausgefiltert werden.
  • Die Erfindung soll nachstehend anhand eines zumindest teilweise in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiels erläutert werden. Es zeigen:
  • 1 : ein Penetrometer nach dem Stand der Technik,
  • 2 : Darstellung eines Messkörpers bestehend aus Fallstab und Eindringkörper (Eindringnadel) nach dem Stand der Technik,
  • 3 : ein Penetrometer mit Kraft-Weg-Sensor und einer Einheit zur Auswertung der mindestens zwei Messwerte des Kraft-Weg-Sensors,
  • 4 : ein Diagramm zur Veranschaulichung des erfindungsgemäßen Verfahrens mit genauer Ermittlung der Penetrations-Startposition.
  • 1 zeigt ein Penetrometer für die Bestimmung des Härtegrades von halbfestem nach dem Stand der Technik. Das Penetrometer wird zur Messung über dem zu vermessenen Prüfmaterial aufgestellt. Als halbfeste Materialien kommen insbesondere Erdölprodukte, wie z.B. Bitumen in Betracht. Andere halbfeste Materialien können aber zum Beispiel Produkte der Lebensmittelindustrie, der Verpackungsindustrie, der Kosmetikindustrie, der chemischen Industrie und ähnliche Materialien sein. Das Penetrometer verfügt über einen Fallstab 5 mit Eindringnadel 8 (Eindringkörper), welche in diesem Beispiel für die Bitumenmessung ausgeführt sind. Zur Bestimmung des Härtegrades wird der Fallstab 5 mit der Eindringnadel 8 mittels der Handräder 2,4 zum Aufsetzen auf die Oberfläche des zu vermessenden Prüfmaterials abwärts bewegt, bis die Nadelspitze das Prüfmaterial kontaktiert. Diese Position ist die sog. Startposition der Messung. Dabei ist die zu bestimmende Startposition (Aufsetzpunkt) deshalb schwer zu ermitteln, weil einerseits die Sichtverhältnisse im Bereich des Aufsetzpunktes relativ schlecht sind und andererseits die subjektive Betrachtung des Benutzers, der das Gerät bedient, fehlerhaft ist oder zumindest fehlerhaft sein kann. Zur Verbesserung der optischen Verhältnisse verfügt ein Penetrometer nach dem Stand der Technik über eine Lampe 1 und eine Lupe 7. Der Aufsetzpunkt kann mit der vorliegenden Anordnung nicht durch Gegendruck des zu vermessenden Prüfmaterials bestimmt werden, da der in 2 dargestellte Messkörper 5, 8 bereits bei geringen Drücken in das zu vermessende Prüfmaterial eindringen würde, was die Startposition der Messung und damit die nachfolgende Messung selbst verfälschen würde. Diese Messfehler bei der Bestimmung des Härtegrades von halbfestem Prüfmaterial können mit einer erfindungsgemäßen Anordnung eliminiert werden.
  • Ein Penetrometer zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in 3 schematisch dargestellt. Die mit einem Kraft-Weg-Sensor 20 gemessenen Kräfte werden während des Absenkens des Messkörpers 5, 8 vor der eigentlichen Messung des Härtegrades registriert. Gleichzeitig werden zu diesen Messwerten die Daten der jeweils zurückliegenden Wegstrecken gespeichert. Trifft die Spitze des Eindringkörpers 8 auf die Prüfmaterial-Oberfläche 22, nehmen die Kraftwerte endliche Werte an, welche mit zunehmender Wegstrecke ansteigen. Dabei wird das Prüfmaterial 22 aufgrund seiner Eigenschaften zunächst nur elastisch, später jedoch auch irreversibel verformt. Ist die Messanordnung entsprechend empfindlich, wird sich das Prüfmaterial 22 aufgrund seiner nur elastischen Verformung bei Entlastung, d.h. bei Zurückziehen des Messkörpers 5, 8 auf die errechnete Startposition 21 der ersten theoretischen Oberflächen-Berührung in seinen Ursprungszustand zurückbilden.
  • Erfindungsgemäß wird der Messkörper 5, 8 nach Vorliegen mindestens zweier Messwerte auf die von einem Datenverarbeitungsgerät errechnete Startposition 21 eingestellt. Das Datenverarbeitungsgerät ist aus Gründen der Übersichtlichkeit nicht in 3 dargestellt. Diese errechnete Startposition 21 liegt aufgrund der endlichen Messwertauflösung vor dem ersten gemessenen, endlichen Kraftwert des Kraft-Weg-Sensors 20. Über Extrapolation oder sonstige mathematische Verfahren läßt sich die exakte Startposition 21 bestimmen. Entsprechend 4 ist eine lineare Berechnung aus zwei Messwerten möglich. Dieses weitgehend lineare Verhalten beruht auf der elastischen Verformung, die nur in einem bestimmten Anfangsbereich (materialabhängig) vorliegt. Zur Eliminierung der Messungenauigkeiten des Sensors 20 kann die oben genannte Extrapolation mit mehr als zwei Messwerten erfolgen. Hierdurch wird die Auswirkung eines Sensor-Messfehlers verringert.
  • Durch eine Auswertung mehrerer Kraft-Weg-Messwerte lassen sich die Daten hinsichtlich verschiedener Störeinflüsse genauer im Hinblick auf die Startposition 21 auswerten, so dass hierdurch weitere Verbesserungen erzielt werden können.

Claims (4)

  1. Verfahren zur Bestimmung des Härtegrades von halbfesten Materialien (22) durch Messung der Eindringtiefe eines unter Eigengewicht in das zu untersuchende Material fallenden Messkörpers (5, 8), dadurch gekennzeichnet, dass vor der eigentlichen Messung des Härtegrades der mit einem Kraft-Weg-Sensor (20) verbundene Messkörper (5, 8) derart in das zu vermessende Material (22) abgesenkt wird, dass das zu untersuchende Material (22) beim ersten Aufsetzen des mit dem Sensor (20) verbundenen Messkörpers (5, 8) lediglich eine elastische Verformung erfährt, mittels mindestens zweier Kraft-Weg-Messwerte des Sensors (20) die exakte Startposition (21) für den Messkörper (5, 8) über oder auf dem zu vermessenden Material (22) bestimmt und danach der Messkörper (5, 8) auf diese Startposition (21) eingestellt wird.
  2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Startposition (21) durch Extrapolation von mindestens zwei Messwerten des Kraft-Weg-Sensors (20) bestimmt wird.
  3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass durch Analyse der Messwerte des Kraft-Weg-Sensors (20) störende Schwimmeffekte beim Durchfahren der über der zu vermessenden Prüfmaterialoberfläche befindlichen Temperierflüssigkeit ausgefiltert werden.
  4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass durch Analyse der Messwerte des Kraft-Weg-Sensors (20) Störsignale, die ihren Ursprung in mechanischer Beeinflussung des Kraft-Weg-Sensors (20) oder in der elektrischen Beeinflussung der Messwerte haben, ausgefiltert werden.
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