DE4021093A1 - Geraeusch- und waermeisolierende daemmplatte fuer teilbelagscheibenbremsen - Google Patents

Description

Prüfstandsversuche mit Teilbelagscheiben haben ergeben, daß im, für Menschen hörbaren Bereich bis 20 000 Hz im Abschnitt zwischen 14 000 und 18 000 Hz zwei und im unteren Abschnitt zwischen 2000 und 5000 Hz drei bis vier ausgeprägte, Geräusche erzeugende Schwingungen beim Bremsen auftreten.

Die Schwingungen im unteren Frequenzbereich sind eindeutig auf die mechanischen und nicht reibungstechnischen Geräuschauslöser zu­ rückzuführen. Sie werden hervorgerufen durch den exzentrischen Bremskraftangriff und dem dadurch verursachten Spiel der Brems­ backen in Umfangsrichtung. Eine weitere Quelle dafür stellt die Quermitnahme des Betätigungskolbens dar. Auch der durch die rotationsunsymmetrische Belastung entstehende Taumelschlag der Bremsscheibe erzeugt Geräusche. Die im oberen Frequenzbereich autretenden, Geräusche auslösenden Schwingungen rühren aus­ schließlich vom Reibschluß zwischen Reibbelag und Bremsscheibe her. Aber auch diese, daraus resultierenden Kreischgeräusche sind bremsbauartbedingt, weil sie nur bei hoher Reibflächen-Druckbe­ lastung und der daraus entstehenden extrem großen spezifischen Reibflächenleistung auftreten.

Damit soll zum Ausdruck gebracht werden, daß die Aufgabe vor­ liegender Erfindung, eine Einrichtung zu schaffen, welche zum Schutz der Umwelt Geräusche beseitigt, die aus bauartbedingten, durch zu hohe Anpreßdrücke hervorgerufene Schwingungen bei Hochleistungs-Teilbelagscheibenbremsen unvermeidbar auftreten.

Seit 25 Jahren werden in den U.S.A. Dämmplatten entwickelt (z. B. US PS 35 63 347; 41 55 430; 46 03 760; 46 60 685). Diese bestehen aus einer dünnen Metallplatte, welche auf der Rückseite der Bremsbacken mittels elastischem Kleber z. B. aus Phenolharz befestigt werden und auf der Betätigungskolben- bzw. rückwärtiger Sattelseitenfläche mit einer auf der Metallober­ fläche angebrachten Schicht von Dämpfungskautschuk anliegen. Diese empirisch entwickelten Platten wirken durch die in Brem­ senreibebene beidseitig elastisch gelagerte Metallplatte geräusch­ dämmend. Nachteilig bei diesen heute in großem Umfang angewen­ deten Dämmplatten ist deren mangelhafte Temperaturbeständigkeit und der zu ihrer Herstellung erforderliche Aufwand. Deren große Querelastizität ist dabei wegen der hohen Schwingungs­ frequenz bei der Dominanz der Reibbelaggeräusche gar nicht ange­ bracht.

Dämmplatten einfacher herstellen zu können, ihre Charakteristik dem tatsächlich auftretenden Schwingungsanfall anzupassen, hat sich die Erfindung zur Aufgabe gesetzt. Sie wird durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.

In weiterer Ausbildung der Erfindung ist die aus einem beschich­ teten Sand ausgestanzte Dämmplatte beidseitig mit Laschen ausge­ rüstet, welche zur Befestigung in Bohrungen eingreifen. Natürlich könnte man die Dämmplatten auch mittels eines hitze­ beständigen Klebers auf der Rückseite der Bremsbacken befestigen.

In den Abbildungen ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dar­ gestellt. Als Anwendungsgegenstand der Dämmplatten der Erfindung wurde eine Faustsattel-Teilbelagscheibenbremse gewählt, welche in Fig. 1 in Teilansicht mit Blick auf die Rückseite eines Brems­ backens (Schnittebene in Fig. 2 mit A-B gekennzeichnet) und in Fig. 2 in der in Fig. 1 mit C-D gekennzeichneten Ebene im Quer­ schnitt durch Bremsbacken und Scheibe veranschaulicht ist. Schließ­ lich ist in Fig. 3 ein vergrößerter Teilschnitt durch die Dämm­ platte der Erfindung veranschaulicht.

In den Abbildungen ist mit 1 die hohlgegossene, umlaufende Bremsscheibe, mit 2 und 3 sind die im, der Übersichtlichkeit halber im Aufriß Fig. 1 nicht mit dargestellten, Bremssattel 4 axial beweglich gelagerten Bremsbacken 5 und 6, welche die Reibbeläge 7 und 8 tragen, wiedergegeben. Die Dämmplatten 9 und 10 sind mit Fortsätzen 9 ₁, 9 ₂ und 10 ₁, 10 ₂ in Bohrungen 5 ₁, 5 ₂ und 6 ₁, 6 ₂ an den Bremsbacken 5 und 6 aufgehängt. Die Anpressung der Reibbeläge der Bremsbacken beim Bremsen erfolgt durch die beiden, im Sattel 4 gelagerten Bremskolben 11 und 12.

Der in Fig. 3 vergrößert wiedergegebene Schnitt durch einen Dämmplattenabschnitt zeigt den Aufbau mit der Metallplatte 9 ₃ und den beiden Beschichtüngen 9 ₄ und 9 ₅. Die tatsächliche Stär­ ke der Metallplatte beträgt ungefähr 2/10 mm, die Stärke der Beschichtungen je 1/10 mm, so daß die Dämmplatte insgesamt 4/10 mm stark ist. Die infolge ihres hitzebeständigen Aufbaus über eine große Lebensdauer bestehen bleibende Elastizität der Beschichtüngen sorgt beim Bremsen dafür, daß eine die un­ angenehmen Geräusche erzeugende, in Reibschlußebene verlaufen­ de Schwingung eine Schwingung des Metallteiles der Dämmplatte induziert, wodurch das, die Umwelt störende Geräusch gedämpft oder aufgehoben wird.

Claims (2)

1. Geräusch- und wärmeisolierende Dämmplatte für Teilbelagscheibenbremsen, gekennzeichnet durch eine Metallplatte (9 ₃), welche beidseitig mit einem, mit wärmeresistentem Phenolharz oder Elastomer imprägnierten und friktionierten Papier, Vlies oder Gewebe (9 ₄, 9 ₅) beschichtet ist.

2. Dämmplatte nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die aus einem beschichteten Metallband ausge­ stanzte Dämmplatte (9, 10) Fortsätze (9 ₁, 9 ₂; 10 ₁), 10 ₂) aufweist, welche zur Befestigung der Dämmplatte an den Bremsbacken (5, 6) in Bohrungen (5 ₁, 5 ₂; 6 ₁, 6 ₂) der Bremsbacken eingreifen.