DE4020587A1 - Wrasendampfkondensatoranordnung - Google Patents
WrasendampfkondensatoranordnungInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Wrasendampfkondensator
anordnung zur Kondensierung des Leckdampfes aus Wellendichtun
gen einer Dampfturbinenanlage, wobei die Dampfturbinenanlage
einen Kondensator aufweist und die Wrasendampfkondensatoran
ordnung Wärmetauscherflächen enthält, die vom Kondensat des
Kondensators gekühlt werden.
Nach dem Stand der Technik ist es bekannt, den aus den Wellen
dichtungen einer Dampfturbinenanlage austretenden Leckdampf,
den sogenannten Wrasendampf, in einer gesonderten Kondensator
anordnung zu kondensieren. Aus verschiedenen Gründen wird
dieses Kondensat nicht dem Hauptkondensat im Hauptkondensator
der Dampfturbinenanlage zugemischt, sondern getrennt abgeführt.
Bisher war es nach dem Stand der Technik bekannt, den Wrasen
dampfkondensator in die vom Hauptkondensator zum Kessel führen
de Kondensatleitung zu integrieren, und zwar hinter der Konden
satpumpe, also in einem Leitungsbereich mit schon relativ hohem
Druck von beispielsweise 40 bar. Bei dieser Einbaulage mußte
der Wrasendampfkondensator als Druckbehälter konzipiert werden,
was abgesehen von Raumproblemen auch zu relativ hohen Kosten
führte.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Schaffung einer
Wrasendampfkondensatoranordnung, bei der ohne sonstige
technische Nachteile eine Raumeinsparung bei gleichzeitiger
Senkung der Kosten und Erhöhung der Sicherheit erreicht wird.
Zur Lösung dieser Aufgabe dient eine Wrasendampfkondensator
anordnung zur Kondensierung des Leckdampfes aus Wellendichtun
gen einer Dampfturbinenanlage mit vom Kondensat des Kondensa
tors der Dampfturbinenanlage gekühlten Wärmetauscherflächen,
bei der der Wrasendampfkondensator in die Kondensatsaugleitung
des Kondensators integriert ist. Durch die zunächst einfach er
scheinende Maßnahme, den Wrasendampfkondensator statt hinter
der Kondensatpumpe erfindungsgemäß vor der Kondensatpumpe anzu
ordnen, eröffnen sich weitgehende Möglichkeiten zur Kostenein
sparung und Erhöhung der Sicherheit. Da die Saugleitung prak
tisch drucklos ist, braucht der Wrasendampfkondensator nicht
mehr als Druckbehälter ausgelegt zu sein. Neben einer Erhöhung
der Sicherheit senkt dies die Kosten bei der Herstellung und
Prüfung dieses Aggregates.
Weiter eröffnet sich die Möglichkeit, den Wrasendampfkonden
sator als drucklosen Wärmetauscher innerhalb des Kondensat
sammelraumes unterhalb des Kondensatspiegels im Kondensator
anzuordnen. Dies führt zu einer bedeutenden Platzeinsparung,
ohne dabei nennenswerte Nachteile zu verursachen. Im Konden
satsammelraum des Kondensators kann genügend Platz für eine
solche, relativ kleine Komponente vorgesehen werden.
Besonders günstig ist es, wenn der Wrasendampfkondensator quasi
eine Verlängerung der Kondensatsaugleitung bildet, welche ohne
hin zur Absaugung des Kondensats im Kondensatsammelraum endet.
Innerhalb dieser Verlängerung werden vom Kondensat umström
bare Wärmetauscherrohre angeordnet, in denen der Wrasendampf
kondensieren kann. Eine solche Anordnung bedeutet nur eine
geringfügige Änderung der Leitungsführung bei der Absaugung
des Kondensats. Zum Erreichen des größtmöglichen Durchströmungs
querschnittes für das Kondensat kann der Wrasendampfkondensator
als Rohrbündel-Wärmetauscher ausgelegt sein, wobei das Konden
sat an beiden Enden des Wärmetauschers eintritt, zu dessen
Mitte strömt und dort in die Kondensatsaugleitung in Richtung
Kondensatpumpe austritt. Die Verlängerung der Kondensatsaug
leitung im Inneren des Kondensatsammelraumes ist daher T-förmig
und das Rohrbündel des Wrasendampfkondensators bildet den
Querbalken des T.
Wie anhand der Zeichnung näher erläutert wird, strömt das
Kondensat an den Enden des Wrasendampfkondensators durch
Siebbleche oder Filtereinrichtungen, wodurch zusätzliche,
sonst bei Kondensatsaugleitungen übliche Siebeinbauten ent
fallen können.
Der Wrasendampfkondensator weist vorzugsweise eine Vielzahl
von zwischen mindestens zwei Rohrböden angeordneten, mit dem
Wrasendampf beaufschlagbaren und vom Kondensat umströmbaren
Wärmetauscherrohren auf. Die Dimensionierung dieser Rohre
entspricht den zu kondensierenden Leckdampfmengen und den
ausnutzbaren Temperaturdifferenzen. Der angestrebte und
bekannte Vorteil, daß die gesamte dem Wrasendampf entzogene
Wärme dem Kondensat zugeführt werden kann, ist auch bei der
vorliegenden erfindungsgemäßen Anordnung gegeben.
Zur Strömungsführung kann der Wrasendampfkondensator in
seinem mittleren Bereich eine Leitwand aufweisen, welche
etwas in die Kondensatsaugleitung hineinragt. An dieser Leit
wand werden die von beiden Enden des Wrasendampfkondensators
einströmenden Kondensatmengen zur Kondensatsaugleitung hin
umgelenkt.
Als günstig für den Ablauf des kondensierten Wrasendampfes
hat sich eine geringfügig von der Waagerechten abweichende
Anordnung erwiesen, die ein Gefälle zum Austritt des konden
sierten Wrasendampfes aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird anhand der Zeich
nung näher erläutert, und zwar zeigen
Fig. 1 in schematischer Darstellung den prinzipiellen Aufbau
einer Wrasendampfkondensatoranordnung, wobei die gegenüber
dem Stand der Technik veränderte Einbaulage der Kondensat
pumpe angedeutet ist, jedoch der besseren Übersichtlichkeit
halber der Wrasendampfkondensator separat vom Hauptkondensator
dargestellt ist,
Fig. 2 einen Schnitt durch den unteren Teil des Hauptkonden
sators einer Dampfturbinenanlage in der Ebene des dort einge
bauten Wrasendampfkondensators,
Fig. 3 einen vergrößerten Längsschnitt durch den Wrasendampf
kondensator selbst,
Fig. 4 einen Querschnitt durch den Wrasendampfkondensator in
der Ebene IV-IV in Fig. 3, und
Fig. 5 einen Schnitt entlang der Linie V-V in Fig. 2 durch
den unteren Teil des Hauptkondensators und den dort liegenden
Wrasendampfkondensator.
Fig. 1 zeigt schematisch den prinzipiellen Aufbau einer Wrasen
dampfkondensatoranordnung, wobei dieser Aufbau mit Ausnahme der
Einbaulage des Wrasendampfkondensators dem Stand der Technik
entspricht. Beim Stand der Technik ist allerdings der Wrasen
dampfkondensator druckseitig von der Kondensatpumpe angeordnet,
anders als im vorliegenden Ausführungsbeispiel.
Jede Teilturbine 1 einer ggf. aus mehreren auf einem Wellen
strang angeordneten Teilturbinen bestehenden Dampfturbinen
anlage weist Wellendichtungen 2 auf, welche das Austreten
von Dampf aus dem Gehäuse der Teilturbine in die Umgebung
verhindern soll. Im Falle von Niederdruckteilturbinen wird
in solche Wellendichtungen zusätzlich Sperrdampf aus einer
Sperrdampfleitung 3 eingespeist, was jedoch im vorliegenden
Zusammenhang von untergeordneter Bedeutung ist. Der aus
den Wellendichtungen 2 in begrenztem Umfang austretende Leck
dampf, der sogenannte Wrasendampf, wird in einer gesonderten
Wrasendampfableitung 4 zusammengefaßt und einem Wrasendampf
kondensator 8 zugeführt. Die Dampfturbinenanlage weist einen
Hauptkondensator 6, im folgenden als Kondensator bezeichnet,
zur Kondensation des Arbeitsdampfes auf. Der kondensierte
Arbeitsdampf sammelt sich unten in diesem Kondensator 6 und
wird über eine Kondensatsaugleitung 5 von einer Kondensat
pumpe 7 abgesaugt und zur Kesselanordnung der Dampfturbinen
anlage zurückgeführt. Das in der Kondensatsaugleitung 5
fließende Kondensat wird zur Kühlung und Kondensation des
Wrasendampfes im Wrasendampfkondensator 8 ausgenutzt. Dadurch
wird die dem Wrasendampf entzogene Wärme vollständig dem Kon
densat zugeführt und bleibt damit für den Dampfturbineprozeß
nutzbar. Der Wrasendampfkondensator 8 kann als üblicher Wärme
tauscher ausgelegt sein, wobei er in der erfindungsgemäßen
Einbaulage, nämlich saugseitig der Kondensatpumpe 7 als druck
loser Wärmetauscher ausgelegt sein kann. Zu der Wrasendampf
kondensatoranordnung gehören noch übliche Installationen,
die zum Betrieb, zur Wartung oder als Sicherheitseinrichtungen
sinnvoll sind. Ein Absperrschieber 9 ermöglicht die Absperrung
des Wrasendampfkondensators 8 gegenüber dem Wrasendampf, so
daß dieser über eine Notschleife 15 ohne Kondensation abgelas
sen werden kann. Ein Niveauwächter 10 überwacht den Flüssig
keitsstand. Über ein Absperrventil 11 ist ein Sauggebläse 12
an den Wrasendampfkondensator angeschlossen. Auch die für den
Normalbetrieb benötigte Ablaufschleife 14 ist über ein Absperr
ventil 13 mit dem Wrasendampfkondensator 8 verbunden. Weiter
hin sind eine Fülleitung mit Ventil 16, eine Mindestmassenstrom
leitung 17 zur Aufnahme einer Mindestmenge an von der Konden
satpumpe 7 zu fördernden Kondensates, eine Umführungsleitung
18 mit Absperrschieber 19 sowie eine wasserseitige Entlüftung
20 und eine wasserseitige Entleerung 21 vorhanden.
Besonders vorteilhaft ist es bei diesem Konzept eines druck
losen Wrasendampfkondensators, daß dieser, wie anhand der
Fig. 2, 3, 4 und 5 erläutert, im Wassersammelraum des Konden
sators 60 als Verlängerung der Kondensatsaugleitung 75 ange
ordnet werden kann. Hierdurch können verschiedene der in Fig. 1
beschriebenen Einzelheiten eingespart werden. Außerdem ist
diese Anordnung außerordentlich platzsparend. Der Wrasendampf
kondensator 70 liegt im Kondensatsammelraum 61 (oft auch
Hotwell genannt) des Kondensators 60, und zwar unterhalb des
Kondensatspiegels 63 und unterhalb des eigentlichen Konden
satorbodens 62. Die Wrasendampfzuleitung 71 und die Ableitung
72 für kondensierten Wrasendampf sind durch die Wände des
Wassersammelraumes 61 geführt. Das im Wassersammelraum 61 lie
gende Ende der Kondensatsaugleitung 75 ist bevorzugt T-förmig
mit einem im Querbalken des T liegenden Rohrbündelwärmetauscher
ausgeführt. Die einzelnen Rohre 77 des Wrasendampfkondensators
sind an beiden Enden in Rohrböden 76a, 76b befestigt und werden
zwischen diesen beiden Rohrböden 76a, 76b vom Kondensat um
strömt. Das Kondensat gelangt durch Siebbleche 73a, 73b, die
gleichzeitig die Kondensatpumpe vor Fremdkörpern schützen, in
den Wrasendampfkondensator 70 und strömt in dessen Mitte durch
die Kondensatsaugleitung 75 ab. Eine Leitwand 74 dient der
Strömungsführung der von beiden Enden des Wrasendampfkonden
sators 70 kommenden Kondensats. Diese Leitwand 74 kann vorzugs
weise ein kleines Stück in die Kondensatsaugleitung 75 ragen.
Der Wrasendampf strömt über einen Wrasendampfsammelraum 78
aus der Wrasendampfzuleitung 71 in die Rohre 77 und gelangt
in kondensierter Form in den Sammelraum 79 und zur dort be
ginnenden Ableitung 72. Zuleitung 71, Wrasendampfkondensator
70 und Ableitung 72 sind geringfügig von der Waagerechten
abweichend montiert mit einem Gefälle in Richtung der Ab
leitung 72, um einwandfreie Verhältnisse für das Ablaufen
von kondensiertem Wrasendampf zu schaffen.
Die vorliegende Erfindung führt unter Beibehaltung aller
Vorteile bekannter Wrasendampfkondensatoranordnungen zu Platz-
und Kosteneinsparungen, in dem die beiden verwandten Bauteile
Hauptkondensator und Wrasendampfkondensator als integriertes
Bauteil ausgebildet werden.
Claims (8)
1. Wrasendampfkondensatoranordnung zur Kondensierung des Leck
dampfes aus Wellendichtungen (2) einer Dampfturbinenanlage (1)
mit vom Kondensat des Kondensators (60) der Dampfturbinenanlage
(1) gekühlten Wärmetauscherflächen (77), dadurch
gekennzeichnet, daß der Wrasendampfkondensator
(70) in die Kondensatsaugleitung (5; 75) des Kondensators (60)
integriert ist.
2. Wrasendampfkondensatoranordnung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß der Wrasendampfkondensator (70)
als druckloser Wärmetauscher innerhalb des Kondensatsammel
raumes (61) unterhalb des Kondensatspiegels (63) im Kondensator
(60) angeordnet ist.
3. Wrasendampfkondensatoranordnung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wrasen
dampfkondensator (70) eine Verlängerung der Kondensatsaug
leitung (74) bildet, innerhalb derer vom Kondensat umström
bare Wärmetauscherrohre (77) angeordnet sind, in denen der
Wrasendampf kondensieren kann.
4. Wrasendampfkondensatoranordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ver
längerung der Kondensatsaugleitung (75) T-förmig ausgeführt
ist, so daß das Kondensat im Bereich der beiden Enden des
Wrasendampfkondensators (70) eintreten (73a, 73b) und in
seiner Mitte austreten (75) kann.
5. Wrasendampfkondensatoranordnung nach Anspruch 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wrasen
dampfkondensator (70) Siebbleche (73a, 73b) oder Filterein
richtungen an den Eintrittsflächen für das Kondensat aufweist.
6. Wrasendampfkondensatoranordnung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wrasen
dampfkondensator (70) eine Vielzahl von zwischen mindestens
zwei Rohrböden (76a, 76b) angeordneten, mit dem Wrasendampf
beaufschlagbaren und vom Kondensat umströmbaren Wärmetauscher
rohren (77) enthält.
7. Wrasendampfkondensatoranordnung nach Anspruch 4, 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet, daß der Wrasen
dampfkondensator (70) in seinem mittleren Bereich eine Leit
wand (74) aufweist, welche etwas in die Kondensatsaugleitung
(75) hineinragt.
8. Wrasendampfkondensatoranordnung nach einem der vorhergehen
den Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Wrasendampfkondensator (70) geringfügig abweichend
von der Waagerechten angeordnet ist mit Gefälle zum Austritt
(72) des kondensierten Wrasendampfes.
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