DE4020113A1 - Gassensor fuer kraftfahrzeugtechnische und umweltmesszwecke mit einem auf oxidierbare gase und einem auf sauerstofftragende gase reagierenden sensorelement - Google Patents
Gassensor fuer kraftfahrzeugtechnische und umweltmesszwecke mit einem auf oxidierbare gase und einem auf sauerstofftragende gase reagierenden sensorelementInfo
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Description
Es besteht der Wunsch, in Abhängigkeit vom Schadstoffgehalt
der Luft, Schaltvorgänge auszulösen. Insbesondere bei der
Belüftung von Kraftfahrzeugen sind zahlreiche Bemühungen
bekannt, mit Hilfe eines gasempfindlichen Sensors so auf die
Lüftung des Kraftfahrzeuges einzuwirken, daß bei Bestehen
einer ungewöhnlich hohen Schadstoffbelastung der Außenluft
die Frischluftzufuhr des Kraftfahrzeuges unterbrochen wird
und z. B. auf Umluftbetrieb umgeschaltet wird.
Das bevorzugte Sensorelement ist dem Stand der Technik nach
ein beheizter Zinndioxid-Sensor. Nachteilig bei diesem Typ
von Sensoren ist insbesondere eine gewisse Unempfindlichkeit
gegenüber Diesel-Abgasen. In der deutschen Patentanmeldung P
39 34 532.7 vom 17. 10. 1989 wird auf die Problematik eingegangen
und eine technische Lösung angegeben. Die Ursache
dieses Effektes ist aus Fig. 2 erkennbar:
Zinndioxid-Sensoren reagieren mit einer Widerstandsverminderung immer dann, wenn eine oxidierbare, gasförmige Substanz anwesend ist. Zinndioxid-Sensoren reagieren also z. B. auf Kohlenmonoxid oder Wasserstoff oder Benzindämpfe (6, in Fig. 2).
Zinndioxid-Sensoren reagieren mit einer Widerstandsverminderung immer dann, wenn eine oxidierbare, gasförmige Substanz anwesend ist. Zinndioxid-Sensoren reagieren also z. B. auf Kohlenmonoxid oder Wasserstoff oder Benzindämpfe (6, in Fig. 2).
In den Abgasen von Benzinmotoren befinden sich diese Bestandteile,
so daß es zu einer deutlichen Reaktion des Sensors
kommt (6).
Wird ein Sensor im Labor mit Stickoxid (NOX) beaufschlagt,
erhöht ein Zinndioxid-Sensor üblicher Bauart seinen inneren
Widerstand (5).
Im Abgas eines Dieselmotors, insbesondere wenn dieser unter
Last betrieben wid, befinden sich neben den Substanzen (6)
auch die Substanzen (5). Als Resultat wird beobachtet, daß
der Sensor deutlich weniger reagiert, als man es auf Grund
der meßtechn. nachgewiesenen Gasanteile vermuten kann. Die
Reaktion des Sensors entspricht (7) in der Fig. 2. In der
Patentanmeldung P 39 34 532.7 wird ein Doppel-Sensor vorgeschlagen,
wie aus Fig. 1 erkennbar:
Dabei wird ein normaler Zinndioxid-Sensor (1) als Leitsensor eingesetzt, der seine Signale an eine elektrische Auswerteeinheit (2) weitergibt.
Dabei wird ein normaler Zinndioxid-Sensor (1) als Leitsensor eingesetzt, der seine Signale an eine elektrische Auswerteeinheit (2) weitergibt.
Zusätzlich ist ein Sensor (4) zur Erkennung von z. B. Stickoxid
angeordnet, der ebenfalls sein Signal als Korrekturgröße
in die Auswerteeinheit (2) einspeist. Das Ausgangssignal
(3) entspricht dem Zinndioxid-Sensorsignal, um einen
Betrag berichtigt, den der Korrektur-Sensor (4) liefert.
Als Sensorelement wurde in P 39 34 532.7 ein Phthalocyanin-Sensor
vorgeschlagen, der fast ausschließlich auf Stickoxide
reagiert und insofern für die Aufgabe als Korrektur-Sensor
sehr gut geeignet ist. In neuerer Zeit sind daneben Untersuchungen
gemacht worden, um für diesen Zweck auch andere
Sensoren als Phthalocyanin einsetzen zu können.
Dabei wurden neben Zinn auch Zink und Eisen eingesetzt. Auch
wurden Mischungen von Zinndioxid und Zinkoxid mit verschiedenen
katalytischen Beimengungen untersucht. Der grundsätzliche
Aufbau entsprach dabei dem bekannten Aufbau von Gassensoren:
Das Metalloxid wurde flächig aufgetragen und elektrisch kontaktiert, so daß der Widerstand des Metalloxides meßbar wird. Von einem elektrischen Isolator getrennt, liegt unter dieser Schicht ein Heizelement, das die Oberfläche des Metalloxides auf Werte zwischen 150 und 400°C erhitzen kann.
Das Metalloxid wurde flächig aufgetragen und elektrisch kontaktiert, so daß der Widerstand des Metalloxides meßbar wird. Von einem elektrischen Isolator getrennt, liegt unter dieser Schicht ein Heizelement, das die Oberfläche des Metalloxides auf Werte zwischen 150 und 400°C erhitzen kann.
Meßergebnisse, die prinzipiell der Fig. 3 entsprechen, wurden
bei nachstehend aufgeführten Materialien erreicht.
Die Fig. 3 zeigt:
- 1. Einen in bezug auf übliche Zinndioxid-Sensoren ungewöhnlich niedrigen Sensorwiderstand (11) bei unbelasteter Luft.
- 2. Eine deutliche Reaktion bei der Beaufschlagung mit Stickoxiden (8).
- 3. Eine geringe Reaktion bei der Beaufschlagung mit Abgasen aus Ottomotoren (9).
- 4. Eine deutliche Reaktion des Sensors bei der Beaufschlagung mit Diesel-Abgasen (10).
Aus diesem Diagramm ist zu schließen, daß eine Sensoreinrichtung,
die einen üblichen Zinndioxid-Sensor (2) in Kombination
mit einem erfindungsgemäß vorgeschlagenen Sensorelement
(siehe Fig. 3) in einer Beschaltung, die entweder
Fig. 1 ähnlich sein kann oder aber der Fig. 4 entspricht für
die Anwendung im Kraftfahrzeug sehr gute Ergebnisse bringen
wird. Fig. 4 zeigt eine prinzipielle Schaltung, die sich die
Tatsache zunutze macht, daß das erfindungsgemäß beschriebene
Sensorelement bei unbelasteter Luft einen sehr niedrigen
Innenwiderstand hat.
Dabei bildet ein Zinndioxid-Sensorelement (13) und das erfindungsgemäß
vorgeschlagene Sensorelement (14) einen Spannungsteiler.
Der Abgriff (12) stellt ein elektrisches Signal
zur Verfügung, das unabhängig vom eingangs beschriebenen
Maskierungseffekt ein Schaltsignal zur Verfügung stellt, das
sowohl Diesel als auch Ottomotoren umfaßt.
Die der Fig. 3 entsprechenden Resultate wurden mit folgenden
Sensormaterialien erzielt:
- 1. Zinndioxid oder reduziertes Zinndioxid mit Beimengungen von katalytischen Materialien. In der erprobten Ausführung wurden zwischen 1 bis 15% Palladium dem Zinndioxid beigemengt.
- 2. Wie vor, jedoch wurde Palladium durch Platin ersetzt. Bei einer erprobten Ausführung wurden mit einer katalytischen Beimengung zwischen 1 bis 10% Platin Versuche gemacht.
- 3. Eisenoxid mit 1 bis 20% Palladium als katalytische Beimengung.
- 4. Ein Gemisch aus Zinndioxid, Zinkoxid und Palladium. Erprobt wurden ca. 50% Zinndioxid, ca. 40% Zinkoxid, 1 bis 10% Palladium.
- 5. Weiterhin wird vorgeschlagen, durch Aufdampfen oder Sputtern eine dünne Edelmetallauflage aus Gold oder Platin auf das Sensormaterial zu schaffen. Oxidierbare Substanzen reagieren unter Einfluß des Katalysators mit dem Luftsauerstoff und erreichen das Sensormaterial nicht.
- 6. Draht oder Drahtwendel, bevorzugt aus Katalysatoren, evtl. beheizt, sind in der Nähe der Sensoroberfläche angeordnet, um oxidierbare Stoffe mit Luftsauerstoff zu oxidieren. Der Zweck entspricht Punkt "5".
- 7. Allen Sensormaterialien ist gemeinsam, daß es sich um n-leitende Halbleiter handelt. (Zum Gegensatz zu z. B. Phthalocyanin-Sensoren, die p-leitend sind.)
Erfindungsgemäß wird daher vorgeschlagen, einen Zinndioxid-Sensor
üblicher Funktionsweise mit Gassensoren üblicher
Konstruktion zu kombinieren, wobei diese Sensorelemente
n-leitend sind und aus Zinndioxid mit katalytischen Beimengungen,
Zinkoxid mit katalytischen Beimengungen, mit einer
Mischung aus Zinndioxid und Zinkoxid mit katalytischen
Beimengungen und aus Eisenoxid mit katalytischen Beimengungen
bestehen.
Als katalytische Beimengung wird erfindungsgemäß Palladium,
Platin oder Rhodium vorgeschlagen.
Die Erfindung bleibt nicht auf die geschilderte Applikation
beschränkt, sondern ist überall dort vorteilhaft einsetzbar,
wo Gase detektiert werden müssen und wo die Gefahr besteht,
daß oxidierbare Gase mit sauerstofftragenden Gasen, z. B.
Stickoxiden, gemeinsam auftreten. Hier ist insbesondere in
der Umwelttechnik eine Anwendung vorteilhaft möglich.
Claims (9)
1. Gassensor, bestehend aus einer elektrischen Auswerteeinheit
(2), einem Sensorelement (1) das insbesondere auf
oxididerbare Gase regiert,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Sensor zusätzlich ein weiteres Sensorelement (4)
aufweist, das ein n-leitender Gassensor auf der Basis
eines homogenen Halbleiters ist und in der gasempfindlichen
Schicht aus Metalloxid besteht.
2. Gassensor nach mind. einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) in der gasempfindlichen Schicht
aus reduziertem Zinnoxid besteht.
3. Gassensor nach mind. einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) aus einem Metalloxid mit katalytischen
Beimengungen besteht und daß auf die gasempfindliche
Schicht eine dünne Edelmetallschicht aufgebracht
ist.
4. Gassensor nach mind. einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) von einem beheizten Draht aus
katalytischem Material wie Platin, Gold, Rhodium oder
Palladium umschlossen ist.
5. Gassensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) aus Zinndioxid mit katalytischen
Beimengungen besteht.
6. Gassensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) aus Zinkoxid mit katalytischen
Beimengungen besteht.
7. Gassensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) aus Eisenoxid mit katalytischen
Beimengungen besteht.
8. Gassensor nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) aus einer Mischung von mind.
zwei der in den Ansprüchen 6 bis 8 genannten Materialien
besteht.
9. Gassensor nach mind. einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Sensorelement (4) als katalytische Beimengungen
Palladium, Platin, Rhodium oder Gold Verwendung finden.
Priority Applications (12)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904020113 DE4020113C2 (de) | 1990-06-23 | 1990-06-23 | Gassensor für kraftfahrzeugtechnische und Umweltmeßzwecke mit einem auf oxidierbare Gase und einem auf sauerstofftragende Gase reagierenden Sensorelement |
DE19904025117 DE4025117A1 (de) | 1990-06-23 | 1990-08-08 | Gas-sensor zum detektieren von oxidierbaren gasen mit zugeschaltetem molybdat-kompensations-sensor |
JP02514248A JP3102879B2 (ja) | 1989-10-17 | 1990-10-17 | ガスセンサー装置 |
ES90915426T ES2100176T3 (es) | 1989-10-17 | 1990-10-17 | Disposicion de conjunto de sensores para deteccion de gas. |
EP90915426A EP0448681B1 (de) | 1989-10-17 | 1990-10-17 | Gas-sensor-anordnung |
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ES96112470T ES2208713T3 (es) | 1989-10-17 | 1990-10-17 | Dispositivo sensor de gas. |
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Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
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DE4020113A1 true DE4020113A1 (de) | 1992-01-02 |
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Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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US7412871B2 (en) | 2005-02-24 | 2008-08-19 | Ngk Spark Plug Co., Ltd. | Oxidizing gas sensor and production method thereof |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3934532A1 (de) * | 1989-10-17 | 1991-04-18 | Rump Elektronik Tech | Apparat und verfahren zur detektion oxidierbarer gase |
-
1990
- 1990-06-23 DE DE19904020113 patent/DE4020113C2/de not_active Expired - Lifetime
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US7412871B2 (en) | 2005-02-24 | 2008-08-19 | Ngk Spark Plug Co., Ltd. | Oxidizing gas sensor and production method thereof |
Also Published As
Publication number | Publication date |
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DE4020113C2 (de) | 1998-10-29 |
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