DE4019607A1 - Steuersystem fuer ausbaugestelle eines strebs - Google Patents
Steuersystem fuer ausbaugestelle eines strebsInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Steuersystem für
Ausbaugestelle eines Strebs.
Bei der Kohlegewinnung mittels Hobeln in automatisierten
Streben ist es bekannt, den Förderer mit unter konstanten
hydraulischen Druck, und zwar Niederdruck von ca. 80 bis
120 bar, stehenden Rückzylindern jeweils um die Schnittiefe
des Hobels nachzurücken. Hierbei wirken die Rückzylinder wie
eine hydraulische Feder. Da der Hobel aufgrund unterschied
licher partieller Festigkeiten der Kohle keine gleichmäßige
Schnittiefe erzeugt, entsteht ein ungleichmäßiger, welliger
Verlauf der Abbaufront und des Förderers, der sich mit
fortschreitendem Abbau verstärkt. Bei diesem Verfahren
werden die Rückzylinder mit Niederdruck betrieben, um ein
Einklemmen des Hobels zu vermeiden. Es ist deshalb erforder
lich, in dem Streb eine separate Niederdruckleitung zu
verlegen. Das vorstehende Verfahren wird im folgenden als
"nicht definiertes Hobeln" bezeichnet.
Aus der DE-AS 15 33 776 ist es bekannt, um den welligen
Verlauf der Abbaufront zu vermeiden, die Ausschublänge der
Rückzylinder jeweils auf eine definierte, vorbestimmte
Schnittiefe des Hobels zu begrenzen, so daß der Hobel stets
eine bestimmte Schnittiefe hat, die sicher eingehalten
werden kann. Hierbei wird während der Hobel-Gewinnungsfahrt
die Druckmittelzufuhr zu den Rückzylindern unterbunden,
damit der Hobel an der Flüssigkeitssäule des Rückzylinders
ein starres Widerlager findet. Dieses letztere Verfahren
wird im folgenden als "definiertes Hobeln" bezeichnet. Auch
hier erfolgt die Druckversorgung der Rückzylinder über eine
separate Niederdruckleitung.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, unter
Anwendung des definierten Hobelns den Leitungsaufwand im
Streb zu verringern und gleichzeitig eine hohe Arbeitsge
schwindigkeit und Bedienungssicherheit zu gewährleisten.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit einem Steuersystem
für Ausbaugestelle eines Strebausbaus erreicht, deren
Rückzylinder mit zwei verschiedenen Drücken beaufschlagbar
sind, und zwar mit einem Niederdruck von ca. 70 bis 120 bar
für ein nicht definiertes Hobeln und einem Hochdruck von ca.
120 bis 350 bar für ein definiertes Hobeln, und wobei die
Rückzylinder über jeweils eine Ventilanordnung mit Rück
schlagventilfunktion einzeln ansteuerbar sind sowie die
Rückzylinder über eine gemeinsame Druckleitung für beide
Druckstufen an ein Druckaggregat angeschlossen sind.
Durch die vorliegende Erfindung wird somit die Möglichkeit
geschaffen, mit einem einzigen Leitungssystem im Streb für
das Durchführen des definierten Hobelns auszukommen, wobei
bei Ausfall des definierten Hobelns aber für die Ausfallzeit
der Abbaubetrieb beibehalten werden kann, indem mit der
Funktion "nicht definiertes Hobeln" weitergearbeitet wird.
Erfindungsgemäß ist es weiterhin vorteilhaft, wenn in die
Druckleitung zwischen dem Druckaggregat und den Rückzylin
dern ein in Abhängigkeit vom Druck des Druckaggregats
ansteuerbares Rückschlagventil angeordnet ist, wobei die
Ansteuerung mit einer elektronischen Steuereinheit über ein
mit einem Elektromagnet bestätigtes 2/2-Wegeventil derart
erfolgt, daß im abgefallenen Zustand des Elektromagnets das
Rückschlagventil geschlossen ist. Durch diese erfindungsge
mäße Maßnahme kann sichergestellt werden, daß bei Abfall der
das definierte Hobeln steuernden Elektronik die Druckleitung
nicht unter dem Hochdruck des definierten Hobelns stehen
kann bzw. ein solcher Druck sich nicht selbständig aufbauen
kann.
Die vorliegende Erfindung wird anhand des in den beiliegen
den Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Prinzipschaltbild eines Steuersystems nach der
Erfindung,
Fig. 2 ein Prinzipschaltplan einer Steuereinheit des
Steuersystems gemäß Fig. 1.
Wie sich aus Fig. 1 ergibt, befindet sich in einem Streb ein
Förderer 1, an dem parallel nebeneinander angeordnet
hydraulisch betätigte Rückzylinder 2 von nicht dargestellten
Ausbaugestellen angreifen. Auch ist in der Fig. 1 nicht der
parallel zum Förderer 1 verlaufende Hobel dargestellt. Die
Rückzylinder 2 sind über eine gemeinsame Druckleitung 3 mit
einem hydraulischen Druckaggregat 4 verbunden. Mittels dem
Druckaggregat 4 können die Rückzylinder 2 mit einem Nieder
druck von ca. 80 bis 120 bar für die Funktion "nicht
definiertes Hobeln" versorgt werden und für die Funktion
"definiertes Hobeln" mit einem Hochdruck von bis zu ca. 350 bar.
Der Niederdruck wird hierbei mit einem Druckminderven
til 24 aus dem Hochdruck erzeugt. Die Rückzylinder 2 sind
über einen Schildsteuerblock 5 und eine Ventilanordnung 6
mit der Druckleitung 3 jeweils einzeln verbunden. Dabei wird
beim Einschalten der Funktion "definiertes Hobeln" über den
Schildsteuerblock 5 Hochdruck auf den Kolbenraum des
Rückzylinders 2 über ein hierdurch geöffnetes Rückschlagven
til 61 gegeben. Nach dem Rücken des Förderers wird die
Funktion "definiertes Hobeln" abgeschaltet, so daß das
Rückschlagventil 61 schließt und der Kolben des Rückzylin
ders 2 auf der Flüssigkeitssäule des Druckmediums steht.
Nach Abschluß der Hobelfunktion wird ein Nachziehen des
Schildes durch Druckbeaufschlagung der Leitung 62 bewirkt.
Weiterhin ist vorgesehen, daß in der Druckleitung 3 zwischen
dem Druckaggregat 4 und den Anschlüssen der Rückzylinder 2
ein steuerbares Rückschlagventil 7 angeordnet ist. Zwischen
dem Druckaggregat 4 und dem Rückschlagventil 7 ist ein
Druckaufnehmer (Meßwandler) 8 angeschlossen. Das Rückschlag
ventil 7 kann mit einer Bypassleitung 9 überbrückt werden.
Die Bypassleitung 9 kann mittels eines Ventils 9a von Hand
geöffnet bzw. geschlossen werden. Das Rückschlagventil 7
wird über eine elektronische Steuereinheit 10 und ein
mittels eines Elektromagneten 17 betätigten 2/2-Wegventils
15 gesteuert, wobei die Steuereinheit 10 ebenfalls mit dem
Druckaufnehmer 8 verbunden ist.
In Fig. 2 ist das Prinzipschaltbild der Steuereinheit 10
dargestellt. Diese besteht aus einem Zentral-Steuergerät 11,
das an eine Spannungsquelle 12, von beispielsweise 220 Volt
Wechselspannung, über einen Schalter 13 angeschlossen ist.
Von dem Zentral-Steuergerät 11 werden alle anderen Steuerge
räte und -einheiten mit Spannung versorgt und gesteuert. Das
Steuergerät 11 weist eine Not-Aus-Taste 14 auf, wobei eine
derartige Not-Aus-Funktion auch alternativ oder zusätzlich
aus dem Streb mittels Übertragungsleitungen auf das Steuer
gerät übertragen werden kann. An das Zentral-Steuergerät 11
ist eine Steuereinheit 16 angeschlossen, die den Elektro
magneten 17 steuert. Dieser Elektromagnet 17 seinerseits
steuert, siehe Fig. 1, über das 2/2-Wegeventil 15 das
Rückschlagventil 7 an. Die Steuereinheit 16 weist einen
Ein/Aus-Rastschalter 18 auf, mit dem die Verbindung zwischen
dem Zentral-Steuergerät 11 und einem Und-Glied 19 in der
Steuereinheit 16 hergestellt oder unterbrochen werden kann.
Auf den zweiten Eingang des Und-Gliedes 19 ist der Signal
ausgang des Druckaufnehmers 8 geschaltet. Der Ausgang des
Und-Gliedes 19 ist auf den Eingang einer selbsthaltenden
Speicherstufe 20 geschaltet. Ein zweiter Eingang der
Speicherstufe 20 ist mit einer Ein-Taste 21 spannungsgemäß
verbunden. Weiterhin sind Anzeigen 22, 23 zum Anzeigen der
Ein-Funktion der Schalter 18, 21 vorgesehen. Der Ausgang der
Speicherstufe 20 ist mit dem Elektromagnet 17 verbunden, der
das Rückschlagventil 7 über das 2/2-Wegeventil 15 derart
steuert, daß im abgefallenen Zustand des Elektromagneten 17
das Rückschlagventil 7 geschlossen ist. Weiterhin weist die
selbsthaltende Speicherstufe 20 einen Reset-Eingang R auf,
auf den der Ausgang eines Oder-Gliedes 25 geschaltet ist.
Das Oder-Glied 25 weist vier Eingänge auf, wobei ein Eingang
mit dem Schalter 13 verbunden ist. Der zweite Eingang ist an
die Not-Aus-Taste 14 angeschlossen, der dritte Eingang ist
mit dem Ein/Aus-Rastschalter 18 verbunden sowie der vierte
Eingang führt zum nicht dargestellten Funktionsschalter für
"nicht definiertes Hobeln".
Durch die vorstehend beschriebene Steuerung über den
Reset-Anschluß R der selbsthaltenden Speicherstufe 20 wird
bewirkt, daß der Elektromagnet 17 abfällt und damit das
Rückschlagventil 7 schließt, wenn die Not-Aus-Taste 14
betätigt wird, oder wenn der Ein/Aus-Rastschalter 18 auf
"Aus" steht oder wenn die Spannungsversorgung (220 V) über
den Schalter 13 ausgeschaltet ist oder wenn "nicht definier
tes Hobeln" eingeschaltet ist. Das Einschalten des Elektro
magneten 17 und damit das Öffnen des Rückschlagventils 7
kann nur erfolgen, und zwar aufgrund der vorstehend be
schriebenen Steuereinheit, wenn die Betriebsspannung über
den Schalter 13 eingeschaltet ist, und der Ein/Aus-Rast
schalter 18 auf Ein steht und die Not-Aus-Taste 14 nicht
betätigt, bzw. wieder in die Ruhelage gebracht wurde und
wenn der Mindestdruck Pmin unterschritten ist und definiertes
Hobeln eingegeben ist sowie die Ein-Taste 21 betätigt worden
ist. Dabei arbeitet der Druckaufnehmer 8 derart, daß bei
Unterschreiten des Mindestdruckes ein Ausgangssignal erzeugt
wird, so daß am Und-Glied 19 an einem Eingang Ein-Signal
ansteht. Der Mindestdruck Pmin entspricht demjenigen Druck,
bei dem kein definiertes Hobeln mehr möglich ist. Dieser
Mindestdruck kann ca. 150 bar betragen. Durch diese Funktion
wird sichergestellt, daß bei Unterbrechung der Funktion
"definiertes Hobeln" die gesamte Anlage außer Betrieb
gesetzt wird, da das Rückschlagventil 7 schließt. Hierdurch
wird die Druckzufuhr zu den Rückzylindern 2 unterbrochen.
Somit wird durch die Erfindung sichergestellt, daß nach
einer Betriebsunterbrechung, z. B. in einem Störfall, die
Funktion "definiertes Hobeln" sich nicht selbsttätig wieder
einstellen kann, und es nach Behebung der Störung eines
gezielten Einschaltens dieser Funktion wieder bedarf, wobei
stets sichergestellt ist, daß Pmin unterschritten ist.
Weiterhin ermöglicht die erfindungsgemäße Steuereinheit
während des Ausfalls der Funktion "definierten Hobelns" die
Durchführung der Funktion "nicht definiertes Hobeln". Hierzu
wird dann das geschlossene Rückschlagventil 7 über den
Bypass 9, indem das Ventil 9a geöffnet wird, überbrückt.
Diese Öffnung des Bypasses 9 erfolgt dabei von Hand.
Claims (7)
1. Steuersystem für Ausbaugestelle eines Strebausbaus,
deren Rückzylinder (2) mit zwei verschiedenen Drücken
beaufschlagbar sind, und zwar einem Niederdruck von ca.
70 bis 120 bar für ein nicht definiertes Hobeln und
einem Hochdruck von 120 bis 350 bar für ein definiertes
Hobeln, und wobei die Rückzylinder (2) über jeweils
eine Ventilanordnung (6) mit Rückschlagventilfunktion
einzeln ansteuerbar sind sowie die Rückzylinder (2)
über eine gemeinsame Druckleitung (3) an ein hydrauli
sches Druckaggregat (4) angeschlossen sind.
2. Steuersystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
in die Druckleitung (3) zwischen dem Druckaggregat (4)
und den Rückzylindern (2) ein in Abhängigkeit vom Druck
des Druckaggregats (4) ansteuerbares Rückschlagventil
(7) angeordnet ist, wobei die Ansteuerung mit einer
elektronischen Steuereinheit (10) über ein mit einem
Elektromagnet (17) betätigtes 2/2-Wegeventil (15)
derart erfolgt, daß im abgefallenen Zustand des
Elektromagnets (17) das Rückschlagventil (7) ge
schlossen ist.
3. Steuersystem nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromagnet (17) derart vom Drucksensor (8)
angesteuert wird, daß nur bei Unterschreiten eines
Mindestdrucks Pmin, bei dem kein definiertes Hobeln mehr
möglich ist, in der Druckleitung (3) der Elektromagnet
(17) einschaltbar ist.
4. Steuersystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Elektromagnet (17) über eine Steuereinheit (16)
gesteuert wird, die einen Ein/Aus-Rastschalter (18)
aufweist, der mit einem Und-Glied (19) verbunden ist,
dessen anderer Eingang mit einem den Druck in der
Druckleitung (3) messenden Druckaufnehmer (8) verbunden
ist und dessen Ausgang mit einer selbsthaltenden
Speicherstufe (20) verbunden ist, deren zweiter Eingang
mit einer Ein-Taste (21) verbunden ist, und dessen
Ausgang mit dem Elektromagnet (17) verbunden ist, so
daß der Elektromagnet nur bei Betätigung der Ein-Taste
(21) und bei Unterschreiten des Mindestdrucks Pmin am
Druckaufnehmer (8) einschaltbar ist.
5. Steuersystem nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuereinheit (10) einschließlich des Steuergerätes
(16) über einen Spannungsversorgungsschalter (13) mit
der Betriebsspannung verbunden ist.
6. Steuersystem nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
hinter dem Spannungsversorgungsschalter (13) eine Not-
Aus-Taste (14) geschaltet ist, die im Aus-Zustand
(Ruhelage) die Steuereinheit (10) mit dem Spannungsver
sorgungsschalter (13) verbindet.
7. Steuersystem nach den Ansprüchen 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die selbsthaltende Speicherstufe (20) einen Reset-
Eingang aufweist, der mit dem Ausgang eines Oder-
Gliedes (25) verbunden ist, und das Oder-Glied vier
Eingänge aufweist, von denen der erste mit dem Span
nungsversorgungsschalter (13), der zweite mit der Not-
Aus-Taste (14), der dritte mit dem Ein-Aus-Rastschalter
(18) und der vierte mit dem Funktions-Schalter für
"nicht definiertes Hobeln" verbunden ist.
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