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Die Erfindung betrifft eine Ventileinrichtung,
- – mit wenigstens einem Speisekanal, über den Druckfluid zuführbar ist,
- – wobei der Speisekanal über eine Sicherheitsventilschaltung mit zwei Arbeitsausgängen verbunden ist, die jeweils mit einem Arbeitsanschluss eines fluidischen Antriebs koppelbar sind, wobei an einem der Arbeitsausgänge Druckfluid ansteht, während der andere Arbeitsausgang entlüftet ist,
- – wobei die Sicherheitsventilschaltung ein über ein erstes Vorsteuerventil angesteuertes erstes Hauptventil und ein über ein zweites Vorsteuerventil angesteuertes zweites Hauptventil aufweist und die Ventile derart miteinander verschaltet sind, dass bei gleichzeitiger Ansteuerung der Hauptventile mittels der zugeordneten Vorsteuerventile ein Schaltvorgang der Hauptventile von einer Grundstellung in eine Arbeitsstellung stattfindet, wodurch der zuvor ententlüftete Arbeitsausgang mit Druckfluid versorgt wird, während der andere Arbeitsausgang entlüftet wird, und wobei Sicherheitsmittel vorgesehen sind, die verhindern, dass bei Betätigung nur eines sich in der Grundstellung befindlichen Hauptventils ein Lastwechsel mit Druckfluid an den Arbeitsausgängen stattfindet.
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Eine Ventileinrichtung dieser Art ist aus der
WO 03/004194 A1 bekannt, wobei hier zwei in Reihe geschaltete Hauptventile vorgesehen sind, die einen fluidischen Antrieb, beispielsweise einen doppeltwirkenden Pneumatikzylinder, ansteuern. Die Hauptventile sind jeweils mit einer Rückholfeder versehen, die die Ventile in ihre Grundstellung zurückstellen, falls über die den Hauptventilen zugeordneten Vorsteuerventile kein Steuerfluid zu den Hauptventilen gelangt. Beim Anwendungsfall doppeltwirkender Pneumatikzylinder ist in der Grundstellung der Hauptventile eine der Kolbenkammern mit Druckluft beaufschlagt, während die andere Kolbenkammer entlüftet ist. Zum Beaufschlagen der anderen Kolbenkammer müssen beide Hauptventile jeweils in ihre Arbeitsstellung schalten. Die Hauptventile betätigen jeweils ein Paar Schalter, die über externe Relais eine Bestromung der elektrisch betätigten Vorsteuerventile ermöglichen. Eine Bestromung erfolgt nur, wenn beide Hauptventile in ihrer Grundstellung und die Schalter geschlossen sind. Tritt beim Rückstellen der Hauptventile ein Fehler auf, indem eines der Hauptventile nicht zurückgestellt wird, so bleibt der Stromkreis unterbrochen, wodurch eine neuerliche Betätigung nicht möglich ist.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ventileinrichtung der eingangs erwähnten Art zu schaffen, mit einer Sicherheitsventilschaltung, die einfach und störunanfällig aufgebaut ist, insbesondere ohne elektrische Sensorabfrage bzw. Relais auskommt.
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Diese Aufgabe wird durch eine Ventileinrichtung mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1 gelöst. Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen dargestellt.
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Die erfindungsgemäße Ventileinrichtung zeichnet sich dadurch aus, dass die Sicherheitsmittel ein dem ersten Vorsteuerventil vorgeschaltetes erstes Wechselventil und ein dem zweiten Vorsteuerventil vorgeschaltetes zweites Wechselventil aufweisen, wobei die Wechselventile jeweils zwei wahlweise absperrbare Eingänge und einen mit dem zugeordneten Vorsteuerventil gekoppelten Ausgang aufweisen, wobei in der Grundstellung der Hauptventile eine Zuführung von Steuerfluid über die jeweils ersten Eingänge der Wechselventile erfolgt und bei gleichzeitigem Schalten der Hauptventile eine Zuführung von Steuerfluid über die jeweils zweiten Eingänge erfolgt, während bei Ansteuerung nur eines in der Grundstellung befindlichen Hauptventils das dem betätigten Hauptventil zugeordnete Wechselventil Steuerfluid über den jeweils ersten Eingang durchlässt, während beide Eingänge des jeweils anderen Wechselventils von der Zufuhr von Steuerfluid abgekoppelt sind, wodurch ein Lastwechsel von Fluid an den Arbeitsausgängen verhindert ist.
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Die Ventileinrichtung kommt also ohne elektrische Sensorabfrage beziehungsweise Relais aus, was die gesamte Anordnung störunanfällig macht. Für die Überwachung der Ventile werden nur zwei ODER-Glieder in Form der Wechselventile benötigt, es ist also keine Elektronik zur Überwachung notwendig. Der Leistungsteil läuft komplett über die Ventile, es sind keine Logik-Ventile dazwischengeschaltet. Ferner ist es möglich, normale Serienventile zu verwenden, da die Sicherheitsventilfunktion daran angebaut werden kann. Es werden also keine Sonderventile benötigt.
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Als Druckfluid im Sinne der Anmeldung wird insbesondere Druckluft verstanden. Es ist jedoch auch möglich, andere gasförmige oder hydraulische Medien einzusetzen. Unter Entlüftung beziehungsweise Entlüften im Sinne der Anmeldung wird daher auch die Druckentlastung von anderen gasförmigen oder hydraulischen Medien verstanden.
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In besonders bevorzugter Weise ist das erste Hauptventil als 5/2-Wegeventil ausgebildet, mit einem ersten Eingang, der mit dem Speisekanal, und einem zweiten Eingang, der mit einem Ausgang des zweiten Hauptventils verbunden ist, sowie mit einem ersten Ausgang, der mit einem ersten der Arbeitsausgänge und mit dem ersten Eingang des zweiten Wechselventils, und einem zweiten Ausgang, der mit einem zweiten der Arbeitsausgänge und mit dem zweiten Eingang des ersten Wechselventils verbunden ist, und wobei ein mit einem Entlüftungskanal gekoppelter Entlüftungsabgang vorgesehen ist.
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Besonders bevorzugt ist das zweite Hauptventil als 5/2-Wegeventil ausgebildet, mit einem ersten und einem zweiten Eingang, die jeweils mit dem Speisekanal verbunden sind, und mit einem ersten Ausgang, der mit dem ersten Eingang des ersten Wechselventils verbunden ist, und einem zweiten Ausgang, der mit dem zweiten Eingang des ersten Hauptventils und mit dem zweiten Eingang des zweiten Wechselventils verbunden ist, und wobei ein mit einem Entlüftungskanal gekoppelter Entlüftungsabgang vorgesehen ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung weist das erste Vorsteuerventil einen Eingang, der mit dem Ausgang des ersten Wechselventils, und einen Entlüftungsabgang auf, der mit einem Entlüftungskanal verbunden ist.
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Bei einer Weiterbildung der Erfindung besitzt das zweite Vorsteuerventil einen Eingang, der mit dem Ausgang des zweiten Wechselventils, und einen Entlüftungsabgang, der mit einem Entlüftungskanal verbunden ist.
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In bevorzugter Weise sind die beiden Vorsteuerventile elektrisch betätigt. Sie können jeweils in denselben Vorsteuerentlüftungskanal entlüftbar sein, der bevorzugterweise separat vom Entlüftungskanal der Hauptventile ausgebildet ist. Dadurch wird verhindert, dass beim Entlüften eines der beiden Hauptventile in unerwünschter Weise Druckfluid zu den Vorsteuerventilen gelangen kann.
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Ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im Folgenden näher erläutert. In der Zeichnung zeigen:
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1 die Sicherheitsventilschaltung samt druckbeaufschlagter Stränge (fette Linien) eines bevorzugten Ausführungsbeispiels der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung in Grundstellung der Hauptventile,
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2 die Sicherheitsventilschaltung gemäß 1 bei gleichzeitig in Arbeitsstellung geschalteten Hauptventilen,
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3 die Ventilschaltung gemäß 1, wobei sich lediglich das erste Hauptventil in der Arbeitsstellung befindet, während das zweite Hauptventil in der Grundstellung ist und
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4 die Sicherheitsventilschaltung von 1, wobei sich das zweite Hauptventil in der Arbeitsstellung befindet, während das erste Hauptventil in der Grundstellung ist.
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Die 1 bis 4 zeigen ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel der erfindungsgemäßen Ventileinrichtung 11. Die Ventileinrichtung besitzt eine Grundplatte (nicht dargestellt), in der sich wenigstens ein Speisekanal 12 zur Zuführung von Druckfluid, insbesondere Druckluft, befindet. Ferner befindet sich in der Grundplatte ein Entlüftungskanal 13 zur Entlüftung eines ersten Hauptventils HV1 und eines zweiten Hauptventils HV2. Schließlich befindet sich noch ein Vorsteuerentlüftungskanal 14 in der Grundplatte, der ein erstes Vorsteuerventil V1 und ein zweites Vorsteuerventil V2 entlüftet. Entlüftungskanal 13 und Vorsteuerentlüftungskanal 14 sind als separate Kanäle ausgebildet, wodurch verhindert wird, dass beim Entlüften der Hauptventile HV1, HV2 Druckluft zu den Vorsteuerventilen V1, V2 gelangt und möglicherweise dort einen Schaltvorgang der Hauptventile HV1, HV2 auslöst.
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An die Grundplatte sind mittels Höhenverkettung die beiden Hauptventile HV1, HV2 angesetzt, denen jeweils ein Vorsteuerventil V1, V2 zugeordnet ist. Die beiden Vorsteuerventile V1, V2 sind elektrisch betätigt, wobei zur elektrischen Versorgung ein ebenfalls auf die Grundplatte aufzusetzendes elektrisches Versorgungsmodul vorgesehen sein kann.
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Zwischen den beiden Hauptventilen HV1, HV2 und der Grundplatte befindet sich eine Zwischenplatte (nicht dargestellt), mit der die nachfolgend detailliert beschriebene Sicherheitsventilschaltung realisiert ist.
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Solche Sicherheitsventilschaltungen werden beispielsweise für Pressensteuerungen an Pressen eingesetzt. Dadurch wird erreicht, dass ein Pressvorgang der Presse lediglich dann durchgeführt wird, wenn der Bediener mit beiden Händen gleichzeitig die Hauptventile ansteuert und diese gleichzeitig in ihre Arbeitsstellung schalten, beispielsweise durch gleichzeitiges Drücken eines Betätigungsknopfes. Dadurch wird ausgeschlossen, dass sich beim Pressvorgang ein Arm des Benutzers in der Presse befindet, was zu schweren Verletzungen führen könnte. Es ist jedoch auch eine Vielzahl anderer Anwendungsgebiete solcher Sicherheitsventilschaltungen denkbar.
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Der Speisekanal 12 ist über die Sicherheitsventilschaltung mit zwei Arbeitsausgängen A1, A2 verbunden, die jeweils mit einem Arbeitsanschluss eines fluidischen Antriebs koppelbar sind, wobei an einem der Arbeitsausgänge Druckluft ansteht, während der andere Arbeitsausgang A1, A2 entlüftet ist. Als fluidischer Antrieb ist beispielhaft ein doppeltwirkender pneumatischer Arbeitszylinder 15 dargestellt, mit einem Zylindergehäuse 16, in dem ein Arbeitskolben 17 linear beweglich geführt ist. Der Arbeitskolben 17 unterteilt das Zylindergehäuse 16 in zwei Kolbenkammern, von denen eine erste Kolbenkammer 18 mit dem ersten Arbeitsausgang A1 und die andere Kolbenkammer 19 mit dem zweiten Arbeitsausgang A2 gekoppelt ist.
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Es sind Sicherheitsmittel in Form von Wechselventilen WV1, WV2 vorgesehen, die verhindern, dass bei Betätigung nur eines sich in der Grundstellung befindlichen Hauptventils HV1, HV2 (1) ein Lastwechsel mit Druckfluid an den Arbeitsausgängen A1, A2 stattfindet.
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Das erste Hauptventil HV1 ist als 5/2-Wegeventil ausgebildet, das eine Rückstellfeder 20 aufweist, mit der das erste Hauptventil HV1 in einer Grundstellung gehalten ist, falls vom zugeordneten Vorsteuerventil V1 keine Vorsteuerluft zur Verstellung des Ventilschiebers entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 20 zur Verfügung gestellt wird. Das erste Hauptventil besitzt einen ersten Eingang E1-1, der mit dem Speisekanal 12, und einen zweiten Eingang E1-2, der mit einem Ausgang A2-2 des zweiten Hauptventils HV2 verbunden ist. Ferner sind ein erster Ausgang A1-1, der mit einem ersten der Arbeitsausgänge A1 und mit dem ersten Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E1 und ein zweiter Ausgang A1-2, der mit einem zweiten der Arbeitsausgänge A2 und mit dem zweiten Eingang des ersten Wechselventils WV1-E2 verbunden ist, vorgesehen. Schließlich ist ein mit dem Entlüftungskanal 13 gekoppelter Entlüftungsabgang R1 vorgesehen.
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Das zweite Hauptventil HV2 ist ebenfalls als 5/2-Wegeventil ausgebildet, wobei hier ebenfalls eine Rückstellfeder 20 vorgesehen ist, die das zweite Hauptventil HV2 in der Grundstellung hält, falls vom zugeordneten zweiten Vorsteuerventil V2 keine Vorsteuerluft zur Betätigung des Ventilschiebers entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 20 eingeleitet wird. Das zweite Hauptventil HV2 hat einen ersten und einen zweiten Eingang E2-1, E2-2, die jeweils mit dem Speisekanal 12 verbunden sind. Ferner sind ein erster Ausgang A2-1, der mit dem ersten Eingang des ersten Wechselventils WV1-E1, und ein zweiter Ausgang A2-2, der mit dem zweiten Eingang E1-2 des ersten Hauptventils HV1 und mit dem zweiten Eingang des zweiten Wechselventils WV2-B2 verbunden ist, vorgesehen. Ferner ist ein mit dem Entlüftungskanal 13 gekoppelter Entlüftungsabgang R2 vorgesehen. Das erste, elektrisch betätigte Vorsteuerventil V1 dient zur Ansteuerung des ersten Hauptventils HV1, wobei ein Eingang V1E des ersten Vorsteuerventils V1 mit dem Ausgang des ersten Wechselventils WV1-A verbunden ist, und ein Entlüftungsabgang V1R mit dem Vorsteuerentlüftungskanal 14 verbunden ist. Der Eingang V2E des zweiten Vorsteuerventils V2 ist mit dem Ausgang WV2-A des zweiten Wechselventils WV2 verbunden. Ferner ist ein Entlüftungsabgang V2R vorgesehen, der mit dem Vorsteuerentlüftungskanal 14 verbunden ist.
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1 zeigt eine Schaltstellung, in der die beiden Hauptventile HV1, HV2 jeweils in ihrer Grundstellung sind. Dabei gelangt Druckluft über den Speisekanal 12 an den ersten Eingang E1-1 des ersten Hauptventils HV1 und von dort über den ersten Ausgang A1-1 zum ersten Arbeitsausgang A1 und von dort in die erste Arbeitskammer 18 des Arbeitszylinders 15. Die erste Arbeitskammer 18 ist folglich mit Druckluft beaufschlagt. Insbesondere ist die mit dem Arbeitskolben 17 verbundene Kolbenstange 21 eingefahren. Die zweite Arbeitskammer 19 des Arbeitszylinders wird über den zweiten Arbeitsausgang A2, den zweiten Eingang des ersten Hauptventils E2-1 und den Entlüftungsabgang R1 in den Entlüftungskanal 13 entlüftet. Ferner gelangt Druckluft vom Strang zwischen dem ersten Eingang E1-1 des ersten Hauptventils HV1 und dem ersten Arbeitsausgang A1 an den ersten Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E1 und von dort zum Eingang des zweiten Vorsteuerventils V2E. Am zweiten Vorsteuerventil steht also Vorsteuerluft an.
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Gleichzeitig gelangt Druckluft über den Speisekanal 12 zum ersten Eingang des zweiten Hauptventils E2-1 und von dort über den ersten Ausgang des zweiten Hauptventils A2-1 zum ersten Eingang des ersten Wechselventils WV1-E1. Von dort gelangt Druckluft über den Ausgang des ersten Wechselventils WV1-A zum Eingang des ersten Vorsteuerventils V1E. Somit steht auch am ersten Vorsteuerventil V1 Vorsteuerluft an.
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2 zeigt eine Schaltstellung, bei der beide Hauptventile HV1, HV2 gleichzeitig in ihre Arbeitsstellung geschaltet haben. Aus Platzgründen sind hier die jeweiligen beiden Schaltstellungen der beiden Hauptventile HV1, HV2 miteinander vertauscht, anstatt das Umschalten mit einer Verlagerung des Schaltbildes nach rechts darzustellen.
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In der in 2 dargestellten Schaltstellung ist die Zufuhr von Druckluft über den ersten Eingang des ersten Hauptventils E1-1 gesperrt. Ebenfalls gesperrt ist die Zufuhr von Druckluft über den ersten Eingang des zweiten Hauptventils E2-1. Dagegen ist der Speisekanal 12 mit dem zweiten Eingang des zweiten Hauptventils E2-2 verbunden, sodass hier Druckluft über den zweiten Ausgang des zweiten Hauptventils A2-2 zum zweiten Eingang des ersten Hauptventils E1-2, über den zweiten Ausgang des ersten Hauptventils A1-2 zum zweiten Arbeitsausgang A2 und von dort in die zweite Arbeitskammer 19 des Arbeitszylinders 15 gelangt. Gleichzeitig gelangt Druckluft über den zweiten Ausgang des zweiten Hauptventils A2-2 zum zweiten Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E2 und von dort über den Ausgang des zweiten Wechselventils WV2-A zum Eingang des zweiten Vorsteuerventils V2E. Der erste Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E1 ist also in dieser Schaltstellung mittels eines Sperrglieds 22 verschlossen. Dem zweiten Vorsteuerventil V2 wird somit über den Strang zweiter Ausgang des zweiten Hauptventils A2-2 und zweiter Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E2 Vorsteuerluft zugeführt, die zum zweiten Hauptventil HV2 strömt und dort dafür sorgt, dass dieses entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 20 in der Arbeitsstellung verbleibt.
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Gleichzeitig wird auch das erste Vorsteuerventil V1 mit Vorsteuerluft versorgt. Hier ist nämlich ein Abzweig vom Strang zweiter Ausgang des ersten Hauptventils A1-2 und zweiter Arbeitsausgang A2 vorgesehen, sodass Druckluft über den zweiten Eingang des ersten Wechselventils WV1-E2, den Ausgang des ersten Wechselventils WV1-A und den Eingang des ersten Vorsteuerventils V1E zum ersten Vorsteuerventil V1 gelangt. Auch hier ist der erste Eingang des ersten Wechselventils WV1-E1 mittels des Sperrglieds 22 versperrt. Die Vorsteuerluft sorgt dafür, dass das erste Hauptventil HV1 entgegen der Federkraft der Rückstellfeder 20 in seiner in 2 gezeigten Arbeitsstellung verbleibt.
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Mit dem Umschalten der beiden Hauptventile HV1, HV2 wird gleichzeitig auch die erste Arbeitskammer 18 entlüftet, und zwar über den Strang erster Arbeitsausgang A1 und erster Ausgang des ersten Hauptventils A1-1 und den Entlüftungsabgang R1 in den Entlüftungskanal 13. Die Kolbenstange 21 des Arbeitszylinders 15 wird beim gleichzeitigen Umschalten der beiden Hauptventile HV1, HV2 veranlasst auszufahren.
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3 zeigt eine Schaltstellung, bei der das erste Hauptventil HV1 in seiner Arbeitsstellung ist, während das zweite Hauptventil die Grundstellung einnimmt. Diese Situation kann auftreten, wenn lediglich das erste Hauptventil HV1 in die Arbeitsstellung geschaltet wird und das zweite Hauptventil nicht. Alternativ ist es möglich, dass eine solche Situation auftritt, dass beide Hauptventile HV1, HV2 gleichzeitig in ihre Arbeitsstellung geschaltet haben, jedoch hier lediglich das zweite Hauptventil HV2 zurück in die Grundstellung geschaltet wurde.
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Es ist wiederum zu erkennen, dass der erste Eingang des ersten Hauptventils E1-1 gesperrt ist, da sich das erste Hauptventil HV1 in der Arbeitsstellung befindet. Gleichzeitig gelangt jedoch Druckluft über den Speisekanal 12 zum ersten Eingang des zweiten Hauptventils E2-1, da dieses sich in der Grundstellung befindet. Mithin gelangt also Druckluft über den ersten Ausgang des zweiten Hauptventils A2-1 zum ersten Eingang des ersten Wechselventils W1-E1, über den Ausgang des ersten Wechselventils WV1-A zum Eingang des ersten Vorsteuerventils V1E. Das erste Vorsteuerventil V1 wird also mit Vorsteuerluft versorgt und sorgt seinerseits dafür, dass das erste Hauptventil HV1 in seiner Arbeitsstellung verbleibt. In 3 ist weiter zu erkennen, dass der zweite Eingang des zweiten Hauptventils E2-2, über den beim Schalten der Hauptventile HV1, HV2 in die Arbeitsstellung eine Druckluftversorgung der zweiten Arbeitskammer 18 des Arbeitszylinders 15 erfolgen würde, ebenfalls gesperrt ist, da sich das zweite Hauptventil HV2 in der Grundstellung befindet. Es steht also weder am ersten Arbeitsausgang A1 noch am zweiten Arbeitsausgang A2 Druckluft an. Im Gegenteil, die erste Arbeitskammer 18 wird über den Strang erster Arbeitsausgang A1, erster Ausgang des ersten Hauptventils A1-1 und Entlüftungsabgang R1 in den Entlüftungskanal 13 entlüftet. Ferner wird die zweite Arbeitskammer 19 über den Strang zweiter Arbeitsausgang A2, zweiter Ausgang des ersten Hauptventils A1-2, zweiter Eingang des ersten Hauptventils E1-2, zweiter Ausgang des zweiten Hauptventils A2-2 und Entlüftungsabgang R2 ebenfalls in den Entlüftungskanal 13 entlüftet. Ferner steht auch am zweiten Vorsteuerventil keine Vorsteuerluft an, da dieser Strang über den Ausgang des zweiten Wechselventils WV2-A, den zweiten Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E2, den zweiten Ausgang des zweiten Hauptventils A2-2 und den Entlüftungsabgang R2 ebenfalls entlüftet wird. Es ist also festzustellen, dass das erste Hauptventil HV1 dem zweiten Hauptventil HV2 die Vorsteuerluft absperrt.
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Es ist also unmöglich, die Kolbenstange 21 des Arbeitszylinders 15 auszufahren, indem zunächst das erste Hauptventil HV1 in seine Arbeitsstellung geschaltet wird und danach zeitversetzt das zweite Hauptventil HV2. Sobald das erste Hauptventil HV1 nämlich in die Arbeitsstellung geschaltet hat, wird die Vorsteuerluft für das zweite Hauptventil HV2 abgesperrt. Dies erhöht die Sicherheit. Ebenfalls ist es nicht möglich, bei ausgefahrener Kolbenstange 21 ein Wiedereinfahren zu erzielen, wenn lediglich das zweite Hauptventil zurück in die Grundstellung geschaltet wird. Es wird nämlich keine der Arbeitskammern 18, 19 mit Druckluft versorgt.
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Die Sicherheitsventilschaltung bietet ferner die Möglichkeit, Fehler zu detektieren, nämlich dann, wenn die beiden Hauptventile HV1, HV2 gleichzeitig in die Arbeitsstellung geschaltet werden, die Kolbenstange 21 des Arbeitszylinders 15 jedoch nicht ausfährt. Dann ist klar, dass eines der Hauptventile HV1, HV2 nicht geschaltet hat. Auch bei ausgefahrener Kolbenstange ist eine Fehlerdetektion möglich, dann nämlich, wenn bei gleichzeitigem Umschalten der beiden Hauptventile HV1, HV2 von der Arbeitsstellung in die Grundstellung die Kolbenstange ausgefahren bleibt. Dies ist ein Anzeichen dafür, dass das erste Hauptventil HV1 nicht mehr zurückgeschaltet hat.
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Schließlich ist in 4 eine Schaltstellung dargestellt, bei der das erste Hauptventil HV1 in der Grundstellung ist, während das zweite Hauptventil HV2 seine Arbeitsstellung einnimmt. Diese Situation kann eintreten, wenn lediglich das zweite Hauptventil HV2 in die Arbeitsstellung geschaltet wird, während das erste Hauptventil in der Grundstellung verbleibt. Ferner ist es möglich, dass, falls beide Hauptventile HV1, HV2 sich zuvor in der Arbeitsstellung befunden haben, lediglich das erste Hauptventil HV1 zurück in die Grundstellung geschaltet hat.
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Es ist zu erkennen, dass der Speisekanal mit dem ersten Eingang des ersten Hauptventils E1-1 verbunden ist, worüber der erste Arbeitsausgang A1 über den ersten Ausgang des ersten Hauptventils A1-1 mit Druckluft versorgt wird, worüber die erste Arbeitskammer 18 mit Druckluft beaufschlagt ist. Gleichzeitig gelangt Druckluft über den Speisekanal 12 und den zweiten Eingang des ersten Hauptventils E2-1 und den zweiten Ausgang des zweiten Hauptventils A2-2 zum zweiten Eingang des ersten Hauptventils E1-2, kann dort aber nicht weiter, da das erste Hauptventil HV1 in der Grundstellung ist. Das zweite Hauptventil HV2 wird vom Strang erster Ausgang des ersten Hauptventils A1-1 und erster Arbeitsausgang A1 über den ersten Eingang des zweiten Wechselventils WV2-E1, den Ausgang des Wechselventils WV2-A und den Eingang des zweiten Vorsteuerventils V2E mit Vorsteuerluft versorgt. Am zweiten Vorsteuerventil V2 steht also Vorsteuerluft an, die dafür sorgt, dass das zweite Hauptventil in seiner Arbeitsstellung verbleibt. Gleichzeitig wird jedoch die Versorgung des ersten Vorsteuerventils mit Vorsteuerluft durch das zweite Hauptventil abgesperrt. Ferner wird der Strang zum ersten Vorsteuerventil über den Ausgang des ersten Wechselventils WV1-A, den zweiten Eingang des ersten Wechselventils WV1-E2, den zweiten Ausgang des ersten Hauptventils A1-2 und den Entlüftungsabgang R1 in den Entlüftungskanal 14 entlüftet. Auch die zweite Arbeitskammer 19 des Arbeitszylinders 15 wird über den zweiten Ausgang des ersten Hauptventils A1-2 und den Entlüftungsabgang R1 in den Entlüftungskanal 13 entlüftet.
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Es ist also unmöglich, ein Ausfahren der Kolbenstange 21 des Arbeitskolbens zu bewirken, falls zunächst nur das zweite Hauptventil HV2 in die Arbeitsstellung geschaltet wird. Die erste Arbeitskammer 18 bleibt nämlich über das erste Hauptventil HV1 mit Druckluft versorgt.
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Es wird also wiederum deutlich, dass mit einer derartigen Sicherheitsventilschaltung eine Fehlerdetektion möglich ist. Werden nämlich beide Hauptventile HV1, HV2 gleichzeitig in ihre Arbeitsstellung geschaltet und fährt die Kolbenstange 21 nicht aus, so ist dies ein Indiz für einen Fehler, der gemäß 4 im Nichtschalten des ersten Hauptventils HV1 liegt. Auch bei ausgefahrener Kolbenstange 21 ist eine Fehlerdetektion möglich. Werden dann nämlich beide Hauptventile von ihrer Arbeitsstellung in die Grundstellung zurückgeschaltet, findet zwar zunächst ein Einfahren der Kolbenstange 21 statt, auch wenn das zweite Hauptventil HV2 nicht zurückschaltet, dieser Fehler kann jedoch beim nächsten Zyklus detektiert werden, da ja dann das zweite Hauptventil in der Arbeitsstellung ist, wodurch ein Wiederausfahren der Kolbenstange verhindert ist.