DE4019182A1 - Verfahren zum impraegnieren von gewebeproben in paraffin - Google Patents
Verfahren zum impraegnieren von gewebeproben in paraffinInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Imprägnieren
bzw. Durchtränken von Gewebeproben mit Paraffin gemäß
Oberbegriff Patentanspruch 1.
Verfahren dieser Art sind bekannt und werden im industriel
len, insbes. aber auch im medizinischen Bereich dazu verwen
det, um Gewebeproben nach ihrer Fixierung, Entwässerung und
Durchtränkung mit Paraffin in Paraffinblöcke einzubetten und
auf diese Weise für eine anschließende mikroskopische
Untersuchung (Histologie) vorzubereiten. Von den in Paraffin
blöcken eingebettenen Gewebeproben können dann feinste
Schnitte hergestellt und unter einem Mikroskop untersucht
werden. Unter "Gewebeproben" sind im Sinne der Erfindung
Gewebeproben ganz allgemein, d.h. menschliche, tierische oder
pflanzliche Gewebeproben zu verstehen.
Bei einem bekannten Verfahren (DE-OS 80 47 417) werden die
Gewebeproben, welche mit einem geeigneten Fixiermitttel (z.B.
Isopropyl-Alkohol) fixiert und anschließend über Isopropyl-
Alkohol (Isopropanol) entwässert wurden, ohne die Verwendung
eines Zwischenmediums (z.B. Xylol) mit Paraffin imprägniert
und anschließend auch in Paraffin eingebettet. Das Imprägnie
ren im Paraffin erfolgte dabei bei Umgebungsdruck und bei
einer Betriebstemperatur etwas höher als der Schmelzpunkt des
Paraffin bei Umgebungstemperatur liegt. Bei den üblicherweise
verwendeten Paraffinen, und insbes. auch bei den mit Kunst
stoff veredelten Paraffinen liegt dieser Schmelzpunkt etwa
zwischen 50 und 58°C. Für das Tränken der Gewebeproben sind
diese in dem flüssigen Paraffin ein- bzw. untergetaucht, d.h.
von dem flüssigen Paraffin umgeben, wobei der Austausch des
im Gewebe der Gewebeproben enthaltenen Isopropyl-Alkohols
gegen Paraffin durch Lösen des Isopropyl-Alkohols im Paraffin
erfolgt, und zwar derart, daß im Laufe der Behandlungs- bzw.
Imprägnationszeit auch im Gewebe der Gewebeproben die
Konzentration des Paraffins in der "Isopropyl-Alkohol-
Paraffin-Lösung" zunimmt. Bei diesem bekannten Verfahren ist
es nicht, oder nur über eine sehr lange Imprägnationszeit
möglich, den Isopropyl-Alkohol im Gewebe der Gewebeproben
vollständig bzw. in dem für die Qualität der Paraffin-Einbet
tung und damit auch für die Qualität der Gewebeschnitte
erforderlichen Maße durch Paraffin zu ersetzen.
Neben langen Imprägnationszeiten ist es bei dem bekannten
Verfahren u.a. auch nachteilig, daß eine erhebliche Ver
schmutzung des Paraffins durch Isopropyl-Alkohol erfolgt, was
entweder zusätzliche, aufwendige Maßnahmen für die Reinigung
des Paraffins oder aber (wegen des erforderlichen Paraffin
austausches) einen erhöhten Verbrauch an Paraffin bedeutet.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren zum Imprägnieren
bzw. Durchtränken von Gewebeproben mit Paraffin aufzuzeigen,
welches die vorgenannten Nachteile vermeidet und u.a. ein
schnelles und wirtschaftliches Imprägnieren und auch Ein
betten von Gewebeproben in Paraffin ermöglicht.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist ein Verfahren erfindungsgemäß
entsprechend dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1
ausgebildet.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat gegenüber bekannten
Verfahren u.a. den Vorteil, daß wesentlich kürzere Impräg
nations-Zeiten erreichbar sind, d.h. beispielsweise bei
Gewebeproben kleinerer Dicke Imprägnationszeiten, die in der
Größenordnung von 20-30 Minuten liegt, so daß mit dem
erfindungsgemäßen Verfahren "Paraffin-Schnellschnitte"
möglich sind, die beispielsweise noch während einer laufenden
Operation eine mikroskopische Untersuchung und Diagnostik
einer Gewebeprobe und damit aufgrund dieser Untersuchung
während der Operation entsprechende operative Schritte
ermöglichen. Das erfindungsgemäße Verfahren hat weiterhin den
Vorteil, daß eine Verschmutzung des Paraffins mit Isopro
pyl-Alkohol und damit ein Austausch von Paraffin vermieden
werden, so daß sich das erfindungsgemäße Verfahren auch durch
eine hohe Wirtschaftlichkeit auszeichnet.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich durch die
Beaufschlagung des Arbeitsraumes mit dem Vakuum auch eine
Reduzierung der Betriebstemperatur unter die Schmelztem
peratur erreichen, die Paraffin bei Umgebungsdruck aufweist.
Hierdurch ist es möglich, Gewebeproben bei sehr niedrigen
Temperaturen mit Paraffin zu durchtränken, so daß auch
temperatur-flüchtige Stoffe in den Gewebeproben erhalten
bleiben und bei den nachfolgenden Untersuchungen nachgewiesen
werden können, deren Nachweis bei dem bekannten Verfahren
nicht möglich war.
Neben einer schnellen, optimalen Durchtränkung erschließt das
erfindungsgemäße Verfahren sowie auch neue Möglichkeiten für
die Diagnostik.
Beispielsweise werden dem erfindunsgemäßen Verfahren die
Betriebstemperatur, die Ultraschall-Behandlung sowie der
reduzierte Druck im Arbeitsraum, der beispielsweise in der
Größenordnung von 100 mbar liegt, über die gesamte Impräg
nationszeit konstant aufrechterhalten.
Die Verwendung des Isopropylalkohols hat auch den besonderen
Vorteil, daß dieser Alkohol zwar im evakuierten Arbeitsraum
durch Sieden aus der jeweiligen Gewebeprobe entweicht, dieses
Entweichen jedoch so langsam erfolgt, daß das Paraffin
genügend Zeit für ein Eindringen in die Gewebeprobe hat und
somit eine optimale Durchtränkung der Gewebeprobe mit
Paraffin erzielt wird, und zwar insbesondere auch bei solchen
Gewebeproben, wie beispielsweise Fettgeweben, bei denen das
Durchtränken mit Paraffin eine besonders sorgfältige Vor
gehensweise erfordert. Die optimale Durchtränkung wird noch
dadurch unterstützt, daß während des Durchtränkens bzw.
während der Dauer der Behandlung der Gewebeprobe der Druck
wenigstens einmal über den Druck des Vakuums erhöht und
anschließend wieder auf den Druck des Vakuums abgesenkt wird.
Die Erhöhung erfolgt dabei vorzugsweise auf Atmosphärendruck.
Die Gesamtzeit, während der ein erhöhter Druck vorliegt,
beträgt vorzugsweise 30-40% der Behandlungsdauer. Bei der
Druckänderung wird vorzugsweise die Einwirkung des Ultra
schalls auf das Gewebe aufrechterhalten.
Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteran
sprüche.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der Figur, die in
schematischer Darstellung und im Schnitt eine Imprägnier
kammer bzw. ein Arbeitsgefäß zeigt, näher erläutert.
In der Figur ist 1 ein Arbeitsgefäß, welches wannen- oder
topfartig mit einem geschlossenen Boden und einer geschlos
senen Umfangswand ausgebildet ist und mit seinem Innenraum 2
die Behandlungs- bzw. Imprägnierkammer für Gewebeproben 3
bildet, von denen jeweils eine Gewebeprobe 3 in einer
Kassette 4 angeordnet ist, wie sie üblicherweise bei Impräg
nieren bzw. Einbetten von Gewebeproben im Paraffin verwendet
werden. Jede Kassette 4 ist kästchenartig mit einem ver
schließbaren Deckel ausgeführt und sowohl an ihren Boden als
auch an dem Deckel siebartig ausgebildet, so daß das in den
Innenraum 2 des Arbeitsgefäßes 1 eingebrachte Behandlungs
medium durch den siebartigen Boden bzw. den siebartigen
Deckel jeder Kassette 4 auf die in dieser angeordneten
Gewebeprobe 3 einwirken kann.
Das Arbeitsgefäß 1 ist zumindest teilweise von Mitteln 5
umschlossen, die eine Beheizung des Innenraumes 2 derart
ermöglichen, daß die Temperatur dieses Innenraumes 2 und
damit auch eines dort eingebrachten Behandlungsmediums auf
einer vorgegebenen bzw. eingestellten Temperatur möglichst
konstant gehalten wird. Die Mittel 15 beispielsweise ein
Wasserbad, welches mit einer entsprechenden, regelbaren
Heizeinrichtung beheizt wird, oder aber bevorzugt ein
temperaturgeregelter Raum, d.h. ein Raum, der von einer
Luftströmung mit geregelter Temperatur durchströmt wird und
somit auch eine Kühlung zuläßt.
Am Arbeitsgefäß 1 ist wenigstens ein Ultraschall-Erzeuger 6
vorgesehen, der als elektromechanischer Wandler ausgebildet
ist und von einem nicht dargestellten elektrischen Generator
mit einer im Ultraschallbereich liegenden Frequenz, d.h. mit
ener Frequenz beispielsweise im Bereich zwischen
35 und 50 KHz angesteuert wird und insbesondere das in den
Innenraum 2 eingebrachte Behandlungsmedium sowie vor allem
auch die dortigen Gewebeproben 3 mit einer entsprechenden
Ultraschall-Energie beaufschlagen. Die Leistung des Ultra
schall-Generators 6 liegt in der Größenordnung von
100 Watt oder mehreren 100 Watt, und zwar abhängig von der
Größe des Arbeitsgefäßes 1, und zwar beispielsweise zwischen
120 Watt bei einem kleineren Arbeitsgefäß und bei 1,2
Kilowatt bei einem größeren Arbeitsgefäß.
An der Oberseite ist das dort an sich offene Arbeitsgefäß 1
durch einen Deckel 7 luft- und vakuumdicht verschließbar.
Ebenso wie das Arbeitsgefäß 1 kann auch dieser Deckel 7 die
unterschiedlichsten Ausbildungen aufweisen, wie sie dem
Fachmann an sich bekannt sind.
Das Einbringen des jeweiligen Behandlungsmediums in den
Innenraum erfolgt bis zu einer Füllhöhe F in der Form, daß im
Innenraum 2 über dem Spiegel 8 des Behandlungsmediums, und
zwar zwischen diesen Spiegel und dem Deckel 7 ein Luftraum
verbleibt. Im Bereich d;eses Luftraumes ist in genügendem
Abstand vom Spiegel 8 ein Anschluß 9 vorgesehen, der über
eine Leitung 10 mit einem Waschtank oder Filter 11 ständig
verbunden bzw. verbindbar ist. Der Ausgang des Filters 11 ist
an eine Vakuumpumpe 12 angeschlossen.
Bei der dargestellten Ausführungsform ist das Arbeitsgefäß 1
das Reaktionsgefäß eines sogenannten Einkammer-Einbetters
(Einkammersystem), d.h. die gesamte Vorbehandlung der
Gewebeproben 3 und deren Durchtränkung in Paraffin erfolgt
ausschließlich in dem Arbeitsgefäß 1. Hierfür sind diesem
Arbeitsgefäß Tanks 13 bis 17 zugeordnet, in denen die
verschiedenen Behandlungsmedien auf einer jeweils vorgege
benen Temperatur bereitgehalten werden, und zwar im Tank 13
eine Fixierflüssigkeit (z.B. Isopropyl-Alkohol) zum Fixieren
der Gewebeproben 3 (beispielsweise bei einer Temperatur von
40°C), im Tank 14 70%iger Isopropyl-Alkohol, in den Tanks
15 und 16 jeweils 100%iger Isopropyl-Alkohol und im Tank 17
flüssiges Paraffin, wobei die Tanks 14 bis 17 etwa auf
gleicher Temperatur gehalten sind, und zwar auf einer
Temperatur von z.B. ca. 58°C, die bei dieser Ausführung der
Betriebstemperatur entspricht und für den flüssigen Zustand
des Paraffins im Tank 17 erforderlich ist. Die Temperatur der
Tanks 14-17 liegt auf jeden Fall wesentlich niedriger als
der Siedepunkt (ca. 82,8°C) des Isopropyl-Alkohols (Isopro
panol) bei Normal- bzw. Atmosphärendruck.
Durch ein entsprechendes, nicht dargestelltes Verbindungs
leitungssystem sowie Pump- und/oder Ventilsystem ist es
möglich, die einzelnen, in den Tanks 18 bis 17 bereitstehen
den Behandlungsmedien jeweils in den Innenraum 2 des Arbeits
gefäßes einzubringen und aus diesem Innenraum 2 wieder in den
zugehörigen Tank 13-17 abzulassen.
Für das Durchtränken der Gewebeproben 8 mit dem Paraffin aus
dem Tank 17 erfolgt zunächst eine Fixierung und Entwässerung
dieser Gewebeproben, worauf anschließend ohne ein zwischen
medium das Imprägnieren bzw. Durchtränken mit Paraffin
durchgeführt werden kann. Im einzelnen werden nach dem
Einbringen der die Gewebeproben 3 aufweisenden Kassetten 8 in
den Innenraum 2 und nach dem Verschließen dieses Innenraumes
durch den Deckel 7 folgende Verfahrensschritte durchgeführt.
Zunächst wird aus dem Tank 13 das Fixiermittel, welches
beispielsweise ebenfalls Isopropyl-Alkohol oder aber ein
anderes, geeignetes Fixiermittel ist, in den Innenraum 2
eingebracht, und zwar bis zu der vorgegebenen Füllhöhe F.
Durch die Ultraschall-Energie des Ultraschall-Erzeugers 6
erhöht sich die Temperatur des Fixiermittels auf die Be
triebstemperatur, die beispielsweise in der Größenordnung von
58°C liegt. Nach dem Fixieren der Gewebeproben 3 wird das
Fixiermittel wieder in den Tank 13 abgelassen.
Anschließend wird der Innenraum 2 aus dem Tank 14 mit
Isopropyl-Alkohol gefüllt, und zwar wiederum bis zur Füllhöhe
F. Dieser Isopropyl-Alkohol weist durch die Temperatur, auf
der die Tanks 14-17 gehalten werden, bereits die Betriebs
temperatur auf. Zur Förderung der mit dieser Füllung aus
70%igem Isopropyl-Alkohol durchgeführten Teilentwässerung
erfolgt wieder eine Beaufschlagung des Behandlungsmediums und
der Gewebeproben 3 mit Ultraschall. Nachdem die Teilentwäs
serung der Gewebeproben erreicht und auch das Fixiermittel
ausgewaschen ist, wird der 70%ige Isopropyl-Alkohol in den
Tank 14 zurückgeführt.
Mit dem 100%igen Isopropyl-Alkohol aus dem Tank 15 erfolgt
dann eine weitere Entwässerung und Entfettung der Gewebe
proben 3, und zwar wiederum bei einer Beaufschlagung mit
Ultraschall. Nach dem Rückführen dieser Füllung in den Tank
15 erfolgt schließlich durch entsprechende Füllung des
Innenraumes 2 mit dem Isopropyl-Alkohol aus dem Tank 16 das
endgültige Entwässern und Entfetten der Gewebeproben 3, und
zwar ebenfalls bei Ultraschall-Beaufschlagung.
Nach dem Rückführen dieser letzten Füllung aus Isopropyl-
Alkohol in den Tank 16 wird das Durchtränken der Gewebeproben
3 mit dem Paraffin eingeleitet. Hierfür wird flüssiges
Paraffin aus dem Tank 17 in den Innenraum 2 bis zur Füllhöhe
F eingebracht. Bei durch den Deckel 7 vakuumdicht verschlos
senem Arbeitsgefäß wird dann mittels der Vakuumpumpe 12 der
Druck im Innenraum 2 soweit abgesenkt, daß er etwa in der
Größenordnung von 100 mbar liegt, also im Innenraum 2 ein
Vakuum hoher Qualität erreicht und über die für das Tränken
der Gewebeproben benötigte Zeit aufrechterhalten wird, und
zwar bei gleichzeitiger Beaufschlagung des flüssigen Paraf
fins und der Gewebeproben 3 mit Ultraschall-Energie. Durch
die Absenkung des Druckes im Innenraum 2 des Arbeitsgefäßes
1, die (Absenkung) bevorzugt möglichst abrupt erfolgt, wird
bei Betriebstemperatur der Siedepunkt des Isopropyl-Alkohols
überschritten, so daß der, in den Gewebeproben noch vor
handene Isopropyl-Alkohol, dessen Siedetemperatur bei
Normaldruck bei ca. 82,8°C liegt, verdampft, aus den
Gewebeproben durch das diese Gewebeproben 3 umschließende
flüssige Paraffin austritt und über den Anschluß 9 abgeführt
wird. Der von dem verdampften Isopropyl-Alkohol in den
Gewebeproben 3 freigegebene Raum wird sofort mit flüssigem
Paraffin besetzt, und zwar ohne daß es zu einem Lösen von
Isopropyl-Alkohol in Paraffin kommt. Mit diesem Verfahren ist
es möglich, eine Paraffin-Einbettung bzw. -Durchtränkung von
Gewebeproben in sehr kurzer Zeit durchzuführen. Bei scheiben
förmigen Gewebeproben mit einer Dicke von etwa 2 mm sind
Imprägnationszeiten von nur 20 bis 30 Minuten erreichbar.
Auch bei Gewebeproben größerer Dicke, beispielsweise mit
einer Dicke zwischen 3-4 mm sind Imprägnationszeiten zu
erreichen, die lediglich im Bereich zwischen 1 und 1 1/2
Stunden liegen.
Die mit dem beschriebenen Verfahren mögliche Paraffin-Impräg
nation von Gewebeproben entspricht trotz der gegenüber
herkömmlichen Verfahren erzielten extremen Verkürzung der
Imprägnationszeiten höchsten Qualitätsansprüchen. Insbeson
dere ist es mit dem vorbeschriebenen Verfahren auch möglich,
lufthaltige Gewebe, z.B. Lungengewebe vollständig entlüftet,
d.h. ohne Einschluß von Luft in Paraffin zu imprägnieren, so
daß dann auch aus solchen Geweben optimale Schnitte für
mikroskopische Untersuchungen (Histologie) hergestellt werden
können.
Erklärbar sind die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
erzielbaren kurzen Imprägnationszeiten nur dadurch, daß durch
die Verdampfung des Isopropyl-Alkohols in Kombination mit der
Ultraschall-Behandlung in den Gewebeproben ein vorübergehen
der Unterdruck entsteht, der das Eindringen der relativ
großen Paraffinmoleküle in das Gewebe fördert. Entscheidend
ist hierbei auch, daß durch die Ultraschall-Beaufschlagung
das Verdampfen des Isopropyl-Alkohols sofort dann einsetzt,
wenn beim Absenken des Drucks im Innenraum 2 der Siedepunkt
des Isopropyl-Alkohols erreicht ist.
Die Betriebstemperatur, die Ultraschall-Beaufschlagung sowie
das Vakuum werden über die gesamte, jeweils benötigte
Imprägnationszeit aufrechterhalten.
Ein wesentlicher Vorteil des vorbeschriebenen Verfahrens
besteht auch noch darin, daß Isopropyl-Alkohol nicht in das
Paraffin gelangt, so daß nach dem Durchtränken der Gewebe
proben 3 das Paraffin aus dem Innenraum 2 wieder in den Tank
17 abgelassen werden kann. Im Gegensatz zu bekannten Ver
fahren sind somit auch kein weiterer Tank zur Aufnahme von
durch Isopropyl-Alkohol verunreinigtem Paraffin sowie auch
keine besondere Maßnahmen zur Paraffin-Rückgewinnung erfor
derlich.
Im Tank 17 muß lediglich das für die Paraffin-Imprägnation
der Gewebeproben 3 verbrauchte Paraffin ersetzt werden, womit
sich das beschriebene Verfahren auch durch eine hohe Wirt
schaftlichkeit auszeichnet.
Nach dem Durchtränken mit Paraffin werden die Gewebeproben 3
in üblicher Weise in einem Paraffinblock eingegossen.
Selbstverständlich ist das vorbeschriebene Verfahren nicht
nur in einem Einkammersystem, sondern auch in einem Mehr
kammersystem möglich, bei dem für die einzelnen Arbeitsgänge
mehrere Arbeitsstationen mit jeweils einer Kammer vorgesehen
sind und die Gewebeproben 3 bzw. die Kassetten 4 von Arbeits
station zu Arbeitsstation weitergereicht werden. An einer
dieser Arbeitsstationen erfolgt dann im Anschluß an eine
vorausgegangene Behandlung der Gewebeproben 3 mit Isopropyl-
Alkohol das Durchtränken der Gewebeproben 3 mit Paraffin in
der vorbeschriebenen Weise.
Claims (12)
1. Verfahren zum Imprägnieren von Gewebeproben mit Paraffin,
bei dem (Verfahren) die jeweilige Gewebeprobe mit einem
Fixiermittel fixiert, unter Verwendung von Alkohol
entwässert und anschließend in einem Arbeitsraum bei
einer vorgegebenen Betriebstemperatur durch Plazieren in
flüssigem Paraffin mit diesem durchtränkt wird, und zwar
nach einer vorausgehenden Behandlung in Isopropyl-Alko
hol, wobei die Betriebstemperatur niedriger ist als die
Siedetemperatur des Isopropyl-Alkohols bei Normal- bzw.
Atmosphärendruck, jedoch so gewählt ist, um das Paraffin
zumindest im Arbeitsraum im flüssigen Zustand zu halten,
dadurch gekennzeichnet, daß das Durchtränken der Gewebe
probe (3) in einem geschlossenen, evakuierten Arbeitsraum
(2) unter Einwirkung von Ultraschall auf die Gewebeprobe
(3) sowie auf das diese Gewebeprobe (3) umschließende
flüssige Paraffin erfolgt, und daß das Vakuum im Arbeits
raum (2) so gewählt ist, daß bei dem im Arbeitsraum (2)
herrschenden Druck der Siedepunkt des Isopropyl-Alkohols
gleich der Betriebstemperatur ist, vorzugsweise jedoch
unterhalb der Betriebstemperatur liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Ultraschall-Behandlung über die gesamte, für das
Imprägnieren der Gewebeprobe (3) benötigte Zeit konstant
aufrecht erhalten wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß über die gesamte, für das Imprägnieren benötigte
Imprägnationszeit die Betriebstemperatur und/oder der
Unterdruck im Arbeitsraum (2) konstant gehalten werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Gewebeprobe von 2 mm Dicke
eine Imprägnationszeit von etwa 20-30 Minuten gewählt
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch
gekennzeichnet, daß bei einer Gewebeprobe von etwa
3-4 mm Dicke eine Imprägnationszeit von 1-1,5 Stunden
gewählt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch
gekennzeichnet, daß die Betriebstemperatur im Bereich
zwischen etwa 52-60°C liegt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch
gekennzeichnet, daß die Ultraschall-Frequenz im Bereich
zwischen etwa 35-50 KHz liegt.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-7, gekennzeichnet
durch Verwendung einer Ultraschall-Leistung im Bereich
zwischen 120 und 1200 Watt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druck im Arbeitsraum (2) etwa
100 mbar beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennze;chnet, daß während des Durchtränkens bzw.
während der Dauer der Behandlung der Gewebeprobe (3) der
Druck im Arbeitsraum (2) wenigstens einmal über den
Vakuumdruck erhöht und anschließend wieder auf den
Vakuumdruck reduziert wird, wobei vorzugsweise die
Gesamtzeit der Behandlung der Gewebeprobe mit dem
erhöhten Druck etwa 30-40% der Behandlungsdauer
beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß
die Druckerhöhung auf Atmosphärendruck erfolgt.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Druckänderung bei Aufrechterhaltung der
Einwirkung des Ultraschalls auf die Gewebeprobe (3)
erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904019182 DE4019182A1 (de) | 1989-06-24 | 1990-06-15 | Verfahren zum impraegnieren von gewebeproben in paraffin |
Applications Claiming Priority (2)
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DE3920819 | 1989-06-24 | ||
DE19904019182 DE4019182A1 (de) | 1989-06-24 | 1990-06-15 | Verfahren zum impraegnieren von gewebeproben in paraffin |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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DE4019182A1 true DE4019182A1 (de) | 1991-01-03 |
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ID=25882336
Family Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19904019182 Ceased DE4019182A1 (de) | 1989-06-24 | 1990-06-15 | Verfahren zum impraegnieren von gewebeproben in paraffin |
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