DE4019089A1 - Verfahren zur direkten gewinnung von fettsaeureamiden aus rohen fetten und oelen - Google Patents
Verfahren zur direkten gewinnung von fettsaeureamiden aus rohen fetten und oelenInfo
- Publication number
- DE4019089A1 DE4019089A1 DE19904019089 DE4019089A DE4019089A1 DE 4019089 A1 DE4019089 A1 DE 4019089A1 DE 19904019089 DE19904019089 DE 19904019089 DE 4019089 A DE4019089 A DE 4019089A DE 4019089 A1 DE4019089 A1 DE 4019089A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- oil
- oils
- fats
- amide
- acid
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Granted
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C231/00—Preparation of carboxylic acid amides
- C07C231/02—Preparation of carboxylic acid amides from carboxylic acids or from esters, anhydrides, or halides thereof by reaction with ammonia or amines
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung von
Säureamiden natürlicher Fettsäuren durch direkte Umsetzung von
rohen Fetten und Ölen mit amidbildenden Agentien.
Öle und Fette pflanzlichen und tierischen Ursprungs sind seit
jeher wichtige Rohstoffe, sowohl für die menschliche Ernährung
als auch für die Erzeugung chemischer Grundstoffe, die der
Herstellung von Produkten zur Textilveredelung, von Anstrich
mitteln, kosmetischen Präparaten, Kerzen, Seifen, Tensiden,
Schmierstoffen, Weichmachern, Zement und Asphaltzusätzen,
Kunststoffen, sowie der Gewinnung von freien Fettsäuren die
nen. Vor dem Hintergrund sich erschöpfender Rohstoffreserven
wie z.B. des Erdöls, ist anzunehmen, daß den natürlichen
Fetten und Ölen als nachwachsenden Rohstoffen in Zukunft eine
noch stärkere industrielle Bedeutung zukommen wird.
Die industrielle Gewinnung chemischer Grundstoffe aus Fetten
und Ölen ist jedoch nicht unproblematisch. So enthalten die
aus Ölfrüchten zu gewinnenden rohen Fette und Öle häufig eine
Vielzahl störender Begleitstoffe, z.B. Phosphatide, Schleim
stoffe, Farb- und Geruchsstoffe oder Kohlenwasserstoffe.
Solche Begleitstoffe behindern eine direkte Weiterverarbeitung
dieser rohen Fette und Öle. Sie können z.B. als Katalysatoren
wirken, die, besonders in Anwesenheit größerer Mengen ungesät
tigter Fettsäuren, eine Zersetzung oder Verharzung des Aus
gangsmaterials bewirken, wodurch die möglichen Ausbeuten stark
herabgesetzt werden. Aus diesem Grund müssen die rohen Fette
und Öle, bevor sie zu chemisch verwertbaren Grundstoffen
weiterverarbeitet werden können, durch aufwendige Methoden wie
Entschleimen, Entsäuern, Entfärben und Desodorisieren vor
gereinigt und von solchen Inhaltsstoffen befreit werden. Die
Oleochemie, die sich mit der chemisch-technischen Verarbeitung
von Ölen und Fetten zu Folgeprodukten beschäftigt, bezieht
ihre Ausgangsstoffe daher in der Regel als vorgereinigte
Triglyceride von der öl- und fettgewinnenden Industrie, wie
z.B. der Ölmühlenindustrie. Hierbei stellt sich jedoch das
Problem, daß die Anlagen der Ölmühlenindustrie auf die Ver
arbeitung großer Mengen an Ölfrüchten ausgelegt sind, so daß
die Aufarbeitung von Ölfrüchten, die nur in geringen Mengen
zur Verfügung stehen, kaum möglich ist. So sind die Öle neu
gezüchteter Ölfrüchte, wie z.B. Sonnenblumen der Art "High
oleic" oder der Euphorbia lathyris, die aufgrund ihres beson
deren Fettsäuremusters als Ausgangsmaterialien für hochpro
zentige Ölsäure besonders geeignet sind, wegen des unwirt
schaftlichen Aufreinigungsprozesses von einer Verwertung in
industriellem Maßstab ausgeschlossen. Ein weiterer Nachteil
einiger Ölfrüchte ist, daß sie neben den bereits erwähnten
Begleitstoffen oftmals ernährungsphysiologisch bedenkliche und
sogar toxische Inhaltsstoffe enthalten, so daß deren Rohöle
schon aus diesem Grund für eine Weiterverarbeitung in Anlagen,
in denen auch Nahrungsfette gewonnen werden und die demzufolge
mit enormen Aufwand gereinigt werden müssen, nicht geeignet
sind.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, ein Verfahren
zur Verfügung zu stellen, mit dessen Hilfe vor allem rohe Ole
und Fette ohne aufwendige Reinigungsschritte direkt als Aus
gangsmaterialien verwendet werden können, und damit auch
solche Öle als Rohstoffe nutzbar zu machen, deren Gewinnung
aufgrund der geringen Mengenverfügbarkeit der Ölfrüchte oder
der in diesen enthaltenen problematischen Begleitstoffe mit
großen Schwierigkeiten verbunden ist.
Überraschend wurde nunmehr gefunden, daß sich die Amide von
Fettsäuren auch bei direkter Umsetzung von rohen Preßölen mit
amidbildenden Reagentien mit hoher Reinheit erhalten lassen.
Sogar die aufgrund ihrer hohen Anzahl von Doppelbindungen so
hochreaktiven Öle wie Leinöl lassen sich nach dieser Methode
problemlos umsetzen. Gegenstand der Erfindung ist daher ein
Verfahren nach Anspruch 1.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können grundsätzlich belie
bige Fette und Öle als Ausgangsmaterialien eingesetzt werden.
Unter Fetten und Ölen werden im folgenden diejenigen Produkte
pflanzlichen oder tierischen Ursprungs verstanden, die im
wesentlichen aus gemischten Glycerinestern höherer Fettsäuren,
d.h. in erster Linie Triglyceriden, bestehen, die aber selbst
verständlich auch unbestimmte Mengen an Monoglyceriden, Digly
ceriden oder anderen in der Natur vorkommenden Fettsäureestern
enthalten können. Das Verfahren ist insbesondere geeignet zur
Umsetzung roher Fette und Öle, wie sie nach den üblichen
Methoden, z.B. durch Kalt- oder Heißpressen mit Schnecken oder
Spindelpressen oder durch Preßextraktion gewonnen werden
können. Bevorzugt werden solche Fette und Öle eingesetzt, die
einen besonders hohen Gehalt an funktionellen oder an außer
gewöhnlichen Fettsäuren, z.B. an Pentaensäuren, aufweisen, da
sich aus diesen Materialien die entsprechenden Fettsäurederi
vate besonders einfach mit hoher Ausbeute und Reinheit erhal
ten lassen. Der Anteil an gewöhnlichen funktionellen Fett
säuren sollte zweckmäßig wenigstens 50%, der Anteil an außer
gewöhnlichen Fettsäuren wenigstens 10% betragen, jeweils
bezogen auf die Gesamtzahl der Fettsäuremoleküle. Besonders
bevorzugt werden das Öl der Euphorbia lathyris, linol- oder
ölsäurereiches Sonnenblumenöl, insbesondere der Art "High
Oleic", gehärtetes und ungehärtetes Ricinusöl, Leinöl, Rapsöl,
insbesondere erucasäurereiches Rapsöl, das Öl der Purgiernuß,
Olivenöl oder Seetieröle wie Fisch- oder Waltranöl verwendet.
Die in den Ausgangsmaterialien unter Umständen vorhandenen
festen Inhaltsstoffe, z.B. Holz oder Pflanzenreste, werden vor
der Umsetzung zweckmäßig abgetrennt. Die Menge eingesetzten
Ausgangsmaterials ist beliebig, so daß das Verfahren grund
sätzlich sowohl im Labormaßstab als auch im industriellen Maß
stab durchführbar ist.
Die Fette und Öle werden direkt mit den amidbildenden Sub
stanzen umgesetzt. Amidbildende Substanzen können z.B. sein:
Ammoniak, Formamid oder primäre und sekundäre aliphatische,
cycloaliphatische, aliphatisch-aromatische und aromatische
Amine, vorzugsweise Mono- oder Diamine mit 1-44 Kohlenstoff
atomen. Hierunter fallen auch dimere Fettsäuren aus nativen
Fetten und Ölen. Die Amine können weitere reaktive funktionel
le Gruppen, z.B. OH-Gruppen tragen. Im Falle der Diamine
können sich auch zwischen den beiden Aminofunktionen in der
Kohlenwasserstoffkette oder am cycloaliphatischen oder aroma
tischen Rest zusätzliche strukturelle Elemente bzw. weitere
funktionelle Gruppen, z.B. Ethergruppen, Aminogruppen, Diamid
gruppierungen, Ketogruppen oder Sulfongruppen, befinden.
Bevorzugte Aminverbindungen sind Methylamin, Ethylamin, Methy
lethylamin, Dimethylamin, Diethylamin, Morpholin, Benzylamin,
Naphthylamin, Phenylethylamin, Anilin, Toluidin, 1,2-Diaminoe
than, 1,3-Diaminopropan, 1,6-Diaminohexan, 1,8-Diaminooctan,
Piperazin, 4,7,10-Trioxatridecan-1,13-diamin, 3,3′-Diaminodi
phenylsulfon, 3,3′-Dimethyl-4,4′-diaminodicyclohexylmethan,
Ethanolamin, 3-Aminopropanol und handelsübliche Etherdiamine
der Formel
wobei n eine ganze Zahl von 1 bis 2000 ist. Besonders bevor
zugte Verbindungen sind 1,2-Diaminoethan und 1,6-Diaminohexan.
Die Amine werden, bezogen auf die Anzahl der Aminofunktionen
und der Fettsäurereste, bevorzugt in stöchiometrischen Mengen
eingesetzt, jedoch beeinflußt auch ein geringer Über- oder
Unterschuß an Aminofunktionen die Reaktionsausbeute nicht
wesentlich.
Gegebenenfalls kann die Umsetzung auch in einem geeigneten
Lösungsmittel erfolgen, um eine homogene Reaktionsführung zu
gewährleisten. In der Regel werden unpolare Lösungsmittel,
insbesondere Toluol, Xylol oder Petrolether, verwendet.
Die Umsetzung kann in einem Temperaturbereich zwischen 20 und
300°C erfolgen, bevorzugt wird jedoch ein Bereich zwischen 50
und 200°C, da in diesem Temperaturbereich die Reaktionszeiten
mit 1 bis 6 Stunden für die praktische Durchführung des Ver
fahrens noch nicht zu lang sind.
Die Reaktion wird vorsorglich in einem geschlossenen System,
z.B. in einem Autoklaven durchgeführt. Gegenüber der Luft-
Atmosphäre wird eine Inertgasatmosphäre wie z.B. Argon oder
Stickstoff oder der Dampf eines inerten Lösungsmittels bevor
zugt, da hierdurch unerwünschte Nebenreaktionen wie die Oxida
tion des Ausgangsmaterials leichter unterdrückt werden können.
Falls erforderlich, können dem Reaktionsgemisch auch Katalysa
toren, z.B. Ammoniumchlorid oder p-Toluolsulfonsäure, zugefügt
werden. Bei geeigneten Temperaturen können auch biologische
Katalysatoren wie Esterasen eingesetzt werden. Ebenso können
weitere übliche Hilfs- und Zusatzstoffe wie Polymerisationhem
mer und Antioxidanten, z.B. Ascorbinsäure oder Glukose zu
gesetzt werden.
Nach Beendigung der Reaktion scheiden sich die Reaktionspro
dukte spätestens nach Abziehen des gegebenenfalls vorhandenen
Lösungsmittels als Niederschlag ab. Sie werden abgetrennt und
anschließend aus geeigneten Lösungsmitteln umkristallisiert.
Geeignet sind hierfür sowohl unpolare Lösungsmittel wie Hexan
als auch sehr polare Lösungsmittel wie Sulfoxide. Bevorzugt
wird aus Methanol oder Ethanol umkristallisiert. Unter Um
ständen genügt auch bereits ein einfacher Waschvorgang, bei
spielsweise mit kaltem Methanol oder Toluol. Die Reaktions
mischung kann jedoch auch anderen Reinigungsoperationen, z.B.
einer Lösungsmittelheißdampf-Extraktion unterworfen werden,
wobei die Säureamide ebenfalls in kristalliner Form erhalten
werden.
Nach Abtrennen der Fettsäuren als Säureamide verbleiben die
Ölbegleitstoffe und das Glycerin in aufkonzentrierter Form in
der Mutterlauge. Einige dieser Ölbegleitstoffe, z.B. die stets
vorhandenen Vitamine, sowie das Glycerin sind ebenfalls von
industriellem Interesse. Da die Auftrennung solcher angerei
cherter Gemische sehr erleichtert ist, vereinfacht dieses Ver
fahren also zusätzlich auch die Gewinnung dieser Stoffe.
Die auf diese Weise hergestellten Säureamide werden frei von
störenden Begleitstoffen und bei geeigneter Wahl der Rohöle
mit einem so hohen Reinheitsgrad erhalten, daß eine weitere
Verarbeitung keine Probleme mehr darstellt. So lassen sich die
Fettsäureamide - gegebenenfalls auch als Mischung - entweder
direkt als Zusatzstoffe, z.B. als Schmierstoffadditive, ver
wenden oder aber in weitere interessante Folgeprodukte umwan
deln. Besonders interessante Folgeprodukte, die bisher nicht
oder nur mit erheblichem Aufwand zugänglich waren, erhält man
beispielsweise aus Difettsäurediamiden, die bei der Umsetzung
von Fetten und Ölen mit Diaminen erhalten werden, insbesondere
aus denjenigen Diamiden, die aus Ölen und Fetten gewonnen
werden, in denen eine Fettsäure, die eine funktionelle Gruppe
wie eine Kohlenstoff-Kohlenstoff-Doppelbindung oder eine OH-
Gruppe trägt, starke Dominanz aufweist. So lassen sich erfin
dungsgemäß unter Verwendung von Diaminen aus dem rohen Öl der
Euphorbia-lathyris-Samen hochkonzentrierte Diölsäurediamide
und aus rohem Ricinusöl hochkonzentrierte Diricinolsäurediami
de herstellen. Wie in der gleichzeitig eingereichten Anmeldung
(396-16/(3)/9/89/RI/UMA) beschrieben wird, lassen sich der
artige Difettsäurediamide mit geeigneten bifunktionellen
Verbindungen, z.B. mit Diisocyanaten, umsetzen und stellen
somit neuartige Grundstoffe zur Erzeugung von Präpolymeren,
Kunststoffen und Kunststoffadditiven, z.B. für Klebstoffe,
Dichtungsmassen, Kunststoffschaumstoffe, Schmierstoffe sowie
eine Vielzahl weiterer technischer Hilfsstoffe dar. Aus den
Fettsäureamiden lassen sich nach den üblichen Verfahren der
Verseifung auch die freien Fettsäuren herstellen, was beson
ders im Hinblick auf die Gewinnung seltener Fettsäuren wie
beispielsweise von Pentaensäuren von Vorteil ist. Falls die
solchermaßen erhaltenen Fettsäuren funktionelle Gruppen besit
zen, können sie ihrerseits ebenfalls wieder als Grund- oder
Zusatzstoffe für Kunststoffe dienen.
Die Erfindung stellt also nicht nur ein Verfahren zur Ver
fügung, mit dessen Hilfe es möglich ist, rohe und damit bisher
als Rohstoffe nicht nutzbare Öle und Fette aufzuarbeiten,
sondern sie ermöglicht gleichzeitig die Erzeugung einer Viel
zahl neuer oder bislang nur mit erheblichem Aufwand erhältli
cher, für die Weiterverarbeitung in der chemischen Industrie
hochinteressanter Grundstoffe.
Die Erfindung wird durch die nachfolgenden Beispiele näher er
läutert:
100 g Euphorbiaöl wurden mit 9,4 g 1,2-Diaminoethan im Autokla
ven in Stickstoffatmosphäre 3 Stunden lang bei 180°C und
anschließend noch 3 Stunden lang bei 100°C umgesetzt. Das
entstandene Reaktionsprodukt wurde dann zweimal aus Methanol
umkristallisiert. Das auf diese Weise erhaltene N,N′-Ethylen
bisoleodiamid besitzt eine Reinheit von < 90%. (Schmelzpunkt
114 bis 116°C, Ausbeute: 73 g)
5,1 g Ricinusöl und 0,5 g 1,2-Diaminoethan wurden 5 Stunden lang
im Autoklaven bei 120°C unter Stickstoffatmosphäre gerührt.
Das Reaktionsprodukt wurde dann aus Methanol umkristallisiert.
Das auf diese Weise erhaltene N,N-Ethylenbisricinolsäurediamid
besitzt eine Reinheit von < 90%. (Schmelzpunkt 83 bis 85°C,
Ausbeute: 2,6 g)
51 g Ricinusöl und 9,7 g 1,6-Diaminohexan wurden 5 Stunden lang
unter Stickstoffatmosphäre bei 100°C gerührt. Das Reaktions
produkt wurde aus 150 ml Methanol umkristallisiert. Das auf
diese Weise erhaltene Hexamethylenbisricinolsäurediamid be
sitzt eine Reinheit von < 90%. (Schmelzpunkt 86 bis 88°C,
Ausbeute: 32 g)
153 g gehärtetes Ricinusöl und 15 g Diaminoethan wurden 5 Stun
den lang unter Stickstoffatmosphäre bei 140°C im Autoklaven
gerührt. Das Reaktionsprodukt wurde dann aus Methanol umkri
stallisiert. Das auf diese Weise erhaltene Bis(12-hydroxystea
rinsäure)-N,N′-ethylendiamid besitzt eine Reinheit von <90%
(Schmelzpunkt 142-145°C, Ausbeute: 106,5 g).
5,1 g gehärtetes Ricinusöl und 0,97 g 1,6-Diaminohexan wurden 5
Stunden lang unter Stickstoffatmosphäre bei 150°C im Autokla
ven gerührt. Das Reaktionsprodukt wurde dann einer Lösungs
mittelheißdampf-Extraktion mit Methanol unterworfen. Das auf
diese Weise erhaltene Bis(12-hydroxystearinsäure)-1,6-N,N′
hexamethylendiamid besitzt eine Reinheit von < 90% (Schmelz
punkt 135-136°C, Ausbeute: 3,7 g).
Claims (13)
1. Verfahren zur Gewinnung der Amide natürlicher Fett
säuren aus Fetten und Ölen, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Ausgangsmaterial rohe Fette und Öle,
gegebenenfalls in einem geeigneten Lösungsmittel und
gegebenenfalls unter Zusatz von geeigneten Kataly
satoren und Antioxidantien, direkt mit amidbildenden
Reagentien zu den entsprechenden Fettsäureamiden
umsetzt und diese, falls erforderlich, anschließend
aufreinigt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die rohen Fette und Öle einen hohen Gehalt an funktionel
len Fettsäuren besitzen.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die rohen Fette und Öle außergewöhnliche Fettsäuren be
sitzen.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß als rohe Fette und Öle Euphor
biaöl, linol- oder ölsäurereiches Sonnenblumenöl,
insbesondere der Art "High Oleic", Rapsöl, insbeson
dere erucasäurereiches Rapsöl, das Öl der Purgier
nuß, Ricinusöl oder hydriertes Ricinusöl, Leinöl,
Olivenöl oder Seetieröle wie Fisch- oder Waltranöl
eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß als amidbildende Reagentien
primäre und sekundäre aliphatische, cycloaliphati
sche, aliphatisch-aromatische oder aromatische Mo
noamine oder Diamine eingesetzt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß als amidbildende Reagentien 1,2-
Diaminoethan oder 1,6-Diaminohexan eingesetzt wer
den.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß als Lösungsmittel Toluol, Xylol
oder Petrolether verwendet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das Ausgangsmaterial mit den
Amiden bei 20-300°C, vorzugsweise 50-200°C umgesetzt
wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß unter einer Inertgasatmosphäre
aus Stickstoff oder Argon gearbeitet wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß als Katalysatoren Ammoniumchlorid oder
p-Toluolsulfonsäure verwendet werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß als Antioxidantien Ascorbinsäure
oder Glukose verwendet werden.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigung der Fettsäureamide
durch Umkristallisieren aus Methanol oder Ethanol
erfolgt.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reinigung der Fettsäureamide
durch Lösungsmittelheißdampf-Extraktion erfolgt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904019089 DE4019089C2 (de) | 1989-06-29 | 1990-06-15 | Verfahren zur direkten Gewinnung von Fettsäureamiden aus rohen Fetten und Ölen |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE3921343 | 1989-06-29 | ||
DE19904019089 DE4019089C2 (de) | 1989-06-29 | 1990-06-15 | Verfahren zur direkten Gewinnung von Fettsäureamiden aus rohen Fetten und Ölen |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4019089A1 true DE4019089A1 (de) | 1991-01-03 |
DE4019089C2 DE4019089C2 (de) | 1993-12-16 |
Family
ID=25882483
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904019089 Expired - Fee Related DE4019089C2 (de) | 1989-06-29 | 1990-06-15 | Verfahren zur direkten Gewinnung von Fettsäureamiden aus rohen Fetten und Ölen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4019089C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6034257A (en) * | 1996-12-03 | 2000-03-07 | Basf Aktiengesellschaft | Method for separating glycerin from reaction mixtures containing glycerin and fatty acid amides, alkoxylated amides obtained therefrom and the use thereof |
Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD67117A (de) * | ||||
US2844609A (en) * | 1955-06-29 | 1958-07-22 | Onyx Oil & Chemical Company | Preparation of amides |
DE2559698A1 (de) * | 1975-08-22 | 1977-07-21 | Gaf Corp | Amphotere verbindungen, ihre herstellung und verwendung |
EP0021471A1 (de) * | 1979-05-21 | 1981-01-07 | Unilever N.V. | Stabilisierte Wasser-Mineralöl-Emulsion und Verfahren zur Herstellung dieser Emulsion |
DD209190A1 (de) * | 1982-08-02 | 1984-04-25 | Hydrierwerk Rodleben Veb | Verfahren zur herstellung von fettsaeurediethanolamiden |
-
1990
- 1990-06-15 DE DE19904019089 patent/DE4019089C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (5)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DD67117A (de) * | ||||
US2844609A (en) * | 1955-06-29 | 1958-07-22 | Onyx Oil & Chemical Company | Preparation of amides |
DE2559698A1 (de) * | 1975-08-22 | 1977-07-21 | Gaf Corp | Amphotere verbindungen, ihre herstellung und verwendung |
EP0021471A1 (de) * | 1979-05-21 | 1981-01-07 | Unilever N.V. | Stabilisierte Wasser-Mineralöl-Emulsion und Verfahren zur Herstellung dieser Emulsion |
DD209190A1 (de) * | 1982-08-02 | 1984-04-25 | Hydrierwerk Rodleben Veb | Verfahren zur herstellung von fettsaeurediethanolamiden |
Non-Patent Citations (4)
Title |
---|
C.A., Bd. 80, Referat 135 205t, 1974 * |
Derwent, CPI, (A) Referat 87-141183/20 * |
Derwent, CPI, (D) Referat 48459U-DE * |
Derwent, CPI, (E) Referat 835B/01 * |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
US6034257A (en) * | 1996-12-03 | 2000-03-07 | Basf Aktiengesellschaft | Method for separating glycerin from reaction mixtures containing glycerin and fatty acid amides, alkoxylated amides obtained therefrom and the use thereof |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE4019089C2 (de) | 1993-12-16 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE2552311A1 (de) | Verfahren zur herstellung von geniessbarem oel aus palmoel und anderen pflanzlichen oder tierischen oelen oder fetten | |
EP0433420B1 (de) | Verfahren zur herstellung symmetrischer difettsäurediamide | |
DE2838488C2 (de) | ||
EP0490382A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von gesättigten primären Fettaminen durch Hydrierung von ungesättigten Fettsäurenitrilen | |
DE3308922A1 (de) | Verfahren zur herstellung von fettsaeureestern der ascorbinsaeure | |
DE10143534B4 (de) | Verfahren zur Herstellung von konjugierten Fettsäureestern | |
DE4019089C2 (de) | Verfahren zur direkten Gewinnung von Fettsäureamiden aus rohen Fetten und Ölen | |
DE4203077A1 (de) | Verfahren zur herstellung hydroxylierter fettsaeureverbindungen | |
EP0542967B1 (de) | Verfahren zur herstellung eines von bei der weiterverarbeitung störenden bestandteilen befreiten triglycerid-gemisches | |
DE2045888A1 (de) | ||
DE2015840B2 (de) | Verfahren zur herstellung von fettsaeuredialkylamiden | |
WO1991000264A1 (de) | Verfahren zur direkten gewinnung von säureamiden als chemischer grundstoff aus fetten und ölen | |
DE1156789B (de) | Verfahren zur Umwandlung von Fettsaeureestern einwertiger Alkohole mit isolierten Doppelbindungen (íÀIsolenfettsaeureesterníÂ) in Fettsaeureester mit konjugierten Doppelbindungen (íÀKonjuenfettsaeureesteríÂ) | |
EP0219601B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Z-2-Methyl-2-butensäure | |
EP1572844A1 (de) | Verfahren zur herstellung von konjugierter linolsäure | |
DE3926765A1 (de) | Verfahren zur verminderung von primaerem und sekundaerem amin in einem tertiaeren amin | |
DE2261517A1 (de) | Konjugation von olefinen | |
DE938014C (de) | Verfahren zur Herstellung kristallisierter Vanillylamide | |
DE2155360C3 (de) | Verfahren zur Herstellung von Acylbernsteinsäuredialkylestern | |
EP0021433B1 (de) | Verfahren zur Reinigung von Fettsäure- oder Fettsäureestergemischen | |
DE2605650A1 (de) | Verfahren zur herstellung von para-isobutyl-phenylessigsaeurederivaten | |
WO2001000549A2 (de) | Verzweigte, weitgehend ungesättigte fettalkohole | |
DE19736737A1 (de) | Oxidationsstabile Oleine | |
DE2062035C (de) | Verfahren zur Herstellung eines Vitamin D tief 3 enthaltenden Gemisches | |
AT229288B (de) | Verfahren zur Herstellung von Methacrylverbindungen |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
D2 | Grant after examination | ||
8363 | Opposition against the patent | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: DR. FRISCHE GMBH, 63755 ALZENAU, DE |
|
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |