Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Schutz der In
sassen eines Fahrzeuges und insbesondere eine Vorrichtung,
die einen aufblasbaren Sack umfaßt, allgemein als "Airbag"
bezeichnet.
Es ist schon früher vorgeschlagen worden, im Inneren eines
Motorfahrzeuges einen oder mehrere aufblasbare Säcke vorzu
sehen, die so angeordnet sind, daß sie bei einem Unfall
aufgeblasen werden, um einen gewissen Schutz für die In
sassen des Fahrzeuges zur Verfügung zu stellen.
Es ist ebenfalls schon früher vorgeschlagen worden, solch
einen aufblasbaren Sack an der Seite des Fahrzeuges anzu
bringen, um einen gewissen Schutz für die Insassen des Fahr
zeuges im Fall eines auftretenden seitlichen Stoßes zur
Verfügung zu stellen. Ein Beispiel für solch eine Anordnung
ist in der britischen Patentschrift 13 81 999 gezeigt.
Man muß sich vor Augen führen, daß die Fahrzeuginsassen
normalerweise auf einem Sitz sitzen, der innerhalb des Fahr
zeuges nach vorne und hinten verschoben werden kann. Somit
muß der Sack so konstruiert und angeordnet werden, daß er
ungeachtet der besonderen Einstellung des Sitzes im aufge
blasenen Zustand Schutz bietet. Folglich muß sich der Sack
im aufgeblasenen Zustand über eine beträchtliche Länge des
Fahrzeuges erstrecken und so konstruiert sein, daß der er
forderliche Schutz ungeachtet der tatsächlichen Position
der Fahrzeuginsassen geboten wird. Dies erlegt dem Konstruk
teur des aufblasbaren Sackes eine Beschränkung auf.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde,
eine verbesserte Vorrichtung zum Schutz der Insassen eines
Fahrzeuges zur Verfügung zu stellen.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe einer gattungsgemäßen
Vorrichtung dadurch gelöst, daß diese einen aufblasbaren
Sack und Gaserzeugungsmittel zum Aufblasen des Sackes um
faßt, wobei der Sack so angebracht ist, daß er im aufge
blasenen Zustand zwischen dem Fahrzeuginsassen auf einem
Sitz und einer Fahrzeugseite angeordnet ist, der Mittelpunkt
desjenigen Teils des Sackes, mit dem der Fahrzeuginsasse in
Kontakt kommt, im wesentlichen mit dem Schwerpunkt des
Rumpfes dieses Insassen fluchtet und der Sack in seiner
nicht-aufgeblasenen Form in der Sitzkonstruktion unterge
bracht ist.
Vorzugsweise ist der Sack in der Rückenlehne des Sitzes
untergebracht.
Geeigneterweise sind Mittel vorgesehen, um das Aufblasen
des Sackes auszulösen, wobei diese Mittel auf einen seitli
chen Stoß gegen das Fahrzeug ansprechen.
Vorteilhafterweise sprechen die Mittel, die auf einen seit
lichen Stoß ansprechen, auf eine Verformung der Außenhaut
der Fahrzeugseite an.
Vorzugsweise erzeugen die Mittel, die auf eine Verformung
der Außenhaut der Fahrzeugseite ansprechen, ein elek
trisches, hydraulisches, pneumatisches oder mechanisches
Signal, das an einen Auslöser in dem mit dem Sack ver
bundenen Gasgenerator weitergegeben wird.
Geeigneterweise ist der Gasgenerator des Sackes in der Nähe
der Basis der Rückenlehne des Sitzes angeordnet.
Vorzugsweise ist der Sack im aufgeblasenen Zustand so ausge
legt, daß er einen Raum zwischen dem Fahrzeuginsassen auf
dem Sitz und der benachbarten Seite des Sitzes und somit
einen Raum zu einer Seite der Rückenlehne des Sitzes hin und
unmittelbar vor dieser ausfüllt.
Vorzugsweise ist der Sitz mit einem Gewebe überzogen, das so
angeordnet ist, daß es von dem Sack zerrissen wird, wenn
dieser aufgeblasen wird.
Um die Erfindung leichter verständlich zu machen und um
weitere Merkmale derselben zu verdeutlichen, wird die Er
findung nun anhand von Ausführungsbeispielen unter Bezug
nahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher beschrieben.
Dabei zeigt:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Sitzes, der in einem
Motorfahrzeug montiert werden soll, mit wegge
lassenen Teilen, welche eine Ausführungsform der
Erfindung veranschaulicht;
Fig. 2 eine Vorderansicht des Sitzes von Fig. 1, wieder
mit weggelassenen Teilen, in welcher zusätzlich
ein benachbarter türbildender Teil des Fahr
zeuges dargestellt ist;
Fig. 3 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, die den In
sassen des Fahrzeuges und die Ausdehnung eines
aufblasbaren Sackes, der einen Teil der er
findungsgemäßen Vorrichtung darstellt, im aufge
blasenen Zustand veranschaulicht; und
Fig. 4 eine Ansicht entsprechend Fig. 2, die aber eben
falls den Insassen des Fahrzeuges und die Aus
dehnung des aufblasbaren Sackes im aufgeblasenen
Zustand veranschaulicht.
Bezugnehmend zunächst auf Fig. 1 der Zeichnung ist ein Sitz
1 für ein Motorfahrzeug dargestellt, wobei es sich im vor
liegenden Fall um einen Vordersitz handelt. Der Sitz ist auf
Gleitstücken 3, 4 montiert, die mit einer Schiene in Ein
griff kommen können, um es zu ermöglichen, daß die Position
des Sitzes nach vorne und hinten eingestellt werden kann.
Der Sitz umfaßt ein Sitzkissen 5 und eine Rückenlehne 6,
wobei die Rückenlehne des Sitzes mit einer integrierten
Kopfstütze 7 versehen ist.
In der Rückenlehne des Sitzes angebracht, in der Nähe von
deren Außenkante, befindet sich ein Gasgenerator 8, der mit
einem Lochrohr 9 verbunden ist, das sich durch einen Sack 10
erstreckt, einen sogenannten "Airbag" Der Gasgenerator 8
ist am Boden der Rückenlehne des Sitzes angeordnet, und das
Rohr 9 erstreckt sich von dort nach oben. Der Sack 10 be
findet sich somit direkt hinter dem Gewebe, das die Rücken
lehne des Sitzes überzieht.
Wie aus Fig. 2 ersichtlich, ist der Sitz 1 in der Nähe einer
Tür 11 des Motorfahrzeuges angeordnet. In der Tür angebracht
befindet sich ein Sensor 12, der so ausgelegt ist, das er
einen seitlichen Stoß wahrnimmt. Der Sensor kann so in der
Tür angebracht sein, daß er auf eine Verformung der Außen
haut 13 der Tür anspricht. Der Sensor kann somit eine hy
draulische Einrichtung sein, die so ausgelegt ist, daß sie
einen Schalter betätigt, als Reaktion auf einen Anstieg im
hydraulischen Druck, oder er kann eine Einrichtung sein,
die ein piezoelektrisches Element beinhaltet, das ein Aus
gangssignal liefert, wenn als Reaktion auf die Verformung
der Außenhaut 13 der Tür 11 Druck auf das piezoelektrische
Element Druck aufgebraucht wird, oder er kann einfach ein
Membranschalter sein. Der Sensor 12 ist über eine elek
trische Leitung 14 mit einem Auslösemechanismus verbunden,
der im Gasgenerator 8 enthalten ist.
Der Gasgenerator 8, das Rohr 9 und der Airbag 10 sind an
fänglich vollkommen in der Rückenlehne 6 des Sitzes 1 ver
borgen.
Im Fall eines auftretenden Unfalls, der einen seitlichen
Stoß mit sich bringt und der somit bewirkt, daß die Außen
haut 13 der Tür 11 verformt wird, wird ein geeignetes Aus
lösesignal vom Sensor 12 über den Draht 14 zum Gasgenerator
8 gesendet. Als Ergebnis wird vom Gasgenerator 8 Gas erzeugt
und strömt durch das Lochrohr 9 in den Airbag 10. Der Airbag
10 wird somit rasch aufgeblasen. Der Airbag 10 bricht aus
der Seite der Rückenlehne 6 des Sitzes heraus, indem er das
Material, das die Rückenlehne des Sitzes überzieht, aufreißt
oder auftrennt. Der Sack ist so konstruiert, daß er im auf
geblasenen Zustand in der Nähe der Seite 6 des Sitzes ange
ordnet ist, aber vor dieser. Wie man aus den Fig. 3 und 4
ersehen kann, ist der Sack in der Nähe der Seite eines In
sassen 15 des Fahrzeuges, der auf dem Sitz 1 sitzt, zwischen
diesem und der Tür 11 angeordnet.
Es ist anzumerken, daß der Mittelpunkt des Sackes 10 im
wesentlichen mit dem Schwerpunkt 16 des Rumpfes des Insassen
15 des Fahrzeuges fluchtet. Diese Anordnung hilft sicherzu
stellen, daß im Fall eines auftretenden seitlichen Stoßes
der Insasse des Fahrzeuges zurückgehalten wird. Wenn der
Schwerpunkt des Rumpfes nicht im wesentlichen mit dem
Mittelpunkt des Luftsackes fluchtet, ist es möglich, daß der
Sack, wenn er sich aufbläst, mit dem Insassen des Fahrzeuges
in Berührung kommt und diesem eine Drehbewegung mitgibt, was
deutlich unerwünscht wäre.
Vorzugsweise sollte der aufgeblasene Sack 10 den Bereich
zwischen der Hüfte und der Schulter des Fahrzeuginsassen
abdecken, kann sich aber auch soweit erstrecken, daß der
Bereich in der Nähe des Kopfes des Fahrzeuginsassen noch
abgedeckt ist.
Es ist anzumerken, daß in der beschriebenen Ausführungsform
der Erfindung der Gasgenerator 8 am Boden des Lochrohres 9
angeordnet ist und somit in der Nähe des Sitzpolsters 5 deß
Fahrzeugsitzes. Folglich ist der Gasgenerator 8 soweit wie
praktischerweise möglich von den Ohren des Fahrzeuginsassen
entfernt. Man muß anerkennen, daß wenn ein Gasgenerator
einen Airbag aufbläst, wie beschrieben, ein beträchtlicher
Lärm erzeugt wird. Wenn dieser Lärm sehr dicht an den Ohren
des Fahrzeuginsassen erzeugt wird, können diese dauerhaft
geschädigt werden.
Da der aufblasbare Sack 10 tatsächlich auf dem Fahrzeugsitz
angebracht ist, wird er im aufgeblasenen Zustand, ungeachtet
der tatsächlichen Position des Fahrzeugsitzes relativ zum
Wagen, stets genau die gewünschte Position im Hinblick auf
den Insassen 15 des Fahrzeuges auf dem Sitz 1 einnehmen.
Wenn der Sitz also in seiner vordersten Stellung ist, wird
der Sack 10, wenn er aufgeblasen ist, genau zwischen dem
Insassen 15 des Fahrzeuges und der Tür 11 angeordnet sein,
und wenn der Sitz in seiner hintersten Position ist, wird
der Sack 10, wenn er aufgeblasen ist, ebenfalls genau
zwischen dem Insassen 15 des Fahrzeuges und der Tür 11
liegen. Der Airbag kann also so hergestellt werden, daß er
eine Minimalgröße besitzt und braucht keine übergroße Aus
dehnung in der Längsrichtung des Fahrzeuges aufzuweisen.
Die in der vorstehenden Beschreibung sowie in den Ansprü
chen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl ein
zeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirk
lichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausführungs
formen wesentlich sein.