DE4018452A1 - Reflektor fuer elektromagnetische wellen und ein beschichtungsmaterial zu dessen herstellung - Google Patents
Reflektor fuer elektromagnetische wellen und ein beschichtungsmaterial zu dessen herstellungInfo
- Publication number
- DE4018452A1 DE4018452A1 DE19904018452 DE4018452A DE4018452A1 DE 4018452 A1 DE4018452 A1 DE 4018452A1 DE 19904018452 DE19904018452 DE 19904018452 DE 4018452 A DE4018452 A DE 4018452A DE 4018452 A1 DE4018452 A1 DE 4018452A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- graphite
- weight
- reflector according
- carbon material
- coke
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Withdrawn
Links
Classifications
-
- H—ELECTRICITY
- H01—ELECTRIC ELEMENTS
- H01Q—ANTENNAS, i.e. RADIO AERIALS
- H01Q15/00—Devices for reflection, refraction, diffraction or polarisation of waves radiated from an antenna, e.g. quasi-optical devices
- H01Q15/14—Reflecting surfaces; Equivalent structures
- H01Q15/141—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing reflecting surfaces
- H01Q15/142—Apparatus or processes specially adapted for manufacturing reflecting surfaces using insulating material for supporting the reflecting surface
Landscapes
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Manufacturing & Machinery (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Electromagnetism (AREA)
- Paints Or Removers (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Reflektor für elektromagnetische Wellen mit einer Reflexionsschicht auf
einem Träger sowie ein Beschichtungsmaterial zur Ausbildung einer Reflexionsschicht auf einem
Träger
zur Herstellung eines Reflektors.
Reflektoren sind seit langem bekannt. Ein Reflektor hat die Aufgabe, ankommende Wellen zu reflektieren.
Bei der Reflexion handelt es sich um eine Erscheinung, die dann auftritt, wenn die zu reflektierenden
elektromagnetischen Wellen, wie Lichtwellen, auf die Grenzfläche zweier verschiedener
Medien auftreffen und von dort zurückgeworfen werden. Man unterscheidet zwischen diffuser und regulärer
Reflexion. Die reguläre Reflexion erfolgt, wenn die Rauhigkeiten auf der reflektierenden Oberfläche
klein gegenüber der Wellenlänge des eingestrahlten Lichtes sind; d. h., das auffallende Licht
wird in einer ganz bestimmten Richtung zurückgeworfen. Für diese Erscheinung gilt das Reflexionsgesetz,
welches besagt, daß der Reflexionswinkel gleich dem Einfallswinkel ist. Dabei liegen der einfallende
Strahl, der reflektierte Strahl und das Einfallslot (senkrecht zur Spiegelfläche) in einer Ebene.
Mit der Reflexion ist ein Lichtverlust des reflektierten Strahls verbunden, d. h. die Energie des reflektierten
Strahls ist kleiner als die des einfallenden Strahls. Das Verhältnis beider Lichtströme ist ein
Maß für das Reflexionsvermögen, welches vom Einfallswinkel und von der Wellenlänge des einfallenden
Lichtes abhängt. Von besonderer Bedeutung ist im Stand der Technik die Reflexion an metallischen
Flächen. Die Mehrzahl der bekannten Reflektoren für Telegraphie-, Rundfunk-, Mikrowellen-
und auch Infrarot-Wellen beruht auf dem Einsatz metallischer Reflexionsoberflächen. Derartige Reflektoren
sind regelmäßig aufwendig herzustellen und teuer. Wenn die spiegelnden metallischen
Flächen auf ein Substrat aufgebracht wrden, dann ist es nicht ohne weiters möglich, diese den
durch die Oberfläche des Trägers vorgegebenen Vertiefungen ohne weiteres anzupassen.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, einen Reflektor vorzuschlagen, der einfach und wirtschaftlich
herzustellen ist und wobei der Träger beliebige Form haben kann, ohne daß das Herstellungsverfahren
beeinträchtigt wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Reflexionsschicht enthält:
1) ein Bindemittel und etwa
2) 10 bis 85 Gew.-% einer Mischung aus a) Graphit einer Teilchengröße von etwa 10 bis 200 Mikrometern und b) einem Kohlenstoffmaterial, das mindestens etwa 10 Gew.-% eines faserförmigen Kohlenstoffmaterials einer Faserlänge von mindestens etwa 10 Mikrometern und eines Längen/Breitenverhältnisses von mindestens etwa 5 : 1 enthält.
1) ein Bindemittel und etwa
2) 10 bis 85 Gew.-% einer Mischung aus a) Graphit einer Teilchengröße von etwa 10 bis 200 Mikrometern und b) einem Kohlenstoffmaterial, das mindestens etwa 10 Gew.-% eines faserförmigen Kohlenstoffmaterials einer Faserlänge von mindestens etwa 10 Mikrometern und eines Längen/Breitenverhältnisses von mindestens etwa 5 : 1 enthält.
Im Rahmen der Erfindung soll der Begriff "Reflektor" weitestgehend verstanden werden. Er soll
imstande sein, insbesondere elektromagnetische Wellen in dem Wellenlängenbereich von etwa 0,1 mm
bis 1000 km, insbesondere von etwa 0,1 mm bis 1000 mm zu reflektieren. Dabei kann es sich um
Mikrowellen (Radar- und ultrakurzes Fernsehen), Rundfunktwellen (ultrakurz und Fernsehen, kurz,
mittel und lang) und Telegraphiewellen handeln. Der Wert der Erfindung zeigt sich insbesondere bei
folgenden Reflektoren: Radarreflektoren und -empfängern, Radioteleskopen, Sendern und Empfängern,
die auf Satelliten angebracht sind, Reflektoren für Außenreportagen, Reflektoren geostationärer
Satelliten und dergleichen.
Der Kern der vorliegenden Erfindung besteht in dem Einsatz zweier unterschiedlicher Kohlenstoffmaterialien
in Form von Graphit und einem zweiten Kohlenstoffmaterial b), das mindestens etwa 10 Gew.-%
eines faserförmigen Kohlenstoffmaterials enthält. Der Anteil dieser einem geeigneten Bindemittel
einverleibten Mischung in der Reflexionsschicht beträgt etwa 10 bis 85 Gew.-%. Bevorzugt wird
der Gewichtsbereich von etwa 25 bis 75 Gew.-%, insbesondere von etwa 50 bis 70 Gew.-% ist. Innerhalb
dieser Mischung sollten auf 1 Gew.-Teil des obigen Kohlenstoffmaterials b) etwa 1 bis 200 Gew.-Teile
Graphit, vorzugsweise etwa 3 bis 175 Gew.-Teile, insbesondere etwa 6 bis 80 Gew.-Teile Graphit
entfallen.
Der in der Reflexionsschicht des erfindungsgemäßen Reflektors enthaltene Graphit ist insbesondere
für die Reflexion der elektromagnetischen Wellen verantwortlich. Er liegt plättchenförmig vor und
sollte eine Teilchengröße von etwa 10 bis 200 Mikrometern, vorzugsweise von etwa 40 bis 150
Mikrometern und insbesondere von etwa 60 bis 85 Mikrometern, aufweisen. Es hat sich gezeigt, daß
natürlicher Graphit hohen Kohlenstoffgehaltes, insbesondere eines Kohlenstoffgehaltes von mindestens
etwa 85%, vorzugsweise mindestens etwa 90% und insbesondere mindestens etwa 95%
Kohlenstoff von Vorteil ist. Dies gilt insbesondere für den natürlichen Graphit in Form von Flinzgraphit
("vein graphite") und Flockengraphit. Die angesprochenen qualitativen Anforderungen erfüllt
insbesondere ein von Sri Lanka stammender Graphit, der bis zu etwa 96% Kohlenstoffgehalt
aufweist. Dies ist ein international als "vein graphite" (Flinzgraphit) bezeichnetes Material.
In dem Verbund der Reflexionsschicht spielen neben den oben geschilderten Graphitplättchen die
Fasern des weiteren Kohlenstoffmaterials b) eine wesentliche Rolle. Das darin enthaltene faserförmige
Kohlenstoffmaterial muß eine Faserlänge von mindestens etwa 10 Mikrometern und ein Längen/Breitenverhältnis
von mindestens etwa 5 : 1 aufweisen. Vorzugsweise beträgt die Faserlänge etwa
30 bis 120 Mikrometer und insbesondere etwa 60 bis 85 Mikrometer. Das Längen/Breitenverhältnis
beträgt vorzugsweise etwa 5 : 1 und insbesondere etwa 10 : 1. Die maximale Faserlänge sollte
vorzugsweise nicht mehr als etwa 6 bis 8 mm betragen. Unter praktischen Gesichtspunkten ist es
zweckmäßig, wenn der Bereich von etwa 10 bis 200 Mikrometern eingehalten wird,
vorzugsweise von 30 bis 120 Mikrometern und insbesondere etwa 60 bis 85 Mikrometern. Bevorzugt
erfolgt die Teilchengrößenwahl des faserförmigen Kohlenstoffmaterials in Anpassung an die
Teilchengröße des Graphits.
Bei der Wahl des faserförmigen Kohlenstoffmaterials unterliegt die Erfindung keinen wesentlichen
Einschränkungen. Es kann sich um nadelförmigen Koks, Kohlenstoffasern, Kohlenstoffwolle, calcinierten
Koks, geblähten Koks ("exfoliated coke") calcinierten Koks, metallurgischen Koks und/oder
Petrolkoks handeln. Grundsätzlich ist auch der Einsatz synthetischen Graphits möglich, wobei dieser
lediglich die Forderung der Faserförmigkeit erfüllen und eine Faserlänge von mindestens etwa 10
Mikrometern und ein Längen/Breitenverhältnis von mindestens 5 : 1 aufweisen muß. Diese Materialien
sind vorzugsweise gut kristallin geordnet und wurden daher bei ziemlich hohen Temperaturen
behandelt. Es kann sich auch um einen graphitisierten Kohlenstoff handeln. Dies ist ein synthetischer
Kohlenstoff oder ein Graphitmaterial mit mehr oder weniger perfekter 3-dimensionaler kristalliner
Ordnung, der durch Hitzebehandlung von Kohlenstoff bei Temperaturen oberhalb 2000°C erhalten
wurde. Petrolkoks ist ein primär industriell erhaltenes Kohlenstoffprodukt, das aus der schweren
Fraktion von Rückständen von Rohöl, raffiniert durch thermisches Cracken oder Abbau erhalten
worden ist und vor-graphitische Mikrostruktur hat. Der nadelförmige Koks ist eine spezielle Art von
Petrolkoks mit extrem guter Graphitisierbarkeit, da er eine bevorzugte parallele Orientierung der
mikrokristallinen Schichtstruktur zeigt. Er enthält einen Anteil an faserförmigen oder kohlenstofförmigen
Teilchen.
Es ist von Vorteil, wenn das erfindungsgemäß herangezogene faserförmige Kohlenstoffmaterial eine
mehr oder weniger kristalline Ordnung zeigt und darüber hinaus möglichst noch "graphitisierbar" ist.
Ist dies der Fall, dann bewirken die faserförmigen Kohlenstoffmaterialien zusammen mit dem
weiteren Bestandteil der Reflexionsschicht in Form der Graphitteilchen eine gute Reflexion der
elektromagnetischen Strahlen.
Die Wahl des Bindemittels ist für die mit der Erfindung angestrebten Effekte nicht wesentlich.
Vorzugsweise handelt es sich um Kunststoffe, insbesondere um Thermoplaste und/oder Thermoelastomere.
Diese haben den Vorteil, daß sie in Vermischung mit den beiden beschriebenen Kohlenstoffmaterialien
a) und b) in geschmolzener Form oder, dispergiert in einem Lösungsmittel, in Dispersion
nach üblichen Techniken aufgetragen werden können. Von besonderem Vorteil sind Polyvinylchloride
bzw. Copolymerisate aus Vinylchlorid und Vinylacetat (z. B. Vinnol® von der Fa. Wacker-Chemie,
München), Polystyrole, Polyamide, Polyvinylacetat, Zelluloseacetobutyrat, Zelluloseacetopropionat
und Kautschuk (synthetischen oder natürlichen Ursprungs).
Die Dispersionstechnik wird bei der Ausbildung der Reflexionsschicht bevorzugt. Als Lösungsmittel
kommen dabei insbesondere Methylethylketon, Toluol, Ethylacetat, Wasser und dergleichen in Frage.
Hierbei beträgt der Anteil der dispersen Phase in der Dispersion vorzugsweise etwa 40 bis 60 Gew.-%.
Besonders bevorzugt ist die Umlenkwalzenbeschichtung. Weitere geeignete Verfahren sind
das Beschichten mit einer Rakel, das Sprühbeschichten, Drucktechniken sowie das Auftragen mittels
Siebdruck. Der Vorteil des Auftrags mittels einer Dispersion liegt insbesondere auch darin, daß der
Dispersion Additive beigegeben werden können, die den Auftrag erleichtern bzw. einen vorteilhaften
Einfluß auf die fertige Reflexionsschicht ausüben. Hierbei kann es sich handeln um Antioxidantien,
wie Butylhydroxytoluol (z. B. Ionol CP von Shell), 1,2-Benzisothiazolin-3-on-natriumsalz für wäßrige
Dispersionen (z. B. Proxel GXL von ICI), gelöst in Wasser und Dipropylenglykol, Antischaummittel,
wie insbesondere eine Mischung aus Kohlenwasserstoffen, Fettwachsen und nicht-ionischen Emulgatoren
(z. B. Foammaster AP von Henkel Nopco), UV-Stabilisatoren, z. B. das Handelsprodukt Inuvin
(vertrieben von der Fa. Ciba-Geigy), Nivellierungsmittel, (z. B. BYK 320 von BYK Chemicals) sowie
oberflächenaktive Mittel bzw. Netzmittel, wie insbesondere N-Talg-1,3-diaminpropantrioleat (z. B.
Duomen TDO von der Akzo-Chemie), Sojalecithin (von der Fa. Lukas Maier), ein Phosphatester von
ethoxyliertem Fettalkohol (z. B. Solumin PV 27 von ABM Chemicals) und polyethoxylierter (5)-
Oleylether (z. B. Volpo 05 von der Fa. Croda) sowie als weiteres Additiv beispielsweise eine Lösung
eines polyether-modifizierten Dimethylpolysiloxan-Copolymers (z. B. BYK 306 von der BYK Chemie).
Die geeigneten Mengen dieser Additive in der aufgetragenen Dispersion lassen sich ohne weiteres
handwerklich bestimmen.
Grundsätzlich ist es möglich, die Reflexionsschicht auf dem Träger dadurch auszubilden, indem die
Monomeren bzw. Vorstufen eines geeigneten Polymers, die in Form einer Flüssigkeit vorliegen,
gemischt mit dem Graphit sowie dem faserförmigen Kohlenstoffmaterial, auf den Träger aufzutragen,
um danach durch chemische oder physikalische Initiierung, z. B. durch UV-Bestrahlung, die
gewünschte Polymerisation bzw. Vernetzung, gegebenenfalls zu einem Duroplasten, durchzuführen.
Die Stärke der Reflexionsschicht des erfindungsgemäßen Reflektors ist nicht von kritischer
Bedeutung. Sie beträgt vorzugsweise mindestens etwa 50 Mikrometer. Der Wert von etwa 200 bis
250 Mikrometern wird vorzugsweise nicht überschritten, da eine Anhebung über diesen Wert hinaus
zu keinem praktischen Vorteil führt, sondern lediglich einen Mehraufwand bedeutet.
In Einzelfällen kann, wenn die Haftung zwischen der aufgetragenen Reflexionsschicht und dem
Träger nicht ausreicht, eine haftvermittelnde Zwischenschicht ausgebildet werden. Diese kann
beispielsweise anhand verschiedener Polyester-Materialien hergestellt werden, wie z. B. aus einem
Polyestercopolymer (z. B. Vitel PE 307 von der Firma Good Year). Vorzugsweise enthält die Zwischenschicht
einen geringen Anteil an Kohlenstoff. Ein besonders geeignetes Vorbeschichtungssystem
zur Ausbildung der Zwischenschicht besteht aus etwa 4 Gew.-Teilen Kohlenstoff (z. B. Elftex 430
von Degussa), etwa 120 Gew.-Teilen Methylethylketon, etwa 9 Gew.-Teilen Vinylchlorid/Vinylacetat-Copolymer
(z. B. Hostaflex TM 131 von Hoechst), etwa 33 Gew.-Teilen Polyestercopolymer-Harz (z. B.
Vitel PE 307 von Good Year) und etwa 5 Gew.-Teilen wachsbeschichtetem Siliciumdioxid (z. B. Gasil
937 von Crossfield Chemicals).
Aus der obigen Schilderung ergibt es sich ohen weiteres, daß Gegenstand der Erfindung nicht nur
die erfindungsgemäßen Reflektoren sind, sondern auch ein Beschichtungsmaterial zur Ausbildung
der Reflexionsschicht auf dem jeweiligen Träger, das sich dadurch auszeichnet, daß es ein
thermoplastisches Bindemittel, ein thermoelastomeres Bindemittel oder ein monomeres oder
prepolymeres Material des Thermoplasts oder Thermoelastomers und etwa 10 bis 85 Gew.-% einer
Mischung aus a) Graphit einer Teilchengröße von etwa 10 bis 200 Mikrometern und b) einem Kohlenstoffmaterial,
das mindestens etwa 10 Gew.-% eines faserförmigen Kohlenstoffmaterials einer Faserlänge
von mindestens etwa 10 Mikrometern und eines Längen/Breitenverhältnisses von mindestens
etwa 5 : 1 enthält, wobei auf 1 Gew.-Teil des Kohlenstoffmaterials etwa 1 bis 200 Gew.-Teile Graphit
entfallen.
Der erfindungsgemäße Reflektor bzw. der anhand des erfindungsgemäßen Beschichtungsmaterials
hergestellte Reflektor zeigt eine Vielzahl von wertvollen Vorteilen. So ist die Gestalt des zu
beschichtenden Trägers nicht von Bedeutung. Jeder beliebig geformte Träger kann beschichtet
werden, selbst, wenn er tiefe Löcher aufweist. Hier ist insbesondere die Auftragstechnik des
Sprühbeschichtens von Vorteil. Darüber hinaus lassen sich die Eigenschaften der Reflexionsschicht
durch Wahl eines besonderen Bindemittels sowie durch das Mischungsverhältnis von Graphit/faserförmigem
Kohlenstoffmaterial und Teilchengröße flexibel steuern. Da der Reflexionsschicht stets eine
gewisse Flexibilität zu eigen ist, insbesondere dann, wenn ein Thermoelastomer zu seiner
Ausbildung
herangezogen wird, besteht keine Bruchgefahr, anders als bei den Materialien des Standes der
Technik.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand verschiedener Beispiele erläutert werden:
Herangezogen wurden folgende Dispersionen:
1) 25%ige Lösung von Vinylacetat/Vinylchlorid-Copolymer (z. B. Vinnol H40/60 der Wacker Chemie) in Methylethylketon,
2) 25%ige Lösung von Methylmethacrylat (z. B. Elvacite 2010 von DuPont) in Methylethylketon,
3) 30%ige Lösung von Polyamid (z. B. Eurelon 930 der Schering AG) in Isopropanol/Petroleumsprit/Toluol (5 : 4 : 1) und
4) 15%ige Lösung von Polyurethan (z. B. Desmacoll 510 der Bayer AG) in Methylethylketon.
1) 25%ige Lösung von Vinylacetat/Vinylchlorid-Copolymer (z. B. Vinnol H40/60 der Wacker Chemie) in Methylethylketon,
2) 25%ige Lösung von Methylmethacrylat (z. B. Elvacite 2010 von DuPont) in Methylethylketon,
3) 30%ige Lösung von Polyamid (z. B. Eurelon 930 der Schering AG) in Isopropanol/Petroleumsprit/Toluol (5 : 4 : 1) und
4) 15%ige Lösung von Polyurethan (z. B. Desmacoll 510 der Bayer AG) in Methylethylketon.
32 Gew.-Teile natürlichen Graphits einer Teilchengröße von 55 Mikrometern, 5 Gew.-Teile metallurgischer
Koks ("Durrans Coke") einer Faserlänge von 65 Mikrometern und eines Längen/Breiten-Verhältnisses
von etwa 6 : 1 wurden zu 75 Gew.-Teilen einer der obengenannten Kunststofflösungen
gegeben. Die Mischung wurde verdünnt, um eine geeignete Beschichtungsviskosität einzustellen,
indem 40 Gew.-Teile einer Mischung aus Methylethylketon und Toluol (Mischungsverhältnis 1 : 1)
hinzugegeben wurden. Diese Lösung wurde durch Walzenbeschichtung in einer Stärke von 200 Mikrometern
auf einen Träger aus Polyethylen aufgetragen. Es folgte das Trocknen in einem Trockenschrank
bei einer Temperatur von 100°C. Es entstand auf diese Weise eine 100 Mikrometer starke
Reflexionsschicht. Der auf diese Weise erhaltene Reflektor eignet sich insbesondere als TV-Antenne.
Es wurde eine Mischung aus 75 Gew.-Teilen Fettgrüncarnaubawachs (Fatty Grey Carnauba Wax), 34 Gew.-Teilen
natürlichem Graphit von Sri Lanka und 4 Gew.-Teilen nadelförmigen Kohlenstoffmaterials
("Durrans Coke") hergestellt. Es besteht hier die Möglichkeit, noch weitere Materialien zur
Eigenschaftssteuerung der fertigen Reflexionsschicht hinzuzugeben, wie beispielsweise ("Amber
Petroleum Jelly" von Daltons & Co.), Ölsäure von Croda und Spindelöl R3 von Reliance.
Die obige Mischung wurde auf eine Temperatur von 90°C erhitzt und dadurch in eine Schmelze
überführt. Diese wurde nach dem Streich-Auftragsverfahren in einer Stärke von 100 Mikrometern auf
einen Träger aus Polyvinylchlorid aufgetragen. Nach dem Abkühlen wurde ein Reflektor erhalten, der
sich besonders gut als TV-Antenne eignet.
Es wurde ein wäßriges System aus 65 Gew.-Teilen wasserlöslichem Acrylharz (Synthacryl VSC 75/1
der Hoechst AG), 3 Gew.-Teilen Polyethylenwachs (Ceridust 9615A der Hoechst AG), 32 Gew.-Teilen
Graphit (Herkunft: Sri Lanka) einer Teilchengröße von 73 Mikrometern und 4 Gew.-Teilen
metallurgischen Koks ("Durrans Coke") hergestellt. Zu dieser Mischung wurden 50 Gew.-Teile Wasser
und 10 Gew.-Teile Isopropanol gegeben, um die geeignete Beschichtungsviskosität zu erreichen.
Diese wurde nach dem Siebdruck-Auftragsverfahren in eine Stärke von 100 Mikrometern auf einen
Träger aus Polystyrol aufgetragen. Nach dem Abkühlen wurde ein Reflektor erhalten, der sich
besonders gut als TV-Antenne eignet.
Claims (16)
1. Reflektor für elektromagnetische Wellen mit einer Reflexionsschicht auf einem Träger, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reflexionsschicht enthält:
- 1) ein Bindemittel und
- 2) etwa 10 bis 85 Gew.-% einer Mischung aus a) Graphit einer Teilchengröße von etwa 10 bis 200 Mikrometern und b) einem Kohlenstoffmaterial, das mindestens etwa 10 Gew.-% eines faserförmigen Kohlenstoffmaterials einer Faserlänge von mindestens etwa 10 Mikrometern und eines Längen/Breitenverhältnis von mindestens etwa 5 : 1 enthält.
2. Reflektor nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er etwa 25 bis 75 Gew.-%, insbesondere
etwa 50 bis 70 Gew.-% der Mischung aus a) und b) enthält.
3. Reflektor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß auf 1 Gew.-Teil des Kohlenstoffmaterials
b) etwa 1 bis 200, insbesondere etwa 3 bis 175 Gew.-Teile Graphit entfallen.
4. Reflektor nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Graphit natürlich Graphit ist.
5. Reflektor nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der natürliche Graphit Flinz- oder Flockengraphit
ist.
6. Reflektor nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß der natürliche Graphit mindestens
etwa 85 Gew.-% elementaren Kohlenstoff enthält.
7. Reflektor nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der natürliche Graphit mindestens etwa
90 Gew.-% elementaren Kohlenstoff enthält.
8. Reflektor nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der Graphit eine Teilchengröße von etwa 40 bis 150 Mikrometern aufweist.
9. Reflektor nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kohlenstoffmaterial b) nadelförmigen Koks, Kohlenstoffasern, Kohlenstoffwolle, calcinierten
Koks, metallurgischen Koks und/oder Petrolkoks enthält.
10. Reflektor nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das faserförmige Kohlenstoffmaterial eine Faserlänge von etwa 30 bis 120 Mikrometern und/oder ein
Längen/Breitenverhältnis von etwa 5 : 1 bis 10 : 1 aufweist.
11. Reflektor nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Bindemittel ein Thermoplast und/oder ein Thermoelastomer ist.
12. Reflektor nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
es sich um eine Antenne für Empfang und Reflexion von elektromagnetischen Wellen handelt.
13. Reflektor nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß die Reflexionsschicht in Form eines
regelmäßigen Musters auf dem Träger angeordnet ist.
14. Reflektor nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
die Faserlänge des faserförmigen Kohlenstoffmaterials höchstens etwa 6 bis 8 mm beträgt.
15. Beschichtungsmaterial zur Ausbildung einer Beschichtung auf einem Träger und zur Herstellung
eines Reflektors nach mindestens einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein thermoplastisches Bindemittel, ein thermoelastomeres Bindemittel oder ein monomeres
oder prepolymeres Material des Thermoplasts oder Thermoelastomers und etwa 10 bis 85 Gew.-%
einer Mischung aus a) Graphit einer Teilchengröße von etwa 10 bis 200 Mikrometern und b) einem
Kohlenstoffmaterial, das mindestens etwa 10 Gew.-% eines faserförmigen Kohlenstoffmaterials einer
Faserlänge von mindestens etwa 10 Mikrometern und eines Längen/Breitenverhältnisses von mindestens
etwa 5 : 1 enthält, wobei auf 1 Gew.-Teil des Kohlenstoffmaterials etwa 1 bis 200 Gew.-Teile Graphit
entfallen.
16. Beschichtungsmaterial nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß es nach mindestens
einem der Ansprüche 2 bis 13 ausgestaltet ist.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018452 DE4018452A1 (de) | 1990-06-08 | 1990-06-08 | Reflektor fuer elektromagnetische wellen und ein beschichtungsmaterial zu dessen herstellung |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19904018452 DE4018452A1 (de) | 1990-06-08 | 1990-06-08 | Reflektor fuer elektromagnetische wellen und ein beschichtungsmaterial zu dessen herstellung |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4018452A1 true DE4018452A1 (de) | 1991-12-19 |
Family
ID=6408078
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19904018452 Withdrawn DE4018452A1 (de) | 1990-06-08 | 1990-06-08 | Reflektor fuer elektromagnetische wellen und ein beschichtungsmaterial zu dessen herstellung |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4018452A1 (de) |
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10337792A1 (de) * | 2003-08-14 | 2005-03-17 | Ewald Dörken Ag | Reflexionsschicht zur Dämpfung elektromagnetischer Strahlung |
US7642948B2 (en) | 2003-08-14 | 2010-01-05 | Ewald Dorken Ag | Reflective layer |
CN109022008A (zh) * | 2018-08-27 | 2018-12-18 | 中国石油大学(华东) | 一种高收率针状石油焦的制备方法 |
Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1199767A (en) * | 1958-12-04 | 1970-07-22 | Eltro Gmbh | Electromagnetic Wave Absorber |
EP0109186A1 (de) * | 1982-10-15 | 1984-05-23 | Toray Industries, Inc. | Antenne |
DE3429417A1 (de) * | 1983-08-10 | 1985-02-28 | Rca Corp., New York, N.Y. | Reflektorkonstruktion fuer elektromagnetische strahlung |
US4647329A (en) * | 1984-09-27 | 1987-03-03 | Toyo Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha | Manufacture of parabolic antennas |
-
1990
- 1990-06-08 DE DE19904018452 patent/DE4018452A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
GB1199767A (en) * | 1958-12-04 | 1970-07-22 | Eltro Gmbh | Electromagnetic Wave Absorber |
EP0109186A1 (de) * | 1982-10-15 | 1984-05-23 | Toray Industries, Inc. | Antenne |
DE3429417A1 (de) * | 1983-08-10 | 1985-02-28 | Rca Corp., New York, N.Y. | Reflektorkonstruktion fuer elektromagnetische strahlung |
US4647329A (en) * | 1984-09-27 | 1987-03-03 | Toyo Kasei Kogyo Kabushiki Kaisha | Manufacture of parabolic antennas |
Non-Patent Citations (3)
Title |
---|
GOUNDER, R.N.: Advanced comporite structures for satellite systems. In: RCA Engineer, 26-24, Jan./Febr. 1981, S. 12-22 * |
MAZZIO, V.F.: Optimized Design and Fabrication Processes for Advanced Comporite Spacecraft Structures. In: 17th Aerospace Sciences Meeting 1979 (Proceedings),S. 1-8 * |
SAULICH, G.: Hochfrequenzbauteile aus kohlefaserverstärktem Kunststoff für Satelliten-Nutzlasten. In: Frequenz, 35 (1981) 6, S. 155-162 * |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE10337792A1 (de) * | 2003-08-14 | 2005-03-17 | Ewald Dörken Ag | Reflexionsschicht zur Dämpfung elektromagnetischer Strahlung |
US7642948B2 (en) | 2003-08-14 | 2010-01-05 | Ewald Dorken Ag | Reflective layer |
CN109022008A (zh) * | 2018-08-27 | 2018-12-18 | 中国石油大学(华东) | 一种高收率针状石油焦的制备方法 |
CN109022008B (zh) * | 2018-08-27 | 2021-03-19 | 中国石油大学(华东) | 一种高收率针状石油焦的制备方法 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3779841T2 (de) | Pulverbeschichtung auf polyvinylidenfluorid-basis. | |
DE3881258T2 (de) | Silikonbeschichtete retroreflektierende Platte. | |
DE68915636T2 (de) | Verfahren zur Herstellung von gegossenen Folien aus Fluorpolymeren mit hoher Produktivität. | |
DE69004424T2 (de) | Verfahren zur herstellung einer wässrigen, feinteiligen dispersion von einem chlorierten polyolefin und deren anwendung in wässrigen beschichtungszusammensetzungen. | |
DE19914766B4 (de) | Kunststoff-Fensterscheibe und Verfahren zur Herstellung derselben | |
DE2803241A1 (de) | Verfahren zur herstellung eines beschichteten gegenstandes sowie ein danach hergestellter gegenstand | |
DE69711082T2 (de) | Polymerzusammensetzung,die zur bildung von wasserabgleitenden oberflächen geeignet ist | |
DE69515202T2 (de) | Beschichteter Gegenstand | |
DE3012664C2 (de) | Verfahren zur Bildung eines Anstrichfilms mit metallischem Aussehen auf einem Substrat | |
DE3785229T2 (de) | Durchsichtige, elektrisch leitfaehige, plastisch geformte gegenstaende. | |
DE3888665T2 (de) | Elektrischer thermoplastischer Kunststoffbogen. | |
DE3938963A1 (de) | Klebfolie zur verhuetung des vereisens | |
DE3883887T2 (de) | Elektrisch leitender polymerer Verbundfilm und Herstellungsverfahren dafür. | |
EP0797634A1 (de) | Anstrichstoff mit niedrigem emissionsvermögen im bereich der wärmestrahlung | |
DE69414413T2 (de) | Überzugszusammensetzung enthaltend ein optisch veränderliches pigment und ein schwarzes pigment | |
DE1771661A1 (de) | Verfahren zur Metallisierung von Kunststoffschaumkoerpern | |
DE4018452A1 (de) | Reflektor fuer elektromagnetische wellen und ein beschichtungsmaterial zu dessen herstellung | |
DE69725906T2 (de) | Mit einem organischen Verbundstoff beschichtete Stahlplatte | |
WO2002044235A1 (de) | Beschichtungszusammensetzung auf acrylatbasis enthaltend fluormodifizierte polymere | |
DE2750811A1 (de) | Pulvermarkierungsmittel und markierungsverfahren | |
DE3405607A1 (de) | Haertbare harzmasse | |
DE69417440T2 (de) | Optisch variables pigment und metallisches pigment enthaltende beschichtungzusammensetzung | |
DE102010001971A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Glitter | |
DE69420372T2 (de) | Fluorierte Pulverbeschichtungen mit regelbarem Glanz | |
DE3880921T2 (de) | Beschichten von metallsubstraten mit fluessigkristallpolymeren. |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OP8 | Request for examination as to paragraph 44 patent law | ||
8139 | Disposal/non-payment of the annual fee |